Plattenspieler aufhängen?

  • Hallo zusammen,


    folgende Situation ließ mich zu der Überlegung kommen, meinen PS an die Decke zu hängen.


    Wir habe hier ein altes Fachwerkhaus mit Dielenboden und Lehm-Strohwänden. Denke man erkennt das Problem. Trittschall ohne Ende und poröse Wände.


    Da die Deckenbalken frei liegen, kam ich auf die Idee , daß man doch mit ein paar Haken und Ketten /Stahlseilen ein feines Brett von der Decke abhängen könnte. Hat irgendjemand Erfahrung mit so etwas?


    Dank in Voraus und Grüße


    Andreas

  • Hallo Andreas,


    nach meiner Erfahrung ist das keine gute Lösung. Schlage einmal mit dem Hammer gegen den Deckenbalken und du wirst feststellen was alles mitresoniert. Umgekehrt funktioniert das genau so.
    An deiner Stelle wüerde ich eine Konstrüktion mit einer dicken Schieferplatte in einem Sandkasten probieren. Mit der Suchfunktion findest du hier wahrscheinlich jede Menge ähnlicher Entkoppelungskonstruktionen.


    Jrooß Kalle

  • Hallo


    Hatten mal ne Disco, in der der Plattenspieler auch von der Decke hing...
    ...muss man halt zusehen, dass man das Schaukeln in den Griff bekommt..vielleicht mit Gummiseilen zum Boden...


    Viel Spaß beim basteln ! Versuch macht kluch !


    Gruß
    Andreas

  • Hallo,


    was machst du, damit es nicht hin und her schwingt?


    Evtl. müsstest Du die Seite schräg spannen, damit das Konstrukt stabil wird (3 Stahlseile, selbstverfreilich) :rolleyes:


    Wie Kalle sagt, du ersetzt die ine Schwingung mit einer anderen - Den Boden gegen den Deckenbalken. So wie es klingt, würden deine Deckenbalken weniger schwingen als der Boden.


    Aber da kannst Du auch den Weg gehen, dass Du kein feines Brett aufhängst, sondern etwas richtig schweres. Die große Masse schluckt die Vibrationen besser. Musst Dir nur eine anständige Verankerung suchen.


    Stahlseile sind etwas elastisch und können mehr schlucken als Ketten.


    Es gibt ja auch racks, bei denen die Böden auf seilen aufgehängt sind, wäre ein ähnliches Prinzip.


    Finde die Idee gut, warum nicht mal neue Wege gehen?


    LG


    Babak


    "I'd far rather be happy than right any day." Slartibartfast


    "That's right!" shouted Vroomfondel, "we demand rigidly defined areas of doubt and uncertainty!" Vroomfondel, a philosopher.

  • Klar, haeng das Ding auf.


    Ich habe noch nie in einem Steinhaus gewohnt, immer Holzhaeuser mit den von Dir beschriebenen Problemen.


    Allerdings wohne ich alleine, d.h. das niemand im Obergeschoss 'ne Fete feiert und mir den Plattenspieler durchruettelt (mein Klipschorn ruettelt allerdings!).


    Um das Schwingen zu verhindern habe ich mal anstatt der Seile einen Profilrahmen (oben und unten je einen Rahmen und vier Verbindungsstreben je nach Deckenhoehe) genommen. Funktionierte einwandfrei. Nur wurden Ueberschallknalls von Flugzeugen auf das Dach und dann den Spieler uebertragen, das passierte aber nicht oft.


    Jetzt wohne ich in einer Art Fachwerkbau und muss mir da auch was aehnliches einfallen lassen, diesmal denke ich allerdings der PS wird an einem entsprechend gearteten Regalbrett an einen der dicken Balken geschraubt. Dann kann man den Spieler nach Bedarf immer noch von diesem Brett isolieren.


    Viel Spass


    Uwe, Maine

  • Moin,


    das hat ein Freund von mir mit Altbau auch so gemacht.
    Kette (4Stück) an einem Deckenbalken vom Dachboden aus befestigt und diese dann auf eine Plexiglasplatte geführt. Er hat einen Balken quer zu zwei tragenden Deckenbalken gelegt und daran die Geschichte befestigt.
    Das könnte man eventuell noch mit Gummis entkoppeln um auf das Problem was mein Vorredner sieht einzugehen.
    Das einzige was stört, ist wirklich das Problem mit dem Schaukeln...
    Klanglich waren jedoch keine Nachteile auszumachen.
    Man sollte halt bei der Kette eine Variante wählen, die Stabilität mit noch halbwegs vertretbarer Optik kombiniert.
    Stahlseile wären wohl eine echte Alternative.
    Außerdem sollten die Ketten möglichst weit über dem Laufwerk auseinander gehen, damit man über dem Laufwerk genug Platz hat.
    Was auf der Plexiglasplatte steht?
    Ein TR Leonardo mit Rega-Arm und einem Goldring System.



    Viele analoge Grüße


    Tom

    Beste Grüße


    Thomas

  • @ Andreas:


    Wenn das Konzept stimmt und die Geduld zum Probieren vorhanden ist, dürften Deine Kümmernisse erheblich reduziert werden.


    Ein Bärlina Haivieh-Händler berichtete mir von einem Kunden, der sehr weit oben in einem Hochhaus wohnte und bedingt durch die Windbelastungen solch eine Hängekonstruktion für sein Masselaufwerk angepaßt bekam, welches unter bestimmten Bedingungen liebreizend sicht- und hörbar pendelte !


    Alle kalifornischen Analogfans dürften ähnliche Probs haben und sie werden bestimmt nicht deswegen auf andere Tonträger umsteigen.


    Denke, daß auch eine optisch ansprechende, tolerierbare Lösung gefunden werden kann.


    Randbemerkung: Meine 80kg-Konstruktion aus versch. Materialien hier in einer Mietwohnung BJ. ca. 1930 ist auch noch nicht befriedigend.


    Viel Glück und Erfolg,
    Erik

  • wo ist Karlheinz?


    hatte der nicht mal sowas gemacht?


    Logischerweise sollte die Stahlseile leicht schräg hängen um die Schaukelei zu unterbinden.


    Gruß, Holger

  • Hallo zusammen,


    erst einmal besten Dank für die rege Teilnahme.


    @ Kalle
    Dieses Problem ist mir schon bewußt. Allerdings dürften die Schwingungen, die über den Balken kommen wesentlich geringer sein, als die über den Fußboden. Zur Veranschaulichung: Wenn ich mit meinen stattlichen Gewicht durch den Raum schleiche, bewegt sich das ganze Regal. Wenn ich also eine schwere Kiste darauf stelle taumelt es noch mehr, denke ich.


    @all
    Meine Frau (!!!!!!!!!!!!) hat vorgeschlagen, einfach ein Loch in den Boden zu sägen und vom Keller aus, ein Fundament für das Regal zu mauern. Muß sagen, dies ist sehr reizvoll. Schränkt aber dann doch für die Zukunft zu sehr ein.


    Werde also versuchen , die nächsten Tage zu nutzen und meine Plattenspieler aufhängen. Werde berichten.


    Grüße
    Andreas

  • Hallo,


    ich habe das gleiche Problem, und habe es mit Hilfe meines Freundes Jörg so gelöst:




    Die Konstruktion ist an den Seitenwänden verschraubt und das Brett zusätzlich mit einem kleinen Winkel an der linken Wand befestigt um das Schaukeln zu verhindern .


    Gruss Karlheinz

    Nein, Stil ist nicht das Ende des Besens.

  • Hallo Karlheinz,


    die Lösung kenne ich doch :D


    Aber bei unseren Wänden würde das Konstrukt keine fünf Minuten halten. Deshalb muß ich direkt in die Balken gehen.


    Grüße von nebenan


    Andreas

  • Hallo Henning,


    klar sind in den Wänden auch Balken. Diese liegen aber unter Putz (rätsel) und zu weit auseinander. Außerdem auch nicht parallel. Hatte auch schon überlegt , die Wand zu durchbohren und auf der anderen Seite großflächig zu kontern. Naja mal sehen, der Winter wird lang.


    Grüße
    Andreas

  • Morjen Andreas!


    Wir hatten in unser Disse das Problem mit dem Schallschutz & dem Entkoppeln der Boxen.
    Lösung:
    Ösen an die Decke, Gummiring für Auspuffanlage (Autozubehör) an jedem Ring, Kunststoffseile vom Ring > ums Brett & wieder Hoch zum Ring usw.. Die Entkopplung ist genial.
    Vorschlagen wirde ich Dir einen schweren Sandkasten unters/ans Brett zu setzen, damit der Dreher nicht zum Schwinger wird. Oder gleich ne Sandzarge fürn Dreher Sei denn Dein Dreher hat schon ein ordentliches Gewicht. Die Dreherauflage sollte auch recht breit sein, Bewegungsfreiheit, Seile hängen im Weg. Seile aritieren, sonnst saust Dir Dreher mal vons Brett.


    Andere Lösung, die Du schon selber angedacht hast:
    Durch die Wand bohren & nen langen Bolzen beidseitig verschrauben. Das mache ich bei Rigibswänden an den Waschbecken befestigt werden. Dabei ist wichtig, das Du eine breite Platte als Riesenunterlegscheibe verwendest.


    Lösung drei:
    [Blockierte Grafik: http://www.phono.schrauberfee.de/l78%20fuss.jpg
    In meiner Altbauwohnung habe ich Dielenboden.
    Abhilfe; drei Beton-Pfalnz-Ringe; einen kanst Du unten schließen, den unteren & oberen mir Spikes versehen, unteren Ring eventuell auf eine Granitplatte aufstellen, mit ner Wasserwaage ausrichten, alle drei Ringe übereinandersetzen, Ringe mit Vogelsand aufüllen. Eine schwere Grundplatte oben auf das Füßenchen, plan ausrichten, Dreher rauf, fertig.
    Mein Doppelwandzargen L 78SE wiegt an die dreißig Kilo, das Füßchen dringt auch noch mal was auf die Waage. Alle drei Monate schwangt der Phonoturm bei irgendeiner Diele, das tut dem Dreher nichts, kein Trittschall, nichts, atombomben sicher.
    Du kannst auch das Füßchen auf einer Waschmaschinen Resonazmatte (60x60), nebst Grundplatte stellen, dann wird noch mehr entkoppelt.


    Gruß Nadl

  • Hallo Nadl,



    Wie viel wiegt das Ganze, und trägt der Boden eines So alten Hauses so ein Gewicht auf so geringer Fläche?


    LG


    Babak


    "I'd far rather be happy than right any day." Slartibartfast


    "That's right!" shouted Vroomfondel, "we demand rigidly defined areas of doubt and uncertainty!" Vroomfondel, a philosopher.

  • Hallo, also auch in einem Altbau sollte es möglich sein den Plattenspieler auf einen entsprechende Wandhalter zu stellen. Für die Befestigung gibt es eine Menge an Dübel-Klebebefestigungen im Fachhandel. Ein schönes System von Rega etc. sieht doch auf alle Fälle besser aus, wie Betonringe im Wohnbereich. Die Dinger sehen schon im Garten nicht gerade schön aus.
    Gruß Bernd

  • Hi Babak!


    Nebenbei, sehr schöner Name. :))


    Wenn Du das "Füßchen" auf eine Stellfläche von 60x60 stellst, ist ein sehr gute Gewichtiverteilung gegeben. Die Decke trägt das allemal. Wir hatten das, zwecks Plattenregalbelastaung, in einem anderen Forenbereich schon mal diskutiert. Ergebnis, die Statik hält sowas aus. Nachahmung daher möglich.
    Da nicht immer eine Wand- oder Deckenmontage möglich ist. Bedenke in Altbauten, wie kompliziert die Wände sein können. Meine Zimmerwand ist eine reine Trennwand. Es gab Zeiten, wenn mein Nachbar wegen meiner "lauten" Musik an die Wand hämmerte & mein Dreher vor "Freude" daraufhin hüpfte. Oder in der Nachbarschaft eine Tür unsanft ins Schloß glitt, wackelt schon mal die eine oder andere Wand. Die Steine die einstmals verbaut wurden haben Kieselsteine in ihrem Innenleben. An denen ruscht ein Bohrer recht gerne ab oder versagt gänzlich. Da hilft nur ein größeres Loch & einzementieren ...


    "Ein schönes System von Rega etc. sieht doch auf alle Fälle besser aus, wie Betonringe im Wohnbereich. Die Dinger sehen schon im Garten nicht gerade schön aus."
    Halt, halt! Lackier die mal schwarz oder so. Mit Holz kombiniert machen die schon was her.


    Gruß Nadl

  • Hallo,


    na, wenn es der Boden trägt, sind der Phantasie ja keine Grenzen gesetzt, um möglichst schwere Konstruktionen zu bauen.


    Man kann ja auch aus 2 Granitblöcken und einer dicken Granitplate ein hübsches niedricges Tischchen zusammenstellen Sollte auch genug Masse haben, um die Schwingungen zu schlucken und schaut hübsch minimalistisch aus.


    Man kann auch eien saubere Wandmontage andenken:
    Die Zimmerwand mit einer Gipskartonwand aufdoppeln und dort ein hübsches Wandrack montieren.
    Man kann das ganze zimmer mit Gipskarton auskleiden, das verbessert die Akustik, wenn richtig umgesetzt. ;)


    Ich denke, es kommt auch auf den PS an.
    Hat er ein Subchassis, ist er sicher unempfindlicher. Ist es ein Brett-Spieler, dann ist er heikler.


    @ Andreas: um welchen Plattanspieler handelt es sich?


    LG


    Babak


    P.S.: @ Nadl
    Danke für das Kompliment zu dem Namen, werde es meinen Eltern weiterleiten :)
    Nadl in einem Forum über viel Vinyl finde ich auch gut ;)


    "I'd far rather be happy than right any day." Slartibartfast


    "That's right!" shouted Vroomfondel, "we demand rigidly defined areas of doubt and uncertainty!" Vroomfondel, a philosopher.

  • Hallo Andreas,


    ich habe das auch schon einmal so gelöst. Ich habe damals Stahlseile mit Haken in die Decke geschraubt und die Justierung der Grundplatte mit den Innenteilen von (passend großen) Lüsterklemmen gelöst. Wenn man die Grundplatte aus schön schwerem Material wählt, dann schwingt diese bestimmt auch nicht so leicht wie meine damals (Plexiglas - es war halt die Transrotor-Zeit...).


    Gruß


    Roadrunner

  • Hallo,


    da ich doch lieber Musik höre als zu basteln hat es ein wenig gedauert.


    Doch nun hängt der Oracle.


    Das Konstrukt besteht aus vier Haken in den Deckenbalken, Stahlseilen und Spannschlössern in der Basis (zwecks einfacher Einstellung).
    Muß sagen, die Aktion hat sich gelohnt. Absolut KEIN Trittschall mehr. Klanglich hat mich die Geschichte auch positiv überrascht. Alles klingt ein wenig detailreicher und lebendiger.
    Auch die Schwingneigung ist sehr gering. Nach wenigen Sekunden ist es vorbei.


    Bilder gibts nicht. Erst mal muß ich aufräumen , aber das kann dauern....


    Grüße
    Andreas