• Hi,


    zur Beruhigung aller, die zwei Widerstände statt einem in den Pearl Ausgang gesetzt haben:
    Um zu checken, ob ich einen Denkfehler mache, habe ich eine Rauschsimulation beider Versionen gemacht.
    Nicht falsch gedacht - es ist kein Unterschied erkennbar...


    (hätte auch Bilder dazu einstellen, wenn das Hochladen ohne Klimmzüge klappen würde).


    Gruß


    Achim

    Beschallung nicht nur Hobby, Plattenspieler als Nostalgie-Steckenpferd.

  • Der thread ist zwar schon alt, aber..

    Ich habe seit ein paar Tagen eine Pass Pearl one.

    24 Std. konnte ich ganz hervorragend Musik hören, dann nach einer Hörpause ohne das Gerät auszuschalten war plötzlich die ganze Verstärkung auf beiden Kanälen weg, wenn LS Poti ganz aufgedreht wurde hörte man aber leise beide Kanäle laufen.

    Messtechnisch sind die meisten gemessenen Spannungen o.B.

    nur um den Ausgang vorm Ausgangs Kondensator bei beiden Kanälen

    mess ich anstatt 19V jetzt 0,9V.

    Wer hat ein Paar SK389 oder gematchte sk170BL übrig?

    "And sometimes there are barely perceptible nuances in its sound which do not allow it to cross the fine line between the good and the great sound."

  • Da bist du nicht der Erste, bei dem die 2SK389 in der Pearl gestorben sind :(

    Aus der Erinnerung gab es da eine Möglichkeit dies zu verhindern, wenn man die Verbindung der Source Pins trennt und über separate Widerstände anschließt.

    Da müsstest du mal googeln…


    2Stk. 2SK389 habe ich noch als Original.

    Bei Interesse PN.

    Ich selbst werde die wohl nie verbauen, da macht es keinen Sinn 10 weitere Jahre drauf herum zu sitzen ;)

    Es ist sehr schwer überhaupt noch originale Typen zu kriegen.


    Daniel

  • Hi,


    In der originalen Pearl (Artikel von Wayne Colburn, 2001, sind sowohl die JFEts der Eingangsstufe als auch des Ausgangstreibers mit bipolaren Transistoren kaskodiert.

    Es sind dann eine Reihe Selbstbauten aufgetaucht, die mit anderen Bipolaren arbeiten, oder sie gleich ganz weglassen. ||

    Diese Unterlassung kann unter ungünstigen Bedingungen zu einem LatchUp führen, was einem Totalausfall gleich kommt.

    Die Bedingungen sind hohe Drain-Gate-Spannung und hoher Drainstrom, vielleicht noch verbunden mit erhöhten Gate-Widerstand.

    Ursache ist der u.A. Temperatur-abhängige Gate-Leckstrom.

    Leider zeigen nur wenige JFET Datasheets das Gate-Leakage Diagram vernünftig an und selbst in der Literatur wird es eher beiläufig erwähnt.

    Horowitz Ch3, JFETs ist eine der klarsten Quellen.

    Nun, was passiert ist:

    Der arme JFET wird unter für Ihn hohen Betriebsspannungen und gleichzeitig hohen Drainströmen gefahren --> er wird flauschig warm.

    Die Gate Leakage verdoppelt sich zunächst etwa alle 10°C und senkt die Gate-Source-Spannung (betragsmäßig).

    Der Drainstrom steigt und damit die Draingate-Spannung, die Verlustleistung in Form von Hitze steigt.

    Der Effekt steigt durch hohe Werte des Gatewiderstandes durch den der Leakagestrom oft vollständig fließt, wenn die vorliegende Stufe Kondensator-gekoppelt ist.

    Wir haben es also mit einer praktischen exerzierten Form des Klimawandels zu tun der auch im Kleinen zu einem Kollaps führt .... LatchUp.

    Horowitz CH.3 JFETs - Gate Leakage.pdf


    Sowohl die Pearls als auch einige Borbely Ausgangsbuffer fahren solch heiße Arbeitpunkte und ich habe selbst ähnliche Buffer mit LSK389 verloren.


    Was tun sprach Zeus?

    Mein Vorschlag 1 wäre den Ausgangsbuffer mindestens mit potenteren JFETs oder (!) selbstleitenden MOSFETs auszustatten.

    Das Rauschverhalten ist an dieser Stelle kaum mehr relevant.

    Alternative 2 wäre ein aufwändigerer Buffer wie z.B. mein Calvin und dessen Ableger.

    Haben sich in der Paradise ja offensichtlich bewährt.


    jauu

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • Dumme Frage:

    unabhängig von Klang,

    gingen an Stelle des SK389 nicht auch 2 Bipolare, und wenn ja welche?

    Rudifix seine Symasym TO3 konnte ja auch wahlweise mit Bipolartranistoren oder SK170 im Eingang ausgestattet werden...

    Hintergrund: ich habe ne Menge an KSA992/1845 rumliegen.

    "And sometimes there are barely perceptible nuances in its sound which do not allow it to cross the fine line between the good and the great sound."

  • Im Gegensatz zur PEARL 2 arbeitet in dieser ersten version der 2SK389 (Q6) nicht als Differenzverstärker sondern im Parallelbetrieb. Warum man hier einen Doppeltransistor vorsah, durch den auch noch insg. 10mA fließen, habe ich bis heute nicht verstanden.

    Ersetzen würde ich ihn mit zwei Darlingtons jeweils bestehend aus einem BF256 (sehr kapazitätsarmer Eingang) und einem BC560C oder BC550C nach diesem Grundprinzip (2. o. 3. Schaltung):

    Exploring the Darlington and Sziklai transistor pair
    Advantages of compound transistors, Darlington-pair (CC-CE), Sziklai Darlington, CC-CB stage, Frequency response, Input impedance, Phase reversal in BJT…
    analogcircuitdesign.com

    dabei würde ich die Stromaufteilung im Hinblick auf beste klangliche Resultate so vornehmen, das durch den jFET 0,5-1mA fließen und durch den BC550C 10-12mA.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Hi,


    habe übrigens in meiner vorgestrigen CoronaMatschbirnenVerfassung etwas entscheidendes durcheinander gebracht. :sorry:

    Die zweite Stufe der Pearl ist nicht als Buffer mit Verstärkung 1, sondern als linearer Verstärker mit ca. 30facher (~+30dB) Verstärkung geschaltet.

    Da die Transkonduktanz der JFETs in die Verstärkung eingeht und nicht allzu hoch ist,

    wäre die Verstärkung der 2ten Pearl-Stufe mit nur einem SK170 (oder 1/2 SK389) selbst bei dem hohen eingestellten Ruhestrom nicht erreichbar.

    Mit einem höheren Lastwiderstand (orig. 1k) ließe sich das erreichen, aber wie üblich führen Verbesserungen eines Parameters zur Verschlechterung eines oder mehrerer anderer Parameter, namentlich Bandbreite, Ausgangsimpedanz, Rauschen, etc.

    Die Nutzung des ohnehin vorhandenen zweiten JFETs ergab sich daher fast zwangsläufig, da erst das parallele Paar ausreichend Transkonduktanz aufwies (überschlägig sollte es für etwa 40fache Verstärkung, also +32dB reichen).


    Was tun sprach Zeus, nochmal.

    Mit den KSA-Bipolaren kannst du selbstverständlich eine passende Verstärkerstufe bauen.

    Die Frage ist ob die sehr einfache singleended Struktur sich damit annähernd ersetzen lässt.

    Original simpel, bzw. bauteilarm? Nein!

    Aber strukturell, also singleended durchaus.

    Es fallen mir hier SEPP/SRPP Schaltungen ein und ganz Ähnliches nach Alex Nikitin (Creek OBH-xx), sowohl in rein bipolarer, als auch in hybrider JFET/Bipolar Ausführung.

    Letztlich sind z.B. die Calvin-Buffer nur als Buffer verschaltete Gain-Cells (Hybridkomplementäre-Darlingtons, oder Hybrid-Sziklai).

    Eine Gain-Cell ist im einfachsten Fall ein einzelner Transistor ... mit seinen inhärenten starken Abweichungen von erwünschten Eigenschaften ... im komplexen Fall ein ganzes Transistorgrab.

    (Hybrid)-Sziklai Strukturen mit nur zwei Transistoren und etwas Hühnerfutter drumherum stellen schon eine in mehrern wichtigen Parametern stark verbesserte Gain-Cell dar, ohne den grundlegenden klanglichen Charme von SingleEnded JFET Schaltungen zu stark zu verändern ... quasi ein Super-JFET.

    Durch entsprechende Dimensionierung lassen sich die Parameter der Gain-Cell einstellen und auf die Anwendung hin optimieren.

    Also eine hoch verstärkende und gleichzeitig schön rauscharme und sehr verzerrungsarme Gain-Cell aus einem JFET der XXXX4393 Derivate und dem KSA992, plus vier Widerlingen könte ich mir an dieser Stelle sehr gut vorstellen, ohne daß der Aufwand übermäßig ansteigt.


    jauu

    Calvin


    ps. ich hätte auch noch originale 2SK373 von Toshiba.

    Ein sehr rauscharmer N-Kanal Kleinleistungs JFET im TO92 Gehäuse, der mit einer V(BR)DGS von 100V gut zum KSA992 passt und Hochvolt-Gain-Cells erlaubt. ;)

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • Vielen Dank an

    @A.K

    u.

    Calvin


    für Eure Bemühungen mir etwas verständlich machen zu versuchen...

    Ich habe in meinem bescheidenen Transistorlager noch vier orginale 2SK170BL aus einer 33Jahre alten Harman Kardon
    (HK6800) Phonostufe (welch Ironie) gefunden. Diese konnte ich leider nicht messen, habe keinen "The JFET-matcher" , wußte aber daß die funktionieren.

    Damit habe ich die vorher eingesetzten SK389GR ersetzt und die nachfolgenden ZTX450 durch KSC1845.

    Nun funktioniert die Pearl wieder, ich weiß nicht wie lange aber immerhin kann ich wieder Musik hören. Klingt genauso wie vorher, leider ein wenig nach rechts verschoben... muß wohl irgendwann nochmal ran mit gematchten Teilen, oder Balanceregler verwenden.


    P.S. Hat jemand zufällig eine "The JFET-matcher" Platine für mich übrig?

    "And sometimes there are barely perceptible nuances in its sound which do not allow it to cross the fine line between the good and the great sound."

    Einmal editiert, zuletzt von citationfan ()

  • Ein Jfet-Matcher nützt dir aber in sofern nur etwas, wenn du genügend SK170 zum matchen vorrätig hast...ein echtes Matching ist das dann aber auch nicht.


    In der HK68xx Phonostufe sind Toshis verbaut? Uh...da muss ich doch gleich mal schauen...

    Kontaktaufnahme nur per E-Mail. Eigene Adresse ist mitzusenden.

  • Übrigens, User "RM"(er lebt in Schweden) aus dem diyaudio Forum löst sein Transistorenlager auf.

    Dort gibt es u.a. 1500 SK170/SJ74 in GR,BL u.V, gematched in vielen Versionen,

    dann hunderte SK389 in GR, BL u. V

    und er bietet viele tausende BJT SA170BL/SC2240BL an

    u. vieles mehr.

    Obige sollen alles orginal Toshibas sein...

    "And sometimes there are barely perceptible nuances in its sound which do not allow it to cross the fine line between the good and the great sound."

    Einmal editiert, zuletzt von citationfan ()

  • 2SK389 hätte ich vermutlich auch noch ein paar. Und auch 2SK170 vermutlich auch gematcht.


    Nebenbei: Damals als die XOno durch die Hype Decke ging, hast du kaum die beiden jFets bekommen. Alle haben sie gehamstert. ;)


    Nachtrag: Vielleicht sollte ich das Zeug aufheben. In 30 Jahren sicher so gesucht wie die ein oder andere Vintage Röhre. ;)

    "Nichts ist vergleichbar mit der einfachen Freude, Rad zu fahren."
    -- John F. Kennedy

  • Wenn Du jetzt noch passende 2SJ109er dazu hast bestimmt 😉


    Nein. Seit Linear Systems wirklich hochwertige Replikate der originalen Toshibas herstellt und diese sowohl als N und P Channel verfügbar sind ist der Markt nicht mehr sooooo irre leer gefegt. Ausserdem werden die neuen Projekte insgesamt weniger auf entsprechende Transistoren ausgelegt. Siehe Whammy / Pearl 3 oder auch Zen Mods Varianten der Pass Schaltungen.


    Und mir den 2SK209ern gibts im SMD Format hervorragende alternativen, die mittels TO92 Adapter auch als Ersatz dienen. Ich darf für einen Bekannten einen DCB1 aufbauen und hab mir einfach die SMD Typen bei Mouser mitbestellt und entsprechend die 2SK170er damit ersetzt.