Der Kurzschlußbetrieb

  • Zunächst eine kleine Einfürung von der Omtec Homepage:


    Der Kurzschlußbetrieb


    wurde von omtec entwickelt und erstmals in unserer Phonovorstufe eingesetzt. Dabei wird das TA-System nicht mehr mit einem Widerstand als Lastimpedanz betrieben. Beim Kurzschlußbetrieb (engl. Voltage ShortCut VSC) ist der Eingangswiderstand des CP-1i antares (nahezu) Null Ohm, was praktisch bedeutet, daß das Tonabnehmersystem auf einen Kurzschluß arbeitet. An der TA-Spule baut sich kaum noch eine nennenswerte Ausgangsspannung auf. Stattdessen wird der im System durch die Nadelbewegung generierte Strom maximal groß. Eben dieser Generator-Strom wird dann in der Phonovorstufe verstärkt.


    Ein Vorteil dieser Methode besteht im sofortigen und vollständigen Abfluß der bewegten Elektronen. Weder in der Spule (mit ihrer Induktivität) noch in den Kapazitäten der Verbindungskabel wird jetzt nennenswert Energie gespeichert.


    Besondere Bedeutung erlangt der sogenannte Kurzschlußbetrieb für den Tonabnehmer noch aus einer anderen Richtung: Eigentlich alle Systeme besitzen entweder im Hörbereich oder darüber eine Resonanz, die sich auf den Frequenzgang auswirkt. Manche Tonabnehmer erhalten hierdurch eine unnatürlich kantige Hochtonwiedergabe, die der Laie dann gern als ‘analytisches Klangbild’ bezeichnet. Wie auch immer. Mechanisch bedingte Resonanzen der Tonabnehmer werden im Kurzschlußbetrieb auf elektrischem Wege durch das System selbst gedämpft. Wir kennen den Vorgang beim Lautsprecher, bei dem die Membranbewegung durch den Ausgangswiderstand des Verstärkers bedämpft wird.




    Nun möchte ich eine kleine Liste beginnen, welche Tonabnehmer sich bei mir als dafür geeignet herausgestellt haben:


    Van den Hul DDT
    Van den Hul Grashopper IV GLA
    Zyx R100 Yatra


    Wäre schön, wenn weitere Erfahrungen einfließen würden,.

    Ich habe keine Ahnung, und davon verstehe ich auch nichts :wacko:

    2 Mal editiert, zuletzt von Willi ()

  • Das habe ich mal an einem 3012 und TD 124 über CP1i , allerdings mit Abschlußwiderstand, gehört.
    War echt klasse, bin dann mal gespannt.

    Ich habe keine Ahnung, und davon verstehe ich auch nichts :wacko:

    Einmal editiert, zuletzt von Willi ()

  • Hallo,


    so einen Blödsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen.


    Bei nahezu 0 Ohm würde dann ein nahezu unendlich hoher Strom fließen,
    wenn man supraleitende Generatorspulen hätte wär das kein Problem. :D


    "Ein Vorteil dieser Methode besteht im sofortigen und vollständigen Abfluß der bewegten Elektronen. Weder in der Spule (mit ihrer Induktivität) noch in den Kapazitäten der Verbindungskabel wird jetzt nennenswert Energie gespeichert."


    ohne Kommentar.



    LG Gernot

  • Sorry, die Grafiken kann ich leider nicht unter den betreffenden Text stellen:



    Die erste Messung zeigt den Frequenzgang des MC-Tonabnehmers symmetrisch an den Mini-XLR-Buchsen angeschlossen. Weil es hierbei nicht auf die musikalische Beurteilung des Klangbilds ankam, wurde der Tonabnehmer mit der vom Hersteller empfohlenen Abschlußimpedanz von 470 Ohm betrieben (was nach unserer Erfahrung falsch ist).
    Deutlich zu sehen eine Überhöhug der Amplitude bei etwa 18 kHz, was dem Abtaster ein ‘offenes und analytisches’ Klanbild verleiht. Allerdings ist das Klangbild immer ‘offen und analytisch’, egal welche Musik man auflegt. Die Spitze erreicht immerhin +3 dB.






    Die nächste Abbildung zeigt den gleichen Tonabnehmer im Kurzschlußbetrieb (VSC), der von omtec entwickelt wurde und nur im CP-1i antares möglich ist. Sehr deutlich ist die Resonanzspitze bei 18 kHz bedämpft. Stattdessen zeigt sich ein harmoischer Abfall im Frequenzgang. Selbst im Bassbereich hat sich eine kaum merkliche Harmonisierung ergeben.All jenen, die jetzt sofort vermuten, hier würde die Hochton-Wiedergabe leiden, sei mitgeteilt: das Gegenteil ist der Fall! Akustisch wirkt sich die Harmonisierung deutlich positiv aus. Genau betrachtet, haben wir jetzt einen stetigen Verlauf der Amplitude mit einem leichten Abfall von nur 0,3 dB/Oktave! Im Vergleich hierzu wirkt die Resonanz in der obigen Messung wie der Mt.Everest in der norddeutschen Marschlandschaft.



    Die ganze Weisheit: http://omtec-audio.de/prod/phon/CP1V3/data/data.shtml

    Ich habe keine Ahnung, und davon verstehe ich auch nichts :wacko:

    Einmal editiert, zuletzt von Willi ()

  • Hallo,


    das finde ich auch ein sehr spannendes Thema, zumal mich der Omtec-Pre sehr interessiert hat. Wenn ich es richtig verstehe, wird diese Technik (mittlerweile?) aber auch von anderen Herstellern angewandt und nennt sich dort Stromverstärkung (z.B. bei Aqvox und BlueNote). Die oben zitierte technische Erklärung mag eigenartig klingen, aber die Resultate sind gut. Vielleicht kann es jemand weiter ausführen?


    Aus Kundensicht ist es natürlich ein bisschen blöd, dass man quasi die Katze im Sack kauft und das Funktionieren mit eigenen Tonabnehmern selbst ausprobieren muss. Eine Formel zur geeigneten Auslegung des TA wäre doch seriöser. Von Omtec erfuhr ich, dass es irgendwie mit Magnetstärke und Spulenwicklungszahl zu tun hat. Eine Liste geeigneter Tonabnehmer könnte da Abhilfe schaffen. Besonders interessieren würden mich Shelter 501mk2, AT 33 PTG und Denon 304.


    Gruß Arnold

    aufhören, wo andere weitermachen

    Einmal editiert, zuletzt von neukolln ()

  • die Katze muss niemand im Sack kaufen, Omtec bietet doch unverbindlich Testgeräte, in begrenztem Umfang, an.
    Wie schon angeboten, kannst Du gerne mal meinen testen.
    Unverbindlich, ist Dir aber schon bekannt ...


    Warum? Ganz einfach, weil ich begeistert bin und das gerne weiter gebe.


    PS Die Liste fängt ja gerade an und wenn Du es checkst, wird sie bald erweitert ;)

    Ich habe keine Ahnung, und davon verstehe ich auch nichts :wacko:

    Einmal editiert, zuletzt von Willi ()

  • Hallo,


    die "geheimnisvolle" Betriebsart entsprich schlicht der Einspeisung in den invertierenden Eingang eines Operationsverstärkers ohne Vorwiderstand. Das ist tückisch, weil nun der Innenwiderstand des Tonabnehmers die Rolle dieses Vorwiderstandes übernehmen muss.
    Klappt aber häufig so.


    Der Unterschiedliche Frequenzganz resultiert aus der stärkeren elektrischen Dämpfung - nix geheimnisvolles dran und verkleinern des Eingangswiderstandes bei normalen Verstärkers hat ähnliche Effekte.


    Und Elektronen per Handschlag begrüßen braucht kein Vorverstärker, es kommen genug :) .


    Gruß


    Achim

    Beschallung nicht nur Hobby, Plattenspieler als Nostalgie-Steckenpferd.

  • Hallo Willi,


    da habe ich mich wohl ein bisschen unvollständig und daher missverständlich ausgedrückt, indem ich nicht hinzugefügt habe, dass ich den Omtec unverbindlich hätte testen können. Ich meine aber, dass die Eignung eines TA sich doch eigentlich berechnen lassen müsste, wenn die relevanten Bezugsgrößen bekannt sind.
    Mit meinen begrenzten technischen Verständnis weiß ich aber nicht, was in so eine Formel eingehen müsste. Eine Liste von Erfahrungswerten kann das wohl kompensieren. Hoffentlich gibt es da noch ein paar Rückmeldungen.


    Ich höre derweil aber ganz wunderbar mit Shelter 501 an Advance und muss jetzt nur noch die verschiedenen Abschlussmöglichkeiten austesten. 100 Ohm geht schonmal gut. Glücklicherweise, denn zudem ist auch das Geld alle.


    Gruß Arnold

    aufhören, wo andere weitermachen

    Einmal editiert, zuletzt von neukolln ()

  • Kurzschlussbetrieb bzw. Stromverstärkung (symmetrischer Betrieb!) macht bei mir die AQVOX Phono 2CI MKII.


    Null-Ohm Eingangswiderstand jibbed nich - hier sind es ca. 10Ohm....


    Allerdings gibt es in dieser Betriebsart Probleme mit MC-Systemen, die


    a) sehr niederohmig sind (so ca. 3-6Ohm)
    b) von Hause aus sehr leise sind, also im Std.-Betrieb 'ne Ausgangsspannung = 0.1mV liefern.


    Sowohl das AT 33 PTG, AT-OC9 ML/II, DL-304, DL-103 vdHul, Benz ACE2 L, Empire MC1000 vdHul, vdHul DDT spielend an der Aqvox im symmetrischen Betrieb hervorragend....


    Ein DV 23RS MKII fällt unter b) geht deshalb wesentlich besser am ÜT AT-650 / MM-Eingang.


    Jonny

    [align=center]Alfred E. Neumann, das Maskottchen des Mad Magazins und die Symbolfigur für ewigen und unnötigen Schwachsinn...
    [align=center]

  • Hallo,
    liebe "Kurzschlussbetrieb" 8oFreunde.


    Hier mal ein Link zu etwas mehr Info wie das Omtec Teil funktionieren könnte. Wirklich neu ist das natürlich nicht wirklich wie schon weiter oben erwähnt (Aquvox, Dynavector, 47Labs,...).


    Ich habe selbst mehrere Versionen des Phonoclones und ein wenig mit den relevanten R's gespielt. Wichtig bei dieser Beschaltungsart ist der Innenwiderstand des TA, nicht der vom Hersteller empfohlene Abschlusswiderstand. In der Phonoclone Schaltung funktioniert es bei mir am besten wenn R1 (siehe Link>PhoncloneSchaltplan) gleich oder ein klein wenig niedriger als der TA-Innenwiderstandes ist, wie vom Entwickler empfohlen. R1 = Null Ohm klingt bei mir nicht mehr:


    Ein paar TA's und der dazugehörige R1 in der PhoncloneSchaltung:


    DL103R = 15Ohm oder 10Ohm, Innenwiderstand 15Ohm
    Dynavector 17D3 und 17MKII = 30Ohm, Innenwiderstand 38Ohm
    Zyx Airy2 = 5 bis max 10Ohm, Innenwiderstand 5 Ohm


    So klingen die am besten.


    Viele Grüsse,
    Walter

  • Habe das ZYX mit 5 Ohm (gemessen) mit 100 Ohm abgeschlossen, nun eben mit Null Ohm.


    Das DDT normal mit 430 Ohm Abschluß (war glaube ich, zuviel) und nun eben auch Null (müßte so 15 - 16 Ohm Innenwiderstand haben) läuft aber gerade..


    Klappt hervorragend.


    Arnold, janee is klar, hatte alles richtig verstanden. War quasi als Bekräftigung gedacht ... mit dem Testen.
    Ich werde den Omtec nochmal interviewen ob´s da ne Formel gibt. Scheint mehr als der Widerstand hinter zu stecken

    Ich habe keine Ahnung, und davon verstehe ich auch nichts :wacko:

    Einmal editiert, zuletzt von Willi ()

  • Denon 103R geht hervoragend, kennt man kaum wieder, SPU Royal-N ist deutlich müder als mit 100 Ohm Abschluß, da ist der Übertrager die wesentlich bessere Lösung! Es bestätigt sich, daß der Kurzschlußbetrieb nichts für niederohmige Systeme ist. Grüße Jürgen, bekennenender Omtec-Fan

    AAA-Mitglied
    "Der Kluge lernt aus allem und von jedem, der Normale aus seinen Erfahrungen und der Dumme weiß alles besser" Sokrates

  • Hallo Jürgen,

    Zitat

    Original von J.M.M.
    ...SPU Royal-N ist deutlich müder als mit 100 Ohm Abschluß, da ist der Übertrager die wesentlich bessere Lösung! Es bestätigt sich, daß der Kurzschlußbetrieb nichts für niederohmige Systeme ist. Grüße Jürgen, bekennenender Omtec-Fan


    Interessant dass das SPU nur mit 100Ohm am Omtec gut geht, jedoch ist Deine Aussage so nicht auf andere im "Kurzschlussbetrieb" arbeitende Phono Pre's zu übertragen.
    Am PhonoClone und am original PhonoCube klingen wie oben beschrieben z.B. ZYX Systeme mit 5 -8Ohm Innenwiderstand (habe selbst ein Airy2 und ein R100 ausprobiert ) mit rund 0,24mV Output sehr gut und lassen in keinem Frequenzbereich etwas vermissen.


    Da es hier aber natürlich um den Omtec geht, möchte ich den OFF Topic Ausflug im voraus entschuldigen.


    Viele Grüsse,
    Walter

  • Finde ich nicht OT, interessiert mich generell -das Thema.


    Würde gerne mal meinen Prepre für ein paar Tage gegen Andere die Kurzschlußbetriebsfähig (Abschlußwiderstand 0 Ohm) sind tauschen. Am liebsten nat. im Raum Mittelhessen ... oder so.

    Ich habe keine Ahnung, und davon verstehe ich auch nichts :wacko:

  • Hi,
    ich habe seit geraumer Zeit den antares in Betrieb .
    Ich betreibe ihn an einem AT 33 anv. Im Kurzschlussbetrieb sind mir die Höhen zu bedämpft, im symmetrischen Betrieb mit 210 Ohm zeigt sich ein deutlich transparenteres, dynamischeres Klangbild. Ist ja aber Geschmackssache und kommt auf die Kette an.
    Empfehlenswert ist der omtes antares allemal.
    Gruß Karl-Heinz

  • Willkommen im Zeitalter der Kopierer und Nachahmer.
    Weil man denen das Handwerk erschweren will, kommen oft solche Formulierungen (anstatt physikalisch korrekter) zustande.
    Dies führt dann auch bei den Nutzern oft zu Interpretationsschwierigkeiten.
    Da die OMTEC Antares aber nicht vergossen ist, dürfte es unschwer sein, einen Schaltplasn an Hand der Platine abzuzeichnen.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

    2 Mal editiert, zuletzt von A.K. ()

  • so einen Blödsinn habe ich schon lange nicht mehr gelesen.
    Bei nahezu 0 Ohm würde dann ein nahezu unendlich hoher Strom fließen,


    Das nennt sich Stromanpassung und kann mithilte eines I-U-Wandlers (http://de.wikipedia.org/wiki/Transimpedanzverst%C3%A4rker) erzielt werden.
    Wie im Eingangspost erwähnt fließ der "maximale Strom, den die Quelle abgeben kann. Da die Quelle nicht 0 Ohm hat ist der Strom nicht unendlich groß ;)


    Wie schon hier angesprochen:

    die "geheimnisvolle" Betriebsart entsprich schlicht der Einspeisung in den invertierenden Eingang eines Operationsverstärkers ohne Vorwiderstand


    Gruß
    Gerhard

  • Interessant wäre zu wissen, inwieweit diese Betriebsart für MM Systeme, die gewöhnlich mit 39K-56K abgeschlossen werden, schon praktiziert wurde.
    Ich erinnere mich noch an eine Schaltung aus der ELRAD (aus dem Artikel "Vorverstärker Design" von John Linsley Hood ab 12/90) wo eine solche Betriebsart erwähnt wurde. Der Ballastwiderstand lag hier allerdings in Serie des Tonabnehmers - er war verbunden mit dem anderen Ende am invertierenden Eingang.
    Zwar ist das Grundrauschen höher wie sonst, weil dieser Widerstand es definiert - andererseits ict ein geringer Rauschabstand bei Phonoteilen in der Praxis aber ohne Nachteil (im Gegensatz zu einem Mikrofon-Vorverstärker, wo ja kein Grundrauschen von der Schallplatte existiert).

    == Gewerblicher Teilnehmer ==