Sind 45er Schallplatten (Singles) qualitativ minderwertiger als 33er (LPs)?

  • Stimmt tatsächlich! ich habe gerade mal auf "Wegavision" (Hifi-Archiv) nachgeschaut. (Wie gut, daß sich die Auflagekraft an diesem Gerät nicht direkt ablesen ließ.)

    Platten, die ich damals auf dem Philips oft abgespielt habe hören sich heute aber noch erstaunlich akzeptabel an.

    Die Nadel im GP-215 hatte einen sphärisch geschliffenen Diamanten und gehörte damit nicht zur Gattung der Plattenfräsen. Da gab es deutlich Schlimmeres.

    Gruß

    Michael

  • Die Nadel im GP-215 hatte einen sphärisch geschliffenen Diamanten und gehörte damit nicht zur Gattung der Plattenfräsen. Da gab es deutlich Schlimmeres.

    Das war dann wohl der Grund dafür, daß die damals auf dem Philips abgespielten Platten heute kein Vinylstaub sind. Es gab zu dieser Zeit (Anfang der 70er) ja noch Saphirnadeln mit Kristallsystem.

    Dennoch würde mich die Auflagekraft für das TA-System des Philips interessieren! Mit dem getippten Diamanten schätze ich sie mal auf 30 bis 40mN? Käme das in etwa hin?

    Ließe sich diese Information (also die Auflagekraft für das GP-215 im Tonarm des Philips GF-351) irgendwie noch in Erfahrung bringen?

  • Hier wird die Single aus unserem doch meist fortgeschrittenem Alter betrachtet. Dabei wurde sie geradezu für die Jugend erfunden. Die sind ungeduldig und zappelig, denen macht es nix aus, ständig die Platten zu wechseln. Zudem kleiner Preis im Gegensatz zur LP, vor allem, wenn man doch nur ein Lied davon haben möchte.


    Für Mutti gab's doch die James Last LPs und für Papa die von Max Greger 8)

    Musikalische Grüße von Udo L.

    Technics 1200 MkII mit Kabusa TD-1200 an Lite Phono • Diverse TAs • Tascam 122 MkIII • PreSonus Central Station • Neumann KH 120II • Marantz PMD340 • Tascam SS-CDR250N • MOTU 1248 • Funk CAS-2 v.4 ••• und AAA Mitglied

  • Servus.


    Grundsätzlich können bei Singles und Maxi Singles die Rillen Abstände und Auslenkungen größer sein und damit sowohl der Pegel als auch das SNR signifikant höher sein.


    Gruss,

    Dieter

    "Ich liebe den Geruch von Napalm am Morgen... ", Colonel Kilgore alias Robert Duvall, aus "Apocalypse Now", Francis Ford Coppola, USA 1979.


    Da LiTe is out 4ever - please stand by! ;)F.A.T. BESTELLTHREAD

  • Zum Thema zurück:

    Ich habe etliche Singles, die ich zu Anfang meiner Plattensammlerei (im Alter von acht Jahren) erstanden und auf einem Mister Hit abgehört habe und die sind qualitativ nicht schlechter als die vergleichbare Aufnahme auf LP - wohl auch weil ich die Dinger zumeist irgendwann mit der entsprechenden Vorrichtung gewaschen habe. Aber von der Anzahl her ist das nicht so viel (s. Bild), ich habe sehr schnell auf Alben gewechselt.Singles 1.jpg


    Und genau das ist bei mir das Handicap. Es ist etwas mühsam, die Singles schön sauber zu kriegen. Gefütterte Innersleeves habe ich natürlich, manchmal passt dann aber das Aussencover nicht mehr. Unten stehende Arbeit schiebe ich schon Jahre vor mir her...

    Singles 2.jpg

    Grüße

    Markus


    new ways, love stays
    AAA-Mitglied seit 1995

  • Ich empfand Singles nie als qualitativ minderwertiger als LPs - ganz im Gegenteil. Sämtliche Songs, die ich sowohl auf LP als auch auf 7" habe, klingen auf dem letzteren Medium (sicherlich auch bedingt durch den höheren Pegel aufgrund der höheren Auslenkung und grösserem Abstand der Rillen) normalerweise besser. Da ich früher ab und an auch als DJ aufgelegt habe, weiss man 7" aufgrund des niedrigeren Gewichts, der besseren Handhabung und der grösseren Antifragilität sehr zu schätzen.

    ... all I ask of music is that it sounds good.
    (Nick Hornby, 31 songs)

  • Das hört sich gut an, erklärt es doch die Tatsache, warum die auf dem Philips oft abgespielten Platten sich heute immer noch manierlich anhören.

    Woher hast Du die Info mit den 25mN Auflagekraft?

    Auch mit 40 Nm gehen Platten nicht kaputt wenn die Nadel in Ordnung ist. Ich hatte Anfang der siebziger Jahre einen relativ guten Plattenspieler mit Kristallsystem und spährischer Diamantnadel. Die Platten die ich noch aus dieser Zeit habe sind einwandfrei. Entscheidend ist wie man die Platten behandelt hat und dass man die Nadel rechtzeitig gewechselt hat.

    Gerald

  • Da ich früher ab und an auch als DJ aufgelegt habe, weiss man 7" aufgrund des niedrigeren Gewichts, der besseren Handhabung und der grösseren Antifragilität sehr zu schätzen.

    Und im Gegensatz zur LP sieht man bei einer Single ganz eindeutig, wann der Titel zu Ende ist.

    Musikalische Grüße von Udo L.

    Technics 1200 MkII mit Kabusa TD-1200 an Lite Phono • Diverse TAs • Tascam 122 MkIII • PreSonus Central Station • Neumann KH 120II • Marantz PMD340 • Tascam SS-CDR250N • MOTU 1248 • Funk CAS-2 v.4 ••• und AAA Mitglied

  • Zum Thema zurück:

    Ich habe etliche Singles, die ich zu Anfang meiner Plattensammlerei (im Alter von acht Jahren) erstanden und auf einem Mister Hit abgehört habe und die sind qualitativ nicht schlechter als die vergleichbare Aufnahme auf LP - wohl auch weil ich die Dinger zumeist irgendwann mit der entsprechenden Vorrichtung gewaschen habe. Aber von der Anzahl her ist das nicht so viel (s. Bild), ich habe sehr schnell auf Alben gewechselt.Singles 1.jpg


    Und genau das ist bei mir das Handicap. Es ist etwas mühsam, die Singles schön sauber zu kriegen. Gefütterte Innersleeves habe ich natürlich, manchmal passt dann aber das Aussencover nicht mehr. Unten stehende Arbeit schiebe ich schon Jahre vor mir her...

    Singles 2.jpg

    "Mister Hit" war ein Plattenspieler mit eingebautem Verstärker mit Stereo-Boxen von Telefunken, wenn ich mich richtig erinnere?


    movinyl

    Ich habe zwar eine Menge Singles, habe aber nach Einführung der Maxisingle etwa ab 1976 ausnahmslos nur noch diese 30cm Singles gekauft. Der Klang gehört bei vielen Maxis zum Besten, was die Schallplatte bieten kann. Leider gab es nicht selten auch Ausreißer, die man nur noch schrotten konnte. Erstaunlicher Weise waren das in der Regel Bertelsmann/Ariola/Holzbrink-Pressungen nach 1984(!). Zu diesem Zeitpunkt hat man wohl neue Pressen eines anderen Herstellern genutzt. Jedenfalls sank seit dem bei ausnahmslos allen Platten von Bertelsmann/Ariola/Holzbrink die Pressqualität dramatisch! Nervtötende Nebengeräusche waren seit dem bei den Scheiben dieses Herstellers an der Tagesordnung.

    Weiß hier jemand mehr, warum die Qualität nach 1984 bei Bertelsmann so zum Teufel ging?

    2 Mal editiert, zuletzt von CelticTiger ()

  • "Mister Hit" war ein Plattenspieler mit eingebautem Verstärker mit Stereo-Boxen von Telefunken, wenn ich mich richtig erinnere?


    movinyl

    Ich habe zwar eine Menge Singles, habe aber nach Einführung der Maxisingle etwa ab 1976 ausnahmslos nur noch diese 30cm Singles gekauft. Der Klang gehört bei vielen Maxis zum Besten, was die Schallplatte bieten kann. Leider gab es nicht selten auch Ausreißer, die man nur noch schrotten konnte. Erstaunlicher Weise waren das in der Regel Bertelsmann/Ariola/Holzbrink-Pressungen nach 1984(!). Zu diesem Zeitpunkt hat man wohl neue Pressen eines anderen Herstellern genutzt. Jedenfalls sank seit dem bei ausnahmslos allen Platten von Bertelsmann/Ariola/Holzbrink die Pressqualität dramatisch! Nervtötende Nebengeräusche waren seit dem bei den Scheiben dieses Herstellers an der Tagesordnung.

    Weiß hier jemand mehr, warum die Qualität nach 1984 bei Bertelsmann so zum Teufel ging?

    Da stimme ich Dir durchaus zu. Viele Maxisingles gehören auch bei mir klanglich zum Besten; hierzu zählen bspw. die Depeche Mode Maxis auf Mute, aber vor allem auch The The, die ich klanglich absolut überragend finde.

    ... all I ask of music is that it sounds good.
    (Nick Hornby, 31 songs)

  • Da stimme ich Dir durchaus zu. Viele Maxisingles gehören auch bei mir klanglich zum Besten; hierzu zählen bspw. die Depeche Mode Maxis auf Mute, aber vor allem auch The The, die ich klanglich absolut überragend finde.

    Ich habe auch alle Maxis von Depeche Mode bis 1994. Nach dem Weggang von Alan Wilder hat mir die Musik jedoch nicht mehr gefallen.

    Mein DM-Favorit: Die Maxi 'Leave In Silence'!

  • Erstaunlicher Weise waren das in der Regel Bertelsmann/Ariola/Holzbrink-Pressungen nach 1984(!). Zu diesem Zeitpunkt hat man wohl neue Pressen eines anderen Herstellern genutzt. Jedenfalls sank seit dem bei ausnahmslos allen Platten von Bertelsmann/Ariola/Holzbrink die Pressqualität dramatisch! Nervtötende Nebengeräusche waren seit dem bei den Scheiben dieses Herstellers an der Tagesordnung.

    Weiß hier jemand mehr, warum die Qualität nach 1984 bei Bertelsmann so zum Teufel ging?

    Was sind denn Holzbrink-Pressungen?


    Ich sammle fast ausschließlich Maxis der späten 70er und der 80er Jahre.

    Fast alle Ariola-Maxis, die ich besitze, wurden von Sonopress (gehörte zu Bertelsmann) hergestellt und haben einen sehr guten Sound. Dazu gehörten auch die Scheiben von Virgin, Arista, Hansa, Chrysalis u.a.