Step Up - Meine Erfahrungen

  • In den letzten Jahren habe ich viel an meinem Phonozweig probiert und geändert.


    Ich hatte als Step Up zur Verfügung:

    1. Lundahl 1933, im K&K Aufbau, 1:16, also ca. 180 Ohm Eingangswiderstand

    2. Leach Verstärker, mit rund 100 µA Betriebsstrom, Eingangswiderstand ca. 100 Ohm

    3. Lee Verstärker, Ausführung nach winvieh Stand Dez. 2023

    4. SUT-1M von MK Analogue


    Als Phonostufen fungierten:

    1. EAR modifiziert nach Lencoheaven, Mundorf Koppler, Röhren bis hin zu TFK (NOS)

    2. PHONO - MM von MK Analogue


    Die folgenden Systeme waren im Einsatz:

    1. Dynavector DV17/3

    2. Goldring

    3. TAS1600 (AT- OC9- Derivat)

    4. AT ART-20

    5. EMT HSD 006


    Es begann mit der Kombi aus Lundahl und EAR, wobei die EAR ständig weiter modifiziert wurde. Eine sehr gute Kombi, denn die EAR kann wunderschön die Transienten herausarbeiten. Der Lundahl wurde dann durch einen Leach Verstärker abgelöst. Der passte etwas besser zum TAS1600, sicher auf Grund der kleineren Eingangsimpedanz. Ich ersetzte später den Verstärker durch einen Lee. Hier wurden die "Anschläge" noch viel deutlicher, aber mit der EAR konnte das schon manchmal etwas zu viel werden. Ein Labormuster der Phono - MM von Matej hoerohr konnte in der Position der EAR so was viel verbessern, die Phono - MM blieb bei mir. Matej empfahl mir, den Lundahl Trafo zu verwenden, dort den Abschluss anzupassen und auch eine kapazitive Last zu benutzen. Gleichzeitig fand ich bei Markus Audio-Freak einen Impedanzrechner um den Trafo an das System anzupassen:


    MC-Übertrager: Wissen, Vorteile, Rechner | Audio-Freak
    Funktionsweise, Aufbau und Qualitätskriterien für MC-Übertrager. Dazu Rechner zur Ermittlung der idealen Abschlusswiderstände für MC- Tonabnehmer.
    audio-freak.de


    Für mein TAS1600 waren keineswegs die lt. Hersteller empfohlenen 100 Ohm gut, so um 20 Ohm ließen das System so was von aufblühen. Einfach Klasse. Der zusätzliche Kondensator machte den Raum um Klassen besser.


    Der Lundahl war zu diesem Zeitpunkt absolut vorne, mit Widerstands und Kondensator - Anpassung natürlich. Verstärker wie Leach oder Lee konnten da nicht mehr mithalten. Ohne die Kondensator - Anpassung war der Lee - Verstärker besser.


    Ich dachte dann, was soll's, machen wir Nägel mit Köpfen. Ein AT ART-20 und der SUT-1M mußten her. Das war ein gewaltiger Sprung. Leider erwies sich das AT ART-20 als praxisuntauglich für mich.


    Also zurück zum TAS1600. Nach der Neujustage hatte das auch noch mal richtig zugelegt.


    Derzeit betreibe ich das EMT - System mit dem SUT-1M bei 470 Ohm Last plus kleinem Kondensator. Die so erreichte Dynamik und auch Tiefe hat mich wirklich überzeugt.


    Meine ganz persönliche Meinung ist, die Trafo's von Matej sind einfach Klasse. sie holen wirklich alles aus dem Systemen raus. Die leichte Anpassbarkeit (Chinch - Stecker) macht einem das Leben, und Probieren, wirklich leicht. allerdings muss dem Trafo auch eine (sehr) gute Phono folgen. Meine EAR konnte das Potential nicht wirklich aufzeigen.


    Was kann der SUT-1M besser als mein Lundahl? Er stellt das Klanggeschehen so was von souverän in den Raum, man wird einbezogen. Die Instrumente breiten sich auch wirklich aus. Es macht einfach Spaß und wird nie lästig.


    Wer also meint, eine wirklich gute Phono zu haben, der sollte sich mal eine Teststellung dieses Übertragers anfordern. Allerdings besteht hier die Gefahr, das man ihn nicht mehr zurückgeben will.


    Eines noch, man muss sich beim Übertrager entscheiden, ob niederohmig (< 10 Ohm) oder mittelohmig (>10 Ohm). Damit ist man "etwas" ausgerichtet. Ich konnte mich auf den -1M einlassen.


    Ich wünsche ein gutes Vorwärtskommen. LG Peter.

    Mein Phonozweig besteht aus:

    Thorens: TD1601, TP160, EMT: HSD 006, MK Analogue: SUT-1M und MM-PH-AMP.

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  • Schöner Bericht Peter,


    das hört sich nach einer erfolgreichen Reise an.

    Genieße die Musik :)



    Gruß



    Andreas

    „Seltsam? Aber so steht es geschrieben …“


  • das hört sich nach einer erfolgreichen Reise an.

    Hallo Andreas,


    in der Tat.


    Aber ich möchte auch auf diesem Weg mal ein ganz "dickes Dankeschön" an die oben schon genannten Weggefährten ablassen, ohne die wäre es ein ziemlicher Irrweg geworden...


    LG Peter.

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  • Ach so, ein Nachsatz sei mir noch erlaubt:


    Ich kenne das eigentlich etwas anders, ein neues System braucht eigentlich immer einen neuen Trafo. Meist ist man dann auch bereit, diesen Weg zu gehen.


    Mit meiner Kladde an Systemen, selbst der Ausreißer, das Goldring mit 4 Ohm, waren alle im Bereich für den SUT-1M. Alle Systeme konnten wirklich überzeugen.


    Klar denkt man, da wird ja der Abschluss angepasst, und auch bei der Übersetzung gab es ja eine Vorauswahl. Mag sein, oder auch nicht.


    Ich glaube, das ist ein richtig gut gemachter Trafo. Nicht ein so was, das könnte da passen. Jedes System, was ich dran hatte, konnte auf seine Art überzeugen. So was ist mir in meiner MC - Zeit, seit etwa 1985, noch nie untergekommen.

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    Thorens: TD1601, TP160, EMT: HSD 006, MK Analogue: SUT-1M und MM-PH-AMP.

  • Kannst Du uns das näher erläutern? Danke!

    Ich will mich da gar nicht auslassen. Ich hatte eine neue LP, die hatte einen Hacker, so einen wo es nicht weitergeht. Danach rutschte die Nadel über die LP nach hinten. Für mich sah es so aus, was wäre der Nadelträger verdreht. Man denkt sich, so was kann doch nicht sein und Reklamiert. Mein Lieferant Audio-Freak hat mir den vollen Preis erstattet. Leider ist er nun selbst auf den Kosten sitzen geblieben, waranty void. Es gab Beschädigungen, die bei mir noch nicht da waren. Sehr unschön vom Hersteller, in diesem Preissegment.

    Mein Phonozweig besteht aus:

    Thorens: TD1601, TP160, EMT: HSD 006, MK Analogue: SUT-1M und MM-PH-AMP.

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  • Und wie war es klanglich vor dem Unglück? Ist ja ein interessanter TA, finde ich.


    Grüße von Doc No

    "Das Volk hasst die Geniessenden wie ein Eunuch die Männer." Georg Büchner

  • Und wie war es klanglich vor dem Unglück

    Ich hatte vorher das TAS1600 am Laufen.


    Dann hatte ich das ART-20 eingebaut. Die Justage war schwierig, nur runde "Ecken". Aber was wirklich schlimm war, war das AS. Ich mache hier nicht bei 80µ oder Leerrille, sondern ich beobachte das Absinken in die Rille. Hier soll fast keine seitliche Bewegung erfolgen. Das war hier nicht so, entweder nach links, oder nach rechts. Eine Mitte war nicht zu finden. Evtl. wissen andere Anwender ja hierzu noch was zu sagen.


    Aber das ART-20 ist schon eine Klasse drüber. Es hat mir ausgesprochen gut gefallen.


    Nach dem Malheur, habe ich das TAS1600 wieder eingebaut. Ich muss diesmal wohl genauer gewesen sein, oder aber die Phono von Matej ist um so viel deutlicher. So groß war dann der Unterschied doch nicht. Klar, beide sind aus gleichem Haus. Aber der Faktor drei im Preis war meiner Meinung nach nicht wirklich da.

    Mein Phonozweig besteht aus:

    Thorens: TD1601, TP160, EMT: HSD 006, MK Analogue: SUT-1M und MM-PH-AMP.

  • Ich möchte noch auf eine E-Mail-Frage hier zum AT ART-20 reagieren:


    1.) Ja klar, wenn die Nadel nicht "mittig" in der Rille aufsitzt, das waren ja immer so 1 bis 2 mm daneben, dann sind auch die resultierenden Nulldurchgänge daneben. Zu hören war das aber nicht!

    2.) Mein AS war lt. Skale bei der Leerrille sehr klein, bei 80µ fast die Auflagekraft. Beim Einstellen nach Absenken, war es immer etwas über der halben Auflagekraft. Ich habe meist den Nadelschliff SLC. Nur beim ART-20 funktionierte das Absenken nicht. Hier wurde dann ein Mittelwert gebildet.

    3.) Mein Thorens 1601 hat eine Endabschaltung. Diese funktionierte meist gar nicht mit dem ART-20. Wurde aber so eingestellt, das die Nadel nach aussen zog, funktionierte es. Beim TAS1600 gab es mal die eine oder andere Plattenseite wo es nicht abhob. Das EMT macht da auch keinen Kummer. Der Endpunkt war also auch davon betroffen.

    4.) Ja, ich gehe stark davon aus, das das nur bei meinem Exemplar auftrat. Ich habe nichts darüber lesen können. Allerdings erwarte ich in dieser Preisklasse eine deutlich bessere Qualitätskontrolle des Herstellers.

    5.) Neukäufern des ART-20 empfehle ich, ein Rückgaberecht zu vereinbaren. Bestandskunden rate ich zu einer Überprüfung des AS.

    6.) Meine bisherigen Systeme waren auch hochpreisig, ich hatte da z.B. ein Ortofon MC2000 und ein Dynavector DV17-3. Da gab es nie was zu beanstanden.


    Es kann aber auch gut sein, das AT beim ART-20 eine spezielle Form der seitlichen Aufhängung realisiert hat. Dann ist aber versäumt worden, auf eine veränderte Art der Einstellung des AS hinzuweisen.


    Die Skalen an den Plattenspielern sind oft nicht ganz zutreffend, was ja auch vom Nadelschliff abhängt. Die gängigen Methoden (Leerrille oder 80µ) sind auch nicht wirklich zutreffend. Das Verfahren mit dem Absenken in eine "leise" LP ist da besser. Aber eine Nachjustage bei der "Räumlichkeit" sollte danach immer in Betracht gezogen werden.


    Ich will auch mal Ortofon hier positiv darstellen. Ich weis nicht mehr, bei welchem System es war, ob MC30 oder aber MC2000, gab es eine hauseigene Messschallplatte nebst Anleitung dazu.

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  • Ich will noch mal einen Nachsatz zum Thema Reklamation bei AT Formulieren.


    Hierzu zeige ich mein ART-20 nach dem Malheur bei mir, und danach ein Foto von AT:



    IMG_7470.jpeg


    image001.jpg


    Bemängelt wurde die Nase im Plastik, ebenso die Drückspuren vorne.


    Die Plastiknase müsste schon zu sehen sein, auch wenn der Winkel bei mir etwas anders ist. Die Drückspuren sind eindeutig von einem Werkzeug, im Plastik auf beiden Seiten, etwas aus der Mitte, und dann im Metall in der Mitte ist auch was zu sehen.


    Vor dem Malheur hatte ich Probleme das AS einzustellen, das Absenken in die Rille funktionierte nicht.


    Ich bin nicht der Hersteller, deshalb kann ich hier nur Vermutungen wiedergeben:


    1.) Das System wurde mindestens an drei Stellen untersucht (AT-DE, Amsterdam und Japan).

    2.) Die Nase im Plastik könnte durch ein Beleuchtungssystem am Mikroskope einstanden sein.

    3.) Diese Nase war bei mir noch nicht vorhanden.

    4.) Die Drückspuren sind von einem Werkzeug. Hier wurde offensichtlich der Deckel geöffnet. Das geht u.U. nur so, One-Way!

    5.) Ich gehe davon aus, das das mit dem Spannband untersucht wurde, das System also geöffnet wurde, deshalb die Werzeugspuren.


    Interessant ist, das bei AT "eigene Verstümmelungen" zu "waranty void" führen. Danke nochmal an Markus Audio-Freak für die unkomplizierte Rückerstattung.


    Ich finde es ganz Super, wie Markus damit umgegangen ist. Leider fehlt hier eine angemessene Unterstütztung seitens des Herstellers. Da ist sicher noch was zu verbessern.


    Ich habe noch ein TAS1600 zu verkaufen, Interesse? Bitte PM.

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