Der Naim Thread

  • Nahmt. Hier steht gerade eine Nap 180. So weit so gut. Ich habe sie zunächst mit einem Nait 2 Preamp Output betrieben. Toll das. Musik fühlen. Dann natürlich Neugierde und einen Nac 72 besorgt, voll bestückt. Hmmm.... Anders. Auch toll. Viel neutraler aber nix mehr Musik fühlen.

    Und nun? Echt noch ein Hicap dranhängen und hoffen? Oder mal einen 62er versuchen.

    Ich möchte nochmal auf dieses Posting zurückkommen.


    Da ich meinen Nait 2 lieb habe ;) aber dennoch mitunter etwas mehr Leistung benötige, habe ich da ein paar Fragen:

    1. Wo kann man den Nait 2 so umbauen lassen, dass er mal als reiner Vollverstärker, mal als reine Vorstufe betrieben werden kann? (Ich meine mich zu erinnern, dass mein 1990-er Jahre Händler (gibt's nicht mehr) einen Nait 2 betrieb, der hinten einen klassischen Knebelschalter zwecks Umschaltung besaß.)
    2. Da der "Nait-2-Vorvertärker" keine externe Netzteilversorgung braucht (?), wäre die Kombination mit einer 250 denkbar. Aber ist das auch sinnvoll? Oder soll man besser bei einer 180 oder gar nur 140 bleiben. (Anscheinend wird die 180 allgemein nicht so geliebhabt ...)
    3. Welche von den kleineren Olive-Vorstufen (62, 72, 102) würdet ihr den Vorzug geben und warum? (Die Fernbedienung der 102 fände ich ja schon ganz sexy.)

    Nebenbei: Es ist zwar ein bisschen bescheuert, aber ich habe mir einen NAT 02 gegönnt.


    Naim NAT-02 (1).jpg


    Den wollte ich schon immer haben. Obwohl seine Empfangsleistung im Vergleich zu ehemaligen "Super-Tunern" bescheiden ausfällt, klingt er selbst im Mono-Betrieb so schön, dass bei mir WDR 3 fast immer so nebenbei läuft.

    Wat den Eenen sin Uhl, is den Annern sin Nachtigall.


    1. Wo kann man den Nait 2 so umbauen lassen, dass er mal als reiner Vollverstärker, mal als reine Vorstufe betrieben werden kann? (Ich meine mich zu erinnern, dass mein 1990-er Jahre Händler (gibt's nicht mehr) einen Nait 2 betrieb, der hinten einen klassischen Knebelschalter zwecks Umschaltung besaß.)
  • Das sollte wohl jeder halbwegs erfahrene Hifi-Service hinbekommen , z.B. hier :



    Transistor
    Reparatur - Restauration - Einmessen - Arbeitspunkte - Bias - Modifikation - Revision Transistor - Vor - End - Verstärker- Pre - Power - Solid -State -…
    www.impuls-audio.net

  • Vielleicht hilft dir das weiter (obwohl es um die umgekehrte Richtung geht):

    :merci: , das Bild und den Thread kannte ich schon. :)


    Ich habe auch diese Umbauanleitung gefunden. Ich denke auch, dass ich das im Notfall auch selbst hinbekommen würde.


    rHqq0dK.jpg

    Wat den Eenen sin Uhl, is den Annern sin Nachtigall.

  • Das Foto ist etwas zu dunkel als dass man als Nicht-Naimianer etwas erkennen könnte.

    Schon richtig. Nur hat es ja gesagt, was zu sehen ist ;)

    Zitat

    Naim Credo


    Was würde sich eigentlich ändern, wenn ich Klangunterschiede plötzlich messen könnte, obwohl ich sie bisher nie gehört habe?


    Timing ist alles - it´s all about the timing.


    Just Listen!

  • Hier mal ein paar Bilder samt Erläuterungen für FrankG und andere, die es interessiert.


    Der erste Eindruck: Eine mittelgroße Standbox (90 cm), wie man sie in ähnlicher Form schon hundertfach anderswo gesehen hat.


    Naim Credo (1).jpg


    Bemerkenswert sind vier Dinge: Erstens die ungewöhnliche Anordnung von Hoch- und Tiefmitteltöner.


    Naim Credo (2).jpg


    Zweitens: Der Lautsprecher besteht aus je zwei Gehäusen, die durch Abstandhalter ("Pips") getrennt und durch Öffnungen in den Gehäusen akustisch miteinander verbunden sind. Das ist ein System, das erstmalig und in aufwändigerer Form in der Naim SBL (Separate Box- Loudspeaker) realisiert wurde. (Was sich Julian Vereker und Roy George dabei gedacht haben, kann ich so aus dem Stand leider nicht sagen.)


    Naim Credo (4).jpg


    Drittens: Die Weiche ist außen angebracht und kann leicht entfernt werden. Das ermöglicht den von Naim propagierten aktiven Betrieb mit einer externen Weiche und externen Endstufen.


    Naim Credo (6).jpg


    Viertens: Sie ist, wie alle älteren Naim-Lautsprecher (SBL, IBL, DBL, Intro, Credo ...) für die wandnahe Aufstellung abgestimmt. Und genau das macht sie für mich interessant.

    Wat den Eenen sin Uhl, is den Annern sin Nachtigall.

  • Dieser Spalt ist deren Umsetzung einer kontrollierten Undichtigkeit.


    Die wurde in den IBL mittels eines Fließwiderstandes erreicht. Der Tiefmitteltöner ist in einem recht kleinem Volumen (1l?) untergebracht und darunter befindet sich ein größerer Raum mit vielleicht 4l. Dazwischen der Fließwiderstand. Es ist kein Dynaudio VarioVent. Das bewirkt, dass die relativ kompakte Box doch einiges mehr an Bass hergibt, als zu erwarten wäre. Natürlich für viele noch immer viel zu wenig...

    Bei der SBL wurde die KU anders erreicht. Da ist einerseits der definierte Spalt zwischen den beiden Gehäuseteilen und dann die Verbindung mittel Silicon. Obwohl ich meinen würde, das wäre vollkommen dicht, wirkt das anscheinend doch nachgiebig genug um bei den tiefen Frequenzen wirksam zu werden.

    Bei der DBL ist sie wie bei der SBL umgesetzt. nur mit noch größeren Volumen.

    Die SL2, die Credo und die Intro haben nur einen definierten Spalt.

    Bei Allae usw könnte eine art VarioVent innen verbaut sein, oder auch nicht. Das weiß ich nicht.

    Bei der NBL wäre es wieder möglich, dass eine verbaut wurde. Da arbeiten im unteren Bereich der Box zwei SBL Tieftöner in einem separaten Gehäuse gegeneinander. Dieses könnte über eine Art VarioVent wie bei der IBL an das größere Gehäusevolumen angekoppelt sein. Leider hab ich je weder in natura noch auf Fotos eine zerlegte NBL gesehen.


    Hier ein paar Threads über KU:

    KU - Kontrollierte Undichtigkeit - Visaton Diskussionsforum


    Falls jemand Infos über die NBL haben sollte: Bitte hier veröffentlichen.


    Ronald

  • Dieser Spalt ist deren Umsetzung einer kontrollierten Undichtigkeit.

    Die Sinnhaftigkeit der Konstruktion erschließt sich mir überhaupt nicht. Aber vielleicht klingts ja trotzdem. Ist zwischen den Gehäusen ein Spalt oder liegen die aufeinander?

  • Da ich meinen Nait 2 lieb habe ;) aber dennoch mitunter etwas mehr Leistung benötige, habe ich da ein paar Fragen

    Warum nicht Lautsprecher mit einem hohen Wirkungsgrad verwenden?


    Die kleinen, frühen Nait 1 und 2 Vollverstärker gehören zu den wenigen Transistorenverstärkern, die an Lautsprechern Spass machen, die ich sonst mit single-ended Röhrenverstärkern (mit niedriger Leistung) betreibe. Spätere Versionen des Nait oder separate Vor- und Endstufen Kombinationen von Naim machen an solchen Lautsprechern mit 95 bis 100 dB Wirkungsgrad viel weniger Spass.


    -- Joachim

  • Ist zwischen den Gehäusen ein Spalt oder liegen die aufeinander?

    Zweitens: Der Lautsprecher besteht aus je zwei Gehäusen, die durch Abstandhalter ("Pips") getrennt und durch Öffnungen in den Gehäusen akustisch miteinander verbunden


    Oh Mann. Lesen hilft.

  • Der Lautsprecher besteht aus je zwei Gehäusen, die durch Abstandhalter ("Pips") getrennt und durch Öffnungen in den Gehäusen akustisch miteinander verbunden

    Also entweder ist da ein Abstand, oder die sind akustisch miteinander verbunden. Also schallt ein TT im an sich viel zu kleinen Gehäuse aus einer Öffnung raus und da drunter ist mit Abstand ein Gehäuse mit Loch, dass dann wie ein Resonator angeblasen wird?

  • Ich zitiere mal eine Diskussion mit wechselnden Gesprächspartnern aus dem von Herat verlinkten Hifi Forum Thread.

    Zitat

    Offensichtlicher Zweck der KU ist es, die Güte des Lautprechers im Gehäuse mit gezielten offenen Bohrungen so zu beeinflussen, daß die in einem zu kleinen Gehäuse auftretende übliche Frequenzüberhöhung reduziert oder vermieden wird.

    Zitat
    Aus meiner Sicht ist der Haken der, dass man im Allgemeinen mit einer KU nur die Übertragung im Tieftonbereich beeinflussen möchte.

    Ein dünnes Gehäuse macht aber oberhalb davon auch noch jede Menge Probleme, weil die Gehäusewände wie bei einem Instrument mitschwingen.

    Zitat
    Eine kontrollierte Undichtigkeit kann ihren Zweck erfüllen, besser ist aber ein Hocpass, um den Bassbuckel zu beseitigen. Meistens springtt dabei sogar noch etwas mehr Tiefbass raus und man kann das Gehäuse kleiner dimensionieren.

    Timmi hat mal in einer Antwort auf einen Leserbrief [...] klagestellt, dass auch er eine KU nur als Krücke sieht, um einen eigentlich dafür völlig ungeeignetes Chassis in ein Gehäuse zu zwängen. [...]

    Der Haken ist also erstmal, dass eine Krücke das System nicht besser macht. Chassis mit hoher Güte sollten entweder in einer offenen Schallwand verwendet werden oder nur deutlich oberhalb ihrer Resonanzfrequenz (also hochpassgefiltert), wo die Güte nicht mehr juckt.

    Zitat
    Eine kontrollierte Undichtigkeit kann ihren Zweck erfüllen, besser ist aber ein Hochpass, um den Bassbuckel zu beseitigen. Meistens springt dabei sogar noch etwas mehr Tiefbass raus und man kann das Gehäuse kleiner dimensionieren.
    Zitat
    Bei wandnaher Aufstellung kann die KU im Vorteil sein. Die Flanke ist meines Wissens 6dB steil, wenn ich mich nicht irre bei GHP sind es 18dB. Das mit der Gruppenlaufzeit ist auch ein Argument, GHP hat aber auch seine Vorzüge. Das geringe Gehäusevolumen spricht sicher dafür. Selbst ein undichtes Gehäuse muss ein gewisses Volumen haben um auf eine tiefe untere Grenzfrequenz zu kommen. Wenn man Boxsim glauben darf, kann man mit Hoochpass kleinere Gehäuse bauen bei gleicher Tiefbassausbeute.

    Um zum Threadthema zu kommen: Eine KU ist bessser wie ein zu dünnes Gehäuse.

    Ich bin kein Lautsprecherauskenner, aber ich finde, dass sich die Argumentation für die "Kontrollierte Undichtigkeit" (KU) plausibel anhört, wenn man als Maßgabe hat, relativ kompakte Lautsprecher für die wandnahe Aufstellung zu konstruieren.

    Wat den Eenen sin Uhl, is den Annern sin Nachtigall.

  • Komisch , wenn man keine von Lautsprecher keine Ahnung hat , wie kann man dann die Plausibilität dieser Aussagen beurteilen ... !?


    Einen notwendigen kompensatorischen Frequenz -Abfall zur wandnahe Aufstellung lässt sich ganz simpel durch einen geeignete System Qtc erreichen , da braucht man kein KU- Variovent , es sei denn man hat ein Chassis mit zu kleinem Magneten -> zu hoher Qt

    -> Krücke, s.o. !

  • Plausibel ist die Argumentation, warum sich Naim für die KU und nicht für andere technische Möglichkeiten entschieden hat. Aber ich maße mir nicht an, deren Entscheidung objektiv zu bewerten - eben, weil ich kein Eggsberde bin.


    Schlussendlich müssen bei der Konstruktion von Lautsprechern, die bestimmte Rahmenbedingungen (hier: relativ kompakt, wandnahe Aufstellung, wohnraumfreundlich, angestrebter Verkaufspreis) erfüllen sollen, immer Kompromisse gemacht werden. Dass es auch andere Lösungen als die KU gibt, die von anderen Herstellern auch angewandt werden, steht dabei außer Frage. Und genau das kann man der Diskussion im HF-Forum entnehmen.

    Wat den Eenen sin Uhl, is den Annern sin Nachtigall.

  • da braucht man kein KU- Variovent , es sei denn man hat ein Chassis mit zu kleinem Magneten -> zu hoher Qt

    Wirkt denn dieser Fließwiderstand noch (Senkung des Qtc), wenn darunter ein Volumen mit angeregt wird? Oder anders. Kann der Widerstand noch voll wirken, wenn alternativ ein großes Volumen darunter ist? Ist doch eher eine komplett willkürliche Angelegenheit, oder?