Limitereinsatz auf UKW

  • Hallo,


    gerade lief auf WDR2 das Stück "I Won't Hold You Back" von der Toto IV. Also bin ich zum Verstärker gerannt und habe etwas lauter gedreht. Und dann kam wieder die Ernüchterung.
    Der Limiter-/Kompressoreinsatz war nicht zu überhören und hat das ganze Stück versaut.
    Zu diesem Thema habe ich dem WDR schon einmal eine Mail geschrieben und eine fadenscheinige Antwort vom Welleningenieur bekommen.
    Diese elektronische Verschandelung macht langsam keinen Spaß mehr. Dabei spielt es keine Rolle, ob ich über UKW-Tuner oder über DVB-S empfange. Die Auswirkungen sind immer die gleichen.
    Der Sender taugt nur noch zur Hintergrundberieselung.


    Gruß,


    Volker

  • Hallo Volker,


    der alte Ärger mit Optimod....immer noch aktuell trotz (inzwischen) vieler Threads zum Thema sowie Ignoranz ALLER sog. "Entscheider"...aber in OWL empfängst Du doch auch die einigermaßen erträglichen (sprich schwachkomprimierten) DLF, DLR, WDR3 & 5 ?....auch wenn da programmäßig kaum Toto & Co. läuft...
    Der im Rheinland ätherisch ebenfalls präsente SWR ist IMHO schlimmer...vom privaten "Marktführer" Radio Oberhausen mit seinen vielen Klonen nicht zu reden...
    Wie schneidet bei Dir der NDR im Vergleich zum WDR ab?


    Solidarische Grüße


    Frank


    P.S.: manchmal frag' ich mich auch, warum wir hier über so tolle Empfänger und Antennenverbesserungen sprechen...um dann das Trauerspiel umso deutlicher wahrnehmen zu können...

  • Hallo Frank,


    wie der NDR rüberkommt kann ich momentan nicht sagen. Den Sender höre ich nicht. Aber der NDR hat ja auch verschiedene Sender (NDR1, 2, 3). Ich habe keine Ahnung, in wie weit sich diese voneinander unterscheiden.


    Im übrigen hat, so habe ich gehört, auch der WDR5 vor einiger Zeit seine Kompressionsrate etwas erhöht.


    Gestern abend kam auf DLF ein Livemitschnitt von einem E.S.T.-Konzert. Die Übertragungsqualität war erfreulicherweise einwandfrei. So macht Rundfunk noch Spaß.


    Gruß,


    Volker

  • Hallo Volker,


    hier noch mal kurz eine Übersicht betr. den aktuellen Stand des Einsatzes von Modulationsaufbereitung (und das ist leider mehr als nur ein Limiter!):


    WDR1: no comment! :D:D:D
    WDR2: voller Einsatz wie bei Kommerzfunk
    WDR3: maßvoller Einsatz bis 20.00 Uhr, danach offen
    WDR4: offen
    WDR5: umfangreicher Einsatz rund um die Uhr


    DLF: offen
    DLR: offen


    Tja, wie man sieht, es bleibt nicht mehr so viel, der Popmusikhörer ist bereits total verschaukelt! Als Klassik- und Jazzhörer geht derzeit noch was, also halten wir uns ran und nutzen die Zeit, bevor es auch hier zum Ende kommt.


    Gruß
    Reimund

  • Bezüglich NDR: die dortige Popwelle (NDR2) zählt nach meiner Erfahrung leider zur übleren Sorte unter den Öffi's. Also nichts, worauf sich auszuweichen lohnte...


    Gruß,
    Nick

  • Hallo Volker,


    E.S.T. habe ich bis dato nie gehört, aber Wiki kennt sich aus...mal probehören...
    Und: hast Du die Erfahrungen (Kompression auch bei DVB-S) nur bei WDR2 wahrgenommen oder bei allen Sendern?
    (Ich selber hab' keine Schüssel...)


    Hallo Reimund,
    auch von mir danke für's Update. Nehme ich genauso wahr, bin bei WDR5 aber nicht so streng...und die 'Volksmusikwelle' (als glaub' ich -meistgehörte-) soll unbehandelt sein? *staun*
    Nun ja, ich höre die eigentlich recht selten, für mich höchstens von 20-23h interessant. Vor einiger Zeit noch hätte ich mich nicht getraut, dies zuzugeben, aber ab und an gibt es in diesem Zeitfenster echt gutes...


    Bzgl. POP: genau! Was mich etwas verwundert: warum ist die 'Aufbereitung' so (ziemlich) streng nach Programm aufgeteilt? Bei Klassik ist es ziemlich klar, das wäre dann vollkommen ungenießbar...aber hat man nur bei Pop Angst, dass der Hörer umschaltet? Mein Geschmack hat sich über die Jahre zwar immer mehr ins 'Ernste' gewandelt, aber manchmal will ich es doch mal wieder so richtig 'krachen' lassen...ohne Suboptimod & Ausblensdung nach 2:30min...
    und Blues & Folk findet fast gar nicht statt, aber das war m.E. eigentlich schon immer so...



    Take good care


    Frank

  • Hallo Frank,


    der (Sub)Optimod ist über DVB-S genauso hörbar wie über UKW.


    Im Auto habe ich vor einiger Zeit vermehrt von WDR2 auf WDR5 umgeschwenkt. Das Programm auf WDR2 hat entweder nachgelassen oder mein Geschmack hat sich still und heimlich verändert :D


    P.S.
    E.S.T. = Esbjörn Svensson Trio


    Gruß,


    Volker

  • Moin zusammen,


    das Thema hatten wir schon mal angeschnitten,


    hier noch mal aus der seinerzeitigen Diskusion der kleine Nachtrag zum Thema Radio.
    Programmanstalten werden heute unter anderem durch Firmen wie Momentum Media GmbH beraten.
    Ein kurzer Blick z.B. in Soundprocessing läßt erkennen, wohin für die Macher des Radios die Zukunft führt.


    Einen analogen Gruß,
    Tom

  • Hallo Tom,


    nun ja, wir wollten uns ja nicht unbedingt wiederholen...aber das Thema ist doch immer noch aktuell, oder?
    Jedenfalls danke für die weiterführenden Links! Die Aussagen fangen erst vielversprechend an und gehen dann in Eigenwerbung über.
    Hmmm...wären die dort Eingangs erwähnten Probleme Sprachverständlichkeit und Dynamik sowie künstliche Räumlichkeit OHNE jegliches Soundprocessing / Modulationsaufbereitung nicht besser gelöst als mit einem 'gut eingestellten'?


    Beste Grüße


    Frank

  • Hallo Frank,


    natürlich ist das aktuell und man soll darüber sprechen - diese Links habe ich bewußt wieder eingesetzt da sie zum Thema gehören - ein Verweis auf den alten Fred ist mbMn aber nicht relevant da das Kernthema nicht explizied mit Limitereinsatz zu tun hat.


    Also - heiter weiter ;)


    .... man kann ja schon froh sein das auf WDR 3 ab 20.00 Uhr wenigstens der Limiter auf ein erträgliches Maß zurück - bzw. rausgenommen wird.
    Weiter kommt natürlich noch die Datenreduktion zum tragen.
    Ob Beschwerden beim Sender hier weiterhelfen wage ich zu bezweifeln.
    Die maßgeblichen Personen schauen auf die Einschaltquoten und bauen auf Sendeleistung - wenn beim durchzappen der Sender einer lauter ist bleibt der Konsument in der Regel erst mal daran hängen und hört wenigstens mal rein - Psychologie...
    Interessant ist auch der unterschiedliche Einsatz dieser Technik zu gewissen Tageszeiten....


    Einen analogen Gruß,
    Tom

  • Hallo Reimund,


    besten Dank für diese verdienstvollen Angaben!


    Wo kann man das bezüglich anderer Sender recherchieren? Oder weißt Du, wie sich das bei Nordwestradio (die sonntags ab 20:00 Uhr bisweilen interessante Konzerte senden) verhält?


    Gruß
    Gerd

  • @Gerd


    Recherchieren ist leider nicht, die Sender machen es, aber schweigen sich darüber aus. Also geht nur genaues Hinhören, oder jemanden kennen, der jemanden kennt, der etwas weiß! ;)


    Frank


    Es hängt alles vom jeweiligen Wellenchef ab, und die haben bei WDR3 und WDR5 vor nicht allzu langer Zeit gewechselt. Zudem werden noch "Kundenbefragungen" durchgeführt. Da kam dann z.B. bei WDR5 heraus, daß die Musik doch "zu anspruchsvoll und zu intellektuell" sei! Na ja, jetzt gibt's halt mehr Gedudel, man nähert m.E. sich dem Niveau von WDR2 an, und die nähern sich WDR1 (ach nee, das heißt ja so jugendlich "Einslive") an, usw.


    So geht es halt weiter abwärts, früher waren es fest angestellte Journalisten mit fundierter Ausbildung, heute sind es "freie" Mitarbeiter, die für ein Kleingeld .... X( So hörst Du jetzt eben auch im Radio ständig Äääähs, Ööööhm, usw. Solche Leute hätte man früher nicht mal ins Funkhaus gelassen, geschweige denn ans Mikro! Moderne Zeiten, spricht halt mehr die Jugend an, so meint man.


    WDR4 ab 20.00 Uhr ist gar nicht so übel, mittlerweile längs nicht mehr nur "deutsche" Musik, und Moderatoren wie z.B. Götz Alsmann (montags) oder Suitbert Kempkes (mittwochs) spielen häufig Schallplatten aus ihrem persönlichen Archiv. :] Das wird es wohl bei den zuküftig Heranwachsenden nicht mehr geben, die kennen ja nur noch datenreduzierte Formate. :D:D:D


    Noch ein interessanter Hinweis: es gibt wissenschaftliche Untersuchungen in Zusammenarbeit mit dem Robert-Schumann-Institut, die belegen, daß modulationsaufbereitete Audiosignale beim Menschen medizinisch nachweisbare Streßfaktoren auslösen. Allerdings hat man das bisher nur für Sprache untersucht, nicht für Musik. ;)


    Gruß
    Reimund

  • Zitat

    Original von Bandsalat
    Noch ein interessanter Hinweis: es gibt wissenschaftliche Untersuchungen in Zusammenarbeit mit dem Robert-Schumann-Institut, die belegen, daß modulationsaufbereitete Audiosignale beim Menschen medizinisch nachweisbare Streßfaktoren auslösen. Allerdings hat man das bisher nur für Sprache untersucht, nicht für Musik. ;)


    Gruß
    Reimund


    Das brauche ich nicht zu untersuchen. Nachdem mein neuer Tuner da war dachte ich erst, der wäre kaputt. War halt nur gerade bei NDR2 gelandet..... *Kopfschüttel*.


    Aber wir interessieren da wohl keine Sau.


    Viele Grüße!

    Viele Grüße Thargor, zur Zeit direktgetrieben.


    SP-10 Mk IIP
    AT-1100 / MM III / XL-50 SAS/S / div. MM
    PUA-1500L / Jico Seto Hori / DL-103R Shibata "TechneAudio"


    Spendor, Thöress, Anthem, Raumeinmessung, Lab12 Gordian


  • So isses ;(


    Gruß,


    Volker

  • "wenn beim durchzappen der Sender einer lauter ist bleibt der Konsument in der Regel erst mal daran hängen und hört wenigstens mal rein - Psychologie..."


    Bei mir ist es genau umgekehrt, zumindest beim Fernsehen. Wenn die Werbeeinblendung kommt (subjektiv 10db lauter), schalte ich sofort um. Bei laut eingestelltem Verkehrsfunk auch


    Grüße
    Marc.

  • Halle Reimund,


    das ist doch nichts neues. Das Summensignal (Monosignal) bei UKW reichte schon immer von 30Hz bis 15kHz.
    Das Stereo-Multiplex-Signal, welches zusätzlich die Differenzsignale L-R, L+R, den Pilotton bei 19kHz sowie den unterdrückten Träger bei 38kHz enthält, hat somit eine Bandbreite von 53kHz. Wird dann noch die Senderkennung mit ausgestrahlt, gibt es noch einen Träger bei 57kHz (Hub 3,75kHz).


    Dies ist noch kein Kriterium für schlechten Klang im Radio. Entscheidend ist, was aufmoduliert wird.


    Gruß,


    Volker

  • Es gibt dann noch den sogenannten SCA-Kanal, der liegt bei 67kHz.
    In Deutschland ist der für betriebliche Durchsagen, in USA wird dieser Kanal für die Übertragung von Kaufhausfahrstuhl- und klomusik benutzt. Nur damit man auch mal weiß, wo das triste Gedudel herkommt.


    MfG


    DB