M 15(a) - Ölwechsel leicht gemacht - der kleine Pflege- Rhythmus

  • Guter Bericht. Das wird mir in der Zukunft noch sehr nützlich sein.


    Ich habe die Möglichkeit eine M15a zu bekommen und möchte diese zu Mastering Zwecken nutzen. Hier im Forum stand irgendwo, dass die original Karten nicht so gut dafür geeignet sind und es welche mit dem "M" zusatz gibt. Eine der Karten ist ausserdem kaputt.


    Nun ist meine Frage, wie ich die Maschine wieder fitt bekomme. Neue Karte(n) oder reparieren lassen und wo bekomme ich die her, bzw. wer repariert die.

    Welche Bänder empfielt ihr denn so? Es wäre toll, wenn mir jemand hilft und das Baby bald wieder rollt ;)


    Gerrit

  • Hallo,


    das mit dem Zusatz "M" halte ich für ein Gerücht. Warum sollte ausggerechnet bei einer derartigen Profimaschine die Originalausstattung nicht gut sein? Ich halte "Tuningmaßnahmen" - insbesondere hier - in den meisten Fällen für Unsinn.


    Die Motorsteuerungs- und Audiokarten werden immer mal wieder am Markt angeboten, satzweise und einzeln, auch andere Ersatzteile. Sonst gibt es zum Beispiel Hilpert-Tonstudiotechnik nahe Hamburg, der sowohl qualifizierten Service als auch Ersatzteile anbietet. Da bist Du mit Sicherheit gut aufgehoben.


    Was die vermeintlich defekte Karte angeht, ist es schwierig, zu raten, solange nicht klar ist, um welche es sich genau handelt und worin der Defekt besteht.

    Grüße von Wolfgang

    Ich meine, früher war sogar die Zukunft besser ;) .
    T-Audio · M15a · A710 · A176 · EMT981 · EMT948 · Funk MTX · V69a · V73

  • Hallo Gerrit,


    bezüglich der "M" Karten - ich habe hier einige M 15a , auch welche die als reine Mastermaschine ausgewiesen sind.


    Kein M.


    Zum Beispiel:
    WV: 25.5069.041-00
    AV: 25.5069.065-00


    Diverse Defekte der Karten - betrifft in der Regel die Wiedergabeverstärker - die Karte gibt dann nur ganz schwach bzw. gar nicht wieder.
    Auch eine Art Spannungsspitze, welche sich während der Wiedergabe entlädt ist schon mal zu hören.
    Ein Tauschen der Karten zeigt auf das dieses kein direkter Maschinenfehler ist.


    Zu den defekten Karten selber bin ich mit einem Bekannten bereits nach der Ursache am Suchen.
    Zum Teil haben wir auch die Spannungsversorgung im Auge, anderseits gibt es aber auch auf den Karten selber ebensolche Schwachstellen wie Tantalperlen bzw. alte Kondensatoren.


    Kartenbestückung:
    Zur Zeit in Arbeit ist bei mir eine Bestückung mit hochwertigen Kondensatoren, zum Teil im Signalweg auch mit ausgesuchten Metallfilmwiederständen.
    Ein so modifizierter Kartensatz wird dann - neben anderen nicht modifizierten - auch mit denen meiner jüngsten "Mastermaschine" verglichen.
    (Diese M 15a ist lt. Unterlagen 1990 Fertiggestellt worden und hatte beim Erwerb 78.5 h auf der Uhr.)


    Ich werde zu gegebener Zeit berichten ob es - und wenn ja - was es bringt.


    Als Bandmaterial nutze ich PER 528 wie auch SM 468 oder SM 911.


    Eine weitere Adresse: Darklab


    Analoge Grüße,
    Tom

    Einmal editiert, zuletzt von Tom ()

  • Danke, ich weiß auch selber nicht genau welche der karten kaputt ist, da ich die maschine gar nicht hier habe.


    zu der anderen frage zitiere ich mal aus der übersicht von telefunken maschinen. handelt es sich bei "europakarten" nicht um original karten? habe ich noch nie gehört.


    "M15/A
    Europakarten guter Qualität, von der Übersprechddämpfung und vom Rauschen eher für den Rundfunk als für das Mastering konzipiert (Ausnahme sind die Karten mit "M" Aufdruck - hier wurde durch Bauteilselektion ab 1981 vor allem auf den Geräuschspannungsabstand im Tonkanal nach CCIR nachgebessert!)"

  • Moin,


    ich habe eben mal in einige Maschinen reingeguckt - Einzig ist ein Zusatz M S (auf der aufgesetzte Entzerrungsplatine) der Aufnahmeverstärkern zu sehen.
    Ob das aber diese Auszeichnung sein soll??


    der AV hat den Zusatz oberhalb VM in blau bzw. darunter VM in rot, was natürlich bei der Einstellung der Potis wichtig ist .... :D


    Einzig was auffällt sind handschriftliche Vermerke bezüglich der Kanalzuweisung für WV und AV auf dem Europastecker selber.
    Sprich hier gab es sehr wohl eine Selektierung.


    Analoge Grüße,
    Tom

    3 Mal editiert, zuletzt von Tom ()

  • Zitat

    Original von siam
    ...handelt es sich bei "europakarten" nicht um original karten? habe ich noch nie gehört.


    Hallo nochmal,


    eigenartig in der Tat - habe ich noch nie gehört.
    Der Begriff "Europakarte" steht soweit mir bekannt nur für ein bestimmtes Platinen-/Kartenformat, nämlich 160 x 100 mm.


    Aber, wer weiß schon, ob ich allwissend bin...

    Grüße von Wolfgang

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  • Hallo Tom,


    zunächst einmal vielen Dank für Deinen Hinweis in Sachen LED-Chip-Tastenbeleuchtung (habe ich eben erst per Zufall entdeckt)!


    Was die Bezeichnung "modifiziert" anbelangt, wäre ich vorsichtig im Hinblick auf die Wortwahl. Dieses Adjektiv wird ja in dieser Branche gerne im Sinne von "Tuning bzw. Verschlimmbesserung" benutzt, was ja nicht Dein Ziel ist oder in diesem Zusammenhang sein sollte. Du ersetzt ja "nur" die verschleißanfälligen Bauteile wie insbesondere Elkos (darunter noch wichtiger die Tantal-Typen) durch neue Bauteile. Über den vorsorglichen Ersatz der Widerstände kann man sicher streiten.


    Modifiziert ist da also nichts. Sollte also neben Beseitigung der durchaus damit denkbar in Zusammenhang stehenden Fehler keine hörbaren und berichtenswerten (abgesehen vom Wegfall der möglichen Störgeräusche) Unterschiede ergeben.

    Grüße von Wolfgang

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  • Moin Wolfgang,


    Du hast natürlich recht, es werden Bauteile gleicher Werte ersetzt - zum Teil nutze ich darüber hinaus eben auch höherwertige Bauteile als die bereits eingesetzten.


    Das fängt bei einem sauberen Netzteil an und hört bei den Einschüben auf.
    Ein meßtechnisches Zeugnis vorher / nachher dazu wird abgelegt.


    Ob so eine qualitative Verbesserung der Bauteile eine hörbare Veränderung bringt, weiß ich heute nicht wirklich zu beurteilen, jedoch sollen - bzw. müssen verschiedene Meßwerte besser werden.
    Insbesondere bei denjenigen Karten, welche heute schon grenzwertig über den Frequenzgang sind.
    Darin sind zum Teil dann wirklich Bauteile am Ende.


    Danach werde ich jedenfalls ein paar Eisenhaufen besitzen, von denen ich weiß das sie diesbezüglich in Schuß sind. ;)


    Analoge Grüße,
    Tom

  • Zitat

    Original von Tom
    Danach werde ich jedenfalls ein paar Eisenhaufen besitzen, von denen ich weiß das sie diesbezüglich in Schuß sind. ;)


    ;)


    Hallo Tom,


    ja , ich kenne das aus eigener Erfahrung. Was tut man nicht alles, und nachher liegt oder steht eigentlich alles nur im Weg herum. Man nimmt sich ständig zig Dinge vor, und passieren tut eigentlich nichts. Dafür kommt immer mehr Sammelsurium dazu.


    Aber mal was ganz anderes: kennst Du eigentlich "Die Funkstunde" aka Johannes Brüning mit seinem im Sommer wieder neu eingerichteten und als Museum eröffneten Studio 1 des NDR in Penzing (bei Landsberg/ Lech)?

    Grüße von Wolfgang

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  • Moin Wolfgang,


    diesen "Vorgaben" begegne ich in der Regel mit eisenharter Disziplin.
    Die Konsequenz daraus: "Hobby hat Zeit".
    In der Regel komme ich mit dieser Zielsetzung gut klar... ;)


    Das sich das Sammelsurium erweitert ist darin berücksichtigt. :)


    Die Funkstunde kenne ich aus dem Internet.
    Da gibt es nicht nur tolle Einblicke wie diese hier,
     [Blockierte Grafik: http://www.funkstunde.com/typo…_Gr_Studio_b5809a93ec.jpg]
    auch die Bildergalerie und die Geschichte darum ist klasse gemacht.
    Das lädt ein zum Schmökern und Träumen...


    Analoge Grüße,
    Tom

  • Zitat

    Original von Tom


    Die Funkstunde kenne ich aus dem Internet.....


    Tom[/COLOR][/FONT]


    Hallo Tom, hallo Wolfgang,
    ja dies ist wahrlich ein Internet-Auftritt für "Feinschmecker"! :] :] :]


    Ich streife auch immer wieder gerne durch die informativen Seiten.....
    Was ist eigentlich aus dem Nachbau-Projekt TAB V74 von Herrn Brühning geworden?
    Erinnere mich ganz dumpf daran, dass bei meinen ersten Besuchen auf seiner Seite hier noch ein Hinweis darauf zu finden war. :(


    Gruß Thomas

  • Zitat

    Original von ohrenschrauben


    Hallo Tom, hallo Wolfgang,
    ja dies ist wahrlich ein Internet-Auftritt für "Feinschmecker"! :] :] :]


    Dazu vielleicht bald mehr an dieser Adresse.


    Zitat

    Original von ohrenschrauben
    Ich streife auch immer wieder gerne durch die informativen Seiten.....
    Was ist eigentlich aus dem Nachbau-Projekt TAB V74 von Herrn Brühning geworden?
    Erinnere mich ganz dumpf daran, dass bei meinen ersten Besuchen auf seiner Seite hier noch ein Hinweis darauf zu finden war. :(


    Gruß Thomas


    Keine Ahnung. Frag ihn doch mal direkt danach.

    Grüße von Wolfgang

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  • Sehr schöne Beschreibung!
    Können sie uns auch mal zeigen wie die Kugellager der Wickelmotoren einer M15 gewechselt werden?


    Jos

    Einmal editiert, zuletzt von ebrjvd ()

  • Hallo Jos,


    bisher hatte ich noch keinen Grund, diese Lager zu erneuern.
    Es handelt sich jedoch um "normale" Industriemotoren, dessen Renovierung sich mit einem geeigneten Abzieherwerkzeug, einem Heißluftföhn und zwei normalen, geschlossenen Lager von der Stange umsetzen lassen.
    Ich werde am Wochenende einmal eine Schlachtkuh näher begutachten, das Erneuern sollte jedoch kein Thema sein.


    Wo wir gerade bei den Motoren sind, interessanter wird es beim Tonwellenmotor.


    Die eingesetzten Hallgeneratoren reagieren auf Außeneinwirkung sehr empfindlich.
    Das geht bei einer sachten Schmierung des Motor los und endet in einer korrekten Justage des Läufer.


    Dann gibt es im Normalfall bei dem M15 noch den Zählwerkmotor, aber auch hier wurden Maschinen umgerüstet bzw. letzte Produktionen auf Verlangen mit elektronischem Zählwerk ausgestattet.


    Analoge Grüße,
    Tom

    2 Mal editiert, zuletzt von Tom ()

  • Super Bericht und Anleitung, hab leider keine M15 von Telefunken sondern nur eine G 36 von Revox. Gibts dazu eine ähnliche Seite bzw. Pflegeanleitung im Netz? :merci: im Voraus und viele Grüße. Andreas

  • Hallo Tom,


    habe mir zwei M15a zugelegt, leider keinerlei Lektüre zu den Maschinen und finde hier Deinen Bericht. Ganz toll, vielen Dank dafür.


    :merci:


    Viele Grüße aus Oberberg
    Paul

  • Hallo Tom,


    Ich habe das Kugellager (6202-2Z) der Tonwelle meiner M15A gewechselt wie beschrieben, aber nun funktioniert die Geschwindigkeitsregelung nicht mehr, d.h. die Tonwelle dreht viel zu schnell. Muss da irgendwas geregelt werden? vielleicht ist nun der Luftspalt des Tachodetektors zu breit?


    Wie wird der Tonmotor geschmiert (18975 Stunden), und die Spannrolle?


    Jos

  • Hallo Jos,


    hast Du schon irgend etwas am Tonmotor gemacht, ihn geschmiert oder vielleicht aufgemacht?
    In der Regel rührt das nicht vom Detektor der Tonwelle, sondern die Hallgeneratoren im Tonmotor könnten verantwortlich sein.
    Kontrolliere ein mal, ob noch alle Kabel am Motor fest mit ihrer Lötstelle verbunden sind. (Lötfahnen 1 - 13)
    Wenn das ok ist, muss man weitersuchen.
    Eher unwahrscheinlich, aber tausche einmal die Laufwerkskarte - das ist die BC-FA im hinteren Karteneinschub der Maschine. (Die dritte von links, wenn man von hinten drauf guckt)
    Ich gehe dann aber eher von einem defekt der Hallgeneratoren aus (wenn man sie z.B. im Öl gebadet hat), oder aber die Höhe des Läufers stimmt nicht mehr. (Justierschraube verstellt)
    An den Motor und die Justage haben sich hier selbst viele der Rundfunktechniker nicht rangetraut und diesen Motor bezüglich einer Überholung zu AEG / Telefunken eingeschickt.
    Wenn man nur das Lager der Tonwelle erneuert, passiert in der Regel dort am Motor nichts. Sitzt die Tonwelle richtig, stimmen auch alle Abstände.


    Der Tonmotor (Gleitlager) wurde von den Technikern schon mal von oben (Pulley demontieren) über eine Spritze mit einer Kanüle geölt - man kann das untere Lager jedoch nur durch öffnen über die drei Schlitzschrauben erreichen, aber obacht bei den Hallgeneratoren, und die Justierschraube nicht veränder - das stimmt in der Regel.
    Wird dort etwas verstellt, wird der Motor auch hier schon zum schnellen Spurt ansetzen.


    Die Spannrolle wird lediglich an ihren beweglichen Punkten mit öl benetzt (z.B. ein gutes Nähmaschinenöl)


    Und ja, noch eine Möglichkeit.
    Es gab Maschinen mit einer Art Sicherungswiderstand - der liegt im oberen Teil des Gehäuse, sprich nur über die Demontage der oberen Abdeckung zu erreichen und in der Nähe des Tonmotores. Da sollten vom Kabelbaum des
    Tonmotor zwei Kabel hinführen.


    Berichte einmal.


    Analoge Grüße,
    Tom

    Einmal editiert, zuletzt von Tom ()

  • Hallo Tom,


    Danke für deine Antwort.


    Die U-Scheibe zwischen Kugellager und Circlip Sicherungsring fehlte, daher war der Luftspalt des Tachogenerators 1 mm zu groß.
    Statt 6202-2Z habe ich ein SKF 7202 Schrägkugellager verwendet, weil dies besser Axialkräfte (Gewicht der Schwungmasse) verkraftet als ein einfaches Rillenkugellager.


    Einige Öltröpfe oben am Tonmotorlager, und er läuft wieder schön leise.


    Schöne Grüße,
    Jos