Mono-Tonabnehmer

Hallo zusammen,

ist das nicht eine verrückte Welt - noch vor ein paar Jahren waren die Leute verrückt danach, die aberwitzig schärfsten Nadelschliffe zu fahren, die bei falscher Justage einen Span aus der Platte gezogen haben, filigrane Arme mit geringster Masse und Tonabnehmer mit höchster Compliance, sogar CD4, und jetzt geht der Trend ganz mächtig in Richtung Schwergewicht mit konischer Nadel in Mono - so, wie es eigentlich vor dem großen Fortschritt, so vor ca. 30 Jahren üblich war ..

Ich habe hier noch so ein uraltes Ortofon FF15D MkII (konisch) am 3009, das an einem alten blau leuchtenden Marantz Model 2265B hängt, bei Monoplatten die Monotaste gedrückt, und das Teil macht Musik, dass die Füsse wippen ..

Hallo Jo,

Dies wäre sicher mal einen Versuch wert. Aber wenn man von zwei Anforderungen an Monoabnehmer ausgeht, nämlich Nadelverrundung etwa 25 mu und ein Generator der vertikale Bewegungen möglichst ausblendet, wäre beim Concord wieder nur eine Anforderung erfüllt.

Ich hatte mein 103R ja monoverschaltet betrieben, aber der Wechsel zum DL102 brachte nochmals verbesserten Monoklang. Obwohl die Nadel bei beiden 17mu ist. (Korrigiert mich wenn ich falsch liege)

Aus einem Artikel von Art Dudley in der Stereophile möchte ich drei Zitate zum Thema anbringen:

1. yet the Helikon Mono's generator is a unique design, with two separate coils, wound on the two sides of a rectangular former that's oriented parallel to the record's surface. So although the generator is physically free to move however it pleases, it's electrically insensitive to vertical modulations of any sort.

2. The Benz appears to be a stereo cartridge that's been optimized for mono rather than a mono design from the ground up—but even so, someone's done a nice job of optimizing. The cruciform coil former, usually oriented to the surface of the record like a letter X, is rotated 45º in the ACE Mono, so the coils respond only to horizontal movement. Also, the two pairs of coils are electrically connected at the output pins, hot to hot and ground to ground.

3. As with most of the other wood-bodied cartridges from Grado Labs, the inside of the Reference Sonata Mono is "potted," with three different damping compounds; because of that, and because its stylus assembly isn't user-removable, I couldn't poke around to see what makes it work. But company president John Grado told me that the coils and magnets of their mono cartridges are physically reconfigured so that horizontal movement is favored over vertical, electrically speaking. The above-mentioned HFN/RR test track bore that out—although the Grado's vertical-modulation output was very slightly louder than that of the Lyra and Benz cartridges.

Hier noch der Link zum Artikel.

Dies scheint darauf hinzudeuten, dass auch bei Monoabtastern mit frei beweglichen Nadelträgern, die Anordnung der Spulen einen Einfluss hat.

Gruss
Michael

Zitat

Original von Johannes LeBong

Hi Plattenwolf

Du beschreibst den einfachsten Ansatz mit der Monotaste.

Wie man aber noch besser (konsequenter) gute Monoplatten hören kann, darüber machen wir uns hier in diesem Thread gerade Gedanken.

Grüße, Jo

EDIT RS

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Ist mir schon klar, wie Du das meinst, Jo! Aber bis auf den einen Monolautsprecher sehe ich keinen technischen Vorteil darin, nur einen Monokanal zu verstärken und wiederzugeben. Im Gegenteil - das Verstärkerrauschen lässt sich durch Parallelschalten zweier Kanäle sogar noch verringern und Ungenauigkeiten "mitteln".

Zitat

Original von monk
Ich hatte mein 103R ja monoverschaltet betrieben, aber der Wechsel zum DL102 brachte nochmals verbesserten Monoklang. Obwohl die Nadel bei beiden 17mu ist. (Korrigiert mich wenn ich falsch liege)
...
Dies scheint darauf hinzudeuten, dass auch bei Monoabtastern mit frei beweglichen Nadelträgern, die Anordnung der Spulen einen Einfluss hat.

Gruss
Michael

Ich antworte mal, obwohl ich nicht gefragt wurde ;).
Selbstverständlich spielt die Anordnung der Spulen eine Rolle. Und insbesondere die Phasengenauigkeit zwischen den Kanälen spielt eine Rolle und hier können sich die Abtaster stark unterscheiden. So, wie auch in der Kanalseparation. Einen reinen Monoabtaster zu verwenden, ist sicherlich eine sehr gute Lösung für Monoplatten. Und sei es, dass es so realisiert ist, dass der Abtaster direkt am System monogebrückt wird. Noch besser wäre es dann aber, den Verstärker zweikanalig zu benutzen und ebenfalls auf Mono zu schalten. Weil der Verstärker dadurch verbessert wird. Das wäre konsequent, Jo!

Leider kann ich nicht so richtig beurteilen, wie gut Monoplatten offenbar klingen können. Ich habe nämlich nur welche, die fürchterlich klingen - alte Klassikscheiben mit Mittelwellensound, einige Beatlesplatten und einige Blue Note Platten, von denen ich aber vermute, dass sie nachgepresst sind und deshalb Mikrorillen haben.

Zitat

Original von Johannes LeBong
Hi Plattenwolf,

ich kam zu der Ansicht, dass der S/N-Ratio bei konsequenter Monoverkabelung/Verstärkung ab Pickup besser ist.

Habe das auch gestern mit einem Freund diskutiert, seines Zeichens fähiger Elektronikingenieur. Er stimmte mir zu.

Kanalweise Signalabweichungen in der RIAA, Phasenproblemchen, Verzerrungen etc. führen nach unserer Betrachtungsweise zu Interferenzen.

Grüße, Jo

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Hi Jo,

das scheint bei Dir und Deinem Freund, seines Zeichens ein fähiger Elektronikingenieur, wohl eher eine Frage der Philosophie zu sein ...
Bei einem guten Stereoverstärker werden sich Signalabweichungen zwischen den Kanälen eher egalisieren statt verstärken. Das Rauschen wird dabei auch verringert.

Ich bin der Meinung, dass die Monoverkabelung ab Pickup und zugleich die Monoschaltung am Verstärker aus technischer Sicht eine noch bessere Lösung ist. Und da stimme ich mir 100%ig zu

Zitat

Original von Johannes LeBong
Hallo Marc,

noch ein ökonomischer Aspekt. Meine Vorstufen mit variabler Entzerrung baue ich auch deswegen konsequent einkanalig, weil man so ein Gerät ja praktisch nur bei den alten Monoscheiben braucht.

Wie auch immer... So wie es aussieht, werde ich gelegentlich mal eine dedizierte Monoanlage aufbauen, vielleicht sogar in einem eigenen Zimmer.

Grüße, Jo + weiterhin viel Spaß beim Mono-Hören

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Hallo Jo,

unter diesem Aspekt sieht das zugegebenrmassen schon ganz anders aus. Dann noch viel Spaß bei der Suche nach der optimalen Nadel.

Na ja, ich hab`s mal bescheiden gemacht ohne gespreizten kleinen Finger:

Shure V15III mit ell. Nadel (25µm), Spulen an den Stiften parallel verbunden, mit einer (der Rechten) Strippe runter zur RIAA, vor dem Poti/ VV Umschalter Stereo/ die eine Strippe auf beide VV-Kanäle und fertig. Die linke Strippe habe ich mit Widerstand abgeschlossen.
Die headschell ist leicht zu wechseln und damit der TA wahlweise nach Laune für stereo.
Was soll ich sagen: fast genau so schön wie kürzlich bei Rodney in Frankfurt! Nur sein Raum ist perfekt und er hat viiiiiiiiel mehr herrliche Monos!

Gruß
Niels

@rodney:

ja!

Niels

Hi,

geht mir ähnlich wie Jo. Was soll man machen ?(. Primär geht es doch eigentlich um Musik ............................. obwohl ich mir bei etlichen Jungs hier nicht ganz so sicher bin :D.

Gruß Kalle