So, da in einigen anderen Treads ja schon ausgiebig über die Tonarme der Firma Sony diskutiert und auch gerätselt wurde, man zudem im Netz nur spärliche Angaben und fast keine brauchbaren Bilder findet (außer die von Brent natürlich ), dachte ich mir, wir könnten mal alles zusammentragen, was hier im Forum über diese öminösen Teile bekannt ist. Am besten auch mit Bildern. 237er und 286er sowie 1500er gibt es ja, wenn auch nicht viele, so doch den einen oder anderen. Von diesen Tonarmen hätte ich auch mal gerne Bilder gesehen! Und da man nicht nur fordern sollte, sondern auch selbst was machen, fange ich mal an.
Letzhin hatte ich das Glück, einen Sony 1600L kaufen zu können. Nachdem ich ihn gereinigt und wieder soweit hergerichtet habe, nun einige Fotos des guten Stückes. Ich sage gleich dazu, daß ich ihn noch nicht zerlegt habe und auch in nächster Zeit nicht dazu kommen werde, noch dazu funktioniert außer dem Lift alles.
Vorweg einige allgemeine Bemerkungen zum 1600er. Der Arm erscheint mir doch einigermaßen filigran im Gegensatz zu einem Micro oder SAEC. Etwa so wie ein SME 3012. Von der mechanischen Qualität würde ich ihn auch in etwa auf das Niveau eines SME 3012 stellen und etwas unterhalb der Qualität der davor genannten Marken, sicher auch seiner Vorgänger aus eigenem Hause (von denen ich leider keinen besitze ).
Man merkt irgendwie, daß der 1600er schon einiges weiter vom Tonstudio entfernt ist und eher für den "Hausgebrauch" konzipiert wurde. Tonarmauflage integriert, kinderleichte Einstellung der Auflagekraft, nicht zuletzt ein gefälliges "Design" (man beachte z.B. die Form der Armklemme, die nicht einfach als Klammer ausgeführt ist, was ja reichen würde), Verwendung von Pl.. sorry - Kunststoff (Antiskating, Armklemme) etc....
Die horizontale Führung übernehmen beim 1600er Kugellager im oberen Teil des Schaftes. Die vertikale Lagerung ist als Doppel-Spitzen-Lager ausgeführt. Dort, wo man die zwei Muttern mit den Doppellöchern sieht (oben), sitzen die Spitzen in Gummi gelagert. Von unten sind die Lagerschalen eingesetzt. Evtl. besitzen sie Pfannen aus Edel- oder Halbedelstein, ähnlich einem Mayware-Arm. Das weiß ich aber nicht. Um da dran zu kommen, muß man den Sony von unten her zerlegen, d.h. erst die Horizontallagerung komplett auseinander nehmen. Ziemlich aufwendig. Einstellen läßt sich das ganze von oben, wenn man die Hutmuttern, zugleich Konterung, abschraubt. Ich konnte allerdings keinen Effekt feststellen, wie ich da gedreht habe (er kann´s nicht lassen ).
Die Vertikallager haben logischerweise nach oben hin Spiel, eben wie ein Einpunkter auch. Um die Pfannen und Spitzen beim Transport zu schützen, wird die große geriffelte Mutter oben am Schaft festgedreht und damit die Spitzen aus den Pfannen gehoben. Der Arm ist nun festgeklemmt und man kann problemlos damit herumhantieren. Genial.
Die Vertikallager werden mittels eines Lateralbalancegewichtes auf gleichmäßige Belastung eingestellt.
Um das Antiskatinggewicht zu heben, läuft ein an der linken Lagerpfanne befestigter Stift auf einem Miniaturkugellager auf einer parabelförmigen Laufbahn. Diese ist wie eine Wippe gelagert, am anderen Ende das Gewicht. Den Mechanismus kann man mit einem Drehknopf auch feststellen bzw. deaktivieren, wenn man den Arm einstellt.
Das Gegengewicht wird, von oben unsichtbar, durch einen Schneckenmechanismus mittels Drehung am Skalenrad vor und zurück bewegt. Funktioniert prima und man erspart sich das Gefummel mit den Feststellschrauben.
Der PUA 1600L besitz einen SME-kompatiblen 5-poligen Anschluß. Auch hier also weg vom Studio-Standard hin zum Home-HiFi. Mir solls recht sein .
Die wunderbare Headshell gehört wohl nicht original an den Arm, sondern zu einem Vorgängertyp. Sie ist aber von hervorragender Qualität und paßt m.E. auch optisch dazu (danke Fluecht ).
Jetzt aber die Bilder:
Nun hoffe ich auf eine rege Beteiligung der Sony PUA Besitzer, damit das hier auch was wird .
Gruß TT