Interpret: THE WHO / LONDON SYMPHONY ORCHESTRA
Titel: Tommy
Jahr: 1972
Label: ODE SP 99001
Land: USA
Erst einmal ein Wort zur Aufmachung. Diese Box wurde 1972 in einem aufwendigen Karton mit einem Bastellbogen (Pinball Spiel (auch „Flipper“) und einem sehr schön gestaltetem Textheft veröffentlicht. Dadurch kostete diese Box auch 1972 schon 35,- DM, was bei einem damaligen Durchschnittspreis von 18,- DM für ein Doppelalbum viel Geld war. Dieses ist sicherlich auch ein Grund dafür, das diese Version gegenüber der Originalversion (nur von „The Who“ interpretiert), und der späteren Filmversion (mit „Elton John und Tina Turner“) nie so bekannt wurde. Zu Unrecht, wie ich meine. Ich kenne diese Box auch erst seit diesem Jahr und bei mir war immer die Version von „The Who“ der klare Favorit. Die Filmversion dagegen mochte ich noch nie sonderlich. Was soll ich sagen, die „neue“ Nummer 1 ist diese Version, was an folgenden Eindrücken liegt.
Zum einen wird aus der Symbiose zwischen Rockmusik mit dem London Symphony Orchester eine enorme Spannung erzeugt, bei der man nie das Gefühl hat, das ist Konstruiert, hier passt alles zusammen. Nach der „Overtüre“, die mit ihrem herrlichen Gitarreneinsatz von
Pete Townshend auf der Halbakusik, wie bereits auch beim Original, ungeheuer an Fahrt gewinnt. Auch die Chöre kommen hier gut und wirken nicht deplaziert. Die erste Seite steuert einem nächsten Höhepunkt zu, „Eyesight To The Blind“, hier interpretiert von Richie Havens, der einigen vielleicht noch durch seinen „Woodstock – Auftritt“ mit „Freedom“ bekannt ist. Ich liebe diese tiefe und leidenschaftliche Stimme. Diesem Song folgt direkt „Christmas“ von einem Musiker, den ich auch sehr Schätze, nämlich „Steve Winwood“.
Sehr schön ist auch die Version der „Acid Queen“ von Merry Clayton, die hier Tina Turner (im Film) um längen schlägt. Vor dem nächsten Höhepunkt eine Kuriosität, das „Fiddle About“ von Ringo Starr. Nun kommt „Pin Ball Wizard“, vielleicht der Klassiker dieses Albums, hier von „Rod Stewart“ in Verbindung mit dem Orchestra genial arrangiert. Beeindruckt hat mich auch die eher durch Mike Oldfield bekannte „Maggie Bell“ als Mother in „Smash The Mirror“. Und zu guter Letzt, sei auch noch „Roger Daltrey“ erwähnt, dessen „Welcome“ auch klasse ist. Weitere Musiker sind: „Sandy Denny (Fairport Convention), Graham Bell, John Entwistle (Who) und Richard Harris.
The London Symphony Orchestra wird unterstützt durch den „Chambre Choir“.
Die Rockoper (ein neues Genre zu diesem Zeipunkt) TOMMY wurde 1969 von Pete Townshend komponiert.
Der Klang ist sehr Räumlich „große Bühne“ und impulsiv, wobei mir die US-Pressung gering besser gefällt, da mir bei der „deutschen“ Pressung eine leichte Übersteuerung bei lauten Orchesterpassagen mit Pauken aufgefallen ist.
Zum Schluss geht mein Dank an „tomfeld“ einem User dieses Forums, der so nett war, und mir gleich 7 Tommy Boxen zur Verfügung stellte. Auch war er es, der mich erst auf diese fantastische Box aufmerksam gemacht hat und ich hätte wirklich etwas verpasst.
Grüße Wolle
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