Dreck in der Einlaufrille

  • Hallo zusammen,


    Ich habe schon wer weiss wie lange den Eindruck, dass Schallplatten in der Einlaufrille bzw. den ersten 30 - 60 Sekunden mehr knisten und das Knistern zur Mitte immer mehr abnimmt.
    Ist euch das auch schon mal aufgefallen und wie erklärt ihr euch das?
    Ich glaube nicht, dass es etwas mit Skating, Tracking Angle oder so zu tun hat, denn nach mehrmaligem Waschen bessert sich das Knisten nach und nach.


    *kopfkratz* ?(


    Axel

  • Hi Axel !


    Jetzt wo Du es erwähnst..... *smile
    Vielleicht hängt es damit zusammen dass sich statische Aufladungen am Rand der Langrille mehr bemerkbar machen als in der Mitte.
    Ist nur ma so ein Gedanke, sozusagen ein Schuss aus der Hüfte.


    Ade,
    Volker

  • Wahrscheinlich ist der Bereich der Einlaufrille am dreckigsten, da man auch bei bestem Handling dort am meisten verdreckt (Fingerabdrücke etc.)


    Nur so ein Gedanke :rolleyes:


    Drazen

    Danke und Gruß
    Drazen

  • [QUOTE]Original von drabo
    Wahrscheinlich ist der Bereich der Einlaufrille am dreckigsten, da man auch bei bestem Handling dort am meisten verdreckt (Fingerabdrücke etc.)


    Hm... weiss nicht...
    Ich habe mir den Derck mal unter der Uhrmacher-Lupe (10x) genauer angesehen: es sind winzige weisse Partikel ( egal, welche Platte ) die sich anscheinend regelrecht in der Rille verkeilen. Jedenfalls krieg ich manche Platten auch nach 10 mal Waschen nicht frei von Knacksern. Die unregelmäßige Form der Partikel lässt jedenfalls darauf schliessen, dass es sich um ( festgebackene) Staubpartikel handelt.
    Ich glaube, ich werde es die Tage mal mit Einweichen probieren...


    CU
    Axel

  • Hallo,


    ich denke die 'Handling-Thorie' ist nicht abwegig, es ist doch der am ehesten gefährdete Bereich der Platte (und nein, ich ziehe meine nicht an zwei Fingern raus :D ). Die Einlassung von Axel finde ich aber auch sehr interessant, so genau hatte ich mir das nie angeschaut. Da fragt man sich doch, ob da irgendwas aus den Innenhüllen 'abfärben' könnte, vielleicht etwas überstehende Klebereste oben oder ähnliche Schweinereien...


    Gruss,


    Reinhard

    Dieser Beitrag wurde elektronisch erstellt und ist auch ohne Unterschrift gültig

  • Hallo,


    Staub aus der Innenhülle ist natürlich sehr naheliegend ( im wahrsten Sinne des Wortes ;) ), das erklärt aber noch nicht die Konzentration am Plattenrand.


    Was die Sache mit dem Handling betrifft: da muss einer aber schon ganz schöne Dreckfinger haben. Da wir alle normalerweise die Platte an der Aussenkante anfassen, kommt die mit den Fingern fast nicht in Berührung. Wenn, dann eher in der Auslaufrille, vom Mittel- oder Zeigefinger. Ausserden hinterlassen die Finger auf der Platte deutlich sichtbare Fingerabdrücke, hier handelt es sich dann eher um Fett als um Staub.


    Ich habe heute mal auf einer für das Auge sauberen Platte mit einer Kohlefaserbürste den Staub "zusammengeschoben" und mir genauer angesehen. Es sind dieselben weissen Partikel, die ich im OP schon beschrieben hatte, es ist definitiv Staub.


    Den zusammengeschobenen Staub habe ich dann einfach abgesaugt, danach knisterte es schon deutlich weniger.

  • Hallo Axel,


    >>Ich habe heute mal auf einer für das Auge sauberen Platte mit einer Kohlefaserbürste den Staub "zusammengeschoben" und mir genauer angesehen. Es sind dieselben weissen Partikel, die ich im OP schon beschrieben hatte, es ist definitiv Staub.


    Aha... also von der Konsistenz her eindeutig nichts anderes als auf dem Rest der Platte?


    >>Ausserden hinterlassen die Finger auf der Platte deutlich sichtbare Fingerabdrücke, hier handelt es sich dann eher um Fett als um Staub.


    Und das könnte dann doch der Grund sein, warum sie im Bereich der Einlaufrille 'kleben'? Nun ist es bei mir wahrlich auch nichtso, dass mir das Fett sozusagen vom Daumen auf die Einlaufrille spritzt, aber das hilft uns auch nicht weiter. Fakt ist, da klebt Staub. Abgesehen vom Handling der Platte selbst ist vielleicht das Öffnen der Innenhülle zum Wiedereinlegen eine Fehlerquelle. Ich bevorzuge daher möglichst Innenhüllen, die sich gut vom transparenten Mittelbereich her Öffnen lassen.


    Gruss,


    Reinhard

    Dieser Beitrag wurde elektronisch erstellt und ist auch ohne Unterschrift gültig

  • Zitat

    Aha... also von der Konsistenz her eindeutig nichts anderes als auf dem Rest der Platte?


    Stimmt. Genau dasselbe Zeugs. Sieht aus wie winzige weisse Fusseln.


    Zitat

    Und das könnte dann doch der Grund sein, warum sie im Bereich der Einlaufrille 'kleben'?


    Nö. Die Platten sind alle mindestens einmal gewaschen, da siehst du jeden Fingerabdruck sofort.



    Zitat

    Abgesehen vom Handling der Platte selbst ist vielleicht das Öffnen der Innenhülle zum Wiedereinlegen eine Fehlerquelle. Ich bevorzuge daher möglichst Innenhüllen, die sich gut vom transparenten Mittelbereich her Öffnen lassen.


    Die verwende ich selbstverständlich auch. Jede gebraucht gekaufte Platte wird zuallererst gründlich gewaschen und kriegt dann eine neue gefütterte Innenhülle.


    Gruß
    Axel

  • Hi.


    Zitat

    statische Aufladungen am Rand der Langrille mehr bemerkbar machen als in der Mitte.


    Nicht schlecht der Hüftschuß... Außen ist ja auch die Geschwindigkeit höher...


    Wer weiß...?


    Hansel

  • Ich tippe auf die o.g. Vermutung, daß es mit Kleberesten am Rand zu tun hat - gerade auch (und hier bin ich und tausende andere immer wieder unaufmerksam), wenn die Plattenkante in die Klebefalz hineinrutscht (und dann steckenbleibt oder alles auftrennt, grrr).


    Gruß


    Flücht

  • Moin,


    also, Kleberreste kann man auf einer gewaschenen Platte sehr gut als solche erkennen. Ich hatte mal eine Platte, da war Kerzenwachs drauf, aber Platten mit Klebstoff drauf hatte ich bisher noch keine.


    Immer noch grübelnd
    Axel

  • Hi,


    was haltet ihr von der Theorie, dass es beim Pressen der LP am äußeren Rand leichter zu Luft- und Partikeleinschlüssen kommen kann, die dann zu verstärkten Knacksern beim Abspielen führen. Diese lassen sich dann selbst mit der besten Plattenwaschmaschine nicht mehr entfernen.


    Nach meinem Eindruck bleiben nämlich eine Vielzahl der Knackser im Außenbereich der LP auch nach einer mehrmaligen Plattenwäsche erhalten.


    Hat nicht mal jemand ein Elektronenrastermikroskop zur Hand, um entsprechende Bilder der Plattenoberfläche zu machen? ;)


    Gruß,


    Thorsten

  • Hallo,


    was ist denn mit der Theorie, dass durch das Aufsetzen der Nadel in der Einlaufrille eine kleine Beschädigung erzeugt wird (besonders bei geringer Nadelnachgiebigkeit), und dadurch eventuell auch vorhandener Schmutz an dieser Stelle auf das Vinyl gepresst wird?
    Ich habe einige Platten, bei denen die Einlaufrille eine regelrechts Prasselfeuerk ist, das dann rapide abnimmt, und spätestens nach einer halben Minute Spielzeit ist die Platte mint...


    Swingende Grüsse


    Henning

    Stereo: MR-611, DA-305, DL-103, AU-300, NAD PP2; SABA HiFi-Stereo I; HK CC82

    Mono: wird momentan überarbeitet

    Schellack: Dual 1019, Shure M78S; SABA Villingen 9

  • Zitat

    Original von Henning


    Ich habe einige Platten, bei denen die Einlaufrille eine regelrechts Prasselfeuerk ist, das dann rapide abnimmt, und spätestens nach einer halben Minute Spielzeit ist die Platte mint...


    Moin Henning,


    Das ist genau das, was ich meine. Nur dass es sich eben nicht um Beschädigungen handelt, sondern definitiv um irgendwelche Partikel in der Rille.


    Mir ist da aber auch noch was eingefallen:


    Das "billige" dest. Wasser aus dem Supermarkt ist ja nicht wirklich destilliert, sonder meist über Ionentauscher nur entmineralisiert. Und dabei wird vor Allem die Karbonhärte entfernt, andere Salze bleiben im Wasser. Möglicherweise handelt es sich bei den von mir beobachteten weißen Partikeln um Salze, die beim Trocknen wieder kristallisieren.


    Ich werde mir in den nächsten Tagen mal wirkliches dest. Wasser aus der Apotheke besorgen und das dann überprüfen.


    Gruß
    Axel

  • Weiße Partikel sind (können vor allem) Hautschuppen sein, Hauptbestandteil des Hausstaubes, ebenso Reste der Plattenhüllen wobei die eher auf der kompletten Platte sind.
    Meine Theorie geht auch in Richtung handling, hat von euch schonmal einer Probiert das gute Stück Vinyl aus einer Hülle zu bekommen ohne es dort anzufassen? Rausrutschen lassen mach ich nicht weil da mehr Kratzer auf der LP durchaus möglich sind.. Folglich Fett (vor allem an der äußersten Kante) Partikel.-- Knistern


    Dazu kommt aber noch die Tatsache das man Nagelneue LP's auf den Teller legt und trotzdem deutlich ein stärkeres Knistern am Anfang als sonstwo vernimmt obwohl man nur an einer Stelle "angefasst" hat. Bei der Herstellung wird ne Platte dort auch angefasst wenn auch mit Stoffhandschuhen. Ebenso das "ansetzen" nicht nur durch die eigene Nadel die evtl noch den Schmutz der letzten LP dran hat sondern auch beim einritzen vor der Herstellung. Dazu kommt dann noch die Pressgeschichte, am Rand gibt es bestimmt die meisten Probleme mit der Gewichtsverteilung bei der ausdehnung des Vinylkuchens. Folglich ergeben sich auch Randunebenheiten (viele Platten haben am wenigsten störungen nach 1/3 der Lauflänge von 30min).
    Alles zusammengenommen ist der Rand eben ein Problemfall..

  • Hallo @ all !


    Mal wieder so ein Schuss aus der Hüfte, aber Übung macht ja den Meister. ;)


    Beim Pressvorgang ist doch bestimmt irgendein Trennmittel vorhanden, damit die fertige Langrille auch aus der Form rausgeht.
    Kann es nun sein dass sich eben dieses Trennmittel, sofern zuviel davon vorhanden, speziell im Randbereich festsetzt ???


    Gruß,
    Volker

  • Aaaalso:


    nach viel Grübeln bin ich zufolgendem Eregnis gekommen:


    Bei den weissen Partikeln handelt es sich wahrscheinlich um Trocknungsrückstande vorangegangener Knosti-Wäschen. Und mit der Knost habe ich bis vor kurzem ausschließlich gewaschen...


    Hautschuppen halte ich für unwahrscheinlich, ich dusche täglich und bin beim Plattenwaschen immer angezogen :))


    Das Knistern in der Langrille erkläre ich mir so: viele Platten laufen am äußeren Rand spitz zu, demzufolge ist der Andruck der Bürste hier geringer als auf der Fläche. Ausseredm ist mir aufgefallen, daß viele (gebrauchte) Platten auf den äußersten 1 - 2 mm besonders stark verkratzt sind.


    CU
    Axel