Der virtuelle Monoisten-Stammtisch - überregional, frei und unparteiisch!

  • Die Entzerrung hat mit Mono oder Stereo erstmal rein gar nichts zu tun, raetsken. Beim Schallplatten- bzw. Folienschnitt wird das Musiksignal in der Wesie verzerrt, dass Tiefen abgesenkt und Höhen angehoben werden. Bei der Wiedergabe findet im Phono(vor)verstärker spiegeldbildlich eine Entzerrung im Maß der Verzerrung statt, so dass sich beides wieder ausgleicht. Ob das nach RIAA, CCIR oder NARTB geschieht, ist im Prinzip egal.
    Da die heute allgemeinverbindliche RIAA-Kurve erst 1956 ins Leben gerufen wurde und dann noch einige Jahre brauchte, bis sie alle anderen Kurven verdrängt hatte, trifft man bei alten Platten eine bunte Vielfalt an Entzerrungen an. Wurde also nach NARTB verzerrt, wird aber nach RIAA entzerrt, dann klingt das oft eher lustig, und hier setzen die Verstärker mit wählbarer Entzerrung an.


    Ob das zu entzerrende Signal mono- oder sterophon ist, spielt dabei keine Rolle.


    Weiterführendes: http://www.badenhausen.com/VSR_History.htm -> A. Schneidkennlinien


    Gruß
    Gerd


    Edit: Link repariert

    2 Mal editiert, zuletzt von RS1500 ()

  • Hallo Raetsken,


    die RIAA ist unabhängig von Stereo oder Mono seit 1955 eine Entzerrungsempfehlung. Wurde nur leider oftmals nicht angewandt sondern die Plattenhersteller kochten in Punkto Schneidkennlinie - Entzerrung ihr eigenes Süppchen. Da war viel unterschiedliches Unterwegs, was aber anhand des Labels meist zuzuordnen ist. Heute ist die Entzerrung kein Thema mehr weil sie natürlich der RIAA Norm entspricht.


    Was genau die Wiedergabe in echtem Mono deutlich besser macht als das Summensignal von Stereo, darüber wurde hier im Forum viel diskutiert. Das müsste ein Elektroniker der sich in dieser Materie auskennt einmal plausibel machen. Die Hörergebnisse der Monoisten mit richtigen Monoketten bestätigen das alle unisono.


    Gruß


    Michael


  • Feedback


    Hallo Raetsken,


    ich war zunächst auch etwas skeptisch als ich zum ersten Mal mit dem Thema konfrontiert wurde.


    Zwei Hörabende bei zwei netten Menschen hier aus dem Forum haben mich überzeugt.
    Ich habe seit einigen Tagen einen eigenen Dreher mit einem Monosystem (ProJect 6.1 + Audio-Technica AT3/LP) und bin restlos begeistert.


    Du solltest Dir auf jeden Fall mal eine Möglichkeit suchen, dir Monoplatten auf einem Monsystem anzuhören. Du wirst Dich wundern .... :)
    Man kann viel dazu schreiben, aber es ist schwierig die eigentliche Fazination rüberzubringen ohne es entsprechend gehört zu haben.


    Ich habe gestern Abend noch diverse Platten damit gehört. Die alte Monoversion einer amerikanischen Ella-Verve Pressung habe ich so bisher noch nicht gehört (ich glaube der Wolle wäre heute forh, wenn er mir diese damals nicht verkauft hätte :) ).


    Viel Spass beim Ausprobieren!

    Gruss Peter

  • Hallo Peter,
    herzlichen Glückwunsch zum Einstieg in Mono 8)


    Ist das AT3/LP denn schon eingespielt?


    Gruss


    Horst


    PS: Ich habe die Ella Fizgerald in Berlin (Mack the knife..) als Verve US und D Pressung. In Stereo war der Unterschied zwischen beiden LPs marginal, aber mit einem Mono Abtaster klingt die US Pressung viel besser. :D

    LG


    Horst

  • auch noch jede Menge Monoplatten von Ella im Regal, so dass ich das fehlen der Einen gut verkraften kann.
    Zudem macht es mich auch froh, wenn Du Spass an der Platte hast.


    Gruss Wolle

    Hallo Wolfgang,


    du kannst noch deutlich mehr verkraften. Ich werde dich nach der Messe sicher konsultieren um Spaß zu haben damit du froh wirst. :)


    Gruß
    Michael

  • Wie siehts eigentlich mit den passenden Tonarmen für die korrekte Monowiedergabe aus?Welche wären besonders zu empfehlen?Damit mein ich nicht Herteller sonder eher welche Art,wie zB. Holz oder ölgedämpfte ?
    Gruss Dieter

    Monohörer


  • Feedback


    Hallo Horst,


    nein, das System hat ja gerade mal rund 3 Stunden auf dem Buckel. Im Moment fahre ich das ganze über das Phonoteil meines Musical Fideltiy A1 (das klingt schon richtig gut).
    Aber was noch fehlt ist ein separater Phonopre. Hier habe ich schon was in Richtung Trigon Advance in der Pipeline. Ich habe mich dazu entschlossen, weil ich mit dem Gerät sehr gute Erfahrungen gemacht habe und ich die Option haben möchte auch noch einmal ein zweites Stereosystem ausprobieren zu können. Den Kompromiss zu einem variablen Mono-Phonpre gehe ich dabei bewusst ein. Die Verkabelung werde ich (da einheitlich) mit einem Linn black connect realisieren.


    Ich gehe mal davon aus, dass der Trigon mit dem Kabel und das System rund 50-60 Std. brauchen um eingespielt zu sein.


    Wir können ja am kommenden Samstag in Krefeld das Thema gerne noch einmal erörtern.


    Ein Hörtermin mit entsprechender Software ist wohl nicht zu vermeiden :)

    Gruss Peter

    Einmal editiert, zuletzt von Peter Dahm ()

  • Wie siehts eigentlich mit den passenden Tonarmen für die korrekte Monowiedergabe aus?Welche wären besonders zu empfehlen?Damit mein ich nicht Herteller sonder eher welche Art,wie zB. Holz oder ölgedämpfte ?
    Gruss Dieter

    Feedback

    Hallo Dieter,


    meine Erfahrung ist die, dass man schon mit einem einfachen Dreher und einem einfach Arm hervorragende Ergebnisse erzielt.


    Dies war auch in etwa der Rat den ich vor der "Marktsichtung" von Kennern bekommen habe.


    Man braucht hier keine tausende von Euros auszugeben. Der Mehrgewinn an Klang ist auch hier - wie so oft - nur durch den Einsatz von viel Geld zu erreichen.


    Aber das muss jeder selber wissen.

    Gruss Peter

    3 Mal editiert, zuletzt von Peter Dahm ()

  • Tach zusammen,


    ich nehm' dann auch mal Platz! :P


    Ich hätte auch gleich einen Frage: wie sieht es mit Neuauflagen alter Mono-Aufnahmen aus? Ich hab z.B. eine Aufnahme von Furtwängler, Brahms No.1, als EMI-Mono von 1984, "previously unpublished". Oder ein Schubert Klaviertrio mit Pablo Casals von 1952, von CBS 1976 herausgegeben. Sind dafür auch spezielle Mono-Nadeln erforderlich, oder sind die schon für Stereo-Abtaster gepresst? Denn wenn die von den Masterbändern neu geschnitten wurden, hat man doch wohl für moderne Abtaster publiziert, oder?


    Gruß,
    Ralf

    Thorens 126 MkII mit Fuß-Netzteil, SME 3009 III, Ortofon Virtus II, Einstein Vollverstärker, Rogers LS3/5a, Sun-Leiste, Sommer-Kabel

  • Ja, sind sie im allgemeinen, aber mir schwirrt irgendwas zu dem Thema im Hinterkopf über aktuellere Wiederveröffentlichungen herum...

  • Hallo Ralf,


    im Prinz ja bis auf eine Ausnahme. Classic Records presst original Monoaufnahmen auch heute wieder mit Monorille, was ich sehr konsequent und authentisch finde. Einziges Zugeständnis, abweichende Entzerrungen der Originale sind der RIAA angepasst. Die haben so manch tolle Jazzeinspielung von Bluenote im Programm.


    Gruß
    Michael

  • Hallo Ralf,


    im Prinz ja bis auf eine Ausnahme. Classic Records presst original Monoaufnahmen auch heute wieder mit Monorille, was ich sehr konsequent und authentisch finde. Einziges Zugeständnis, abweichende Entzerrungen der Originale sind der RIAA angepasst. Die haben so manch tolle Jazzeinspielung von Bluenote im Programm.


    Gruß
    Michael


    Hallo Michael,


    welche CR-RI würdest Du als Mono-Einstieg aus dem Jazz oder Bluesbereich besonders empfehlen?

    Gruss Peter

  • Hallo Peter,


    wenn ich mich da mal einmischen darf:


    Hank Mobley: Soul Station BN 4031 (200g-Mono)


    Kann ich dir gern und umgehend leihweise zur Verfügung stellen. ;)


    Gruß
    Gerd


  • Hallo Gerd,


    sehr gerne ;)


    Dann kann ich direkt mal schauen was die VTA-Einstellung macht :)

    Gruss Peter

  • Hi,



    fuer mich ein Highlight des AAA-Forums in Krefeld:



    Es Lauft: A Night at Birdland ‐ Art Blakey (1954 – Blue Note 1521 Japan Reissue)



    - mit Denon DL-102:
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/7899/



    - am klassischem SME 3012/2:
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/7900/



    - und Thorens TD124 als Laufwerk:
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/7901/



    Im Hintergrund sieht man noch einen FR64 mit einem Stereotonabnehmer (?)
    und oben rechts ein Stueckchen (Finger) von Holger ...



    MfG, Ton

    Viele Grüße, Tony

    ______________________________________________________

    "Music's real, the rest is seeming" (Fats Waller)

    Einmal editiert, zuletzt von Lynnot ()

  • Hallo,


    dann will ich mich hier auch mal reindrängeln. Habe früher meine Monos auch mit einem Stereosystem gehört. Dann wurde vor ca. einem Jahr der Umstieg auf das ATMono3/LP gewagt. Eine echte klangliche Offenbarung. Der mickrige verrauschte Sound war plötzlich weg und die Musik stand ohne Kratzen und Knacken im Raum. Da möchte man fast nur noch Mono hören.


    Grüße