John Coltrane, 20 hervorragende Platten

  • johnny hartmann & coltrane - muß man die haben?

    aber sicher doch. Für mich eine der besten Gesangsplatten überhaupt. Wohlgemerkt eine Hartmann-Platte, keine Coltrane-Platte, der spielt hier mal ausnahmsweise wieder nur gefälliges Beiwerk - wie auf "Ballads" oder "Coltrane For Lovers" etwa.


    Wie schon angedeutet wurde: Sinatra wirkt dagegen wie ein unmusikalischer singender Sportler aus der Hans-Jürgen-Bäumler-Liga.
    Markus


  • Diese Aufnahmen gehören zu meinen absoluten Lieblingsstücken Coltrane's


    Edit: Zitiermodus repariert

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  • hi,


    sorry für die späte rückmeldung, und dafür, dass ich "traneing in" doch nicht genauer beleuchte.
    im wesentlichen spielt das album für gleich hohem niveau wie "soultrane".
    aus meiner sicht würde ich aus der prestige-zeit noch "stardust" empfehlen:
    immer noch die gleiche rythmusgruppe , red garland (p), paul chambers (b) und arthur taylor oder
    jimmy cobb (dr), allerdings spielt wilbur harden auf 2 stücke flügelhorn, freddy hubbard trompete
    auf einem. die platte ist eher balladenlastig, aber auch hier auf der höhe der zeit.


    und die "stardust sessions": hier handelt es sich um eine eine "restauration" der session vom
    juli 1958 auf 2 lps. das personal ist wie oben, ohne freddy hubbard. alle titel dieser session wurden
    bereits auf anderen lps veröffentlicht: 2 auf "bahia" 4 auf "standard coltrane" und 2 auf "stardust".


    gleiches gilt für die dlp "black pearls": 2 sessions vom januar und mai 1958. die titel waren als
    "black pearls" und " the beliver" bereits veröffentlicht.


    nicht vergessen will ich die einzige (?) blue note lp coltranes: "blue train" von 1957.
    grossartige platte mit grossartiger besetzung: lee morgan, curtis fuller, kenny drew, paul chambers
    und "philly" joe joes.



    aus dem atlantic-katalog sind ja mit "my favorite things", "plays the blues" und "giant steps"
    schon drei must haves genannt worden.
    für mich sind alle atlantic aufnahmen ein must have.
    es gibt da eine einzige, bei der ich mich nicht ganz sicher bin: "the avant-garde, john coltrane & don cherry".
    der grund ist (vielleicht persönlich und) nicht sofort nachvollziehbar, aber ich weiss nicht was ich von
    dem experiment , die ornette coleman- sidemen (cherry, haden, blackwell), die eigentlich für etwas völlig
    "anderes" stehen - legt man die ansätze o.colemans zu grunde - halten soll...
    interessant ist sie trotzdem.


    gruss,
    jr

  • Hallo jr,


    sehr schöne Idee dieser Thread... :)


    Ich möchte noch zwei überragende Alben beisteuern:


    [Blockierte Grafik: http://img98.imageshack.us/img98/5776/coltrane1yz4.jpg]


    Coltrane in Japan (Impulse Mono YB-8501~3-AI 3LP-Box von 1966)


    Am 22.Juli 1966 gab Coltrane ein Konzert in der Kosei Nenkin Hall in Tokio.
    Die Besetzung seines Quintetts war edel - Coltrane am Sopran, Alto und Tenor,
    Pharoah Sanders (Tenor und Alto), Alice Coltrane (Piano), Jimmy Garrison (Bass)
    und Rashied Ali am Schlagzeug.
    Wie ich gelesen habe, war nicht geplant, die Aufnahmen dieses Konzertes als
    Platte herauszubringen und so war die Band sehr frei in der zeitlichen Gestaltung
    ihres Auftritts. Das Album beginnt mit Peace On Earth (26:35) mit einem langen
    Piano-Solo von Alice Coltrane und einem schönen Duett der beiden Saxophonisten.
    Seite 2 bringt als Introduction ein Bass Solo von Garrison, das dann in einer
    Wahnsinns-Version von My Favorite Things aufgeht. Das Stück läuft über zwei
    Plattenseiten annähernd eine Stunde lang - definitiv das Beste, was ich von Coltrane
    auf Vinyl habe. Sicher keine Aufnahme für Coltrane-Novizen, hier geht es äusserst
    free zur Sache. Coltrane und Sanders pushen sich, um ihre Musik an die Grenzen zu
    treiben.
    Leo (45:25) belegt die Seiten 4 und 5 der Box. Mitreissendes Alto-Solo von Sanders,
    Schlagzeugsolo von Ali.
    Seite 6 ist leer - die haben die Japaner wohl fürs Antiskating vorgesehen. :D


    [Blockierte Grafik: http://img98.imageshack.us/img98/9274/coltrane2hm5.jpg]


    Second Night in Tokyo (Impulse Mono YB-8508~10-AI 3LP-Box von 1966)


    Diese Platte hält den Abend vom 11.Juli 1966 in der Sankei Hall in Tokio fest.
    Die 66er Tour war die Einzige, die Coltrane in Japan gemacht hat - ein Jahr später
    war er dann schon tot....
    Das 39minütige Afro Blue läuft über die ersten beiden Plattenseiten. Ein einziges
    Saxophone-Gewitter: Sanders auf dem Tenor als Einleitung, Coltrane macht dann
    auf dem Sopran den Sack zu - fast so gut wie das Solo auf One Down, One Up
    auf der Half Note Aufnahme.
    Seite Drei Peace on Earth, mit Sanders am Alt-Saxophon (26:15)
    Seite 4 und 5 sind Cresent (54:20) vorbehalten, wiederum mit einer sehr schönen Bass-Solo-
    Einleitung von Garrison, gefolgt von einem langen Piano-Solo von Alice Coltrane.
    Seite 6 bringt ein Interview zwischen John Coltrane und Kazuaki Tsujimoto.


    Der Klang der beiden Alben ist sehr direkt, klasse Aufnahme der Tokyo Broadcasting
    System Radio Technical Group.
    Die Aufnahme beider Alben ist auch als 4CD-Box erhältlich.


    Gruss
    Wolfgang


    PS: Eine sehr interessante Coltrane-Discographie findet sich unter http://www.jazzdisco.org/trane/dis/c/

    Gruss
    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von webstepper ()

  • Dann mal zu "Crescent" in der Besetzung des zweiten klassischen Quartetts (Tyner, Garrison, Elvin Jones).


    Davon gefällt mir das Titelstück mit seinen klaren Strukturen am besten. Balladesk, durchaus swingend, mit einem höchst konzentrierten Coltrane, der ohne Pause durchspielt und ein paar seiner unnachahmlichen Beschleuniger spielt, mit denen er ab und zu gegen den konstanten Beat aufbegehrt.


    Lyrischer das "Wise One" mit einem zurückhaltenden Trane und einem Tyner, der quasi mit Begleitakkorden "soliert".


    Als starker Kontrast dazwischen der kurze und schmerzlose konventionelle "Bessies Blues", auf dem sich Tyner putzig, aber vergeblich bemüht, seine komplexen Akkordstrukturen auf das Bluesschema zu reduzieren.


    Wunderschön entspannt das "Lonnie's Lament" mit einem trocken ausgebremsten Solo von Garrison (werden Bässe heute überhaupt besser aufgenommen, als das vor über 40 Jahren Rudy van Gelder tat ?) und schließlich das "Drum Thing" von Elvin Jones mit nervig pulsendem Atmen der Basstrommeln, ohne vordergründige Mätzchen mitten aus der Seele geklopft,


    "Crescent" ist als vergleichsweise spätes Album (1964) noch sehr "traditionell" gehalten, arbeitet für seine Zeit mit (bezogen auf Coltrane) vergleichsweise klaren überschaubaren Strukturen und verzichtet noch völlig auf Free-Elemente, Hymnen und spirituelle Ausbrüche. Die Grundstimmung ist eher sachlich-meditativ als emotional ungestüm.


    Innerhalb des Coltrane-Werkes gehört die Platte zu den abwechslungsreichsten Alben überhaupt - fast schon ein frühes "Konzeptalbum". Ein außerirdisches Meisterwerk - zum Reinlegen.


    Markus

  • hi,


    eigentlich bin ich noch beim wiederhören der atlantic platten,
    markus' und wolfgangs einwürfe haben mich das mal unterbrechen lassen.
    mit markus' geposteter "anleitung" habe ich mir "crescent" durchgehört: danke. so.
    meine ist eine englische "jasmine"-ausgabe (hatte mal vor vielen jahren als student
    einen stapel j.c. platten in london gekauft, und das waren die preiswertesten.)
    klanglich ok.


    wolfgang macht mich mal wieder neidisch mit den 2x3lp-boxen.
    bei mir reichts nur zu einer dlp, "concert in japan" auf impulse/abc von 1973:
    tokyo-konzert vom 22.juli 1966, mono aufgenommen, auf stereo gebogen.
    playlist:
    s.1
    spoken intoduction (japanese)
    introduction (meditation) and leo, pt.1 (17:25)
    s.2
    leo, pt.2 (19:40)
    s.3
    peace on earth, pt.1 (18:06)
    s.4
    peace on earth, pt.2 (7:58)
    leo, pt.3 (8:26)


    gut zu wissen, aber leider fehlt "my favorite things"...
    und das 2. konzert.


    danke,
    jr

  • Hallo Markus,


    uneingeschränkte Zustimmung! Du hast mir mit dieser schönen Rezension die Arbeit abgenommen, diese LP selbst zu behandeln. :)
    Dann warte ich mal ab, ob mir dieses Glück auch mit der "Avantgarde" widerfährt. :D


    Gruß
    Gerd

  • nee, nee, gerd,


    nimm dir mal ein gutes beispiel an sigmar polke:


    "wir dürfen uns nicht darauf verlassen,
    dass mal gute bilder gemalt werden.
    das müssen wir schon selbst in die hand nehmen"
    (aus dem gedächnis zitiert)


    ich hätte sehr gerne eine weitere meinung zu der platte,
    mit der ich noch immer nicht klarkomme.


    gruss,
    jr

  • Hallo jr,


    mit welcher kommst du denn nicht klar? "Crescent" oder "Avantgarde"?


    Gruß
    Gerd

  • hallo gerd,


    ich zitiere mich mal selbst:


    "es gibt da eine einzige, bei der ich mich nicht ganz sicher bin: "the avant-garde, john coltrane & don cherry".
    der grund ist (vielleicht persönlich und) nicht sofort nachvollziehbar, aber ich weiss nicht was ich von
    dem experiment , die ornette coleman- sidemen (cherry, haden, blackwell), die eigentlich für etwas völlig
    "anderes" stehen - legt man die ansätze o.colemans zu grunde - halten soll...
    interessant ist sie trotzdem."


    danke im voraus,
    jr

  • Sorry, jr, das hatte ich übersehen.
    Gut, dann werde ich mich mal dazu äußern. Heute aber nicht mehr. Es waren der Stunden hier reichlich heute. :rolleyes:


    Gruß
    Gerd

  • So, jetzt aber: ^^


    Diese Platte gehört nach meiner Ansicht auch in diesen Thread, wenngleich ich glaube nachvollziehen zu können, warum das nach Meinung Anderer nicht so sein sollte. Doch zunächst ein paar Fakten. Das Personal besteht aus Coltrane, der hier erstmals auf Platten das Sopransaxophon einsetzt (in „The Blessing“), aus Don Cherry, dem Trompeter des Ornette Coleman Quartetts, und zum großen Teil aus dessen (späterer) Rhythmusgruppe, nämlich am Bass Charlie Haden (nur in einem Track) und Percy Heath (-> Modern Jazz Quartet) sowie Ed Blackwell am Schlagzeug. Die Platte wurde im Jahr 1960 aufgenommen, aber erst 1966 veröffentlicht. Sie enthält, und das ist bezeichnend, keine Komposition von Coltrane und nur eine von Cherry. Die weiteren Stücke stammen zu drei Vierteln von Ornette Coleman, der Abschlusstitel „Bemsha Swing“ von Thelonious Monk.


    Was mag die Atlantic-Leute bewogen haben, ihren Star Coltrane mit den Mitspielern ihres aufsteigenden Sterns Coleman zusammen zu bringen? Ich vermute, dass man durch den zugkräftigen Namen Coltranes vornehmlich Publicity für Coleman machen wollte. Coltranes Platten verkauften sich von selbst, die Colemans zumindest damals noch nicht so sehr. Wie auch immer, schon die verschiedenen Quellen der Titel lassen den geschlossenen Eindruck der besten Coltrane-Platten gar nicht erst aufkommen. Und doch meine ich, dass wir es hier mit einem kleinen Meisterwerk zu tun haben.


    Die Platte ist nämlich – einmal mehr – ein Musterbeispiel für Coltranes Anpassungsfähigkeit an eine andere musikalische Umgebung, wie er sie schon in den Duetten mit Hartman und auch mit Ellington bewiesen hatte. Auch hier ist seine Spielweise klar erkennbar, und er erlaubt sich einige Freiheiten, wie sie zuvor nicht von ihm auf Platten zu hören waren. Er nimmt sich zugleich aber zurück, um dem den Vortritt zu lassen, der nach meiner Ansicht der eigentliche Star ist: Don Cherry. Der Kontrast zwischen beider Spielart könnte kaum größer sein: hier der voluminöse Ton Coltranes mit einigen von ihm erarbeiteten Neuigkeiten der Tongebung, dort die sparsame Melodik Cherrys mit seltsamen rhythmischen Verschiebungen. Coltrane spielt lange Linien, Cherry hingegen kurze melodische Fetzen. Beide wiederum ergänzen sich großartig in „The Blessing“, wo sich Cherry einer nasalen Tongebung bedient, die gewiss nicht unabsichtlich an Miles Davis erinnert , der Coltrane auf dem Sopran mit Tönen assistiert, die mich des Öfteren an eine Oboe haben denken lassen. Gewiss, das Ganze hat etwas Uneinheitliches und Coltrane-Untypisches. Hört man die Platte jedoch mal komplett durch, dann weiß zumindest ich nicht, was man anders oder besser hätte machen können.


    Vielleicht ein Piano hinzufügen? Ganz gewiss nicht! Die beiden Bassisten, die eben wegen des fehlenden Stützinstruments zusätzlich Fundament liefern müssen, machen ihren Job nämlich großartig – und auch großartig unterschiedlich. Wo Haden in „Cherryco“ mit rundem Ton eher melodisch spielt, glänzt Heath mit Drive („The Invisible“). Ed Blackwell umgibt das ganze Geschehen mit einer ebenso dichten wie swingenden Begleitung.


    Es bleibt ein Album der Gegensätze. Gerade deswegen mag ich es sehr.


    Gruß
    Gerd

    4 Mal editiert, zuletzt von RS1500 ()

  • Na das macht aber neugierig, Gerd. Du hast sie so plastisch beschrieben, daß ich schon gespalten bin, bevor ich sie gehört habe.
    Markus

  • Hallo


    Ich habe mir die Avant-Garde gestern Abend, angeregt durch Gerds wunderbaren Beitrag oben, auch wieder mal angehört.
    Ich bleibe gespalten. Coltrane Stil möglichst viele Töne der Akkorde anzuspielen, seine Sheets of Sound, passen meiner Meinung nach nicht optimal zu den Kompositionen von Coleman. Dies fällt natürlich durch den Gegensatz zu Don Cherry, der ja auch Colemans Partner war, besonders auf. Der Trompeter ist auch für mich der Star dieser Session.
    Dennoch möchte ich die Platte nicht missen, lebt doch der Jazz durch, teilweise halt leider nicht perfekt aufgehende, Gegensätze.
    Es gibt übrigens noch eine andere unübliche Paarung, bei der Coltrane das Risiko einging und das Resultat nicht ganz zu überzeugen vermochte. Stereo Drive nannte sich eine Session, veröffentlicht bei United Artists - Coltrane erschien aus vertraglichen Gründen als Blue Train -, bei der Coltrane mit dem Pianisten Cecil Taylor spielte. Auch dieser Aufnahme drückt eher Taylor mit seinem radikalen Pianostil den Stempel auf.


    Gruss
    Michael

    I listen econo....

  • hallo,


    leider erst heute:


    gerd, vielen dank für deine sehr lesenswerten ausführungen zu "avant-garde".
    ich hatte sie mir vor deinem posting durchgehört und - weiter oben - von meiner
    unschlüssigen haltung ihr gegenüber geschrieben.
    nach deinem posting habe ich sie wieder durchgehört - ich bleibe dabei,
    auch wenn ich deiner beschreibung nicht widersprechen kann, denn deine ausführungen
    treffen das, was auf der platte ist sehr genau, und sind (für mich) auch durchgehend
    nachvollziebar.
    vielleicht steht bei meiner einschätzung mir ornette coleman im weg:
    vielleicht liegt mir seine auffasung des "freien" näher als die von j.c.


    und vergegenwärtigt man sich, dass coleman mit "the shape of jazz to come"
    "change of the century" und "this is our music" (alle 1959/1960) im jazz einiges erschüttert
    und gleichzeitig zurechtgerückt hat (eben mit don cherry, charlie haden und billy higgins,
    bzw. ed blackwell), -von "free jazz" von seinem "double quartett" eingespielt ganz zu schweigen-
    dann komme ich (für mich) zu dem schluss, dass cherry, haden, blackwell und coltrane hier
    eher einen klassschen missmatch darstellen, der trotzdem eine sehr interessante platte eingespielt hat.


    ein missmatch deswegen, weil coleman und seine wunderbar auf seine musik eingespielte gruppe
    für "das neue" antraten, damit logischerweise gegen "das alte", und das vertrat zu der zeit
    in hervorragender weise auch john coltrane.
    was coltrane zu diesem experiment bewogen haben mag, weiss ich nicht, und mir sind keine aussagen
    dazu bekannt.
    warum die platte erst 1966 veröffentlicht wurde, macht auch nachdenklich...


    trotz alledem: eine interessante platte, die ich allerdings nicht zu seinen besten zähle, und trotzdem
    verdient unter den 20 hervorragenden erwähnt zu werden.


    michael, kannst du bitte zu "stereo drive" noch was schreiben/verlinken?


    gruss,
    jr

  • Hallo jr,


    dein Standpunkt ist für mich vollständig nachvollziehbar. Du weist - nicht ohne Hintersinn, wie ich annehme - darauf hin, dass dir Coltrane damals zu wenig frei gewesen sei und stellst Bezüge zum Schaffen Colemans her, welches aber in Gestalt von (zumindest) "The Sape of Jazz.." nach heutigen Maßstäben als durchaus gemäßigt erscheint. Die Freiheit, die du zum Maßstab machst, kann von "Avant-Garde" aber auch nicht eigentlich erwartet werden, stammen doch die Coleman-Kompositionen zum maßgeblichen Teil der früheren "Tomorrow is the Question", oder?


    Nichtsdestoweniger willst du wahrscheinlich auf Coltrane's "Ascension" hinaus - und da bin ich mal gespannt, wer sich an deren Rezension heranwagt.


    Gruß
    Gerd


    Edit: Klarstellung

    Einmal editiert, zuletzt von RS1500 ()

  • Hi,


    der Penguin Guide to Jazz trifft den Stellenwert von "The Avant-Garde" m.E. recht gut:


    "A curiosity rather than a major recording."


    Ob es für die persönlichen TOP 20 langt muss jeder für sich entscheiden. Bei mir persönlich langt es auf jeden Fall nicht. Coltrane erscheint mir in diesem Kontext wenig inspiriert und sein Spiel wirkt irgendwie holprig.



    Cheers


    Fossi

    Einmal editiert, zuletzt von fossilinus ()

  • Hallo


    @ jr: Ich werde mir die Stereo Drive heute Abend mal anhören und berichten.


    Und dazu werde ich mir auch noch Our Man In Jazz anhören, auf dieser bei RCA erschienen Aufnahme ist der Partner von Sonny Rollins ebenfalls Don Cherry. Bin gespannt wie dieses Team zusammenspielt. Hier gibt man allerdings keine Coleman, sondern Rollins Kompositionen.


    Gruss
    Michael

    I listen econo....

  • Hallo


    Zur Stereo Drive: Die Platte erschien 1959 auf United Artists, mit Cecil Taylor/Piano, John Coltrane, Kenny Dorham/Trompete, Chuck Israels/Bass und Louis Hayes am Schlagzeug. Enthalten sind vier Stücke, unter anderem je eine Komposition von Dorham(Shifting Down), Israels (Double Clutching), dazu die Standards Like someone in Love und Just Friends.
    Die Aufnahme erschien als Wiederveröffentlichung bei Blue Note unter Coltranes Name als Coltrane Time, offensichtlich sollte der bekanntere Name des Saxofonisten ausgenützt werden. Die UA Mono Ausgabe, die logischerweise einen anderen Namen benötigte, hiess Hard Drivin Jazz.
    Die erste Seite mit der Dorham Komposition und Just Friends ist ziemlich langweilig, halt eine Blowing Session mit unorthodoxer Pianobegleitung. Die zweite Seite wird da schon mir mehr Verve angegangen. Coltrane und Taylor tauen doch auf, während Dorham eigentlich gar nicht richtig mitspielt.
    Aber es gibt von beiden besseres.


    Gruss
    Michael

    I listen econo....