EMT- Plattenspieler/ Wirklich das Beste?

  • Hallo Wolfgang,


    in der Zeichnung geht es um die 'aelteren' 1:10-Uebertrager.


    Neuere Uebertrager haben ein Verhaeltnis von 1:7 und benoetigen einen anderen Abschluss, um auf ca. 250 Ohm Lastimpedanz fuer die Tondose zu kommen... wenn ein 47k-MM-Eingang folgt, passen 18k... die 27k am 1:10-Uebertrager sind hingegen mit nachfolgendem 47k-Abschluss zu klein, man sollte sie auf 51 kOhm vergroessern.


    Gruesse


    Micha
    =->
    PS:
    (1) Ich versuche, in den naechsten Tagen ein paar "Optimierungshinweise" fuer die existierenden Entzerrer/Leitungstreiberkarten zusammenzustellen (EMT938 und EMT948/950).
    (2) Die Entzerrer sind nicht perfekt, und es gibt sicher 'bessere', allerdings ist das im System erzielbare Ergebnis immer noch sehr gut, und die Entzerrung ist genauer als die vieler ob ihres "Eigenklanges" hochgelobter Geraete. Mit moderaten Nachbesserungsmassnahmen lassen sich einige Parameter, die bei den EMT-Entzerrer/Leitungstreibers suboptimal sind, nachbessern (Rauschen, Frequenzgang an den Extremen, Erholverhalten) - aber sie sind selbst mit den 'veralteten' OpAmps (1303, 741) - und so Kondensatoren und andere Komponenten innerhalb der zulaessigen Toleranzgrenzen liegen - nur selten der limitierende Faktor in der Wiedergabekette - und sie zeigen auch so sehr schoen auf, ob Aufnahmen gut sind oder nicht.

    • Offizieller Beitrag

    Moin,


    wie klingt denn so eine Kiste unter Umgehung der eingebauten Entzerrer an einer angesagten Vorstufe ?
    Hat das mal jemand probiert ?
    Und wie klingt ein 930 im Vergleich zu einem 401 ?


    Fragen über Fragen :D



    Gruss,
    Christoph

    AAA Mitglied

  • Hallo ,
    hier haben wir so etwas mal gemacht :


    http://theaudioeagle.com/colum…all_rauch_2_oct_2008.html


    MfG , Alexander .

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • AlexK


    Könntest Du bitte die Unterschiede zwischen dem serienmäßigen und dem Schick 12" Arm im Zusammenhang mit dem EMT 927 etwas beschreiben?


    Gruß,
    Thomas

  • Hallo Thomas ,
    nein , kann ich leider nicht , da ich in meinem Ortofon Arm ein DL103 habe und in dem Schick Arm ein anderes System montiert war . Abgesehen davon , weiß ich nicht , ob ich das überhaupt könnte , da mich andere Laufwerke und Arme nicht wirklich interessieren . Ich habe drei EMT , ich benutze sie , ich bin zufrieden damit und will nichts anderes :D . Ist halt so .
    Bei Verstärkereigenbauten mit Röhren sieht die Sache schon anders aus , aber das ist ein anderes Thema .
    MfG , Alexander .

    EMT 927 mit Ortofon und DL 103 / SPU, EMT 948 , EMT 938 , 1 x TD 124 , Transrotor AC , RIAA - VV mit D3a , V 73 , V 81 , V 69 in TFK O 85 , Eintakt mit RE 604 und E406N , VOTT , Eckmiller O 15 , MTA Endstufe nach Frank Blöhbaum , TFK M 12a , R+S EU 6201 mit MSDC , EBU 3137/3 mit TAB USDC und ca . 8000 Röhren zum Basteln...und zum Messen ein UPL von Rohde + Schwarz

  • Hey Kalle.
    Ich kann Dir aus meiner Erfahrung eine direkte Antwort zu deiner Frage geben: ein Lenco L-70. Ein Shure M3d drauf und Musik hören.
    Es tauchen immer wieder welche auf, die auch liebevoll überholt sind - die Dreher sind keiner Geheimwissenschaft unterworfen, spielen wirklich richtig gut und kosten ca 200.- wenn sie gut sind und du etwas Geduld hast.
    Mehr Klang für weniger Geld gibt es nicht.
    Und auch für mehr Geld erstmal nicht.
    Viele Grüße
    Chris


    Was ist die Referenz
    für "normale" Menschen unabhängig von der
    Optik?


    Kallewisch

  • Hallo Micha,


    vielen Dank für die Aufklärung.


    Mir geht es um die Entzerrung, die ich hier nicht nenne - nicht um Eigenklang.


    1:7 vorteilhafter gegenüber 1:10?


    Wenn ja - wo?


    Beste Grüße
    Wolfgang

  • Servus Thomas,

    nein , kann ich leider nicht , da ich in meinem Ortofon Arm ein DL103 habe und in dem Schick Arm ein anderes System montiert war .

    ... da das eine Veranstaltung der Münchner Trioden Mafia war, kann ich evtl. etwas mehr Infos liefern:


    - Thomas Schick hatte uns zwei seiner 12" Tonarem zur Verfügung gestellt
    - Bernhard hatte zwei identische Supex SDX-1000 in seinem Fundus
    - ich hatte zwei identische NOS S-101 Coral Headshells im Fundus
    - ich habe zwei einzeln stellbare Tonarmbasen für die beiden Schick-Arme gebaut
    - ich hatte zudem eine Unterstellbasis mit Tonarmaufnahme gebaut, welche in unseren Testläufen allerdings verworfen wurde, da nicht wirklich praktikabel
    - wir hatten drei identische U-Beton-Steine als Laufwerks- und Tonarmbasen
    - wir hatten einen Thorens Meßkoppler, mehrere Oszis und ein Wechselspannungs Millivoltmeter von Philips zur Rumpelmessung
    - wir hatten eine Büroetage mit genug Platz für unser Event und Terasse zum Grillen, genug Getränke, genug zum Schnabolieren
    - wir hatten insgesamt 40 Teilnehmer aus sieben oder acht Nationen ... z.B. David Shreeve aus USA, David Haigner aus AT, Felix aus CH, Frank Gales, Thomas Schick, Frank Schröder, AlexK ... etc.


    Verglichen wurden verschiedene Laufwerke, darunter ein EMT 927, ein EMT 948, ein Thorens TD-524 aka EMT-938, ein Garrard 401, ein Garrard 301, ein Garrard 301 mit Fettlager, ein Morsiani, ein Pink Triangle, ein Cosmos LunaR, ein Eigenbau-LW, zwei LW aus Scheu-Teilen und einen heftig modifizierten (Edelstahlplatte) Lenco L-75.


    Gehört wurden die LW in mehreren Durchgängen. zuerst mit den Beistell-Tonarmen und dem Supex DX-1000, anschließend mit den auf den LW montierten Tonarmen. Dabei wurden die LW von eigentlich allen Anwesenden klanglich bewertet und alle versammelten Reibradler (EMT 927, Garrard 301 und 401, Lenco L-75) präferiert. In einem weiteren Shootout zwischen diesen Reibradlern wurde dann der EMT 927 als Referenz auserkoren. Die Garrards waren zwar nahe dran, aber der 927er konnte alles noch ein bisschen besser.

  • Servus Sören,


    nicht jetzt ... sondern schon vor über drei Jahren ... und nur, weil mich das interessiert hat ... angefangen mit einem Luxmann DD, dann ein Technics SL-1100 ... der wurde auf einen SP-15 "upgegraded" ... um dann nun einen EMT 930 auszuprobieren ... und würde ich einen Sony PS-X9 oder einen Denon DP-100 zu einem annehmbaren Kurs finden, würde ich diese auch gerne mal ausprobieren ...

  • Hallo Wolfgang!



    Mir geht es um die Entzerrung, die ich hier nicht nenne - nicht um Eigenklang.


    Korrekt eingestellt kommen die EMT-Entzerrer auf Fehler deutlich kleiner 0,5 dB, wenn man Rumpel- und Rauschfilter ueberbrueckt.


    Kanst Du selbst einfach nachmessen - mit einem Invers-RIAA-Glied (einfach selbst zu bauen) und FFT-Analysator oder einfach nur Rechteckgenerator und Oszi.


    Da gar manches beliebte Highend-Geraet groessere Fehler aufweist, bleibe ich beim der Bemerkung "Eigenklang".


    Das man Rumpel- und Rauschfilter anders auslegen kann, ist unbestritten - und keine schwarze Kunst, so man die aktiven Filter neu berechnet.


    1:7 vorteilhafter gegenüber 1:10?


    Wenn ja - wo?


    Anpassung und Ausssteuerungsreserve (headroom) und damit Erholverhalten bei Kratzern, Staubkoernern oder beim ueberlagerten Stoergeraeusch bei abgerittenen Platten....


    In dieser Hinsicht sind die originalen Eingangsstufen etwas empfindlich.


    Gruesse


    Micha
    =->

  • Hallo Rolf!


    ... und würde ich einen Sony PS-X9 ... zu einem annehmbaren Kurs finden, würde ich diese auch gerne mal ausprobieren ...


    Moi, aussi!


    Das ist ein sehr interessantes Geraet, nur sind die Preise leider meisst ebenso gesalzen wie die fuer EMT.


    Der steht schon ewig auf meiner "haben wollen'-Liste...


    Gruesse


    Micha
    =->

  • Hallo Rolf,


    Dabei wurden die LW von eigentlich allen Anwesenden klanglich bewertet und alle versammelten Reibradler (EMT 927, Garrard 301 und 401, Lenco L-75) präferiert. In einem weiteren Shootout zwischen diesen Reibradlern wurde dann der EMT 927 als Referenz auserkoren. Die Garrards waren zwar nahe dran, aber der 927er konnte alles noch ein bisschen besser.


    vielen Dank für Deinen ausführlichen Bericht über den Laufwerksvergleich. Eine Frage nochmals zu den Tonarmen, bzw dem verwendeten Tonabnehmersystem.
    Wurde letzteres auch mal im Zusammenhang mit dem beim EMT 927 verbauten Tonarm gehört? Ich nehme an, daß es sich hier um den Ortofon RF 297 handelt?
    Mich interessiert hier hauptsächlich ein Vergleich der beiden Tonarme. :)


    Gruß,
    Thomas

    Einmal editiert, zuletzt von sunshine ()

  • Servus Thomas,


    jein ... nicht wirklich direkt. Thomas hatte seinen 301er mit der Oswaldsmill-Schieferzarge und seinem Tonarm nebst einem DL-103 ausgestattet. Der 927er EMT hatte einen langen Ortofon-Arm (RMA-309?) mit DL-103. Diesen Vergleich hat es damals gegeben.


    Was willst Du denn zu den Tonarmen wissen? Ich habe sowohl einen 12" Schick als z.B. auch einen SME 3012 und hatte bei einem Freund mehrmals die Gelegenheit SME 3012 gegen den Ortofon RMG zu hören ... allerdings dort immer mit SPUs. Bei mir spielen die beiden Tonarme aktuell ebenfalls mit SPUs.

  • Hallo Micha,


    Deine Ausführungen sind aufschlussreich und nachvollziehbar, vielen Dank.



    Beste Grüße
    Wolfgang

  • Hallo Micha,


    (1) Ich versuche, in den naechsten Tagen ein paar "Optimierungshinweise" fuer die existierenden Entzerrer/Leitungstreiberkarten zusammenzustellen (EMT938 und EMT948/950).


    Das freut mich sehr. Vielen Dank! :)


    Vielleicht kann ich mich ja mal auf dem Lautsprechersektor revanchieren. Aber Du hört wohl eher aktiv... ;)


    Gruß
    Rainer

    Tradition ist Bewahrung des Feuers und nicht Anbetung der Asche
    Gustav Mahler


    "Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde."

    Immanuel Kant



    IGDH-Mitglied
    AAA-Mitglied

  • wie klingt denn so eine Kiste unter Umgehung der eingebauten Entzerrer an einer angesagten Vorstufe ?
    Hat das mal jemand probiert ?


    Hallo Christoph,


    auf dem AAA forum 2009 hatten wir mit einem EMT930 Laufwerk mit einem anderen Tonarm, mit AirTight-Tonabnehmer, Übertrager und AirTight Phonostufe an den LS von Wolf von Langa vorgeführt. Das kam sehr gut an, so war zumindest mein Eindruck.
    Mein EMT 930 war mit anderem Tonarm und Phonostufe den meisten Highend Laufwerken überlegen. Die Leute die bei mir zu Besuch waren, und das waren meist alte Hifi Hasen, waren eigentlich immer begeistert.
    VOTT Ihr wollt! Oder VOTT ihr VOLT?


    Ich fand den EMT auch den 401 deutlich überlegen, die ich bei mir im Vergleich hören konnte. An dem Laufwerk selbst konnte man nichts ändern, alles ging nach hinten los. Einzig ein Holzteller von Alfred Rudolph brachte einen Schritt nach vorne, allerdings kann man mit dem Original Teller auch hervorragend hören.
    Der 930 spielt so aufgesetzt, sehr musikalisch und dabei präzise. Man hat nie den Eindruck das etwas "jault" also extreme Klavierläufe usw. Dabei werden selbst kleinste Details offenbar. Bei den meisten anderen (auch sehr teure) Laufwerken hatte mich je nach Musik immer was gestört, der 930er spielte alles, wenn in der Anlage was nicht stimmig war, lag es eigentlich nie am Laufwerk.
    Durch das Antrieb/ Teller Konstrukt wird der Durchzug eines Reibrad und Masselaufweks mit der Leichtigkeit eines Spielers mit massearmen Teller verbunden.
    Ein Tip:
    Ob mit dem Reibrad und Antrieb alles in Ordnung ist, kann man einfach testen, indem man den Teller abnimmt und versucht in ein Loch des laufenden Aluteller versucht seinen Finger zu stecken, der Teller verlangsamt sich nicht, sondern schlägt die Hand/ Finger weg.
    Wenn der Finger das Laufwerk verlangsamt, dann sollte man mal die Innenseite reinigen bzw. Laufrad überprüfen.


    Gruß Chris

    gewerbliches AAA-Mitglied analog-tools.de

    Einmal editiert, zuletzt von schris ()

  • Moin,


    auch ist nach der langen Zeit des Funktionieren bei dem Entzerrer eine Grundüberholung angesagt.
    Fehlende Auflösung und eingeschränkte Spielfreude sind ein Indiz für altersschwache Elektronik.
    Auch ist ein Pegelabgleich über die Potis immer sinnvoll, bevor man aussagekräftige Ergebnisse erwartet.


    An sonsten sehe ich den Erwerb eines EMT 930 in der Regel als eine Restaurationsgrundlage an.
    Der 929 ist nicht zwingend der beste Spielpartner, die Tondose oder die Entzerrerelektronik auch nicht das Ende der Fahnenstange.
    Das ist Studiostandart, der eigentlich als Idiotensicher entwickelt wurde.
    Ob einem der schon hohen Standart genügt oder ob man mehr will... ?
    Es gibt eine Vielzahl von Möglichkeiten, was den Reiz unseres Hobbys ja auch ausmacht... ;)


    Analoge Grüße,
    Tom

    Einmal editiert, zuletzt von Tom ()

  • Servus Chris,

    Ich fand den EMT auch den 401 deutlich überlegen, die ich bei mir im Vergleich hören konnte.

    ... ob nun deutlich oder nicht, ist sicherlich auch eine Frage der persönlichen und damit subjektiven Hörpräferenz.


    Aber dieser erhörbare Unterschied findet auch ganz bestimmt seine technische Entsprechung. Schaut man sich allein den Innenteller oder das Tellerlager des EMT an, so kommt man aus dem Staunen nicht mehr raus ... das Tellerlager ist gute viermal so lang und fast doppelt so dick, wie bei einem Garrard 401, der Innenteller ein echtes "Monster", das Chassis doppelt so massiv, das Reibrad ungefähr viermal so kräftig ...


    ... der EMT erscheint im direkten Vergleich der Baugruppen wie ein Panzer.


    Wie der Vergleich für meine Ohren ausgeht, werde ich demnächst sicherlich berichten können ... und ich bin schon mächtig gespannt.