DECCA Systeme - Tips und Tricks

  • Hallo,


    :off:


    Die 57er sind grandiose Lautsprecher. Man muss halt auch hier den Raum und die Möglichkeiten der Aufstellung haben.

    Bei mir passen andere Lautsprecher besser. Ich sag jetzt nicht leider - denn einige meinten das es hier erträglich wäre - also tonal gemeint ;)

    Dem stimme ich zu. Es ist nicht DAS Hören, aber man kann so schon hören.


    Gruß Uli

    Gruß Uli

  • Hallo Stefan,


    ich bezeichne mich nicht als Decca‘ianer... hab nicht so riesige Erfahrungen mit verschiedenen Deccas.

    Ich betreibe mein AEC Black bzw. Decca Maroon (sphärische Nadel) seit ein paar Jahren an einem Mayware Formula 5 - Tonarm und da verzerrt gar nichts. Deine positiven Beschreibungen kann ich sehr gut nachvollziehen, insbesondere die tolle Räumlichkeit und diese anspringende Direktheit ist hervorzuheben.
    Ich lese hier so oft von den beschriebenen Problemen und habe wahrscheinlich einfach nur riesen Glück, dass ich das Verzerren bzw. Zischlaute, wie so oft bemängelt, nicht kenne, auch nicht bei schlechten Pressungen oder Platten im fragwürdigen Zustand. Ich betreibe das Maroon übrigens ohne Deccapod oder ein Schaumstoffplättchen zwischen System und Headshell...

    Das hilft dir ja nun nicht weiter und ich bin mir sicher, dass die schwierige Justage dieses Systems dir nicht fremd ist und du dir wohl ausreichend Zeit und Muße genommen haben wirst, es korrekt einzustellen.


    Kannst Du deinen Tonarm vielleicht bekämpfen?
    Ich hab in mein Einpunktlager eine Silikonmasse (Öl ist das nicht mehr) gefüllt.....

    Mein TA ist ganz normal über den mm-Eingang mit 47 k/Ohm abgeschlossen... manche meinen, dass man das Decca mit irgendwas um die 33 k/Ohm abschließen soll.... vielleicht probierst Du es mal damit.


    viele Grüße,


    Michael

  • Ich bezeichne mich nicht als Decca‘ianer... hab nicht so riesige Erfahrungen mit verschiedenen Deccas.

    Ich lese hier so oft von den beschriebenen Problemen und habe wahrscheinlich einfach nur riesen Glück, dass ich das Verzerren bzw. Zischlaute, wie so oft bemängelt, nicht kenne, auch nicht bei schlechten Pressungen oder Platten im fragwürdigen Zustand. Ich betreibe das Maroon übrigens ohne Deccapod oder ein Schaumstoffplättchen zwischen System und Headshell...

    viele Grüße,

    Michael

    Hallo Michael,


    vielleicht pflegst du deine Platten auch einfach nur gut. Je mehr ich darüber lese und je mehr ich mich durch meine Plattensammlung höre, desto mehr glaube ich einfach, dass es in erster Linie die Qualität der Platten bzw. deren Zustand ist, der hier den Ausschlag gibt. Aber eins steht für mich mal fest: so nah an der Musik wie bei einem Decca bin ich sonst nie.

    Danke für deine Antwort und Guten Start Morgen


    Stefan

  • Hey Stefan,


    ich seh grad... du hast ja eines der Edelsysteme von Decca... vielleicht ist meine Rundnadel da etwas verbindlicher als dein scharfer Schliff und verzerrt deshalb nicht.

    Aber Knackser auf alten Platten höre ich mit meinem Decca auch deutlicher, eher heller und präsenter als mit meinem Zweitarm mit DL 103.


    Beste Grüße,


    Michael

  • Hallo miteinander,


    Ich melde mich nach längerer Decca-Abstinenz hier mal wieder zurück und möchte euch direkt mit einem neuen alten Problem belästigen: Mein SG verzerrt. (Ganz was Neues...)


    Ich schildere mal kurz den Hintergrund des Problems und würde mich sehr freuen, den ein oder anderen Hinweis zu dessen Behebung zu erhalten.


    Also los. Genervt von den zischelnden S-Lauten bei bestimmten Platten, habe ich vor einiger Zeit mein von JW retipptes SG (line contact Schliff) am 3009R gegen einen Super Geheimtipp 8), nämlich ein DL103 (ohne R) mit Shibara-Nadel und Ebenholzkorpus ausgetauscht. Das macht am A23 SUT einen sehr guten Job am SME-Arm, sodass das SG erstmal auf die Ersatzbank geschickt wurde.

    Da es jetzt aber birnig ist, ein so tolles (und auch, gerade im Vergleich zum Budget-Denon, nicht ganz unteures) System im Regal zu lagern, habe ich dessen Comeback ins Auge gefasst.


    Dazu wurde ein Zweitdreher, ein von TR-HYDRAULIK gemoddeter L78 und ein neuer gebrauchter Tonarm, ein Schröder-Clone von B. Ulrich, hier über das Forum gekauft. Bei dem Tonarm handelt es sich um einen magnetgelagerten 10" Arm mit pivot to spindle von 222mm. Da der Dreher einen gedoppelten Plattenteller hat und Bohrungen im Chassis für einen Jelco SA-750D (pivot to spindle von 214mm), habe ich eine Adapterplatte anfertigen lassen, um den Schröder-Clone montieren zu können. Ich komme so auf einen pivot to spindle von 219mm. Also nicht ganz 222mm.


    Ans Laufen gebracht habe ich dann das SG, das inzwischen so wie das DL103 einen Ebenholzkorpus (oder besser Überzug bzw. "Außenskelett") bekommen hat, mit horizontalem VTA, 2,0gr VTF und den für den Arm angegebenen übluchen Nulldurchgängen bei 66mm und 121mm. Erste Erleichterung: Das Ding generiert Strom auf beiden Kanälen nach so langer Zeit des Ruheschlafs im Regal.

    Mit einer meiner "Referenzplatten", "Call Me" von Hans Theessink (man beachte die Gänsefüßchen, aber ich kenne diese Scheibe seit nunmehr fast 30 Jahren einfach ganz gut und sie ist auch nicht völlig schlecht aufgenommen...), klingt das Ganze schon mal sehr annehmbar, ohne Verzerrungen und diese Zischlaute, die mich Wahnsinnig machen.

    Dann habe ich gestern Abend eine andere Platte, die ich ganz gut kenne und denke, dass sie gut zur Beurteilung des Klangs und der korrekten Justage des Deccas geeignet ist, David Gilmours "Live in Pompeji", aufgelegt. Leider bin ich nicht über die erste Seite hinaus gekommen. In den äußeren Rillen (ich weiss, es ist nur eine, ihr wisst aber, was ich meine) waren noch keine Verzerrungen deutlich hörbar, ab der Plattenmitte (= geometrischer Ort des Verzerrungsmaximums?) wurde es dann aber mit dem SG eklig. Nicht wirklich hörbar. Der Check der Platte mit dem DL103 am anderen Dreher ergab keine Auffälligkeiten, Platte nicht defekt oder dreckig.


    Also alle Justageparameter - VTA, AS, VTF, Magnetspalt und natürlich Nulldurchgänge überprüft. Alles soweit gut, jedoch keine Abhilfe bei den Verzerrungen in Aussicht. Ein wenig Linderung hat die Wahl der maximalen Abschlusskapazität am Phonopre gebracht.


    Phonopre, hatte ich oben vergessen, was zu zu sagen. Es ist ein Ampearl RE1030 mit recht hohem Gain. Der Ampearl ist ein reiner MM-Pre und hat innen je Kanal drei Dip-Schalter zum Einstellen der Kapazität. Ich habe mich aktuell vom Minimum (= 0pF) ans Maximum (= etwa 300pF) herangearbeitet.


    Jetzt habe ich hier gelesen, dass verschiedene Decca-Masochisten gute Erfahrungen mit einem inneren Nulldurchgang von 61mm gemacht haben. Also habe ich mir heute Morgen eine entsprechende Schablone gebastelt, sie mit den Umrissen der Nadelschutzkappe versehen und mal geschaut, wie weit ich mit der Einstellung, bei der ich heute Nacht um halb vier entnervt das Handtuch geworfen habe (66mm), hiervon entfernt bin bzw. ob die Kröpfung deutlich zu korrigieren wäre. Ist sie nicht, für meine Augen passt das SG mit einer Kröpfung für 66mm auch gut bei 61mm.


    Was mich völlig ratlos macht, ist aber, dass bestimmte Platten unproblematisch abzuspielen sind, während es bei anderen grausam verzerrt. Und das eben nur mit dem SG und mit dem DL103 eben nicht. Muss man damit einfach leben, dass es bestimmte Platten gibt, deren Musik das SG doof findet und aus Gehässigkeit dann verzerrt? Oder passt der magnetgelagerte Schröder-Clone (mit Holztonarm, eff. Masse kenne ich nicht) nicht sinnvoll zum SG? Oder sollten doch die paar mm zur angegebenen pivot to spindle (219 statt 222mm) kriegsentscheidend sein?


    Bin gespannt, ob ihr Ähnliches berichten könnt. Über eine Lösung des Problems wäre ich natürlich am Glücklichsten...


    Viele Grüße

    Steffen

    And if you tolerate this

    then your children will be next

  • Zum Thema Justage: welche Tools hast du denn. Feickert Schablone? Wenn ja: nimm dort Stevenson, wenn es dann innen immer noch Ärger macht, dann wird es nicht mehr besser.


    Foto der Nadel? (Geht hiermit sehr gut: https://www.amazon.de/gp/product/B07DH66CL5/ ).


    Alternativ: so gut es halt geht nach "Standard" justieren, dann Cartridge beherzt 3mm nach vorne und schauen was sich geändert hat. Wenn du glück hast ist des dann weg. Wenn es dann schon weiter vorne zerrt, dann das selbe in Gegenrichtung. Wenn das einfacher ist kann man auch mit der "Rotation" aka Kröpfung spielen, da hab ich aber kein Gefühl wieviel man bewegen sollte.


    Mike

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • Apropos: Die Magnetlagerung könnte das Problem "unterstützen". Ich meine gelesen zu haben, dass man das Decca eher "hart" führen muss. Bin aber kein Experte und deshalb auch wieder ruhig :)


    Mike

    --- Ich höre hiermit und zwar das.

    Es gilt wie immer: das ist meine Meinung. Sie muss deshalb weder für andere passen noch erhebt sie Anspruch absolute Wahrheit zu sein.

  • Hallo,

    ich habe auch die Tonarmkonstruktion mit Magnetlager in Verdacht.


    Die Decca Systeme sind praktisch ungedämpft und geben sehr direkt die Energie der Platte weiter.

    Das macht auch ihren einzigartigen, hochdynamischen Klang aus. Allerdings wird die Energie (Vibration) auch auf den Arm übertragen.

    Es könnte sein das der Arm im Magnetlager anfängt zu schwingen und daher der Fehler unter bestimmten Bedingungen auftaucht.

    Wäre eine Möglichkeit!?

    Gruß

    Klaus

  • Vielleicht kann man das System zum Test in einen original Schröder Arm einbauen und sehen was passiert. Oder in einen anderen Originalarm.

    Ich würde auch zu einer Testplatte wie zum Beispiel Ortofon Tracking Test raten.

    Falls das System an einem anderen Arm den tracking Test nicht schafft, umtauschen/ zurückgeben.


    Alternativ könnte der Verkäufer oder Händler das System bei sich einbauen und demonstrieren, dass es nicht verzerrt.

    LG


    Horst

  • Hi.

    In einem originalen Schröder schwingt nichts, in einem Nachbau vielleicht.

    Aber es könnte eventuell auch ein Übersteuerungsproblem mit der zu hoch verstärkenden Vorstufe sein.

    Grüße

    Chris

  • Ich frage mich, ob es darum geht, nachzuweisen ob ein System defekt ist, oder ein eventuell defektes System ans Laufen zu bringen? Ein Test mit einer Vorstufe von der Stange würde dann auch Sinn machen.

    LG


    Horst

  • Hui, viele Antworten. Danke euch fürs Miträtseln! Ich ordne das jetzt mal für mich und melde mich hier dann gerne wieder. Nochmals Danke an Alle!

    And if you tolerate this

    then your children will be next

  • Frage eines DECCA-Möchte-Gern-Anfängers an diejenigen, die neben DECCA auch andere Tonzellen kennen und schätzen.


    Ich habe schon ein sehr gutes SPU und 2 KOETSU Zellen. Mich reizt aber die völlig andere Technologie eines DECCA.


    Macht es Sinn, sich mit einem „DECCA Einsteiger-System“ zu beschäftigen - oder soll ich mich „wenn-schon-denn schon“ , gleich um ein etwas „höher-wertiges“ DECCA bemühen ?

    Wenn JA: Welches ? bzw. Welcher Nadel Typ ?


    • Thorens TD520 & SME 3012R; Phono-Stage ist eine AMR-Röhrenstufe, mit, so glaub ich, genügend Anpassungsoptionen. (Der Trafo ist ja bei DECCA’s eher unnötig)

    Danke für Eure Hinweise und eventuelle "Anfänger-Stolpersteine" beim (Neu-) Einsatz eines DECCA ;)

    Gruss

    Urs

    Eine wenig beachtete „Schellack-Weisheit“ besagt:

    Die Wahre Seele der Musik versteckt sich hinter Knistern und Rauschen….

  • Hallo Urs, möchtest du das Decca auf dem SME betreiben?

    Wenn ja, würde ich sofern du keinen anderen Arm hast, darauf verzichten.

    Das beste Ergebnis habe ich im Well Tempered, Alphason HR100 und danach im Audiocraft Einpunkter gehabt.

    Ein gutes Einstiegsdecca richtig montiert klingt schon sehr gut.


    Gruß Dieter

    Monohörer