Nachdem ich selbst einmal anläßlich des letzten AAA-Forums in Hamburg die Wirkung einer Schallplatten-Waschmaschine erfahren konnte, gab es für mich keine Zweifel: Das müsste die beste Art sein, eine Platte optimal zu reinigen. Ein Tuch hat hier nichts zu suchen, mit ihm wird nur der Dreck in die Rillen gedrückt.
Nun las ich jedoch in Frank Wonneberg's "Vinyl Lexikon" folgendes:
"..., verfügt jedoch keine der bisher vorgestellten Waschmaschinen über mechanische Reinigungshilfen, die den tatsächlichen Dimensionen der Rille auch nur annähernd entsprechen. ES IST EHER SO, ALS WÜRDE MAN MIT EINER HARKE VERSUCHEN, FEINEN SAND ZU KEHREN."
Und weiter:
"Die Einführung ordinärer Reinigungstücher aus Mikrofaser hat die Anschaffung einer teuren Schallplattenwaschmaschine praktisch überflüssig gemacht. Geeignete Mikrofasertücher garantieren unschlagbar preiswert, mit geringem Aufwand und ohne chemische Zusätze eine optimale Tiefenreinigung der Rille und der Schallplattenoberfläche."
"Der Einsatz von Alkoholen ... ist nicht unumstritten. Kritiker befürchten ein Ausspülen der Weichmacher und damit verbunden das Verspröden der Schallplattenoberfläche."
"Für den Schallplattenfreund sind die neuartigen Mikrofasertücher der reinste Segen. Ohne chemische Zusätze, nur mit Wasser reinigt man jede Rille derart porentief, wie man es bislang nicht für möglich hielt. Zur Schallplattenreinigung verwendet man ein frotteeartig gewirktes Mikrofasertuch, das mit destilliertem Wasser nebelfeucht (klamm) bespritzt (Zerstäuber) wird. In Kreisbewegungen, der Rille folgend, wird die Schallplatte abgerieben, ohne dabei die Drehrichtung zu ändern. Aufgrund der mikroskopischen Faserstärke wird das Wasser weit über seinem eigenen Brechungsgrad geteilt und gelangt in (fast) jede Ritze, wobei die Faser den angelösten Schmutz aufgreift und bindet. Gleichzeitig trocknet die Schallplatte in Sekundenschnelle. ... Eine mikrofasergereinigte Schallplatte ist sauberer und klingt noch umwerfender, als man es von allen anderen bekannten Reinigungsverfahren gewohnt ist."
Und ergänzend:
"Zwischenzeitlich ist das Fasermaß sogar auf 0,13 Denier gesunken, und somit mehr als 100 mal dünner als menschliches Haar.. Damit verfügen die Fasern über einen Durchmesser, der sogar bis in die feinsten Rillenmodulationen .. eindringen kann."
"Am effektivsten sind leicht flauschige oder Frottee-artige Tücher, glatte Oberflächen besitzen hingegen nur kurze Faserenden,..."
"Mikrofasertücher niemals mit Netzmittel oder Weichspüler in Verbindung bringen!"
Tja, da ist man erst einmal baff. Klingt soweit auch alles recht überzeugend. Aber wer hat nun Recht??
Egal, ob nun am Ende die Waschmaschine oder das Mikrofasertuch die Nase vorn haben sollte, welches Mikrofasertuch würde denn den Anforderungen am besten entsprechen; das blaue Vileda kann es eigentlich nicht sein, denn das ist eher glatt und nicht frotteeartig.
Wenn man den Mikrofasertücher einsetzt, welche wären denn dann besonders empfehlenswert?
Gruß
Thomas