Lenco L75 - Motorprobleme

  • Hallo liebe Analogies,


    habe mir heute meinen Lenco mal vorgenommen - anfangs lief er noch, obwohl das Motorgeräusch schon eindeutig zu vernehmen war. Beim wiederholten Einschalten war´s dann vorbei. Der Motor steht und es rappelt ziemlich.
    Wenn man die Welle per Hand bei ausgeschaltetem Gerät dreht ist nichts zu spüren. Geht einwandfrei....Woran kann´s liegen und vor allem kann man´s beheben?


    Ansonsten suche ich ab sofort nach einem Motor für den guten Lenco....


    Allzeit staubfreie Rillen


    Achim

    "No! Not the shoes..." Tom Waits

  • Hallo Achim! Das Problem kenne ich. Du musst den Motor ausbauen und sehen ob die Welle irgendwo klemmt. Alles reinigen und fetten. Ist nicht schlimm. Wenn das nicht hilft muss ein neuer Motor her. Sind alle Kabel dran? Der Lenco hat den Vorteil das man gut an den Motor rankommt . Das ausbauen ist einfach. Nur Mut! MfG Uwe

  • Hallo Uwe,


    wie kann ich festestellen ob irgedwo etwas klemmt? wie gesamt, wenn kein Strom anliegt lässt sich die Welle ohne Probleme drehen. Das Phänomen des festsitzen gibt es nur wenn Strom fliesst. Was passiert in diesem Moment? Die Magnete (Stator) werden durchströmmt und setzten die Welle (Rotor) in gang.
    Gibt es da irgendwo ein Lager?


    Gruß
    Achim

    "No! Not the shoes..." Tom Waits

  • Hallo Achim,


    ja, dort wirken unter Strom schon relativ grosse Magnetkräfte.
    Evtl. ist etwas Metallisches in den Zwischenraum Rotationskörper - Spulenträger gekommen oder aber der Spulenträger hat sich so grenzwertig verschoben, das eben der Klemmeffekt nur unter Strom auftritt.
    Für ersteres löse die 4 Schrauben des äusseren Gusschassis und untersuche nach Ursachen bzw. Metallsplitter/Spänen u.ä.
    Säubere den Spuleninnenraum und den Rotationskörper und baue alles wieder zusammen (vorher noch einen Minitropfen Öl in die Achsenbuchsen).
    Falls es immer noch klemmt, kann man den fürs optimale Laufen wichtigen Abstand justieren. Dazu löst man die 4 schwarzen Schrauben des Spulenträgers etwas- aber nur soweit, das sich dieser Spulenträger mit Schraubenzieherhebeleinsatz im Spalt Spulenträger-Aussenchassis bei laufendem Motor optimal ausrichten lässt.


    Falls Du weitere Infos dazu brauchst, auch zu Infos der Lagerung, wälz Dich durch diesen Thread zum Thema:
    http://www.analog-forum.de/wbb…threadID=17698&boardid=16


    Ich glaube eigentlich prinzipiell nicht, das ein "normal" gebrauchter L75 Motor ausgetauscht werden muss bzw. nicht zu reparieren ist.


    Bis denn,


    liebe Grüsse,
    Jens

  • Hallo Jens,


    hab es fast hinbekommen - er läuft zumindest schon wieder. Ich vermute, dass der dreher lange Zeit hochkannt gestanden haben muß. Habe die schwarzen Kreuzschlitzschrauben gelockert und per Augenmass die zentriert. Hat ersteinmal erste Erfolge gebracht. Leichte Laufgeräusche/Motorgeräusche sind aber auch noch zu vernehmen. Allerdings hab ich die Lager noch nicht ausgebaut gehabt. Beiden haben aber einen Tropfen Haftöl bekommen. Das Gusshäuse ist Ein Resonanzkörperes gibt an seinen großen Flächen Resonzen ab. Hier muß auf jeden Fall noch gedämpft werden. Ich denke hierher rührt auch das oft genannte hohe, metallische Sirren - nicht vom Plattenteller.
    Eine Frage noch zu den Lagern - ist der Ein- und Ausbau einfach zu bewerkstelligen?


    Herzliche Grüße
    Achim

    "No! Not the shoes..." Tom Waits

  • Hi Achim,


    bisschen wirr dein Posting :D
    Aber wenn ichs richtig verstanden hab, meinst du die Motorlager, und die sind recht einfach auszubauen, einfach die 4 Schrauben in der Gegend der Lüsterklemmen lösen, dann kann man alles rausziehen. Die gegenüberliegenden gehen in meiner Erinnerung auch leicht raus.
    Es ist ratsam, diese Lager reichlich! zu fetten mit Wälzlagerfett, das dämpft schonmal sehr evt. Geräusche und hält auch :rolleyes: im Gegensatz zu Öl.
    Ich hab dann nochmal superdickes Fett superdick auf die Rückholfeder des Reibrades geschmiert, die sirrt auch munter mit. Es gibt Leute, die haben sie durch einen Gummizug ersetzt.
    Das Reibrad selbst hab ich mit ein wenig 120er Schleifpapier rundbekommen (einfach drangehalten bei laufendem Antrieb und mit die Fingers nachgefühlt ). Und es ist nicht egal, wie fest der Sprengring am Reibrad sitzt.
    Alles in allem muss man schon ein bisschen rumjustieren, aber dann... :P


    Grüsschen,


    Jürgen

    Besten Gruß, Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    war gestern schon spät javascript:smilie(':D'), genau die Lager meinete ich, hab die Lager heute mal rausgebaut und ordentlich in Lithiumfett gepackt und siehe bzw. höre da, es ist schon wieder etwas leiser geworden. Aber das Motrochassis resoniert durch die Massebewegung hörbar, hier sollte man also auf jeden Fall auch dämmen. Gibt es Erfahrungen mit Dämmmaterielien? Kork? Dämmmatten aus dem Autobereich? Wobei die wahrscheinlich zu dick sind.


    Werde auf jeden Fall meine Erfahrungen mitteilen. So jetzt gehts ans Tellerlager....


    Gruß&Dank
    Achim

    "No! Not the shoes..." Tom Waits

  • Moin Achim,


    die Motorvibrationen sollten ziemlich gering sein, und er hängt ja auch in Federn. Dreh doch mal die roten Transportschrauben ganz raus. Wenn der Motor nicht ganz frei hängt, vibriert das ganze Chassis.
    Vielleicht ist der Rotationskörper (heisst der wirklich so?) ja noch nicht exakt in der Mitte eingestellt, was natürlich eine Unwucht ergibt.
    Meiner läuft absolut ruhig , auch ohne Dämmung, allerdings in einer Massivzarge.
    Frohes Fummeln weiterhin :D


    Jürgen

    Besten Gruß, Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    ....ne, der Motor ist doch ausgebaut - ich mein das GussChassis des Motor´s. Dieses schwingt durch die ernorme Kraft der Drehbewegung und das sollte man dämmen. Die Transportschrauben werde ich beim Zusammenbau komplett weglassen. Den Rotor (dat is dat Ding wat von den Magneten angetrieben wird) hat gestern per Auge eingestellt. Dazu musste ich die vier schwarzen Schrauben, an die man nur kommt wenn man den vorderen Körper des Motorchassis abbaut, lösen und so verschieben das der Rotor keinen Kontakt zu den Magneten bekommt. Hörbar ist nun nur noch ein feinenes Sirren.
    Was hast du für eine Zarge gebaut? Gibt es Bilder von deinem Dreher? Orginal Tonarm?


    Gruß
    Achim....

    "No! Not the shoes..." Tom Waits

  • Hi,


    ob das mit dem Motordämmen eine gute Idee ist, sei dahingestellt. Der wird nämlich richtig warm nach 1-2 Stunden Dauerlauf, da würde ich nix draufkleben, was die Wärmeableitung behindert.
    Setz ihn doch mal ins Chassis und teste dann nochmal, sozusagen unter Wettkampfbedingungen :D
    Man kann vielleicht noch die Chassisplatte von unten mit Dachdeckerblei oder Bitumenmatten bekleben, wobei man auch des guten zuviel machen kann.
    Bei mir war das Reibrad der grösste potentielle Störfaktor.
    Zarge ist aus MDF/Siebdruckplatten in Schichtbauweise, aber immer noch im Rohbau, deshalb lieber kein Foto :rolleyes:
    Das Ahornfurnier harrt schon seit Monaten seiner Bestimmung.
    Als Tonarm hab ich einen Decca und einen Mayware einpunkter, wobei der Mayware mir besser gefällt und auch genau passt.
    Dummerweise fordert ein Sony TTS3000 grade meine ganze Aufmerksamkeit :P


    Grüzi,


    Jürgen

    Besten Gruß, Jürgen

  • ...oooh, das stimmt. Hab ich gar nicht drüber nachgedacht. Ich werd´s erstmal unter Einsatzbedingen testen. Mein Reibrad ist leider aus Kunststoff aber augenscheinlich ist das Gummi noch in einem guten Zustand. ich hab öfters gelesen das es Leute gibt die die Antriebswelle des Motors polieren, ist das nicht der Übertragung auf das Gummi abträglich? Meine Welle hat eine schön matte, griffige Haptik.
    Einen TTS 3000 - wo bekommt man sowas denn her? Den Mayware hät ich auch gern, den muß ich aber noch suchen...der grade angebotene ist schon reserviert.


    Grüßle
    Achim

    "No! Not the shoes..." Tom Waits

  • :rolleyes:


    Welle polieren, naja...Nutzt alles nix, wenn das Reibrad einen Höhenschlag hat und verhärtet ist.
    Ich hatte mich erstmal auf die Hauptbaustellen konzentriert, nämlich
    -Motorlager
    -Reibrad
    -Tellerlager/Öl
    -Zarge
    -Tonarm
    und dann kann man mal über Feintuning reden und die restlichen 5 % :D rauskitzeln.
    Was es nochmal wirklich bringt, ist ein Netzfilter (Trenntrafo ) und ein gutes Netzkabel, weil der Motor ja keine Steuerung hat und direkt am Netz nuckelt.
    Ein TTS3000 hängt übrigens an einem PUA286 dran :P
    und ist mit Glück manchmal zu bekommen, und die beiden machen den Lenco grade arbeitslos.
    Aber wenn ich mal zuviel Zeit hab, werde ich nochmal eine breitere Zarge für ihn bauen und dann mal den PUA draufschnallen, das könnte eine schöne Verbindung sein.


    Ciao,
    Jürgen

    Besten Gruß, Jürgen


  • Hallo, Jens und Achim. Ich schließe mich der Meinung an, dass nicht oder nicht nur der Plattenteller für das Sirren verantwortlich ist. Ich hatte die Gelegenheit, den selben (nicht bloß den gleichen) Motor im L75 und im B55 zu vergleichen. Im B55 hat er heller und deutlicher vernehmlich geklungen, egal ob der Plattenteller drauf war oder nicht. Bestimmt dämpft der schwere L75-Teller zusätzlich (der B55 hat einen gepressten Stahlblechteller). Ich bin der Meinung, das Chassis des Plattenspielers spielt eine große Rolle. Das vom L75 scheint aus dickerem Blech zu bestehen als das B55 und wird zusätzlich durch die Mulde für den teils versenkten Plattenteller versteift, während das des B55 eben und deshalb schwingungsfreudiger ist.
    Ich habe jeweils mit mehreren Stellungen der Transportsicherungsschrauben experimentiert, was in meinen Ohren keine nennenswerte Veränderung ergab.
    Viel Glück bei der Optinierung!
    Wäre alles von vornherein perfekt, wäre es uns langweilig.
    Konstantin

    Thorens TD-535, Sumiko MMT.
    Audio Technica AT-OC9XSL und AT-33Mono, Nagaoka MP150, Ortofon MC30super, General Electric VRII.

    SAC gamma, Onkyo, ASW, Sennheiser, Stax


  • Schon wieder ich!
    Rein zufällig habe ich meinen L75 mit ganz heraudgedrehten und abgenommenen Motor-Transportsicherungsschrauben eingeschaltet. Das lästige Brummen ist verschwunden! Somit gebe ich Jürgen Recht. Ich werde die Sicherungsschrauben erst wieder hineindrehen, wenn ich das Gerät tatsächlich transportieren muss.
    Tschüss und frohe Weihnachten!

    Thorens TD-535, Sumiko MMT.
    Audio Technica AT-OC9XSL und AT-33Mono, Nagaoka MP150, Ortofon MC30super, General Electric VRII.

    SAC gamma, Onkyo, ASW, Sennheiser, Stax