Antenne, Stockung, etc...

  • Hallo Ihr Wissenden,


    da ich gestern zwei identische "14 Elemente UKW Antennen" im 123 schoß und diese beiden gemeinsam aufs Hausdach sollen, ergeben sich Fragen,Fragen, Fragen.
    Ein Rotor mit Steuerung fehlt noch, aber da gibt es auch schon "Land in Sicht"...


    Ein sehr netter Mensch - unser Udo( DL 8 WP)- hat mir schon einige Ratschläge und Antworten gegeben.


    Beide Antennen werde ich wohl "stocken", d.h. nebeneinander oder übereinander anbringen.


    Was ist denn nun "besser" -horizontale Stockung oder vertikale Stockung?
    Was ändert sich im Vergleich zu einer einzelnen Antenne?
    Udo sprach von einem noch geringeren Öffnungswinkel der beiden Antennen.


    Erreiche ich damit einen Empfang von sehr fernen Sendern? Welche "Reichweite" hätte eine doppelt gestockte "14 Elemente Antenne"? Gibt es "Richtwerte"?


    Gibt es auch negative Seiten einer Antennenstockung?


    Danke für die Beantwortung.

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  • Moin Manfred,


    Wenn ich meine Antennenkenntnisse zusammensuche, klickt irgendetwas bei dem Begriff "Zweierfeld".
    Der Gewinn einer solchen Konstellation liegt bei 3dB, wenn ich mich nicht irre! (HiHiHi!!! Sam Hawkins bei Karl May )


    Durch den Abstand der Antennen zueinander lässt sich wie du schon erwähnt hast, der Öffnungswinkel, und somit die Selektion beinflussen.
    Je näher die Antennen zusammensitzen, desto enger wird der Öffnungswinkel. Da man bei UKW normalerweise die Sender nicht übereinander (räumlich gesehen) sitzen hat, ist die Begrenzung des vertikalen Öffnungswinkels also nicht erforderlich. Die horizontale Begrenzung des Öffn. wird also mit der Montage der Antennen nebeneinander erreicht. Den Abstand ermittelt man durch direkte Pegelmessung auf einen entfernten Sender und verschieben der Antennen zueinander auf maximalen "ungestörten" Empfangspegel.
    :)

    Gruß


    GandRalf


    It`s 106 miles to chicago, we got a full tank of gas, half a pack of cigarettes, it`s dark and we`re wearin´sunglasses...


    Get it!!!

  • Hallo ,


    hört Ihr denn alle über Kabel???
    Keiner, der über die gute alte terrestrische Antenne empfängt?



    GandRalf


    Wenigstens eine Reaktion kam an. Danke Dir.

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  • Hi Manfred,



    was hast Du denn vor ?


    Hast Du mal an die Windlast gedacht, Dach und Rotor ?


    Eine 14 ist ja rießen Ding und dann gleich zwei !


    Ich bin der Meinung eine mit Rotor reicht alle mal.


    Weist Du wie die Teile rein optisch das Dach deines Hauses verschönern ?!


    Möchte Dich von deinem Unterfangen nicht abhalten, würde es aber so nicht empfehlen...ist eher für Wellenjäger gedacht...



    Gruß



    Arnold

    ...:meld:es kommt nix besseres nach... :heul:

  • Tag,


    die Empfangs-Reichweite ist durch den Horizont der Erdkrümmung vorgegeben, unter normalen Atmosphäre-Verhältnissen sind das 100 km (man denke sich das vom Sender her, dessen Stärke spielt insoweit keine Rolle). Bei ganz besonderen Verhältnissen in der Stratosphäre kommt es zu Reflexionen und infolge zu so genannten Überreichweiten (z.B. Radio Denmark auf UKW in Hamburg). Die eine Großantenne liefert in der Hauptempfangsrichtung bereits soviel Gain, dass übliche ältere Tuner davon bereits übersteuert werden, die Nebenzipfel stellen die Trennschärfe jedes Tuners auf die Probe; eine Stockung zweier Weitempfangs-Großantennen ist eine Annäherung an eine Art von Humbug. Der Hinweis auf die Windlast ist dringend zu beachten!


    Elementares Wissen zur Antennentechnik bzw. Rundfunktechnik findet sich auf wenigen Seiten im dtv-Atlas Physik, Band 1 (Taschenbuch). Wer's ganz genau wissen will, gewissermaßen für's Leben, der greift zu John D. Kraus, Antennas, McGraw-Hill, Paperback, (daraus scheinen die Stereoplay-Leute einst ihre Anregungen zum Bau von Super-Zimmerantennen empfangen zu haben).


    MfG
    Albus

  • Hi Ihr,


    dann bedanke ich mich herzlichst für eure Hinweise und werde es mit der Stockung der beiden Antennen sein lassen.
    Mich reizte halt der 3 db Gewinn und wenn man schon zwei dieser großen Antennen besitzt...
    Gut, dann wird eine davon eingelagert.
    Eine solche 14 Elemente Antenne gibt es wohl auch in dieser Form nicht mehr auf dem Markt. Sehr Schade.


    Ich werde euch mit meinen Fragen bezüglich der Antennenmontage aber sicherlich noch mehr nerven!;)

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  • Hallo,


    mit diesen doch recht speziellen Fragen bist du sicher hier besser aufgehoben:


    www.ukwtv.de


    Dort gibt es auch viele zusätzliche Tipps für weiterführende Literatur.


    Was ich noch beitragen wollte: mit 14 El. und Rotor hast du schon sehr gute Voraussetzungen. Bedenken sollte man dabei auch die Windlast, gerade wenn man mit Rotor arbeitet. Bei einem solchen "Hebel" kommen bei entsprechenden Winden ganz schöne Kräfte zusammen. Insofern würde ich zu Anfang erstmal nicht die ganz großen Geschütze (Stacking) auffahren. 3 dB sind schon nett, aber hier bringen vielleicht Experimente zum optimalen Position auf dem Dach noch mehr.


    Gruß,
    Nick

  • Hallo,


    da ich wohl der Einzige im AAA-Forum bin, der den großen Bruder Deiner 14-Element besitzt und diese seit ca. 15 Jahren betreibe, kann ich Dir folgende Ideen mit auf den Weg geben:


    1.) NICHT stocken, sondern eine der beiden Antennen in den Keller legen und aufheben (Windbruchreserve)


    2.) Du kannst durch Stocken MAXIMAL 3dB Gewinn erzielen, die Pegel im Fernempfang schwanken je nach Wetterlage leicht um +-20dB.


    3.) Jeder noch so kleine Fehler in der Verkabelung oder nichtoptimierte Stecker-/Kabelverbinder kosten Dich leicht mehr als 3dB Dämpfung, also renne da nicht dem falschen Ideal hinterher.


    4.) Gehe von einem Gewinn von 9dB aus, meine 18-Element hat noch einen Tick mehr und ist vom Öffnungswinkel her auch noch ein wenig "enger", die Unterschiede sind gering.


    5.) Bei Montage unbedingt auf einem Stützlager bestehen und die Antenne so weit wie möglich "über Dach" montieren. Wie hoch das schlußendlich wird, hängt vom Dachstuhl ab und wie Du montieren kannst. Die Biegemomente gehen leicht in Richnung 500Nm, das ist so viel wie ein 3L Dieselmotor neuester Bauart. Also: das muß sauber berechnet werden.


    6.) Wenn es keine entsprechenden Masten mehr gibt (das kann sein), dann nimm einen mit 5/4 Zoll und fülle ihn mit Flüssigbeton. Einen Monat aushärten lassen. DER biegt sich dann wirklich nicht mehr.


    Wenn noch Fragen sind: Email schicken, ok ?


    Viele Grüße


    Ralph



  • Ich bin neu hier und baue mir gerade eine Anlage zusammen. Dabei beschaeftige ich mich im Moment mit der gleichen Frage, welche Antenne und evtl. wieviele davon?


    Habe hier eine englische pdf Datei zum Thema, weiss nur nicht wie ich die hier ins Forum bekomme?? (Stagger Stacking by Bill Thompson).


    Der Artikel beantwortet viele der hier aufgeworfenen Fragen.


    Uwe

  • Zitat

    Original von montcorbier
    Hallo ,
    hört Ihr denn alle über Kabel???
    Keiner, der über die gute alte terrestrische Antenne empfängt?


    hi manni,
    wollte mich mit meinem ringdipol nicht vordrängeln :D
    ja, sie ist klein und hässlich ;( aber ich habe sie lieb :]
    oswald


    ps. genutzt hat dir das jetzt wohl nicht so richtig 8o

  • Bei mir auf dem Boden hängt eine einfache halb Lamda Antenne.Ohne großartige Symmetrierung(richtig geschrieben?)auf Mitte des UKW Bandes gerechnet.Dazu ein einfacher Billigverstärker.
    Kann damit 20km südlich von Bremen z.B die WDR Programme gut empfangen.
    Tuner Pioneer 6.... von 1987.


  • Hallo Oswald,


    doch, hat es, wie Du an meinem neuen Thread zu diesem Thema sehen kannst. Vielen Dank für den Tip mit dem Ringdipol und der Bezugsquelle. Eine Lieferung binnen 24h ist nicht unbedingt üblich und der Preis von 14,95 ist klasse.


    Stay tuned


    Ralph

  • Sorry, da hier aber fast alles falsch ist....

    Tag,


    die Empfangs-Reichweite ist durch den Horizont der Erdkrümmung vorgegeben, unter normalen Atmosphäre-Verhältnissen sind das 100 km (man denke sich das vom Sender her, dessen Stärke spielt insoweit keine Rolle).

    Die Reichweite von 100kW-Sendern von exponierten Standorten (Brocken, Ochsenkopf, Wendelstein etc.) beträgt mehr als 200km. DXer empfangen die Signale in Monoqualität noch in Entfernungen über 400km! Die Sendeleistung der Sender spielt dabei eine elementare Rolle!


    Zitat

    Bei ganz besonderen Verhältnissen in der Stratosphäre kommt es zu Reflexionen und infolge zu so genannten Überreichweiten (z.B. Radio Denmark auf UKW in Hamburg).

    Es gibt nur zwei wesentliche Überreichweiteneffekte, die sich zum einen in der Troposphäre und zum anderen in der sog. E-Schicht abspielen.


    Zitat

    Die eine Großantenne liefert in der Hauptempfangsrichtung bereits soviel Gain, dass übliche ältere Tuner davon bereits übersteuert werden, die Nebenzipfel stellen die Trennschärfe jedes Tuners auf die Probe

    Die Großsignalfestigkeit und die Trennschärfe hängt einzig und allein von dem verwendeten Empfänger ab, nicht von der Antenne! Eine gute, drehbare Richtantenne kann nie von Nachteil sein.


    Zitat

    eine Stockung zweier Weitempfangs-Großantennen ist eine Annäherung an eine Art von Humbug.

    Quatsch! Durch Stockung wurde in weiten Teilen der ehemaligen DDR überhaupt erst Westempfang möglich. Irgendwann macht es keinen Sinn mehr ein Yagi zu verlängern, wenn man dann noch weiteren Antennengewinn benötigt, bleibt nur das Mittel der Stockung!


    Zitat

    Elementares Wissen zur Antennentechnik bzw. Rundfunktechnik findet sich auf wenigen Seiten im dtv-Atlas Physik, Band 1 (Taschenbuch). Wer's ganz genau wissen will, gewissermaßen für's Leben, der greift zu John D. Kraus, Antennas, McGraw-Hill, Paperback, (daraus scheinen die Stereoplay-Leute einst ihre Anregungen zum Bau von Super-Zimmerantennen empfangen zu haben).

    Dann doch lieber gleich zum Spindler oder Rothammel greifen...

    Gruß tomfritz