Devialet Expert und Vinyl - Widerspruch oder nicht?

  • Hallo zusammen,


    ich habe gerade ein interessantes Angebot für einen Devialet Expert 140 pro gesehen und mich spontan daran erinnert, wie ich die ersten Berichte des D-Premier gelesen hatte (so um 2011?). Ich fand den Class-D-Ansatz, das Design, die Einstelloptionen und die Möglichkeit zur Wandbefestigung einfach nur klasse. Damals war ganz schnell ein Habenwollen im Brain entstanden, was bei dem Neupreis für mich aber niemals nicht möglich war.


    Meine Kette läuft auch absolut problemlos und zur vollsten Zufriedenheit (siehe Signatur). Eigentlich höre ich auch meistens nur Vinyl. Streaming ist eher selten, höchstens mal Konzerte von der Glotze auf die Lautsprecher. Spotify habe ich zwar, nutze es derzeit lediglich um kurz zu hören ob ich die gerade angedachte Vinylscheibe hole oder nicht (von Handy über BT-Box zum Verstärker). Der DAC war mal als Zuspieler für die Musik vom Laptop gedacht, ist aber auch dauerarbeitslos. Also bräuchte ich nix Anderes/Neues.


    Da aber mein Hörraum das Wohnzimmer ist (oder umgekehrt), gibt es da immer Themen, die weniger mit Musik dafür mehr mit Design und Alltag zu tun haben. Da ist zB. mein Yamaha A-S2000, er bringt über 20Kg und eine extreme Tiefe mit. Nach einem Umzug passt er so gar nicht mehr in unser Wohnumfeld und schränkt die Auswahl des zentralen Möbels ungemein ein.


    Der schlanke Devialet Expert 140 pro dagegen, flüstert das kleine Teufelchen auf meiner Schulter, würde fast schon ideal ins Umfeld passen, sowohl an der Wand als auch nur so hingestellt, SAM, UPnP, AirPlay hat er dazu auch noch, Und haben wollen wolltest du doch auch... .

    Ja, stimmt schon aber was ist mit der Musik, so fast nur digital und das bei Vinyl - wie mag bzw. kann das klingen? Ok, so ganz analog sind die neueren Scheiben ja auch nicht mehr.


    Testberichte dazu, insbesondere zur Phonosektion, fand ich da nicht soviel. Und hier gibt es scheinbar noch weniger Informationen - naja, bin ja auch im AAA-Forum ;).


    Vielleicht findet sich hier aber doch der eine oder andere Devialet-Fan und kann mir etwas auf die Sprünge helfen (oder das kleine Teufelchen zum Schweigen bringen).


    Gruß Jürgen

    DIY-Dreher auf Scheu-Basis mit Rega + Benz Glider + m303 + Meldano NT

    Devialet Expert 140 Pro CI / Dali IKON 6 MK2 / Moxi Fit Pro:D


    Musiksammler

    DIY-PWM

  • Hallo Jürgen,


    ich kann Dir ein paar der Fragen beantworten, da hier ein Devialet 440 Pro CI mehr als 7 Jahre im Einsatz war…


    Zunächst muss man sich bewusst sein, dass alle! analogen Eingänge am Devialet (sofern man sie konfiguriert hat) zunächst digitalisiert werden. Hat aber den „Vorteil“, dass z.B. Vinyl auch mittels DSP (SweetRoom) entsprechend „behandelt“ werden kann.


    Ich habe ca. 4 Jahre die interne Phono-Stufe des Devialet verwendet.

    Nahezu alle Einstellungen wie Impedanz, Entzerrungen, etc. lassen sich per Fernbedienung und im laufenden Betrieb „on the fly“ ändern.


    Habe dann aber doch auf einen externen Phono-Pre gewechselt und natürlich einige „Kandidaten“ getestet.

    Am Devialet habe ich entsprechend einen Line-Eingang konfiguriert.


    Und jede Änderung am Phono-Pre selbst und/oder der Cinch-Verkabelung war trotz AD/DA-Wandlung sehr deutlich hörbar.


    Die MM-Stufe des Devialet ist schon sehr gut.

    Bei einem Betrieb eines Colibri XGP oder SPU Classic GME MK2 in Verbindung mit dem Übertrager T-550 von Phasemation konnte ich keine nennenswerten Unterschiede zwischen MM im Devialet und der MM-Karte des Phonolab von AudioSpecials feststellen.


    Beim MC-Betrieb des Devialet sieht es etwas anders aus.

    Bei „leisen“ MC-Systemen (bis ca. 0,4 mV) hört man ein deutliches Rauschen. Ab 0,5 mV wird dies deutlich leiser - also wenn MC, dann mit einem „lauten“ Tonabnehmer. Oder eben mit Übertrager.


    Den externen Phono-Pre (Phonolab, später Blue Amp Model 42) habe ich mit dem Devialet ca. 3,5 Jahre betrieben.

    Seit Juni habe ich den Amp gewechselt…


    So weit fürs Erste.

    Bei weiteren Frage: bitte melden.


    Und wenn Du Interesse an einem gebrauchten 440 Pro CI hast:

    gerne PN, vielleicht werden wir uns ja einig… ;)


    Musikalische Grüße

    Tom

    Is that what you wanted, Alfred?

    AAA-Mitglied

  • Bei „leisen“ MC-Systemen (bis ca. 0,4 mV) hört man ein deutliches Rauschen.

    Hallo Tom,


    Danke für deine Einschätzung. Mein Benz läuft unter den eher leisen MC-Tonabnehmern. Zum Glück habe ich ja noch die MF M6 Vinyl hier zu stehen.


    Gruß Jürgen

    DIY-Dreher auf Scheu-Basis mit Rega + Benz Glider + m303 + Meldano NT

    Devialet Expert 140 Pro CI / Dali IKON 6 MK2 / Moxi Fit Pro:D


    Musiksammler

    DIY-PWM

  • Hallo Jürgen u. Tom, habe gerade erst diesen Thread gesehen, nach dem ich nach längerer Pause über den Jahreswechsel meinen Plattenspieler wieder mal angeschmissen habe, der bei mir auch seit Jahren am Devi 440 Pro hängt.

    Habe mir dann noch im Netz einigen Input zu den am Devi auswählbaren Entzerrungskurven geholt, da ich auch ältere Alben habe. Hierbei habe ich den Thread gelesen.

    Ich kann dir Tom bezüglich dem Rauschen bei dir null zustimmen und finde die frei konfigurierbaren Phono- Eingänge genial.

    Ich habe am 440er 2 Eingänge für Phono konfiguriert. Einmal das MC Denon DL 103 SA mit 0,25 mV welches an einem Transrotor werkelt und dann noch ein Om40 oder ab und an auch ein Shure V15 VxMR am Dual.

    Und auch mit dem Denon MC (0,25 mV Ausgangsspannung und mit 460Ohm abgeschlossen) rauscht bei mir nix, genauso wenig wie mit den MM‘s am Dual.

    LG

    Thomas

  • Mein Wood SL hatte an meinem Devi 200 auch gerauscht, bin dann auf das SH gewechselt. Auch hat mich das Konzept mit dem kleinen Display nicht überzeugt, da man nicht wusste welche Quellen angewählt wurde. Ein Display in FB wäre hier toll gewesen. Klanglich aber schon ne Wucht.

    Glück auf.

    Detlef

    Acoustic Solid Machine Small + Benz Wood SH, ASR Mini Basis Exlusive HV, Luxman L 550AX Mark ll, Wattson Emerson Analog, Tannoy Prestige Stirling GR

  • Das Teufelchen hatte dann doch gewonnen. Ich habe den Devialet nun schon einige Wochen am Spielen und muss sagen, dass er mich schon sehr begeistert.

    Die integrierte Phono spielt mit dem Benz Glider bei der passenden Einstellung auch sehr schön (Rauschen erst weit über der normalen Lautstärke). Über die MF M6 Vinyl scheint der Bass zwar etwas besser aber durch SAM beim Devialet fehlt mir da sowieso nix. Und, hohe Pegel (zu Silvester) hat er sowas von entspannt rübergebracht, da nervten auch keine Höhen o. dröhnende Bässe (sagt sogar meine bessere Hälfte).


    Bei vielen eigentlich oft gehörten Scheiben entdecke ich immer wieder neue Sachen und grinse mir einen. Und Bühne hat er, einfach nur wow.

    Dafür hören sich schlecht aufgenommene Alben oft auch richtig sche... an 8|


    Den meisten "Ärger" hat mir bisher nur die aktive interne Wifi-Karte in Kombi mit Phono bereitet. Hier hilft nur konsequentes Abschalten... . Da haben die Entwickler ordentlich was vermurkst.

    da man nicht wusste welche Quellen angewählt wurde

    Ja, verstehe was du meinst. Da ich ihn zukünftig an die Wand bringen möchte, sehe ich da kein Problem für mich, zumal ich derzeit sowieso nur drei Quellen nutze (alle weiteren sind abgeschaltet und erscheinen nicht in der Auswahl). Und drei Sachen kann ich mir dann doch noch merken.


    Bisheriges Fazit: Nur noch ein schmales Gerätchen, dazu sowas von chic.

    Klanglich hat es mich vollständig überzeugt (wobei ich natürlich wenig Vergleich habe).


    Gruß Jürgen

    DIY-Dreher auf Scheu-Basis mit Rega + Benz Glider + m303 + Meldano NT

    Devialet Expert 140 Pro CI / Dali IKON 6 MK2 / Moxi Fit Pro:D


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