Spezieller AV-Programmplatz

  • Vorhin erinnerte ich mich, dass es bei älteren Fernsehern (ohne Scart) einen speziellen Programmplatz für AV gab. Meist war es der letzte Programmplatz, also 8 oder 12 oder 16. In der Bedienungsanleitung wurde m.W. auch darauf Bezug genommen, dass man sein AV-Gerät (i.d.R. Videorekorder) auf diesen Programmplatz legen soll. Ich meine mich zu erinnern, dass ein vom Sender kommendes Testbild tatsächlich etwas anders auf dem AV-Programmplatz aussah als auf einem anderen Programmplatz, deswegen verschmähte ich diesen. Leider hatten wir damals in der Familie noch keinen Videorekorder, um die Unterschiede zu testen. Habt ihr Erfahrungen, an die ihr euch noch erinnern könnt?


    Im Netz habe ich zu diesem Thema folgendes gefunden...

    AV über Tuner Sonder-"Programmplatz"? |Radiomuseum.org

    Gruß tomfritz

  • Wir selber hatten keinen Videorekorder, aber meine Großeltern. Und wenn mich nicht alles täuscht, konnte man hier die Null anwählen für den Rekorder. Bin mir aber nicht sicher, ob das nicht doch schon der Scartanschluss war.🤔

    Der Rekorder war ein alter Saba. Ein Riesenteil. Die Sender musste man auch noch mit kleinen Potis hersuchen. Fernbedienung gabs nicht. Für Raumschiff Enterprise Next Generation hats gereicht. Ausser mir hat den Rekorder nie jemand benutzt. Vielleicht einmal im Jahr zum abspielen.

    Seits freindlich

    Jan

  • In alten Prospekten findet man auch Hinweise dazu, hier bei Grundig...

    https://www.hifi-archiv.info/Grundig/1976-Revue/009.jpg

    Zitat

    Denn an alle Super-Color-Modelle kann ein Fernseh-Recorder oder Bildplattenspieler angeschlossen werden. Die jeweils letzte Programmstation (mit der Bezeichnung AV) ist dafür vorbereitet.

    Und hier eine Fernbedinung mit der Bezeichnung AV auf der 16 von Nordmende...

    https://www.hifi-archiv.info/Nordmende/1978-79/nordmende78-05.jpg


    Zitat

    AV-Taste.

    Das 16. Programm ist auch für audiovisuelle Zusatzgeräte wie Video-Cassetten-Recorder oder Super-8-Filmabtaster vorgesehen

    Gruß tomfritz

  • Servus,


    ohne Scart wurde das Signal einmal durch den Videorecorder geschleift. Zur Wiedergabe auf dem TV musste das Signal vom Recorder dann halt auch wie ein TV Sender moduliert werden, auf einem Kanal, der frei war und keinen Konflikt mit den TV Kanälen von Antenne oder Kabel verursachte.

    Es kann sein, dass es sowas wie eine Vorauswahl dieses Wiedergabe Kanals gab, auf jeden Fall bei vielen Videorecordern (37 oder so), ggfls auch bei manchen TV Geräten. Dann ergäbe sich sowas wie plug and play. :)

    Ansonsten konnte man den VCR Kanal auf jede beliebige Programm Taste am TV legen.


    Das ist im Prinzip vergleichbar mit moderneren FM Minisendern, die Musik von einem portablen Wiedergabegerät in ein klassisches UKW Autoradio einkoppeln können.


    Gruss,

    Dieter

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


    Da LiTe is out 4ever - please stand by! ;)F.A.T. BESTELLTHREAD

  • Servus,


    ohne Scart wurde das Signal einmal durch den Videorecorder geschleift. Zur Wiedergabe auf dem TV musste das Signal vom Recorder dann halt auch wie ein TV Sender moduliert werden, auf einem Kanal, der frei war und keinen Konflikt mit den TV Kanälen von Antenne oder Kabel verursachte.

    Es kann sein, dass es sowas wie eine Vorauswahl dieses Wiedergabe Kanals gab, auf jeden Fall bei vielen Videorecordern (37 oder so), ggfls auch bei manchen TV Geräten. Dann ergäbe sich sowas wie plug and play. :)

    Ansonsten konnte man den VCR Kanal auf jede beliebige Programm Taste am TV legen.

    Ich bin "nicht alt genug", um damals schon selbst berufliche Erfahrungen damit sammeln zu können.
    Aber Beitrag Nr. 3, in von tomfritz verlinkter Diskussion, geht in eine Richtung, der man nachgehen sollte.

    Hast Du diese Diskussion gelesen?

  • Vorhin erinnerte ich mich, dass es bei älteren Fernsehern (ohne Scart) einen speziellen Programmplatz für AV gab. Meist war es der letzte Programmplatz, also 8 oder 12 oder 16. In der Bedienungsanleitung wurde m.W. auch darauf Bezug genommen, dass man sein AV-Gerät (i.d.R. Videorekorder) auf diesen Programmplatz legen soll. Ich meine mich zu erinnern, dass ein vom Sender kommendes Testbild tatsächlich etwas anders auf dem AV-Programmplatz aussah als auf einem anderen Programmplatz, deswegen verschmähte ich diesen. Leider hatten wir damals in der Familie noch keinen Videorekorder, um die Unterschiede zu testen. Habt ihr Erfahrungen, an die ihr euch noch erinnern könnt?


    Im Netz habe ich zu diesem Thema folgendes gefunden...

    https://www.radiomuseum.org/fo…uage_id=1#google_vignette

    Ich gehe davon aus, das es um die Geräte-Generation geht, die nicht nur ohne Scart-Anschluss waren, sondern generell keine Schnittstelle hatten für externe Videoquellen und ausschließlich einen Antennen-Koax-Eingang hatten.

    In der Tat war es bei diesem AV-Programmplatz so, das die Synchronisationssignale für die Bild- und Zeilenablenkung anders verarbeitet wurden, um die Fehlertoleranz der RF-Signale von Videorekordern zu erhöhen (wie im Prinzip auch im Link von post #1 erwähnt).

    Dazu existiert ein ausführlicher Artikel in der Funkschau in einer Ausgabe, die etwa erschienen ist in der Zeit, als dieses Feature kurz vor der Markteinführung stand oder kurz danach. Darin war auch beschrieben, welche Nachteile der AV-Programmplatz hatte wenn man diesem einem normalen Fernsehprogramm zuordnete (ich erinnere mich noch bei einem Gerät mit Sensortasten und Prehomat an ein insg. schlechteren Bildeindruck, wenn man das Bild verglichen hat vom gleichen Programm auf einem normalen Programmplatz - das Gerät entsprach weitgehend diesem:

    https://www.alamy.de/ein-grundig-triumph-801-1973-im-museum-fur-kommunikation-teil-des-verkehrsmuseums-nurnberg-nurnberg-deutschland-image344418551.html

    und stammte aus den frühen 70ern, wo man auch noch Ausführungen ohne Fernbedienung kaufen konnte - siehe

    https://www.hifi-archiv.info/Grundig/1974-TV/).

    Ev. findet man in einer Ausgabe der 70er Jahre unter

    FUNKSCHAU: German technical and hobbyist magazine from 1927 to present time

    diesen Artikel.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

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  • Es kann sein, dass es sowas wie eine Vorauswahl dieses Wiedergabe Kanals gab, auf jeden Fall bei vielen Videorecordern (37 oder so), ggfls auch bei manchen TV Geräten. Dann ergäbe sich sowas wie plug and play. :)

    Ansonsten konnte man den VCR Kanal auf jede beliebige Programm Taste am TV legen.

    Es ist nicht der UHF-Kanal (bei den meisten war es UHF-Kanal 36) auf dem moduliert wurde gemeint, sondern der Programmplatz auf dem das AV-Programm nach Herstellerempfehlung abgelegt werden sollte.


    Ich gehe davon aus, das es um die Geräte-Generation geht, die nicht nur ohne Scart-Anschluss waren, sondern generell keine Schnittstelle hatten für externe Videoquellen und ausschließlich einen Antennen-Koax-Eingang hatten.

    Genau, also um Geräte aus der Anfangszeit des Farb-TV bis in die Siebziger bis die Hersteller anfingen spezielle Anschlussbuchsen (DIN) für AV-Geräte bereit zu stellen...

    https://www.hifi-archiv.info/Grundig/1978-Revue-7/011.jpg (letzter Absatz)

    Darin war auch beschrieben, welche Nachteile der AV-Programmplatz hatte wenn man diesem einem normalen Fernsehprogramm zuordnete (ich erinnere mich noch bei einem Gerät mit Sensortasten und Prehomat an ein insg. schlechteren Bildeindruck, wenn man das Bild verglichen hat vom gleichen Programm auf einem normalen Programmplatz

    Vielen Dank für die Bestätigung, dann deckt sich das mit meinen Erinnerungen:

    Ich meine mich zu erinnern, dass ein vom Sender kommendes Testbild tatsächlich etwas anders auf dem AV-Programmplatz aussah als auf einem anderen Programmplatz, deswegen verschmähte ich diesen.

    Gruß tomfritz