DECCA Systeme - Tips und Tricks

  • Ich betreibe ein elliptisches MK2 mit 3,2 gr und es tastet auch s-Laute hervorragend ab. Klanglich absolut top! Im Stanley-Gehäuse an jeder Headshell zu betreiben. Der Adapter ergibt nicht den korrekten Abstand von der Nadelspitze zum Armanschluss und führt zu Justageproblemen.

    Gruß

    Reinhold

  • staxhead: wie hast du dein MK2 angeschlossen? Nur mit einem Negativ-Leiter oder beide parallel auf dem "Common"-Pin? Weißt du, ob dein Tonarmkabel ein Koax oder ein symmetrisches Kabel ist? Wie ist die Erdung ausgeführt? Ich frage, weil ich letztens erhebliche Brumm-Probleme mit einem Gold hatte, die ich leider nicht lösen konnte und die ein Musikhören unmöglich machten.

    Freundlichst

    rolf

  • Mein MK2 ist mit einem Kabel am Common-Pin angeschlossen. Das Tonarmkabel ist bis zum Phonopre symmetrisch. Mit der Masseführung muss man experimentieren: Massekabel des Tonarms an den Phonopre, Masseverbindung an den Vorverstärker oder nicht, Tonarmmassekabel an den Vorverstärker, zusätzliches Massekabel vomTonarmsockel und/oder Tellerlager an den Phonopre. Gibt es noch mehr Möglichkeiten? Ich glaube nicht....

    Das hilft aber alles nicht, wenn der Brumm durch Motoreinstreuung, sei es Reibrad-, Riemen- oder Direktantrieb erfolgt...

    Decca kann plug and play sein oder auch nicht...

    Aber der Einsatz lohnt sich!


    Noch einmal zum gängigen SME- Adapter für die alten Systeme:

    Beim SPU (mal als "Standard" genommen) beträgt der Abstand zwischen Nadelspitze und Überwurfmutter-Anschlag 53mm, beim Decca MK1/2/3und alte Mk4-Version 46mm!


    Gruß

    Reinhold


    Hier noch Infos zu den alten Deccas:

    :

    information - identification of decca ffss heads.jpg

    f0108399_8251084.jpg

    information - decca ffss heads and arms - mar 68.jpg

  • Heute habe ich mit meinem kürzlich erworbenen Decca SC4e meinen Meister im Brumm gefunden....

    Aber damit wurde mir auch klar, was man beim Decca unbedingt beachten soll: Keine, absolut keine Trafo-Streufelder im Umfeld von einem Meter!

    Mein Versuch, das Decca an einer Crystal solid zu betreiben, war nicht ohne Brumm möglich. Wenn die Crystal solid ca. 70cm entfernt vom Decca stand und nicht am Tonarm und Vorverstärker angeschlossen war, reichte das Einschalten des Geräts, um massiven Brumm zu erzeugen! Ausschalten, Brumm weg!

    Ich habe in Ermangelung eines 3m langen Tonarmkabels keine Distanzversuche gemacht :)

    Bei anderen MM und MI-Systemen habe ich das so noch nicht erlebt!

    Klanglich hätte es schon gepasst, aber nicht ohne Brumm! Also keine Liebesheirat!

    An anderen Phonostufen spielt das alte Decca aber auch ganz hervorragend und ist auf dem Weg, mein Lieblingsdecca zu werden...

    Ein Decca ist eben kein plug and play-System....


    Es gibt Tonabnehmer und es gibt Deccas!

    Reinhold

  • Moin,


    ich habe aktuell einen TD126 mit Hadcock GH228 Arm.

    Aktuell läuft ein ELac ESG 796 Hsp.

    Den Abnehmer habe ich gebraucht erworben.

    Ich merke aber wie er langsam nachlässt und auch einer Testplatte schlechter abschneidet.


    Ich habe mir nun überlegt neben eine SAS Nadel für das Elac auch eine Decca zu holen da die Systeme wohl sehr gut zu dem Arm passen sollen.

    Genauer gesagt soll es ein gebrauchtes Maroon vom Händler meines Vertrauens werden.


    Jetzt stelle ich mir die Frage ob hier jemand schon Erfahrungen mit einem Maroon bzw. baugleichen Vertretern hatte, besonders natürlich am Hadcock Arm.



    Wie sieht es mit der Montage aus, kann man da einfach die vom Decca Arm nehmen oder hat hier vielleicht jemand was selbst gezeichnetes für den Hadcock?

    Montage mit einer normalen Schablone soll wohl nicht so toll sein.


    Sollte ich den Hadcock mit Silikonöl dämpfen?



    Mir ist bewusst, dass die Decca Systeme nicht immer die einfachsten sind und man oft viel Geduld brauchen. Ich würde mich dennoch gerne darauf einlassen.

    Besonders da ich jetzt weiß wie gut eine sphärische Nadel spielen kann (habe ein DL103 an meine L75)
    Die andere Alternative wäre ein Grado gewesen, aber ein Decca ist mir irgendwie symaptischer.



    Grüße

    Fritz

  • Hallo Fritz,


    bei dem Decca kann es für den Decca-Neueinsteiger zu einer unerwarteten Überraschung kommen.

    Viele Deccas haben hinten nur 3 Anschlußpins, weil der Massepin zusammengeschaltet ist.

    In Ebay gibt es Adapterplatten mit 4 Pins.

    Was die Montage angeht kannst Du soviel ja nicht verkehrt machen. Die Kröpfung ist ja am Headcock nicht einstellbar, also stellst Du den Überhang wie vorgeschrieben ein, dann noch den Azimut und es sollte passen.

    Eigentlich empfehle ich ein Decca nur einem erfahrenen Analogie.

    Ein Decca kann eine Zicke sein, und je nach Set-Up auch zu Brumm-Problemen führen, siehe auch Beitrag 648 und der Reinhold ist kein Anfänger...

    Wenn das Decca keinen POD hat, würde ich zur Verwendung eines Isolators vom Cartridgeman raten.

    Wenn Du ein gut funktionierendes Decca einmal gehört hast, wird Dir der Klang nie wieder aus den Ohren gehen....

    Beste Grüße


    Thomas

  • Das Decca hat keinen Pod, aber 4 Pins.

    Auf den meisten Bildern hat das Maroon 4 Pins. Vielleicht gab es das in zwei Versionen?


    Dann ist das einstellen am Hadcock ja doch recht einfach.


    Ich werde mal schauen. Vielleicht kann ich mir das Decca mal leihen und testen wie es ist.


    Das mit dem Isolator habe ich auch schon gelesen.

    Ist natürlich auch die Frage wie lange es den noch gibt.

    Cartridgeman gibts nicht mehr soweit ich weiß.


    Grüße

    Fritz

  • Hallo,


    bei dem POD gehen die Meinungen stark auseinander.

    Vier Pins. Da sind zwei zusammengeschaltet. Eigentlich haben die nur drei.

    Brumm ist tatsächlich ein nicht zu unterschätzender Effekt beim Decca.

    Der Isolator ist auch gut selbst zu bauen. Schau mal im Lencoheaven. Da gibts ein sehr langen und inhaltlich guten Faden zum Decca.

    Der Arm ist bestimmt kein Missmatch für das Decca. Auch hier möchte ich Andreas beipflichten, der das Probieren mit dem Ölstand erwähnte.


    Wenn das Decca läuft - also wenn - dann ist das schon gut. Der Weg dahin ist manchmal mühsam. Das ist kein Anfängersystem.

    Auch in Sachen Justage darf ich nochmal auf den Fred in Lencoheaven verweisen. Da ist Kreativität gefordert :) , weil man so richtig nix sieht und keine klaren Achsen hat.


    Fritz -bitte schreib mal wie es für dich weitergeht.


    Gruß Uli

    Gruß Uli

  • Hallo Fritz,


    Ich betreibe ein Decca Maroon bzw. AEC Black an einem Mayware Formula 5 - Tonarm…. Dieser ist dem Hadcock recht ähnlich, einpunktgelagert und recht leicht. Ich hab in die Lagerpfanne Silikonöl gefüllt, gerade so, dass die Sitze des Einpunktlagers vom Öl, eher eine zähflüssige Paste, bedeckt ist. Mein Maroon hat übrigens auch vier Anschlußpins und ich habe nicht den Deccapod. Dieser soll das Blechgehäuse beruhigen, was sonst angeblich räsoniert.


    Also bei mir hat es noch nie gebrummt, auch S-Laute beim Singen des Künstlers fangen nicht an zu zischen.

    Das Justieren des Systems ist in der Tat tricky… man sieht die Nadel ja kaum, wenn sie auf der Platte aufliegt.


    Hier irgendwo hatte ich mal beschrieben, wie ich es mit Hilfe der Schön-Schablone eingestellt habe… auf der Linie mit den beiden Nullpunkten hab ich vor und hinten beiden Nullpunkten mit dünnem Bleistift und Geodreieck 90-Grad-Linien gezogen. Dann hab ich die berühmten Bleistiftlinien, zwei Stück, seitlich (!) an das Deccagehäuse mit Tesa befestigt…. Vorne gehts ja nicht wegen der Schiffsbugartigen Gehäusefront.

    Setzt du dann die Nadel auf die jeweilige Kreisbahn am Nullpunkt, kannst du die Schablone drehen, bis die Nadel in die punktartige Vertiefung einrastet… das sieht man bei dem einpunktgelagerten Arm sehr gut, weil er dann kurz zittert …. Naja… weiß nicht, wie es besser beschreiben kann.

    Jedenfalls kannst du dann über die Bleistiftminen deine aufgezeichneten Hilfslinien anpeilen und siehst so, ob Kröpfung und Überhang stimmen… das geht wirklich leicht.


    Ich bin übrigens wie Du ein großer Freund der Rundnadel und höre an meinem zweiten Arm auch das DL103…. Meine Meinung ist, dass das Decca, am richtigen Arm und richtig justiert, wirklich Weltklasse ist, wirklich anders als alle anderen Systeme.


    Ich rate Dir unbedingt zum Decca… den richtigen Tonarm hast du jedenfalls.

    Noch was zum Deccapod… ich bin sehr froh, keinen zu brauchen, ich finde gerade die typisch britisch-krude Befestigung des Systems an dem schlanken Tonarm super… aber das ist natürlich Geschmacksache….


    Viele Grüße,

    Michael

  • Vielen Dank für eure Eindrücke.

    Hört sich ja alles recht vielversprechend an.


    Ist halt die Frage in wie weit ich eine normale Schablone nutzen kann.

    Der Hadcock hat ja keine Langlöcher.

    Man kann nur das Headshell verschieben.

    Ich habe hier und wo anders halt öfters gelesen, dass man einfach die Decca Schablone nehmen kann.


    Wie sieht es mit der Phonostufe aus?

    Ich würde das System am MM Eingang meiner Goldnote PH7 nutzen.

    Sowohl Widerstand und Kapazität ist da einstellbar.


    Grüße

    Fritz

  • Hallo Uli,


    vielen Dank schonmal für den Hinweis.


    Der MM Eingang hat 220pf und 47kohm.

    Passt das so?

    Habe schon öfters gelesen, dass es besser bzw. anders klingt wenn man mit dem Widerstand runter geht.

    Bei den Nagaoka und Grados die ich mal hatte, sind ja auch MIs, war die Kapazität recht egal.

    Ist das beim Decca auch so?


    Vielleicht hat ja auch jemand mal das System an der Goldnote Stufe betrieben.


    Grüße

    Fritz

  • Ist halt die Frage in wie weit ich eine normale Schablone nutzen kann.

    Der Hadcock hat ja keine Langlöcher.

    Man kann nur das Headshell verschieben.

    Ich habe hier und wo anders halt öfters gelesen, dass man einfach die Decca Schablone nehmen kann.

    Guten Morgen Fritz,


    die "Decca Schablone" ist das eine Schablone des Decca-Tonarms?

    Wenn ja, hat der die gleiche Geometrie wie der Hadcock?

    Ich würde den Überhang der für den Hadcock vorgeschrieben ist nehmen und das Decca entsprechend einstellen, dann müßte es passen. Dann noch VTA, Azimut und Auflagekraft und das System sollte laufen.

    Der Abschluß eines Deccas sollte um die ich glaube es waren 20KOhm sein.

    um das bei einem üblichen 47KOhm Eingang zu erreichen, kann man einen Y-Adapter-Chinch-Stecker nehmen in den einen Eingang das Tonarmkabel und in den anderen Eingang einen Chinchstecker mit einem entsprechend eingelöteten Widerstand nehmen um den für ein Decca empfohlenen Wert zu erreichen.

    Ich persönlich habe ein Decca allerdings auch gerne an den 47KOhm gehört. Das sollte man ausprobieren.

    Beste Grüße


    Thomas

  • Hallo Fritz


    Jetzt nicht zu viel rum eiern…


    Bzgl. Abschlusswiderstand hat Tom richtiges geschrieben (ich hatte mein Decca Black auch an 47 kOhm).


    Schablone: da hast du Hinweise bekommen wie man mittels Hinzufügen weiterer Hilfslinien anhand des Decca Gehäuses einstellen kann.


    Am Ende wird dir niemand 100% garantieren können, dass dir das System gefällt. Selbst wenn jemand es mit der gleichen phono Stufe betrieben haben sollte.


    Wenn du nach den letzten Beiträgen tatsächlich noch zweifeln solltest, dann lass die Finger davon. Ich würde dir jedoch raten es zu probieren. Ein Decca wird man auch immer wieder gut los, wenn es dir nicht gefällt.

    Grüße,
    Jonas


    "Das Problem bei Zitaten im Internet ist, dass man nie weiß, ob sie authentisch sind." -Abraham Lincoln-