Ein altes Shure V15 Type I, neue Nadel?

  • Hallo, auf meinem gebraucht erworbenen TD 124 mit SME 3009 Tonarm, ist ein altes Shure V15 Type I verbaut worden:
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/5525/
    Die Einschubnadel VN-2E scheint nach erstem Test komplett hinüber. Das System hat ein recht hohes Eigengewicht,
    und scheint gut mit dem SME zu harmonieren. Dieser hat ein getrenntes Gegengewicht.



    Da ich schon mal sehr gute Erfahrung mit einem Denon 103D auf einem Rega gemacht habe.(Das ist ja auch son alter
    Knochen)! Hätt ich das alte Shure gerne wieder spielbereit! Die Nadel VN-2E gibt es bei http://www.turntableneedles.com für
    93$. Auf meine Anfrage hin wurde mir gemailt das es ein original Shure sei. Ebay Peru bietet die Originalnadel für
    149$ Sofortkauf an.



    Lohnt es sich für dieses alte System diese Summe zu investieren? Vielleicht hat ja ein Mitglied in das V15 Type I auch in
    Betrieb? Bis jetzt habe ich nur von den dann folgenden Systemen gelesen. z.B V15 Type III.



    Gruß, Gunnar

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  • Hallo Gunnar!


    Ich hatte mal ein solches sauschweres Ur-Shure (auch auf einem TD 124), da passte die Shure Nadel N 44 drauf, soweit ich mich erinnere.
    Die ist elliptisch , noch erhältlich und kostet ca. die Hälfte von der Nadel, die du erwähnt hast.


    Grüße Raphael

  • Hallo Raphael, Danke für den Tip!


    Wie hat dir das "Ursystem" klanglich gefallen? In welche Richtung geht das so ungefähr?
    Ich weiß das so eine Beschreibung nicht einfach ist, der komplette Einfluss der Kette u.s.w.!
    Als Originalnadel ist die N44 meine ich nicht mehr zu bekommen.


    Wenn dann auch nur als Nachbau. Wie sich das alles klanglich äußert weiß der Himmel.


    Meine Erfahrung mit einem"modernen" Benz silver waren zumindest in meiner Kette(noch mit dem Rega) gelinde gesagt:
    enttäuschend schlecht! Zwar dynamisch und recht hoch aufgelöst. Aber die Dynamik ging ins
    Leere. Nachdem ein Denon 103 D am Rega ganz toll geklungen hat.
    Scheint meiner Klangvorstellung halt näher zu liegen. Deshalb würde ich das alte Shure System
    gerne wieder aufleben lassen, auch aus Neugierde!



    Gruß, Gunnar

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    2 Mal editiert, zuletzt von Gunnar ()

  • Hi Gunnar,


    Das uralte V15 hat mir auch sehr gut gefallen (beschreiben kann ich das allerdings nicht, sorry).
    Bei umgerechnet um die 80/90 Euro inkl. aller Nebenkosten (bei Import aus den USA) wäre ich aber auch etwas zögerlich, das ist viel Geld.
    Außer M44 - wie Raphael schon schrieb - passen übrigens auch M55 und M80.
    Das DL 103 D (habe ich auch) ... dieses System ist aber gute 10 Jahre "jünger" als das Shure.
    Mit etwas Glück bekommt man das für um die 150 Euro (Hifido, Japan, inkl. aller Nebenkosten).


    Cheers, Holger

  • Hallo Gunnar,


    ich hatte einmal das V 15 -II mit noch intaktem Original Einschub, das hat mich nicht wirklich begeistert hat im Vergleich zu den anderen Shures die ich auch noch habe / hatte (V 15 -III, IV, V-MR, VxMR und Ultra 500).
    Ich wollte damals die ganze Shure Reihe (V 15 , Ultra) haben und habe nach meiner Erfahrung mit dem V 15 -II nicht mehr nach dem V 15 - I geschaut.


    Nach meiner persönlichen Einschätzung sind die "V15" Systeme erst ab dem V 15 -III für heutige Verhältnisse "noch ordentlich".


    Ich würde das Geld nicht investieren für diese V 15 - I Originalnadel (an der möglicherweise auch die Lagergummis verhärtet sind - keinesfalls kaufen ohne Probe ! ), nach meinem Dafürhalten könntest Du Dir da ein M 97 xE (aus heutiger Produktion) kaufen, das sicher in seiner Performance besser ist. (-> z.B. http://www.thomann.de/de/shure_m_97_xe.htm ). So eines habe ich auch noch, als "Universalsystem" mit dem man nicht "die letzten Flöhe husten hören will" gar nicht schlecht, vor allem für den aufgerufenen Preis.


    Das original V 15 - I stammt so aus dem Jahre 1964...


    Das v 15 -III ist heute noch "recht ordentlich", wird aber mit Original Einschub teuer gehandelt. Der MR- (micro-ridge Nadelchliff) Einschub dazu ist sehr teuer, würde aber ein v 15 V dagegen deutlich vorziehen.


    Für das v 15 -IV gibt es keine Original Einschübe mehr. Daher wäre dieses System für mich eher untinteressant. DAs V 15 -III gefiel mir i.V. zum V 15 -IV besser.


    Das V 15 V MR und V 15 xMR ist immer noch eines der besten MM Syteme (nach dem Ultra 500). (Dazu gibt es noch Original Einschübe aber teuer )


    Die Produktion der V 15 (x) V -MR Reihe musste aufgegeben werden, da man offensichtlich mit den Beryllium Nadelträgern ein Umwelt/ Produktionsproblem hatte (ist wohl irgendwie giftig ?). Allerdings ließen sich damit unvergleichlich geringe bewegte Massen (durch geringste Nadelträger -Röhrchen-Wanddicken) erreichen, die man mit einem Aluminium Nadelträger nicht hinbekommt.
    Die Shure Systeme der letzten Baureihen haben "exorbitant" hohe Abtasteigenschften (->Trackability, die man aber in der Praxis aber wirklich selten braucht, da es kaum so "schnell" geschnittene Platten gibt ).


    Ich würde mir keine Nachbaunadel kaufen, ausser es soll denn ganz billig sein und es geht nur darum "dass überhaupt etwas rauskommt".


    Ich denke mit Deinem TD 124 und dem alten SME Arm ist vielleicht einDenon DL 103 auch nicht übel, das kommt aber auf Deine Ambitionen an.
    Die feine Hochtonauflösung eines Shure V 15 - V.. gibt es damit nicht, wohl aber richtig (Bass) Druck.


    Das sind meine 2 cents in der Sache.


    Gruss,


    Udo (DL 8 WP)

  • Also erstmal Dank an Holger und Udo, für die umfassenden Antworten!


    Das V15 gab es ja wirklich in vielen Varianten! Ich würde es schon ganz gerne wieder einsetzen, grad weil es
    zum SME Tonarm gewichtsmäßig gut zu passen scheint. Ansonsten wäre ein schweres Headschell mit
    dem Denon 103 D auch denkbar.


    Wie kann ich das mit den verhärteten Lagergummis feststellen?
    Und was bewirkt solch ein sagen wir mal "Fehler"?


    Was mir an dem System sehr gut gefällt, ist seine Stabilität! Es scheint zumindest optisch unzerstörbar!
    Wenn ich mir dagegen das "Benz-Silver" Plastiksystemchen anschaue oweia!


    Gruß, Gunnar

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  • Hallo Gunnar,


    Du hast geschrieben:


    Ich würde es (V 15 -I) schon ganz gerne wieder einsetzen, grad weil es
    zum SME Tonarm gewichtsmäßig gut zu passen scheint.


    Klar, aber der SME Arm (--_> welchen Typ hast Du denn genau (3009 "uralt" mit Stahlarmrohr, mit Alurohr, mit Metall Lager oder mit Kunststofflager oder den Improved ?) - erlaubt Dir eine ganze Latte von Systemen einzusetzen,da der Arm mittelschwer ist und das mit einer Menge Systemen von der Compliance her harmoniert, so dass Du eine F res mit ~ 10 Hz bekommst . Du bist da nicht auf das V 15 -I festgelegt.


    Wie kann ich das mit den verhärteten Lagergummis feststellen?


    Am Anfang (der Verhärtung) verzerrt es nur bei Passagen mit "großen Lautstärken", später verzerrt es dann total. Das ist mir aber nur 1 mal untergekommen bei einer Original Nadel für ein v 15 -IV aus dem E... . Ansonsten hatten die Shures die Gummis vorgealtert.
    Ich habe noch eine einwandfreie V 15 - III Nadel von 1978. Das kommt auch sehr auf die Lageung an. Auch die Nadel von V 15 -II war noch OK, die sollte ausden frühen 70-ern datieren.


    Was mir an dem System sehr gut gefällt, ist seine Stabilität! Es scheint zumindest optisch unzerstörbar!


    Die Metallgehäuse haben auch gewisse Vorteile (-> Thema Resonanzen) . Aber... das Inneleben ist auch sehr wichtig, aus welchen Materialien die verbauten Polschuhe sind und deren Geometrie, der Draht der Wicklungen - heute gibt es z.B. hochreine sauerstoofarme Drähte) . Ferner sind die Magneten, die im Trägeröhrchen verbaut sind sehr wichtig, hier gab es in den letzten Jahrzehnten ganz neue Materialien.
    Hast Du schon mal eine alte Festplatte aus einem PC geschlachtet un die "Stärke" der kleinen Magneten "erfühlt" ?
    Besonders in Nadelträger steckt jede Menge Know- How.


    Ich will Dir ja gar nicht ausreden dieses Sytem wieder in Ordnung zu bringen, aber Du wirst damit das Potential des TD 124 und des Arms nicht im entferntesten ausnutzen.
    Ich denke Du solltest mal ein Paar Leute aus dem Forum in Deiner Gegend besuchen und mit ziemlicher wahrscheinlichkeit gibt es da eine Menge Leute mit SME 3009 Armen, die Headshells sind ja schnell ausgetauscht und der Arm ist auch schnell eingestellt. Probier mal aus, was verschiedene Systeme können uns was nicht !


    Was ist denuas Deinen schönen alten Siemens ELA Lautsprechern geworden ?


    Gruss,


    Udo (DL 8 WP)

  • Hallo "Westbahnkarl",


    von Dir hatte ich doch mal die MR-NAdel für das V 15 -III bekommen oder (?)


    Habe mir gerade mal die VN 35 angesehen, die die Japaner da anbieten (aus Deinem Link).
    So eine mit der Aufschrift "Special Tracking" hatte ich vor längerem mal vom William T., ich glaube für damals 19 € bekommen (?)
    meinen Test dieses Sch.... kannst Du in einem meiner alten Beiträge lesen. Und dafür wollen die 98 US $....


    Hast Du da mal was in Japan bestellt ?
    Wie ist Deine Erfahrung mit diesen Nadeln ?


    Was sind da für Nadeln verbaut und was für Nadelträger / Magneten ?


    Wenn es nämlich wirklich mal was gutes gäbe, wäre ich dafür auch zu haben....


    Gruss,


    Udo (DL 8 WP)

  • Hallo Udo, ich geb mal ein schnelles Foto vom Tonarm durch:analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/5539/.



    Ich meine es ist ein 3009 Series II Auf dem Headshell steht (shure SME). War eventuell
    eine Zusammenarbeit zwischen beiden.
    Durch die beiden Gewichte lässt sich ein leichter Tonabnehmer schlecht einsetzen,
    zumindest hats bei mir nicht gut geklappt! Vielleicht brauche ich dann ein gewichtigeres
    Headshell!



    Zur ELA Anlage komme ich gleich nochmal, muss mal grad was erledigen!





    Gruß, Gunnar

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    Einmal editiert, zuletzt von Gunnar ()

  • Jou, das ist ein zeitgenössischer 3009er, also einer aus den Sechzigern, ich hatte auch mal so einen mit zweiteiligem Gegengewicht.
    Es gab damals auch original SME-Headshells in schwererer Ausführung, die sehen aus wie die bekannten aber haben keine Löcher drin und teilweise haben sie noch eine Stahleinlage zur Gewichtserhöhung. Ich habe zwei von der Sorte, die wiege ich mal...


    Cheers, Holger

  • So, hier Bild 1:



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/5544/



    Gewicht von links nach rechts: 7,5g, 6,5g, 6,1g, 13,9g



    Hier Bild 2 (die beiden ohne Löcher von unten):



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/5543/



    Man kann die silberne Stahleinlage erkennen.



    Cheers, Holger

  • Hallo Holger, ja sowas habe ich mir schon gedacht das es da verschiedene Gewichtsklassen gegeben hat.
    Ich hab aus Verzweiflung mit einer Beschwerung (Unterlegscheiben+fermit ) auf dem Headshell experimentiert.
    Wenn du da eines doppelt hast..!



    Irgendwie habe ich das erste Foto gelöscht (hier nochmal):analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/5556/



    Hallo Udo,
    Die Siemensbeschallung läuft grad als Bassunterstützung für meine Sabas, im offenen Originalgehäuse!
    Die erste Bassunterstützung die mit den Sabas sehr gut funktioniert.



    Alle anderen Versuche den Sabas ein wenig mehr Fülle, und Druck im Bass zu verschaffen waren nix.
    Trotzdem reizt mich der Nachbau der Eurodyn Kinobeschallung sehr, aber da muss erst noch das
    passende Horn und der richtige Treiber her. Da bin ich noch auf der Suche!



    Irgendwie scheinen mir diese Beschallungssysteme nachzulaufen
    Ratze fatze heute wieder ein schönes Exemplar! .. (Passt jetzt wirklich nicht hierher)
    aber die Bilder muss ich jetzt mal auf die schnelle hier mal reinstellen:diese "Philipsbüchse" ist
    aus einer Reithalle!: analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/5557/



    Lautsprecher: sind drei Stück verbaut: analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/5558/



    Nochmal der Einschub von oben:analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/5559/





    Die Treiber sind allesammt mit Baumwolle eingepackt, ich weiß noch nicht genau was für
    Magnete da verwendet wurden. Das Teil hat schon einige Jährchen gefeiert!
    Massiver Aludruckguss Wandstärke von gut 2,5cm!!
    Alle Lautsprecher funktionieren tadellos. Klang ist vielversprechend.









    Gruß, Gunnar

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  • Hallo!


    Der 3009er ist bei Mario Grötzinger verkabelt worden. Die Arbeit
    gefällt mir sehr gut.


    Es gibt ja unterschiedlichen Bauformen des 3009ers mit zweiteiligen Gegen
    gewicht. Soweit ich weiß, betrifft es die Teilung des Tonarmrohres kurz
    hinter dem Messerlager. Auf "Vinyl lebt" habe ich darüber keine Info
    gefunden.


    Wer kennt diese beiden Varianten?


    Ich wollte das alte V15 wieder anbauen und habe mir einen original Shure
    Nadeleinschub besorgt. Ich habe leider keine Beschreibung mehr.
    Ich weiß nicht wie hoch das Auflagegewicht genau ist. (evtl. 1,5gramm?)


    Auch mit dem Justieren bin ich mir noch nicht so sicher. Ich arbeite eigentlich
    mit mm-Papier und darauf eingezeichneten Punkten. Ich habe aber gehört
    das die SME Tonarme mit einer eigenen Schablone justiert werden...!?

    Vielen Dank schon mal!



    Gruß, Gunnar

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    Einmal editiert, zuletzt von Gunnar ()

  • Hallo Gunnar,



    Zur Justage der SME Arms verwende diese Schablone.



    Wenn Du den Druck skalieren kannst, mach es so, dass vom Mittelloch-Mittelpunkt bis zum Nadelaufsetzpunkt genau 60 mm sind. Das kannt Du Dir auch selbst malen mit mm- Papier. Wenn Du vorn am Systen eine Bleistiftmine hinklebst (Tesa oder Plastk Fermit) geht die Justage leichter.



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/9200/



    BEsser und bequemer geht es mit einer sogenannten Schön Schablone oder ähnlichen Konstrukten. die Sind auch für 2 Punkze Konstruiert, damit kannst Du den Überhang und die Kröpfung einstellen bzw. kontrollieren. Linke im Bild siehst Du auch wie man die Bleistiftmine anbringt.



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/9184/



    Ach ja, das Shure V 15 (erste Version, vor 1967 - da kam das V 15 -II raus) sollte mit VN2E Einschub mit 0,75 ...1,5 g Auflagekraft gefahren werden.





    Gruss,



    Udo (DL 8 WP)

  • Hi Udo, ich danke Dir für die ausführlichen Informationen.



    Das System und klingt schon nach grober Justage sehr gut. Der Nadeleinschub
    Original Shure war nicht so leicht aufzutreiben. Aber das hat sich gelohnt!
    Ein wirklich tolles System, klingt schön ausgewogen. Das mochte ich an den
    alten Shures schon immer sehr gerne. Ein großartiger, bauchiger Grundton-
    bereich.




    Gruß, Gunnar

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