*Plattenwasch handgemacht*

  • Ich habe auch die Knosti. Das Waschergebnis fand ich okay und die manuelle Arbeit fand ich auch okay, wenn man dabei Platten hört. Ich wasche allerdings auch nicht alle Platten. Den Trocknungsvorgang finde ich allerdings unbefriedigend. Erstens dauert es lange, insbesondere kleine Reste bleiben ewig am Rand hängen. Zweitens hinterlässt die Flüssigkeit ihre Spuren (okay, das liegt vielleicht auch an der Flüssigkeit). Daher fände ich Ideen, die Trocknung ohne Sauger zu verbessern, auch willkommen. Ich habe überlegt, es mit dem Mikrofasertuch zu probieren. Man könnte die Platte in der Knosihalterung irgendwo einstecken, um sie zu drehen und mit dem Tuch abzuwischen. Mir ist bloß noch keine rechte Idee gekommen, was man als "Fassung" verwenden könnte. Außer einer zweiten Knosti, aus der man die Bürste entfernt. Aber dass wäre Geldverschwendung. Man könnte natürlich ein Gestell bauen, aber ich hoffe noch auf irgendeine einfachere Lösung mit einem Alltagsgegenstand...


    Gruß
    Robert

  • I...Den Trocknungsvorgang finde ich allerdings unbefriedigend. Erstens dauert es lange, insbesondere kleine Reste bleiben ewig am Rand hängen.


    Ich lasse mir Zeit. Platten sind im Gegensatz zu CDs halt langsamer ... die drehen ja auch nur mit 33/min 8)
    Wenn die Platte dann getrocknet ist, am Rand die allerletzten Tröpflein, die wische ich dann mitm Microfasertuch weg und sie sich auf dem Plattenteller dreht, reinige ich sogleich die nächste Scheibe. Dann stehen nach kurzer Zeit schon mehrere Scheiben im Trockner und ich kann auswählen, welche ich als nächste auflegen möchte.
    Ich nehme mal an, daß ich die Scheiben in der Zukunft auch nicht vor jedem Hören waschen werde. Neue Innenhüllen sind bestellt.



    gruß ingo

  • Ich möchte hier an der Stelle noch mal auf eine sehr preiswerte und effektive Methode der Plattenreinigung hinweisen. Als Gerät benutze ich eine Konsti. Als Reinigungsflüssigkeit setze ich den Glasreiniger von Schlecker (99 Cent / Liter) 50 % verdünnt mit Aquadest ein. Ich habe auch schon versucht, den Glasreiniger pur einzusetzen. Das hat nicht funktioniert. Ich durfte alle Platten noch mal waschen, weil beim Abspielen doch ein ziemlicher Dreck an der Nadel hängen geblieben ist. Das hatte ich mit der verdünnten Variante nicht. Ich drehe die Platte 15-20 mal in die eine und dann 15-20 mal in die andere Richtung. Damit habe ich selbst Platten, die jahrelang in einem Raucherhaushalt nass abgespielt wurden, wieder sehr gut hinbekommen. Die gebrauchte Reinigungsflüssigkeit sah auch entsprechend aus. Eine richtig schöne braune Brühe. Die Platten laufen ohne großes Knistern und es bleiben auch keine Dreckreste beim Abspielen an der Nadel hängen. Als Trockner setze ich eine Bohrmaschine ein. Mit 1500 Umdrehungen ca. 20 Sekunden schleudern und alles ist gut. Auf die Bohrmaschine bin ich gekommen, als im Akkuschrauber mal wieder die Akkus leer waren. Das geht zwar auch, hat aber den Nachteil, das der Akkuschrauber im Laufe der Zeit wegen der sinkenden Batterieleistung immer langsamer wird auch auch mit vollem Akku nicht die hohe Drehzahl der Bohrmaschine erreicht. Den Dreck in der Dusche kann man hinterher problemlos entsorgen. Nach der Schleuderaktion gehe ich einmal kurz mit einem Microfasertuch über die Platte und lasse sie dann in dem mitgelieferten Ständer noch kurz trocknen. Ich möchte hier jetzt nicht behaupten, dass diese Methode besser ist, als eine "richtige" PWM mit Absaugung einzusetzen. Ich bezweifel aber, dass die teuren PWM am Ende ein besseres Ergebnis erzielen. Ich gebe aber gerne zu, dass eine richtige PWM deutlich komfortabler ist. Mir sind die Dinger aber schlicht und ergreifend zu teuer.

  • Auch wenn dazu schon sehr viel geschrieben wurde, möchte ich aufgrund meiner persönlichen Erfahrungen mal was dazu schreiben:


    Zitat von guenni.s

    Ich möchte hier jetzt nicht behaupten, dass diese Methode besser ist, als eine "richtige" PWM mit Absaugung einzusetzen. Ich bezweifel aber, dass die teuren PWM am Ende ein besseres Ergebnis erzielen.


    Zweifel kannst du haben, deine Schlussfolgerung ist deswegen nicht richtiger. Wie der eine oder andere hier weiß, habe ich genauso wie oben beschrieben, meine Platten gereinigt (allerdings mit Akkuschrauber). Nachdem ich einmal den Unterschied nicht nur sehen sondern auch hören konnte war ich geheilt. Denn ganz egal, wie stark du schleuderst und wieviel Mühe du dir gibst: es bleibt immer ein Rest Schmodder in der Rille. Und auch wenn du das in den Bereich des Voodoo schieben möchtest: der Unterschied ist deutlich hörbar. Es besteht ja immerhin ein Unterschied zwischen dem Nichthören von Knistern und gutem Klang... Deswegen: erst mal ausprobieren und dann urteilen ;)


    Zitat von guenni.s

    Ich gebe aber gerne zu, dass eine richtige PWM deutlich komfortabler ist.


    Kommt drauf an: eine Okki Nokki ist nicht deutlich komfortabler, wenn man auch die akustische Belästigung hinzurechnet... :) Trotzdem ist damit das Waschergebnis um Lichtjahre besser als bei der Knosti...



    Zitat von guenni.s

    Mir sind die Dinger aber schlicht und ergreifend zu teuer.


    Kann ich verstehen, es kommt immer auf den Anspruch an, den ich an das Ergebnis habe. Als ich nichts anderes kannte, fand ich die Knosti auch gut. Das hat sich mittlerweile geändert.

  • @guenni.s und @DerDickeBaer


    wir können ja mal eine Oberhausener Waschsession machen. Knost mit Bohrmaschine, Okki Nokki und Cheap thrill.

    Gruß Rainer


    "Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!"

    Kurt Tucholsky 1921

  • Hallo,
    Dicker Baer:
    Welche PWM hast du denn jetzt: Punktsauger oder Flaechensauger?


    Axel (dessen Frau letztens in der Dusche mit Bohmaschiene und Platten ueberraschte und seitdem immer so komisch guckt)

    Thorens 160 (ATR-Version)-Manticore Magician-Thöress-Vorstufe-SAC-Igel-Phonar Credo

  • Also ich habe heute eine Riesenladung Platten mit einer neuen Mischung aus Knosti und Cheapthrill gewaschen:
    Ich habe, nachdem ich die Knostilösung dreimal verwendet hatte, nun diese nicht noch mal nehmen wollen und die Cheapthrilllösung (70%Aqua.dest., 30% Isoprop., ein Spritzer Spüli) verwendet. Damit in der Knosti gewaschen. Dann habe ich die Platte in der Knostihalterung auf einen Eierkarton gesteckt, in den ich ein Loch gemacht hatte, so dass die Platte horizontal lag und drehbar war. Nach Cheapthrillempfehlung habe ich dann ein Mikrofasertuch zusammengerollt und die Flüssigkeit damit aufgesaugt. In der Halterung konnte ich die Platte ähnlich wie auf einem Plattenteller drehen und mit der anderen Hand mit dem Tuch trocknen. Nachteil: dadurch, dass die Platte nicht auf einem Teller liegt, kann sie sich an den Seiten runter biegen, man kann also nur wenig Druck ausüben. Da ich aber ohnehin mit dem Tuch mehr Aufsaugen als Wischen wollte, ging es auch mit wenig Druck. Wenn man das Tuch oft genug wechselt, werden die Platten sehr einfach und schnell trocken, ohne Film oder Reste. Ich habe immer eines auf der Heizung getrocknet, während ich mit dem anderen gearbeitet habe, das ging ganz gut. Wenn man ein zu feuchtes Tuch nimmt, dann zieht man Schlieren über die Platte. Optisch war das Ergebnis gut. Außerdem viel effizienter und schneller, als mit trocknen lassen im Ständer. Zumal ich beim Herausnehmen aus dem Ständer immer leicht mal mit der Platte an den Gummiteilen entlang schrappe.
    Gegenüber einer richtigen PWM bestimmt nicht perfekt, diese Methode, aber besser als nichts. Gegenüber dem richtigen Cheapthrill der Vorteil, dass man nicht noch einen alten Plattenspieler im Zimmer stehen haben muss. Nachteil: das mehrmalige Verwenden der Lösung, wie bei normalem Knostiverfahren. Ich denke aber, dadurch, dass man ja ca. einen halben Liter Lösung im Spiel hat, bleibt das Verhältnis Dreck zu Flüssigkeit immer noch gering. Nach jetzt ca. 30-40 Platten war die Lösung, die ich weg geschüttet habe, schon etwas grau. Für die letzten Platten war es also sicher suboptimal. Andererseits sollen die Platten ja nicht steril werden und ein bißchen Staub gelangt bereits beim Einpacken wieder daran.
    Akustisch war ich zufrieden, auch zwei alte, extrem verknarzte Flohmarktplatten, denen ich kaum noch Chance einräumte, klangen wieder richtig gut. Ich kann es aber natürlich nicht mit dem Ergebnis einer Profimaschine vergleichen.


    Gruß
    Robert

  • Gegen eine Oberhausener Waschsession hätte ich nichts einzuwenden. Wir müssen nur noch die Rahmenbedingungen festlegen. Am besten wäre, wenn man 3 identische Platten hätte. Die müßten dann aber gleich dreckig und gleich oft gespielt worden sein. Da bleibt fast nur noch neue Platten kaufen und gleichmäßig dreckig machen. Ansonsten wäre ja vielleicht auch so mal ganz nett, sich mit den anderen Oberhausenern zu treffen; muß ja nicht nur zum Waschen sein.

  • Zitat von zola

    Hallo, Dicker Baer:
    Welche PWM hast du denn jetzt: Punktsauger oder Flaechensauger?


    Einen Flächensauger selbstverständlich, die Punktis sind mir viel zu lahm ;) Nein, ist nur Spaß, war einfach von der Mera am meisten überzeugt.


    Zitat von guenni.s

    muß ja nicht nur zum Waschen sein.


    ich wasch mich auch lieber allein... :)


    Können wir demnächst aber ruhig mal planen, bin zur Zeit allerdings noch ziemlich im Stress.

    Einmal editiert, zuletzt von DerDickeBaer ()

  • Ansonsten wäre ja vielleicht auch so mal ganz nett, sich mit den anderen Oberhausenern zu treffen; muß ja nicht nur zum Waschen sein.


    Das wäre 'ne gute Sache. Mittlerweile gibt es ja hier eine regelrechte Oberhausener Invasion. Vielleicht sollten wir die Diskussion im Stammtischthread weiterführen.

    Gruß Rainer


    "Nichts ist schwerer und nichts erfordert mehr Charakter, als sich in offenem Gegensatz zu seiner Zeit zu befinden und laut zu sagen: Nein!"

    Kurt Tucholsky 1921

  • Hallo,


    wieso glauben eigentlich immer noch Leute daran, das die Haare einer Bürste so tief in den Rillengrund eintauchen und dort den Dreck wegputzen ? Ein Haar, welches so dünn wäre, um dorthin vorzudringen, wäre so weich, das ein festgebackener Schmutzkrümel nur darüber lachen könnte. Außerdem würden solche Haare auf Grund der Reinigungsflüssigkeit sofort zusammenpappen. Die Bürste hat nur einen Grund : Reinigungsflüssigkeit verteilen. Und dann muss diese den ganzen Schmodder auflösen, ihn vom Vinyl trennen. Das, was Vinyl und unerwünschten Dreck kleben lässt, muss vom Reiniger `` erkannt´´ werden. Soll heißen : wenn jemand Uhu in den Rillen verteilt hat, muß das Reinigungsmittel auch Uhu lösen können.


    Ist dieser Zustand vohanden, gilt es den gelösten Dreck zu entfernen. Mit einem Tuch nimmt man den einen oder anderen Schmutzpartikel auf, verteilt aber auch diese Teilchen fein säuberlich auf der Platte. Wegblasen ? Wird schön im Wohnzimmer verteilt, und garantiert finden einige Partikel den Weg zurück zur Platte. Also : z.Zt. ist Absaugen die beste Möglichkeit, den Dreck zu entfernen. Meine Meinung.


    Grüße,


    betamax

  • Statt der Knosti-Flüssigkeit benutze ich jetzt TETENOL Mirasol 2000 (Fotozubehör) - www.tetenal.com
    Das Mittel entspannt das Wasser und es trocknet streifenfrei ab. Eine Flasche mit 0,25 l hält wohl eine Ewigkeit, da ich jedesmal neu nur einen Tropfen dazu gebe.


    Zum Vortrocknen benutze ich für jede Platte ein neues TEMPO Taschentuch, die sind wirklich fusselfrei.


    Gruß Peter

  • Guten Abend,


    ich bin schon seit ca.15 Jahren "Knostiker"und mit den Resultaten sehr zufrieden(ich weiß,daß es noch besser geht,aber das ist hier nicht das Thema),wobei ich bis vor kurzem das Gerät nur bei sehr frischen Platten eingesetzt habe dh.weniger zur Reinigung,sondern vielmehr zur Demagnetisierung.


    Seit einiger Zeit lege ich mir auch regelmäßig Scheiben über Ebay zu(schon beeindruckend,was man da alles findet),die doch häufig schon einige Jahrzehnte "auf dem Buckel"haben und von ihren Besitzern nach x-maligem Abspielen samt Partyresten irgendwann mal in eine große Kiste verstaut und auf den Söller gebracht wurden.


    Ich habe nun die Erfahrung gemacht,daß die "Knosti" einiges wieder "freilegen"kann,was an "Soundinformationen" in den Rillen steckt(ich meine NICHT die Masteringqualität o.ä.).Allerdings bin ich mir nicht sicher,ab dem wievielten Waschen man es gut sein lassen sollte:3x,5x,10x???


    Wer hat Erfahrungswerte? Hinweis:bisher hat keine meiner Neuanschaffungen mehr als 2 Waschungen erlebt,aber die Knosti hat eine Original Mono Procol Harum(1967!!) mittels zweier Waschgänge wieder in eine strahlende Schönheit verwandelt....(für meine Ohren),ist hier "mehr" auch besser??

  • Moin joboco,


    wie du schon sagtest, die Information freilegen, nicht aus der Rille rausputzen ;) - vom Schmutz befreien reicht.


    Wie oft man dafür waschen muss? Das kommt natürlsich auf den Verschmutzungsgrad der Platte und der Reinigungsleistung der Platte an.


    Neue Platten benetze ich, bürste einige Runden, warte 1 min und sauge sie ab - fertig


    Gebrauchte Platten, die optisch nicht allzu verdreckt sind Bürste ich zwei mal und lasse danach ca 5 min das Fluid einwirken und sauge ab.


    Bei offensichtlich verschmutzten Platten oder ehemals nass abgespielten mache ich eine Kombination aus beiden, d.h. ich sauge einmal den groben Dreck weg.
    Evtl. mit verschiedenen Mittelchen (LADS & PureGroove)


    Dann kommt die Hörprobe. zu 95 % sind die Platten dann OK, knistern nicht mehr oder nur noch vereinzelt. Wenn nicht wasche ich noch mal
    Aber bisher ist keine Platte mehr als 6 X gebürstet und 4 mal abgesaugt worden - zu mehr hab ich auch keine Lust.


    Wann ein erneutes Waschen der Platte angesagt ist zeigt mir meine Teller Matte. Wenn die Antostatische Wirkung nachlässt peckt die Matte nämlich an der Platte, das ist auch der Grund warum ich neue Platten wasche.


    PS: Willkommen im Forum!


    cu

    Thorsten


    Ich höre Black-Music [Soul & Funk] von Vinyl mit
    LINN Sondek LP 12, DIY Keal, Lingo, EKOS II, TROIKA ES || Linn Linto || Linn Majik DS || Technics RS 1500 || NAIM NAT 02, CD 3.5, NAC 72 + HiCAP || DIY NP Firstwatt F3 || LINN ESPEK || SauBär

    Einmal editiert, zuletzt von RunT ()

  • Guten Abend,


    ich bin schon seit ca.15 Jahren "Knostiker"und mit den Resultaten sehr zufrieden ...
    Seit einiger Zeit lege ich mir auch regelmäßig Scheiben über Ebay zu(schon beeindruckend,was man da alles findet),die doch häufig schon einige Jahrzehnte "auf dem Buckel"haben ... Ich habe nun die Erfahrung gemacht,daß die "Knosti" einiges wieder "freilegen"kann,was an "Soundinformationen" in den Rillen steckt...


    Hallo zusammen


    Bin zwar erst seit zwei Wochen Knostiker, aber mit dem Egebniss sehr zufrieden. Das disco-anstistat ist aufgebraucht und jetzt wasche ich mit Aqua destilla, wenig Isoprop und diesem Mirasol von Tetenal. Meine eigenen uralten Platten, 30 Jahre oder älter, werden wieder fast oder ganz knisterfrei, die Platten aus der Bucht ebenso. Habe in der letzten Zeit viel in der Bucht gekauft, vorwiegend Klassik, auch uralte Scheiben, denen die Behandlung mit der Knosti plus destilla + isopro + Mirasol sehr gut zu bekommen scheint. Eben höre ich eine Miles Davis Scheibe, Big Fun, von der ich zuletzt weniger begeistert war, jetzt, nach nur einer Wäsche, knistert sie nicht mehr. Dachte, das sei eine schlechte Pressung. Ne, war wohl doch nur Staub in der Rille.


    gruß ingo