Revox B77 vs. mp3-Player

  • Ich bin ideologisch nicht voreingenommen und benutze digitale und analoge Technik parallel. Analoges Material (z.B.Radiosendungen) nehme ich mit guten Ergebnissen auf meinem iRiver H 300 auf (um's z.B. später auf CD zu brennen).


    Ich stellte aber nun wiederholt fest, daß die Musik runder + besser klingt, wenn ich sie vor dem Digitalisieren auf dem Revox B 77 (19 cm/s) zwischenspeichere. Dies entbehrt nach meinem Verständnis jeglicher Logik, zumal eine Überspielvorgang mehr notwendig ist. Habt Ihr eine Erklärung ?
    Markus

  • Keine wissenschaftlich haltbare. ;)


    Was erwartest du von einer Musik, die nur Nullen und Einsen zu bieten hat? (Ich schenke mir jetzt mal den blöden Witz, dass Digitalaufzeichnung eben nur ganze Töne, aber keine halben etc. zu bieten hat.)


    Im Ernst: Ich glaube (!), dass analoge Aufzeichnung zur sauberen Digitalaufzeichnung die nötige Portion Dreck hinzufügt, den das analoge menschliche Ohr bevorzugt. Das ist ja bekanntlich auch nicht ganz sauber...

  • Hmm, es wurde mal geäußert der schöne Klirrfaktor würde analoge Musik vom Band das Ohr umschmeicheln... andereseits hängt es bei Digitalquellen von vielem ab. Früher bei DAT und MD spielte der DA-Wandler eine Rolle. Gerade das - und die meist hohen Komprimierung - macht mp3 und andere Formate scheußlich. Auch wird bei Wiedergabe über den Kopfhörerausgang (mehr haben viele mp3-Player nicht) so Nettigkeiten wie Megabass usw nicht ausgeschaltet. Ein iriver ist nicht die schlechteste Basis, dennoch ist das Gerät doch mehr auf Unterwegsbetrieb / Kopfhörerbetrieb hin optimiert.


    Gruß


    Wolfgang


  • Im Ernst: Ich glaube (!), dass analoge Aufzeichnung zur sauberen Digitalaufzeichnung die nötige Portion Dreck hinzufügt, den das analoge menschliche Ohr bevorzugt. Das ist ja bekanntlich auch nicht ganz sauber...


    Ich würde diesen Glauben durchaus unterstreichen, stellt er doch anerkanntermaßen das Wesen des (sicher im Vergleich zur messtechnisch perfekten digitalen Abbildung des Originals) unvollkommenen menschlichen Gehörs ganz deutlich in den Vordergrund. Diesem sind nun mal in der Mehrzahl die charakteristischen Klirrspektren und Obertöne des analog (insbes. röhrentechnisch - aber dies hier nur am Rande) reproduzierten Signals angenehmer.
    Dies kann man - je nach persönlichem Geschmack - positiv wie negativ auffassen, also keinerlei Grund zur Sorge ;( .

    Grüße von Wolfgang

    Ich meine, früher war sogar die Zukunft besser ;) .
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    Einmal editiert, zuletzt von PoTZ ()

  • Ich persönlich könnte mir auch vorstellen, dass eine gewisse Konditionierung eine Rolle spielt. Ein analoges Medium hat - wie ja schon gesagt - im Klirrspektrum, Impulsverhalten usw. gewisse Charakteristika. Wer analoge Medien gewohnt ist, könnte u. U. das Digitalsignal als weniger angenehm empfinden. Umgekehrt könnte ein Hörer, der mit Digitaltechnik aufgewachsen ist, eine Analogaufnahme als unangenehmer empfinden. Das wäre mal wissenschaftlich zu untersuchen.

    4 Mal editiert, zuletzt von Ferrum ()

  • Dem kann ich nur zustimmen eine gehörige Portion Oberwellen und ein bisschen Klirr machen so manche digitale katastrophe wieder gut es gibt auch professionelle Geräte die ähnliche Effekte haben zb. den Aural Exiter !




    mfg

    Einmal editiert, zuletzt von Garlock ()

  • Dabei ist ja noch nicht mal gesagt, dass die digitale Aufnahme "original" klingt und die analoge "verfälscht".
    Denn auch eine digitale Kopie einer Analogaufnahme klingt meist anders.
    Wer jetzt wieder mit dem immer gerne gebrachten Einwand kommt, dass das nicht stimme, da im Blindtest nicht zu verifizieren, dem antworte ich, er solle erst mal im Blindtest verifizieren, ob er eine analoge Kopie im jeden Fall vom digitalen Original unterscheiden kann.


    Gruß,
    Markus

  • Hallo,


    einen ähnlichen Effekt ergibt sich m.E. wenn vom digitalen Master sowohl CD's als auch LP's produziert werden.
    Die LP's klingen trotz dem selben Master oftmals natürlicher als ihre digitalen Pendants.


    Tommy

  • Ich persönlich könnte mir auch vorstellen, dass eine gewisse Konditionierung eine Rolle spielt. Ein analoges Medium hat - wie ja schon gesagt - im Klirrspektrum, Impulsverhalten usw. gewisse Charakteristika. Wer analoge Medien gewohnt ist, könnte u. U. das Digitalsignal als weniger angenehm empfinden. Umgekehrt könnte ein Hörer, der mit Digitaltechnik aufgewachsen ist, eine Analogaufnahme als unangenehmer empfinden. Das wäre mal wissenschaftlich zu untersuchen.


    Hallo,


    Du wirst vielleicht lachen, aber ich meine mit großer Sicherheit so eine Untersuchung auf diesem Gebiet vor 1-2 Jahren irgendwo mal per Zufall gefunden zu haben. Ich meine, da ging es sogar um mögliche Schädigungen oder negative Konditionierungen des menschlichen Gehörs und nachgeschalteter Nervenzellen als Folge übermäßigen Genusses digital komprimierter / reduzierter Musik. Ich weiß leider nicht mehr, wo das war, könnte Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf gewesen sein. Mglw. HNO. Sind aber nur sehr vage Vermutungen. Vielleicht finde ich es bei Gelegenheit.

    Grüße von Wolfgang

    Ich meine, früher war sogar die Zukunft besser ;) .
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    Einmal editiert, zuletzt von PoTZ ()

  • Ich hab das vor etwa einem 3/4 bei Spiegel Online gelesen, Tenor: mp3 ermüdet...


    Gruß


    Wolfgang

  • Ich denke mal Markus nimmt mit dem iRiver unkomprimiert auf (wav), nicht im MP3-Format.


    Da dieser Player/Recorder nicht die bestmögliche digitale Aufnahmequalität bietet (nur 16bit/44.1kHz, begrenzte Qualität der Wandler), kann es sein dass das Überspielen auf Analogband gewisse Fehler maskiert, wie z.B. etwas zu spitze Höhen.


    Was den Vergleich CD/LP bei digitalen Aufnahmen angeht, so muss man bedenken dass aktuelle digitale Aufnahmen ein höhere Auflösung haben als die CD (24bit/96kHz oder 24bit/192kHz), und die LP als "höher auflösendes" Format diese potentiell besser reproduzieren kann. Bei diesen Aufnahmen ist die CD keine digitale Kopie des Masterbands sondern ein Daten-Flaschenhals.

    Claude


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    Einmal editiert, zuletzt von Miles ()

  • doch, Miles. Es ist mp3 , allerdings mit 320 kbps. Bei den anderen genannten Daten kann ich als Laie nicht mitreden. Für meine (allerdings nicht meghr ganz soo jungen) Ohren ist das jedenfalls eine hervorragende Tonqualität.Gut, sie kommt nicht ans Original ran, soll sie ja auch nicht, schließlich will man ja auch noch Platten hören. Aber vor ca. 2 Jahren konnte dem H 320 in der Stereoplay kein anderer Kandidat klanglich das Wasser reichen - der Analogverächter iPod schon gar nicht.
    Markus

  • Dachte ich es mir doch, eine Menge an WAV(E) Dateien packt eine H-Serie, dafür steigen die Ladezeiten und für Kopfhörerqualität reicht 192 kbit/s.


    Unter ähnlichen Vorzeichen hatte ich vor ca. 8-1 Jahren B77 vs MD (2 Spur 9,5/19 gegen Kenwood DM3090 = Sharp MD-R2 mit Sharp ATRAC 5.0, das besser als das damalige Sony 4.0/4.5 gegolten hat). Und: Das war ein echtes Deck mit opt. digitalen Ausgang (SP/DIF), Cinchausgang mit Hochpegel etc. Fragt besser nicht, wie mein MD-Porty (E20) über Kopfhörerausgang dagegen abschnitt...


    Die B77 "erklärte" dem Deck immer wo es lang ging. Besser wurde es, als ich einen sep. DA-Wandler (cambrigde audio DACMAGIC/DAC3) in den Wiedergabezweig schaltete. Richtig gut wurde es dann mit dem späteren Sony Deck MDS-JB930QS, da war 9,5 cm/s mit der Rauschfahne unterlegen und bei 19cm/s konnte ich keinen Unterschied mehr feststellen. Zudem bot dieses Sony-Deck umschaltbare Filter, ich habe es heute noch, sehr gut das Gerät. Die ES-Modelle waren mir zu teuer.


    Klar: Hier lag es a) am DA-Wandler und b) am sich stetig verbesserenden ATRAC - Codec. Und viel Entwicklungpotential hat mp3 nicht, eigentlich keinen mehr.


    Der Rest: der mp3-player hat vermutlich keinen 470mV 3.5 mm Klinkenausgang. Also wäre die Lösung per USB/Dockingstation hier vielleicht ein Ausweg, wenn es die gibt (ich meine für den ipod und von Wadia so 'ne Nobellösung gesehen zu haben). ipod kommt für mich nicht in Frage.


    Gruß


    Wolfgang




    PS:


    mp3 ist tatsächlich nicht der Brüller, und ist auch ursprünglich gar nicht als reiner Audiocodec vorgesehen gewesen, er wurde es einfach. Vor allen Dingen fordert der Codec mehr Prozessorzyklen und damit mehr Strom. Nicht umsonst werden für mp-player, die mit AAA-Batterien arbeiten, Batterien mit höchsten Kapzitätsklasse empfohlen. Ein AAA liegt gut bei 750-1200 mAh, dennoch schafft mancher Player "nur" 8-16h. Eine MD schafft mit einem 1,2 V AA-Akku (ca. 2000 mAh) gut 35-40h und das trotz motorischem Antrieb. Dieser Codec wurde für Audio optimiert und steckt u.a. auch in den Sony Playstations.


    Lediglich die riesige Verbreitung von mp3 setzt das quasi als Standard. Ich selber nehme mp3 >=256 kbit, Ogg/Vorbis, ATRAC besser als >= Type R (MD-SP292, HiMD 252 kbit/s oder Linear PCM), WAV(E) und künftig FLAC. Zu DAT Zeiten 44,1 KHz, wo es Sinn machte 48 kHz und bei Radio 32 kHz.


    edit: Strubbel
    + edits Codec Liste

    3 Mal editiert, zuletzt von analogi67 ()

  • der mp3-player hat vermutlich keinen 470mV 3.5 mm Klinkenausgang.

    ob's 470 mV sind, weiß ich nicht, aber die Klinke ist dran. Aber ich benutze das Gerät weitestgehend stationär am Tonbandeingang des Verstärkers mit einem Cinch-auf-3,5mm-Adapter. Im Prinzip ist der iRiver wie ein Tonbandgerät in die Anlage eingeschleift, sodaß ich zur Analogaufnahme keinen zusätzlichen Phono-Entzerrer-VV brauche.
    Markus

  • ob's 470 mV sind, weiß ich nicht, aber die Klinke ist dran. Aber ich benutze das Gerät weitestgehend stationär am Tonbandeingang des Verstärkers mit einem Cinch-auf-3,5mm-Adapter.


    Tatsächlich neben dem Kopfhörerausgang ? Wenn ja, ist der iriver sehr ausgestattet für einen Player. Meist packen die nicht ganz 470 mV, solche Gerät hängen bei mir am Mischpult meist um die -4 dB, das Runterrechnen mit 10*log U1/U2 schenke mir jetzt. Wie gesagt, der genutzte Ausgang sollte möglichst nicht der Kopfhörerausgang sein und dann auch die Höhen/Bässe/Equalizer auf Neutralstellung schalten.


    Ansonsten bleibt mp3 auch mit 320kbit/s halt mp3. Da helfen keine Pillen. Wie verhält sich der iriver mit einem anderen Codec, als z.B. das gleiche Muskistück auf B77/mp3/WAV oder anderen Codecs ?


    Gruß


    Wolfgang

    Einmal editiert, zuletzt von analogi67 ()

  • ich will ja in einem Analogforum nicht Reklame für Digiware machen, aber hier zumindest ein Bild, damit Du Dir die Ausgänge vorstellen kannst: ja, der line-out ist zusätzlich zum Hörerausgang vorhanden. Auf dem Bild siehst du v.l.n.r.:
    http://images.google.de/imgres…bv%3D2%26hl%3Dde%26sa%3DG


    Ich habe beim Rippen von CDs schon verschiedene codecs ausprobiert und bin mit flac und ogg-vorbis klanglich recht zufrieden. Vor allem gefällt mir das reichhaltige Angebot der Auflösungsvorwahl der Bitraten von 40 bis 320 kbps je nach Zweck und Platz.