• Hallo Ihr,


    habe leider keine Ahnung von Antennenbau für UKW und daher einige Fragen.
    Habe ein Bild einer Antennenanlage in einer Verlinkung des Forums gefunden und denke, daß ich eine solche Antenne aufbauen werde.



    Jetzt stellt sich mir die Frage, ob man sowas auf das Dach montieren soll/kann, eventuell mit schwenkbarem Antrieb (Rotor)? Ist dies notwendig, oder kann man sich den Rotor sparen?
    Kann man das Antennenkonstrukt vielleicht auch nur auf dem Dachboden fest installieren?
    Was geschieht eigentlich bei "Blitzeinschlag"? Gibt es für Antennen und die angeschlossenen Gerätschaften einen adäquaten Blitzschutz?


    Kann man an der Hausaussenwand einfach ein Koaxkabel vom Dachboden in den Keller legen, wo sich die Gerätschaften (Tuner) befinden?
    Ist dabei etwas besonderes zu beachten?

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  • Das Bild kenne ich, es stammt aus einem Artikel aus der "Stereoplay".
    Prinzipiell ging es da um einfache und bessere Alternativen zur Wurfantenne. Mit einer "richtigen" Antenne (sagen wir mal, ab 4 Elemente) ist so eine Konstruktion nicht zu vergleichen. Natürlich bringt es immer etwas, eine Antenne möglichst hoch anzubringen, und Blitzschutz ist sowieso eine gute Sache...
    Aber ein Rotor usw. - das wäre bei diesem Ding ziemlich übertrieben. Es gab aber mal eine andere Anleitung in der "Stereoplay", nämlich für einen in der Richtwirkung schaltbaren Dipol. Vielleicht finde ich den Kram irgendwann.

  • Das ist ein Dipol. Der Ring aus Koaxkabel transformiert die Impedanz runter. Im Prinzip das selbige wie früher die Dinger aus 240 Ohm Flachkabel, nur daß du jetzt um die 60 Ohm Impedanz hast (so tendenziell).
    Ein Empfangswunder ist es nicht. Wenn was für das Dach, dann eher mit mehr Elementen.
    Mfg,
    Michael

  • Hallo Manfred,


    wenn Du ein wirklich brauchbares Ergebnis willst, kauf Die eine fertige Antenne beim C... o.ä. .
    Die sollte mindesten so 3 oder 4 Elemente haben.
    Auf einen Rotor würde ich keinesfalls verzichten, wenn Du nicht mehr aus 3 oder 4 Elemente willst, reicht ein recht billiger Rotor (auch vom C...).
    Auf den Selbstbau würde ich verzichten, es sei denn Du hast einen wirklich ordentlich ausgestattete Werkstatt. Allein das Biegen des Dipols (Alurohre vorher mit Sand füllen) und die mechanische Stabilität sind eine ziemlich Herausforderung.
    Eine 1 Element Antenne ist m.M.n. nicht wirklich brauchbar. Mit mehreren Elementen kannst Du auch störende Sender auf der gleichen Frequenz ausblenden. Das "Sichtfeld" (= Öffnungswinkel) der Antenne wird mit mehreren Elementen immer kleiner (d.h. Du musst sie drehen können) und auch der Gewinn steigt dehtlich. Ebenso das Vor / Rückverhältnis. Das ist wichtig, wenn Du störende Sender auf der gleichen Frequenz auch ausblenden können willst. Mit z. B. 8 Elementen kannst Du auch noch weiter entfernte Sender rauschfrei empfangen.
    Ich werde Dir heute Abend mal ein Richtdiagramm einer Antenne scannen, dann siehst Du was ich meine.
    Bekommst auch Blitzschutz und andere Installationsvorschriften von mir, wenn Du möchtest.
    Die meisten meiner eigenbau Yagi Antennen für den Amateurfunk waren nicht wirklich dauerhaft haltbar.


    Wenn Du den Zeitaufwand rechnest und die Suche nach dem Material lohnt sich das nicht. Eine fertige Antenne solltet Du für unter 50 € bekommen, in ordentlicher ~ 10 jahre haltbarer Ausführung mit allen Schellen etc.


    Melde mich noch mal wenn ich wieder zu Hause bin.


    Gruss,


    Udo

  • Moin Moin,
    schau mal in Ibäh rein - da habe ich vor kurzem für EUR 22,- eine 10-Elemente- WISI gekauft, die dann in der neuen Behausung auf einen guten, alten Stolle-Rotor kommt (gut, dass ich mir die zwei Rotoren aufgehoben habe).
    Wie die Vorredner sagten, lohnt sich ein Rotor nur bei +4-Elemente-Antennen (Direktoren bündeln - die Keule wird schlanker - der Gewinn größer). Das Höchste, was ich mal in den 80er Jahren hatte, war eine UK14. Gigantisch, was da rein kam! Ein echter Hörgenuss - man kommt sich fast vor wie ein DXler - gell, Udo!
    Gruß
    Claus

    AAA-Mitglied


  • Hallo zusammen,


    Wenn Claus da die Richtdiagramme erwähnet...


    hier ein vereinfacht dargestelltes Richtdiagramm einer 3 Element Antenne. Man beachte den relativ großen Öffnunbgswinkel und den Vergleich zum gestrichelt dargestellten Dipol. Mit der 3 Element Antenne hat man empfangstechnisch noch ein relativ großes Sichtfeld.
    Das gestrichekte Diagramm des Dipols im Diaghramm entspräche etwa dem Empfangsfeld aus dem Bauvorschlag aus der Stereoplay (ganz am Anfang dieses Threads).
    Man hat damit keine Rückwärtsdämpfung, nur eine Seitendämpfung.



    Eine 3 Element Antenne (hier für Kurzwelle) sieht installiert in etwa so aus:



    Die Größe für UKW Empfang entspräche etwa diese Antenne (ein bisschen längere Elemente für UKW)



    Hier nun der Vergleich mit einer 13 Element Richtantenne. Man beachte den sehr schmalen Öffnungswinkel.
    Man empfängt damit so, wie man bei einer Camera in de Einstellung "maximalen Brennweite" (=maximal herangezoomt) sieht.



    Suche mal ein Bild, vielleich finde ich noch eins, werde es dann editieren.


    Die 13 Element Antenne hat nun vergleichsweise einen hohen Gewinn hier (im Diagramm) ~ 15 dB gegen ~ 8 dB (im Diagramm) bei der 3 Element Antenne.
    (->"dB" ist ein logarhythmisches Maß 3 dB mehr entsprechen etwa dem doppelten. Die 13 Element Antenne ist also grob über den Daumen mehr als ~ 8 mal "so empfangsstark" wie eine 3 Element Antenne.


    Die 13 Element Antenne muss wegen des kleinen Öffnunngswinkels ziemlich genau in der Richtung auf den Sender positioniert werden.


    Mit zunehmenden Elementen werde die "Geschütze" natürlich auch größer und der ganze Unterbau incl. Rotor müssen auch Stürmen standhalten.


    Das nur zur kurzen Erläuterung

    Gruss,


    Udo (DL 8 WP)