Technics RS 1500 US und Maxell-Bänder?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    aus völligem Frust (siehe Thread: Unzuverlässiges Forumsmitglied outen?) habe ich mir neulich eine Technics 1500 mit Fernbedienungseinheit gekauft (ich liebe Frustkäufe... :D:D :D).
    Konnte bei dem Preis und dem Zustand der Maschine leider nicht nein sagen ;) .
    Jetzt zu meiner (n) Frage(n):
    Die Bandmaschinenhersteller haben die Maschinen doch ursprünglich sicher auf ein bestimmtes Band eingemessen?
    Ein Freund von mir erzählte mir, dass seine Technics mit Maxell-Bändern optimal läuft, kann das daran liegen, dass die Technics früher ab Werk auf Maxell eingemessen wurde?
    Wäre nicht schlecht, zu wissen, mit welchem Band das Teil optimal läuft, bevor ich mir von jedem Band ein Probeteil kaufe...solange ich noch den Aufwand scheue, das Teil gleich zum Einmessen wegzugeben.
    Zu den Maxell-Bändern: Da gibt es ziemlich viel verschiedene mit Bezeichnung EE, B, N, u.ä. am Ende der Bezeichnung, was bedeutet denn das im Einzelnen?
    Hatte neulich von einem Verkäufer bei 1 2 3 gelesen, dass seine Tonbandmaschine keine EE Bänder von Maxell abspielen kann - ???, versteh ich nicht, kann mich bitte mal jemand aufklären?
    Ihr seht schon, bin a bisserl verwirrt, da noch neu im "Tonbandgeschäft".
    Danke für Eure Antworten!


    Liebe Grüße


    Thomas


    PS:Noch ne Frage: Was zum Geier sind Reel Spacer, die es für diese Maschine gibt?

  • Hallo Thomas,


    ich fahre meine RS 1700 grundsätzlich nur mit Maxell Bändern. Und zwar aus dem Grund, weil diese Bänder nach meiner Erfahrung auch nach jahrelangem Gebrauch keine Probleme mit Dropouts, Abrieb, Quietschen und Schmieren verursachen. Das kann man heutzutage von Bändern der meisten anderen Hersteller nicht behaupten. Generell meide bzw. habe ich schlechte Erfahrungen gemacht mit alten Bändern von Revox, Agfa, BASF und Scotch. Damit versaut man sich meist nach kurzer Spielzeit die Tonköpfe und sie neigen oft zum Quietschen. Mit modernen Bändern habe ich allerdings keine Erfahrungen, da ich noch genügend altes Maxell Bandmaterial besitze. Alternativ kann ich noch TDK empfehlen, da sind aber die Metallspulen imho nicht so attraktiv, wie die von Maxell.


    Ich weiß gar icht, ob es EE Bänder von Maxell gab. Aber das war besonderes Bandmaterial, für das man bestimmte Bias/Entzerrungswerte an der Bandmaschine einstellen mußte... und das kann meines Wisssens nach die Technics RS Maschine nicht. Einige späte Teacs, Sonys und Akais hatten das aber (EE Schalter).


    Die von Dir angesprochenen Reelspacer gabe es nicht nur bei Technics. Sie werden für den Betrieb von 27er Metallspulen benötigt, die etwas dünner als Kunststoffspulen sind. Die Spacer dienen als Unterlegscheiben und bringen Band und Spule in die richtige Abspiel-/Spulhöhe. Die Spacer von Technics sind aus einem lederähnlichen Material.


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Hallo Thomas,


    so hat der unzuverlässige Verkäufer doch auch was Gutes ;) Herrzlichen Glückwunsch zur RS 1500.


    Es gab von Technics eigene Bänder. Black_IRGENDWAS hießen die und ich denke das die die RS darauf eingemessen sind. Welcher Herrsteller dahinter steckt weiß ich leider nicht. Gut möglich, das Maxell oder TDK dahinter steckt. Die original NAKA-Cassetten sind beispielsweise TDK.


    cu

    Thorsten


    Ich höre Black-Music [Soul & Funk] von Vinyl mit
    LINN Sondek LP 12, DIY Keal, Lingo, EKOS II, TROIKA ES || Linn Linto || Linn Majik DS || Technics RS 1500 || NAIM NAT 02, CD 3.5, NAC 72 + HiCAP || DIY NP Firstwatt F3 || LINN ESPEK || SauBär

  • Nun, Thomas,


    die RS1500/1506 war ab Werk auf Scotch 207 eingemessen, welches von Technics unter Bezeichnung TR-10B218 verkauft wurde. Der Referenzpegel lag bei NAB-konformen 185 nWb/m.


    Diese Bandsorte gibt es nicht mehr - zum Glück, denn mit 185 nWb/m bleibt die RS weit hinter dem zurück, was sie kann.


    Meine 1500 ist auf Maxell XLI eingemessen, welches es leider auch nicht mehr gibt (und deswegen in Auktionen sehr teuer ist). Als Alternative bietet sich von den noch erhältlichen Sorten Quantegy 407 an, während es über das (früher auch gute EMTEC) LPR35, welches in NL nachgefertigt wird, in den einschlägigen Foren eher Gemischtes zu lesen gibt.


    Mit EE-Bändern, die es auch als Maxell XLII gab, kann die Maschine nichts anfangen.


    Ich empfehle eine Einmessung auf Quantegy 407 mit 250 nWb/m Referenzpegel. Besorg' Dir dafür Teil 1 des Service-Manuals ("Measurements and Adjustments") und finde einen erfahrenen Radio- und Fernsehtechniker, der das noch gelernt und die nötige Ausrüstung hat. Oder frag' jemanden in Deiner Gegend, der auch so eine Maschine besitzt und das selbst kann. Die Einmessung der RS hat so ein paar Tücken...


    Ich hoffe, die Bremsen funktionieren noch gut.


    Die Abkürzungen "B" und "N" bei Maxell XLI stehen für "Back coated" (=rückseitenbeschichtetes Material) und für "New" (im Laufe der Produktion wurde irgendwas an der Herstellungsrezeptur geändert, was man durch den in Klammern gesetzten Zusatz "N" hinter z.B. 35-180B zum Ausdruck brachte).



    Gruß
    Gerd


    Edit: Absatz für "B" und "N" hinzugefügt

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    und vielen Dank für Eure Antworten!


    @ Andreas:


    Da hast Du mich schon mal vor einem Fehlkauf bewahrt, EE-Bänder werde ich also nicht kaufen.
    Die Reel Spacer werd ich mir wohl zulegen, die hat ein Freund von mir noch preiswert abzugeben.


    RunT:


    Ja, manchmal hat auch Frust was Gutes :D , freu mich jedenfalls tierisch über die Technics, schönes Teil, sieht aus wie neu.


    @ Gerd:


    Ist das Maxell XLII grundsätzlich ein EE-Band, oder gibt es das auch als EE-Band?
    Ist das Quantegy 407 denn noch erhältlich? Ich dachte, das gäbe es auch nicht mehr ?(
    Ach, habe gerade bei Bluthard gesehen, dass die jetzt etwas anders heissen...alles klar.
    Was heisst denn bei den Maxells das z.B. 35-180?
    Das Servicemanual bekomme ich nächste Woche, denke, dass ich dann doch bald einmessen lasse, ist wohl das Gescheiteste.
    Vorher werd ich aber noch a bissel rumprobieren.
    Die Bremsen sind das Einzige, wo`s noch etwas fehlt.
    Die Maschine hat lange gestanden, ich habe jetzt einige Male umgespult, so nach und nach werden die Bremsen immer besser. Kann das auch von dem langen Stehen kommen? Wird jedenfalls jedesmal etwas besser, je mehr ich die Maschine benutze.
    Mal sehen, muss ich evtl. die Beläge wechseln, gell?


    Danke und liebe Grüße


    Thomas

  • Moin,


    ich habe bei meiner 1506 damals auf die Bremsbacke ein Stück Leder mit Sekundenkleber geklebt. Die Maschine bremste wie am ersten Tag. Alles war wieder schön .


    Gruß Heinzmen

    Masse-Laufwerke Eigenbau,
    Studer A816, A810 , A710 , A764 , A727, B67
    div. Studer Zeugs

    JBL 4350 DIY , Studer A723 , Geithain RL900



    Guckst Du : www.heinzmen.de

  • Hallo Thomas,


    Heinz hat in bezug auf die Bremsen genau die richtige Methode geschildert. Die Original-Bremsbeläge der RS bestehen aus einem Filzmaterial, welches sich im Lauf der Zeit setzt bzw. dünner wird. Das Zeug sollte von den Bremsbacken entfernt und durch Leder ersetzt werden, dann ist Ruhe. Dafür müssen allerdings die Wickelmotoren ausgebaut werden.


    Maxell XLII (nicht XLI) war immer ein EE-Band.


    "35" bezieht sich auf die Banddicke (bei Studiobandmaterial hätte es, weil es dicker ist, "50" heißen müssen). Mit "180" ist die maximale Spieldauer je Seite bei 9,5cm/sec gemeint, und die liegt bei Bändern dieser Dicke und Länge (=1100m) bei drei Stunden=180 Minuten.


    Bei Bluthard sehe ich Quantegy 407 Mastering Tape, und genau das meinte ich ;) .
    Sehr empfehlenswert ist auch Quantegy 457. Das ist die dünnere Variante des Klassikers Ampex/Quantegy 456.


    Gruß
    Gerd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Heinzmen und Gerd,


    dankeschön für Eure Antworten, das hilft mir sehr weiter!
    Bin jetzt wesentlich weniger verwirrt, bzw. fühle mich prima informiert.


    Antworten werfen manchmal auch neue Fragen auf: Was für Leder nimmt man denn für die Bremsen, welche Stärke meine ich damit.
    Bremst die Maschine damit dann nicht zu stark? Filz ist ja sicher eher weicher in der Bremswirkung, kann mit Leder auf den Bremsen denn eine höhere Belastung für die Maschine auftreten?
    Wenn ich die BDA und technischen Anleitungen habe, werde ich mich mal an die Bremsen wagen, damit alles wieder wunderbar funzt.


    Danke und liebe Grüße!


    Thomas

  • Moin,


    ich habe einen kleinen Streifen von einer alten Lederhose ( ca.2mm dick ) abgeschnitten. Die Bremsen waren anschließend wie neu. Perfekt. Die Bremse greift natürlich nicht wie eine Scheiben-Bremse aber es bilden sich keine Schleifen mehr. Ich habe mit dem Leder eine sehr gute Erfahrung gemacht.Fensterleder ist meines Erachtens zu dünn.


    Gruß Heinzmen

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  • Jawohl, so 2-3mm sind richtig. Ich hab' mir seinerzeit einfach ein einseitig geglättetes schwarzes Reststück gekauft, aus dem Kleidungsstücke gefertigt werden.


    Weitere Eingriffe sind nicht nötig, denn das Leder stellt ja nur den Betriebszustand wieder her, den die neuen Filzbeläge schufen.


    Gruß
    Gerd

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Gerd und Heinzmen,


    prima, herzlichen Dank, jetzt sind alle Klarheiten beseitigt :D
    Klasse, dann werd ich mich demnächst mal über die Bremsen machen.


    benno: Auch Dir dankeschön für den Tipp, auch wenn ich darklab schon kannte, da habe ich sehr schöne Nab-Adapter her, sehr empfehlenswert die Teile :]


    Liebe Grüße


    Thomas