MonoMania - Altes auf Vinyl

  • Nachdem ich die Platte bei Wolle1 erstnalig hörte, musste ich sie haben:


    Hubert Sumlin: Blues Anytime, L + R Records LR 42.004


    Hubert Sumlin war bekanntlich der maßgebliche Gitarrist in der Gruppe von Howlin' Wolf. In der vorliegenden Aufnahme steht er an der Spitze einer Gruppe, die mit Willie Dixon (b), Sunnyland Slim (p) und Clifton James (dr) schon einige Berühmtheiten vorzuzeigen hat. Die Platte entstand 1964 im Gefolge des von Lippmann und Rau veranstalteten "American Folk&Blues Festivals", als Howlin' Wolf und die genannten Personen anschließend noch Polen und die DDR bereisten. Howlin' Wolf konnte aus vertragsrechtlichen Gründen nichts für L+R auf Platte bannen, seine Gruppe aber schon. So nahm man am 1.11.1964 in den Amiga-Studios in Berlin/Ost diese Platte auf, die natürlich in der Tradition des Chicago-Blues steht. Hervorstechend sind Sunnyland Slim's Vokalpartien, aber auch die beiden von Hubert Sumlin gesungenen Titel. Besonders interessant ist aber ein von Willie Dixon gesungener Titel ("Big Legged Woman"), bei dem er sich nicht mit seinem angestammten Kontrabass, sondern mit der akustischen Gitarre begleitet.


    Die Aufnahmetechnik der erst 1980 (!) veröffentlichten Platte ist schlicht umwerfend. Es handelt sich um feinstes Handwerk, bei dem kein Detail untergeht und insbesondere die Stereophonie nicht einen Moment vermisst wird. Die Abbildung namentlich des Kontrabasses ist faszinierend präzise, ohne das Klangbild zu dominieren, das Schlagzeug (das im Blues so sehr wichtig ohnehin nicht ist) bekommt das Nötige zugewiesen, um für für die wiederum exzellent wiedergegebenen Instrumente E-Gitarre und Piano Platz zu lassen.


    Gruß
    Gerd

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  • Hi,


    Gerd, gute Idee!


    Nun, mein Favorit ist:


    Charles Mingus - 5x Mingus


    Label: Impulse
    Ausgabe:original amerikanische Impulse Erstpressung A-54


    Als direkter Vergleich suche ich immer noch eine original amerikanische Stereopressung. Bisher konnte ich die Monoplatte lediglich mit einem Speakers Corner RI vergleichen. Trotz Stereoabtaster würde ich die Monopressung gegenüber der SC-Pressung auf jeden Fall bevorzugen.
    Gerade bei meinem Lieblingsstück II B.S. macht diese Monopressung soviel Dampf das es einem die Sprache verschlägt.
    Gruss


    Peter

    Gruss Peter

    2 Mal editiert, zuletzt von Peter Dahm ()

  • moin,



    meine letzten monos waren von der plattenbörse in FFM
    DeccaLXT s Beethoven Octett und Clifford Curzon Liszt recital
    ach und eine Prestige: the Musing of Miles :thumbup::thumbup:


    rod

    Einmal editiert, zuletzt von rodney ()

  • Moin,


    meine letzten Monos waren:


    Glazunov - The Seasons mit Albert Wolff als London CM
    Sibelius - Sinf. 5 , Karelia mit Gibson als RCA Victrola (UK)
    Witches Brew - Gibson als DECCA MONO RB 16156 (UK)


    Letztere ist noch unterwegs. Weiß einer von Euch, wie die klingt?

    Freundlichst
    Pepino


  • Glazunov - The Seasons mit Albert Wolff als London CM


    Witches Brew - Gibson als DECCA MONO RB 16156 (UK)


    Letztere ist noch unterwegs. Weiß einer von Euch, wie die klingt?


    Glazunov/Wolff: Schöne Scheibe, jedoch ist das Cover der LXT (wie auch der SXL) viel schöner!


    Witches' Brew: Klingt als RB sehr gut, wenn auch nicht besser als die 45er von CR ...... 8)


    Gruß, Steff

    Viele Grüße, Steff

  • Hallo Monoisten,


    immer noch streife ich auf der Suche nach Columbia 33X NNNNs durch die Bucht. Und was hier an Monos aus den 50ern abzufischen ist, ist schlicht sagenhaft. Vor allem Klemperer und Karajan-Einspielungen aus dieser Phase sollte man sich nicht entgehen lassen. Hier zeigten die Genannten nämlich warum sie in ihre späteren "Allmachtspositionen" gekommen sind, die ihnen ihren streitbaren Individualismus ermöglichten. Und was liegt näher als Klemperers erste Aufnahme mit dem Philharmonia Orchster überhaupt näher in Ohrenschein zu nehmen :




    Wir hören auf Seite 1 Klemperes 1954er Mozart KV 201 (Nr. 29) und sind gleich beim einzigen Pferdefuß dieser Einspielung: Im ersten Satz zeigt Klemperer das, was seine Dirigate später oftmals schwer verdaulich machte. Nämlich breite Tempi und wenig musikalischer Fluss. Bei Allem was danach kommt ist davon keine Spur mehr zu finden. Ausgelassenheit und perfekte Rhythmik schießen ein farbenprächtiges Feuerwerk ab, das man so oder so ähnlich bestenfalls bei Bernsteins Aufnahme mit den Wienern findet. Insbesondere KV 551, Nr. 41 "Jupiter" kommt gleichzeitig kraftvoll und strahlend daher, das es nur so eine Freude ist.



    Cheers


    Fossi

    Einmal editiert, zuletzt von fossilinus ()

  • Hallo Freunde der monophonen Wiedergabe,



    gestern ist wiedermal ein Konvolut von RCAs aus der US-Bucht bei mir angelandet. Unter anderem auch LM-6089.



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/3514/



    Eine Aufnahme der Zauberflöte aufgenommen 1959 in der Met und: Die beste Monoaufnahme die ich je gehört habe.



    Preis: $3.98. :P



    Ich kenne aus dem Cast keinen einzigen Namen und auch der Dirgent Tibor Kuzma sagt mir absolut nichts. Aufgrund des fehlenden Booklets habe ich auch keine Ahnung wer welche Rolle singt.



    O.k. denkt man: Aufnahme sensationell, Interpretation naja. Aber nichts da. Schon bei der Overtüre wird wird klar dass das Orchester glänzend eingestellt ist und Mozart genau das bekommt was er braucht: Federnde, kraftvolle Rhythmik und diese Portion Leichtigkeit, die bei so vielen Mozart-Aufnahmen fehlt. Die Spannung auf den Auftritt Taominos steigt mit jeder Sekunde.



    Und er kommt und wie. Aber hoppla was ist das. Gesungen wird in Englisch, was man nach wenigen Sekunden aber schon vergessen hat. Kraftvoll und strahlend mit wunderbarer Phrasierung und stark an Fritz Wunderlich erinnernd. Köstlich. Naja spätestens beim Papageno wird der erste Pferdefuß kommen. Pfeiffendeckel. Auch der Sänger dieses Parts ist glänzend disponiert. Mir gehen die Superlative langsam aus. Der erste Auftritt der Königin der Nacht ist gleichfalls nichts anderes als sensationell. Gänsehaut ist angesagt. Alle Parts sind ohne jede -für mich - erkennbare Schwäche. Dieses Loblied liese sich noch viele Strophen weitersingen. Aber jetzt höre ich lieber als weiter die Tastatur zu tracktieren. Was gibt es schöneres als einen Tag mit solch einer Aufnahme zu beginnen. :D



    Cheers



    Fossi


  • Hallo Peter,


    nun kann Dir geholfen werden. Ich habe soeben aus den USA eine original "Mingus Mingus" auf Impulse in Stereo ergattern können. Die "Speaker's Corner" habe ich auch noch. Bringe doch die "Mono" mal zu einem Vergleich mit.


    Gruss Wolle

  • Hallo Zusammen,


    Monomania ... ok ... :D :D


    da fallen mir aus dem Stehgreif ein paar geniale Jazz-Scheiben ein ...


    -> Jimmy Giuffre 3 | Travelin´ light | Atlantic 1282| Erstauflage auf dem schwarzen Atlantic-Label aus 1958


    [Blockierte Grafik: http://i215.photobucket.com/albums/cc90/fredericktremblay/51ks-gXEJL._SS500_.jpg]


    Die Stereo-Erstauflage auf dem frühen grünen Atlantic-Label klingt etwas druckvoller und hat deutlich mehr Räumlichkeit, macht also noch etwas mehr an, wobei die Mono schon gigantisch ist ... das ist imho eine der Scheiben, bei denen man sich unweigerlich fragt, weshalb überhaupt Stereo-Pressungen eingeführt wurden ;)


    -> Ella Fitzgerald, Louis Armstrong | Ella and Louis | Verve MGV-4003 | 1956 | rotes Mono-Label


    [Blockierte Grafik: http://static.rateyourmusic.com/album_images/4562.jpg]


    Die Stereo kenne ich leider nicht im direkten Vergleich, aber die Mono hat eine frappierende räumliche Tiefe, die man bei vielen Stereos vergeblich sucht. Auch stehen sowohl Ella Fitzgerald und Louis Armstrong als auch die einzelnen Instrumente im Hintergrund derart fein voneinander hörbar separiert im Raum, daß es eine wahre Freude ist. Eine sehr geniale Einspielung ... da braucht man wahrlich fast keine Stereo ... ;)


    -> Lionel Hampton | jam session in Paris | Emarcy MG-36035 | 1955 | orig. blaues Label


    [Blockierte Grafik: http://microgroove.jp/mercury/img/MG36035_F.png]


    Eine Scheibe für den Fan des Vibraphones ... einfach genial ... und Emarcy-typisch gibt´s die auch nur in Mono ;)


    -> Gene Krupa | Drum Boogie | Verve MGV-8087 | Clef Series


    eine tolle Einspielung ... mit einem Krupa, der der Swinging Ära nur scheinbar den Rücken gekehrt hat ... aber die klanglich ... die einzelnen Instrumente sind derart fein aufgelöst und voluminös ... im Sinne von dynamisch/ plastisch ... dargestellt ... einfach toll


    -> Dave Brubeck Quartet | Jazz goes to college | Columbia CL-566 | 1954 | das rote pre six-eye Mono-Label


    [Blockierte Grafik: http://oliviasvinylcrib.com/images/items/thumb/thumb_jazzgoestocollege.jpg]


    einfach lecker ... ähnlich dynamisch wie die Gene Krupa-Einspielung, wie ein alter, vollmundiger Rotwein ... :D

    Einmal editiert, zuletzt von Ohrenanstalt ()

  • damit dieser Thread nicht ganz einschläft, empfehle ich hier auch nochmal eine Platte.



    Es handelt sich um die extrem Rare Aufnahme von JIMMY WITHERSPOON beim Montery Jazz Festival von 1959. Dieser Liveauftritt bedeutete auch den Durchbruch in seiner Kaierre als Jazz- und Bluessänger. Begleitet wird er hier von der Creme del a Creme der damaligen Jazzscene. Am Klavier der Altmeister "Earl Hines", am Saxophon "Ben Webster" und "Coleman Hawkins" an der Trompete "Roy Eldrige" und "Mel Lewis" am Schlagzeug, sowie Woody Herman an der Klarinette.



    Das Programm besteht aus stark jazzangehauchten Bluesnummern wie "Good Rockin' Tonight, Big Fine Girl, Ain't Nobody's Business oder When I Been Drinkin'". Der Sound für eine Liveaufnahme, dann noch Openair ist erstaunlich gut. Ein Sahneteil für alle Blues- und Jazzliebhaber.



    Gruss Wolle



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/5099/





    P.S. Die Abbildung zeigt die Stereo-Ausgabe, meine Vorgestellte ist natürlich eine Monopressung

  • frisch gekauft im Optimal in München: 3-fach Album von Porgy & Bess, Cover mit Spiralbindung!!! Philips Microgroove, geschätzte späte 50er Jahre-Ausgabe, passend zu meinen Irel-Breitis. Klang unterirdisch, aber insgesamt geil! :thumbup: Gilt natürlich für die Platte, die Breitis klingen himmlisch!!! :thumbup:


    Gruß aus Wuppertal


    Tim


    Breitband und Röhren tun mich betören

  • Hallo alllerseits,



    diese nette kleine und mit gerade mal 34 Minuten Laufzeit auch recht kurze Platte ging mir kürzlich bei eBay ins Netz. Ich stelle hier mal ein schlechtes eBay-Bild ein:



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/5593/



    Auf der im Jahr 1955 von Rudy van Gelder aufgenommenen Platte spielen Frank Wess (Flöte und TenorSax), Milt Jackson (Vibraphon), Hank Jones (Piano), Eddie Jones (Bass) und Kenny Clarke (Schlagzeug) in guter Laune vier allesamt sehr swingende Stücke, darunter nur eine Ballade ("You leave breathless)". Das Glanzstück der Platte ist der mit 15 Minuten auch längste Eröffungstitel. das Stück von Horace Silver gibt allen Beteiligten Gelegenheit, sich hervorzutun, ohne dass der Fluss der Musik dabei ins Stocken gerät. Ein keines unverzichtbares Stück guter Musik, die eben gut gelaunt gespielt wird.
    Der Sound der LP muss angesichts ihrer Entstehunsgzeit und selbst nach den von RvG gesetzten Maßstäben als erstaunlich bezeichnet werden, denn manche spätere Blue Note kommt da nicht mit. Es klingt sehr detailreich bis in den letzten Winkel mit dem RvG-typischen leicht belegten Klaviersound, aber auch mit glasklar in den Raum gestelltem Vibraphon und Blasinstrumenten, satten Bassläufen und wunderbar verfolgbarer Schlagzeugarbeit.
    Eine Platte für den Sonntagsmorgen oder zur Einleitung eines entspannten Feierabends.



    Gruß
    Gerd

  • Angeregt durch einen Artikel in einer der ersten IH-Hefte habe ich mir diese beiden Platten zugelegt.



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/5845/
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/5846/



    Die sind wirklich gut, sehr gut sogar :)



    Gerd

    http://www.musik-sammler.de/sammlung/mg1963

    Transrotor Tourbillon, 3x Levar Ultimate Carbon 12", DaVinci, Goldring 2500, EMT HMD Mono, Phonolab Recompizer, Moniphonic, WBE Veracity No.48 MK3, Essence No.880, ML No 512, Vroemen La Diva



  • Braucht man doch. Die Stereo- und Monofassungen sind teilweise sehr unterschiedlich. Das geht so weit, dass hier sogar bei mindestens einem Song (müsste mal nachsehen) sogar ein komplett anderer Take verwendet wurde. Für mich als Dr. Feelgood Fan der ersten Stunde ist die neue CD jedenfalls ein Ereignis.


    Tschau


    Roland

    Ich höre mit ... den Ohren! (Devon) :sorry:

  • "What shall we do with the drunken sailor" Das Blech haut einen schier in den Sessel und "Die Gitarre und das Meer" .


    Hallo Fossi,


    die Platte habe ich auch seit Jahren.


    Da fällt den anderen beim Hören regelmässig das Kinn runter. War vor Jahren mal ein Tipp in einem anderen Forum.


    Geniale Monoplatte. :thumbup:

    Gruss Peter