Sauberer Strom? Kommt bei euch Dreck aus der Dose?

  • Moin Leute,


    sicher ist auch in der CE - Richtlinie etwas definiert, wie ein Gerät auf
    eingeprägte Störungen reagieren darf, aber es ist nicht qualitativ definiert!
    Hier ist doch nur ein Funktionieren, was immer das im Audiobereich heißen kann,
    gemeint. Wenn also ein Geräusch oberhalb des Rauschens zu hören ist
    funktioniert es ja!


    Ich habe mir erlaubt, das Thema Netzstörungen so zu erweitern, auf Störungen.
    Denn, sein wir doch ehrlich, man kann doch nur sagen man wird gestört. Wie und
    woher kann man erst nach der Beseitigung sagen. Auch bin ich mir sicher, dass
    es fast nie nur eine bestimmte Art der Störung vorliegt. Meist kommen
    verschiedene Effekte zusammen.


    Ich selbst arbeite in der Messtechnik im Bereich Experimentalphysik. Wir achten
    hier sehr auf die Ausführung unserer Netzteile, auf die Erdungspunkte, auf die
    Kabelführung, wir schirmen zusätzlich elektrostatisch ab, machen also in
    Prinzip alles richtig und sind doch oft am Suchen. Dies im Besonderen bei
    ausgedehnten Aufbauten und der Integration von Fremdgeräten, in der Nähe eines
    Kranes (Phasenanschnittssteuerung!) oder aber der Wachmann läuft mit seinem
    Funkgerät vorbei.


    Ebenso sind Netzfilter oft nicht die Lösung, es kommt wie gesagt auf die Art
    der Störung an.


    Gruß Winnie.

    Einmal editiert, zuletzt von winvieh ()

  • Hallo Daniel,


    ich hatte letztens die Möglichkeit unverbindlich einen PS-Audio Powerplant bei mir zu testen. Eigentlich wollte ich das Thema nur abhaken und für mich feststellen, dass es nichts bzw. nichts Positives bringt, da meine Erfahrungen mit einfachen Netzfiltern eher durchwachsen waren. Vor dem Vorverstärker war das immer ganz gut, vor der ganzen Anlage naja...der Powerplant versorgt nun allerdings die ganze Anlage ohne Probleme.


    Wie es immer so ist, es kam anders...die Feststellung nach ca. 10min...der Powerplan muss auf jeden Fall da bleiben. Das Teil kann sicher keine Wunder vollbringen, in meiner Analge war mir der Zuwachs an Natürlichkeit und Fluss in der Musik den Preis des Gerätes durchaus wert. Es wird damit einfach leichter sich nur auf die Musik und weniger auf die technische Seite der Wiedergabe zu konzentrieren. Irgendwelche "Nebenwirkungen", wie z.B. die oft zitierte Einschränkung der Dynamik konnte ich nicht feststellen. Ich habe eher das Gefühl, dass der Wegfall von Rauhigkeiten, welche durch die Wiedergabekette verursacht werden, als Dynamikverlust interpretiert werden. Ich bin mir auch durchaus bewusst, dass wir uns hier wie so oft auf der subjektiven Seite der Beurteilung von Klang befinden.


    Was Kritiker solcher Lösungen sagen ist mir egal, meine Zufriedenheit wurde mit dem Gerät merklich gesteigert. Ich kann deshalb auch nur empfehlen solche Sachen immer zuhause selbst zu testen und nicht auf das Geschwätz anderer (mich eingeschlossen ;) ) zu hören.


    Gruß


    Ron

    3 Mal editiert, zuletzt von xronx ()


  • Ebenso sind Netzfilter oft nicht die Lösung, es kommt wie gesagt auf die Art
    der Störung an.


    Hallo Winnie


    so ist es... wenn man plötzlich ein Geräusch in der Anlage feststellt und z.B. in der Küche wird mit einem älteren Stabmixer gerabeitet oder der Nachbar bohrt gerade mit seinem nicht funkentstörten alten Schätzchen (können aber auch neuere Geräte sein) , hat das nichts mit schlechtem Strom aus der Dose zu tun.
    Wohnt man aber in Mischgebiete , typisch z.B. in Solingen, kann man aber oft Unterschiede an der Wiedergabequalität mit oder ohne Filter feststellen.


    Grüße Frank

    Gewerblicher Teilnehmer : Gestaltung und Realisation von AV Komponenten.
    Vertrieb von eigenen Konzepten und diversen Komponenten.
    AAA- Mitglied

  • Moin!


    CE Richtlinien, Elektromagnetische Verträglichkeit, wenn man sich damit als Hersteller herumplagen muss, hat man es mit einem Wust von Vorschriften zu tun und müsste zudem sehr viele sehr teure Tests machen. Deshalb geben viele Hersteller einfach nur eine 'CE-Konformitäts-Erklärung' ab, mit mehr oder weniger gutem Gewissen, dass sie etwas nach dem Stand der Technik schon richtig gemacht haben.


    Die Chinesen sind dabei die größten Rosstäuscher. Oft findet sich auf deren Produkten ein Aufkleber, der zu 99% den gesetzlichen typografischen Vorgaben entspricht. Man erkennt also garnicht, das es kein CE Zeichen ist. Typischerweise ist der Querstrich des E minimal länger als beim Normzeichen. Das steht dann für China Export :D:D:D


    Grüße, Jo

    Einmal editiert, zuletzt von Johannes LeBong ()

  • Hallo,

    Wie es immer so ist, es kam anders...die Feststellung nach ca. 10min...der Powerplan muss auf jeden Fall da bleiben. Das Teil kann sicher keine Wunder vollbringen, in meiner Analge war mir der Zuwachs an Natürlichkeit und Fluss in der Musik den Preis des Gerätes durchaus wert.


    Da ich in einem Wohn- und Geschäftszentrum wohne und ab und an Probleme mit Störungen auf dem Stromnetz habe (alle Trafos fangen periodisch an zu schwingen) teste ich zur Zeit auch einen Powerplant. Das erste positive Ergebnis ist zunächst, im Normalfall sieht das Netz ganz gut aus, die auftretenden Störungen sind wesentlich seltener als ich dies subjektiv wahrgenommen habe.


    Treten die Störungen auf kann auch der Powerplant diese nicht blocken. Überrascht über dieses Ergebnis provozierte ich an der gleichen Phase mit einem gedimmten 500 Watt Strahler Störungen, die Regelung des Dimmers ist nahe des Hochtöners ebenfalls gut hörbar und wird nicht geblockt.


    Weiterhin bricht bei mir das Klangbild regelrecht zusammen, der Grundtonbereich wirkt ausgedünnt und das Klangbild zweidimensional, dies liegt auch nicht am Wegfall von "Rauhigkeit“. Es ist dabei egal ob ich die komplette Kette oder nur das Frontend an den Powerplant hänge


    Nach einer Woche hin und her Gestöpsel gibt es durch Zufall doch noch ein Setup bei dem die Kiste zumindest klanglich sich positiv auswirkt, dabei hängt der Powerplant nur parallel zu meiner Stromleiste an der gleichen Doppelsteckdose am Wandanschluss. Scheinbar wirkt die Kiste als paralleles Filter, hauptsächlich der Bassbereich gewinnt dadurch an Präzision und somit klingt es insgesamt präziser.


    Zur Sicherheit lud ich noch Heinz (Morfeus) zum Gegenhören ein, er hörte es fast genauso ohne dass ich ihm vorher was gesagt hätte, er bevorzugte allerdings das Setup komplett ohne Powerplant.


    Nun habe ich für mich das Problem, mir gefällt das zweite Setup sehr gut, nur ist es wohl recht bescheuert sich ein Powerplant als paralleles Filter in die Steckdose zu stecken, daher werde ich nun probieren dies anders zu erreichen.


    Grüße Chris

    2 Mal editiert, zuletzt von CL ()

  • Lieber Frank,


    nur kurz zum Thema Netzfilter. Wir haben hier auch so was im Einsatz.


    Es sind asymmetrische Filter, d.h. die Haben auf einer Seite
    Induktivität und auf der anderen mehr Kapazität. Ja nach Art der Störung muss
    der Filter mal so rum oder anders eingesetzt werden. Beispiel: der Schalter
    einer Leuchtstoffröhre knackst, Filter mit Induktivität zur Steckdose hin
    hilft. Schaltet man dreimal kurz hintereinander, dann knackst es wieder, der
    Filter ist also "übergelaufen".


    Es ist also so, dass man hier zwischen einer eingeprägten
    Spannung oder einem eingeprägtem Strom unterscheiden muss. Was aber bei,
    eigentlich immer auftretenden, Mischverhältnissen?


    Auch muss deutlich unterschieden werden für welche Leistung
    die Filter ausgelegt sind. Also eine Endstufe ist anders zu behandeln als ein
    CD-Player.


    Ich selbst habe nur einen Netzfilter am CD-Player und Schnappferrite
    über dessen Signalkabel.


    Auch macht es ab und an Sinn den Schutzleiter zu
    unterbrechen (nein nicht schimpfen) und die Verbindung über eine Drosselspule
    zu realisieren. Es ist immer ein Probieren.


    Die Probleme kann also weder der Hersteller lösen, nein die
    sind immer nur vor Ort in den Griff zu bekommen.


    Gruß Winnie

    Einmal editiert, zuletzt von winvieh ()

  • Hallo Jo,

    ich nehme an, 'normale' kleine Netzfilter (LCR) hast Du probiert?


    Genau solch ein Teil habe ich in meiner Bassendstufe bereits seit Jahren verbaut. Auf die Idee ein "normales" Filter parallel in die Steckdose zu stecken kam ich noch nicht, da ich mir eigentlich davon keine Wirkung verspreche. Ich frage mich, was kann der Powerplant als Netzrückwirkung überhaupt veranstalten ?


    Grüße Chris

  • Hi Chris,


    "Weiterhin bricht bei mir das Klangbild regelrecht zusammen, der Grundtonbereich wirkt ausgedünnt und das Klangbild zweidimensional, dies liegt auch nicht am Wegfall von "Rauhigkeit“. Es ist dabei egal ob ich die komplette Kette oder nur das Frontend an den Powerplant hänge"


    Bei mir empfand ich das klangliche Ergebnis als das genaue Gegenteil, von dem was Du beschreibst. Abgesehen davon, dass ich den Klang sofort als natürlicher und nuancenreicher empfand, hatte ich eher das Gefühl, dass der Klang farbiger wird und an Platizität sowie Überzeugungskraft gewinnt. Das der Grundtonbereich schlanker wurde, war zumindest bei mir, keineswegs der Fall. Ich gehe davon aus, dass Du die Netzsteckerpolung(en) überprüft hast und den ursprünglichen Zustand auch für den PPP übernommen hast?


    Wer weiß, welche Randbedingungen zu den schon mehrfach besprochenen, sehr unterschiedlichen Ergebnissen führen. Für meinen Geschmack spielte meine Anlage auch vorher auf den Punkt, mit PPP ist es jedoch noch mal ein Stückchen näher an dem was ich mir als Ideal vorstelle. D


    Gruß


    Ron

    3 Mal editiert, zuletzt von xronx ()

  • Ich wundere mich nur, dass selbst Leute, die die Störungen als Problem sehen und messen könnten, dies nicht tun.


    Klar tun das z.B. die Energieversorger. Dazu gibt es spezielle professionelle Messinstrumente, z.B. von Fluke und auch entsprechende Normen, die einzuhalten sind.


    Wie gesagt, die Belastungen des Stromnetzes sind absolut unstrittig - es geht nur um die Frage, ob die sich hörbar auf HiFi-Geräte auswirken.


    Gruß,
    Markus

  • Hallo Ron,

    Ich gehe davon aus, dass Du die Netzsteckerpolung(en) überprüft hast und den ursprünglichen Zustand auch für den PPP übernommen hast?


    Ja, ich habe die Phasen gemessen und die Stromkabel wie an meiner ausgephasten Steckerleiste angeschlossen , wofür ich bei den Sicherheitssteckdosen des Powerplants nebst Phasenprüfer noch einen weiteren isolierten Schraubenzieher benötigte.


    Scheinbar wirkt sich der Powerplant unterschiedlich aus, hier im Forum gibt es ja bereits einen Thread zum Thema. Da gibt es auch einen Beitrag in dem negative Auswirkungen geschildert werden. Daher hilft nur selbst probieren.


    Grüße Chris


    P.S. Eigentlich testete ich das Teil hauptsächlich, weil ich die temporären Netzstörungen beseitigen wollte, mit dem Klang meiner Kette war ich schon vorher sehr zufrieden.

    Einmal editiert, zuletzt von CL ()

  • Dazu gibt es spezielle professionelle Messinstrumente, z.B. von Fluke und auch entsprechende Normen, die einzuhalten sind.
    Gruß,
    Markus


    Hi Markus


    Ich habe schon viele solcher Messungen gemacht. Z.B. mit einem NICOLET Transientenrecorder. Der 'schnappt' auch Störereignisse auf, die nur sporadisch auftreten. Habe aber selten gravierende Störungen entdeckt. Weder in Heidelberg, in Leimen oder in Karlsruhe.


    Ansonsten habe ich den Ehrgeiz gute Audio-Netzteile zu bauen, die durch solche Kleinigkeiten nicht zu beeindrucken sind.


    [Blockierte Grafik: http://www.tube-amp.de/blog-images/wandel-goltermann400.jpg]


    Wenn's wirklich mal hart kommt, würde ich einen magnetischen Konstanter nehmen (günstig bei Elektronic Surplus wie z.B. Singer).
    Solche Geräte habe ich teils in Mess-Labors eingesetzt, wo es aber im Verhältnis zu AUDIO wirklich um andere Größenordnungen von Signalen ging.


    Grüße, Jo

  • Tja pauschal zu sagen : es bringts oder halt nicht... ?(



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/12542/



    In meiner vorherigen Wohnung ( Filter vor Sunleiste und den T1 nochmal vor CD-Player) <img src=" height="23" srcset="http://www.analog-forum.de/wbboard/cms/images/smilies/emojione/1f44d@2x.png 2x"> Bau 60ger Jahre
    In meiner jetzigen Wohnung ?( 2000 Vollsaniert



    Grüße Frank

    Gewerblicher Teilnehmer : Gestaltung und Realisation von AV Komponenten.
    Vertrieb von eigenen Konzepten und diversen Komponenten.
    AAA- Mitglied

  • Es ist schon sehr beruhigend, zu vermuten :rolleyes: dass bemerkbare Störungen -prozentual gesehen- in den wenigsten Haushalten vorhanden sind. Mir sind diese Vorgänge gänzlich unbekannt, wobei das den Betroffen selbstverständlich nichts bringt. Ich gehe ohnehin davon aus, dass in vielen (der vermutlich seltenen) Fälle ein defektes. störendes Gerät in unmittelbarer Nähe dafür verantwortlich ist.
    Ich betreibe allein "privat" rund 40 netzgebundene Messgeräte, die sich in den mittlerweile 9 Jahren meines aktuellen Wohnsitzes und in weiteren 10 Jahren in einer anderen Stadt nie "beschwert" haben, und in den letzten 10 Jahren hatte ich noch nie (kein Witz!) einen "Knackser", ein "Sirren" oder Rauschen oder eine sonstige Störung in einer meiner Stereoanlagen zu beklagen. Halleluja!


    Immer auf der Sonnenseite. :D


    In einem anderen Forum las ich vor geraumer zeit von einem gewerbetreibenden "Audioentwickler" ;( , dass sich seine Messgeräte um "eine Klasse" (was immer das bedeutet) verbessern würden, wenn er ein (externes, weiteres) Netzfilter verwendet. Leider wollte er auf weitere Nachfragen (Gerätetyp usw) nicht näher eingehen....Dieses Verhalten ist ja bereits bekannt. :rolleyes:
    Naja... ;)

    2 Mal editiert, zuletzt von Rit ()

  • Tja Rit


    ... wenn Dir ein defekter Lüfter in einer Nachtspeicherheizung 2 Esotars zerschießt...
    Spätestens dann denkt man zumindest über Schutzmaßnahmen nach.


    Grüße Frank

    Gewerblicher Teilnehmer : Gestaltung und Realisation von AV Komponenten.
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    AAA- Mitglied

  • Zitat

    wenn Dir ein defekter Lüfter...


    Auf JEDEN Fall :) Oder man stelle sich vor, der Blitz schlägt ein.


    PS: Ich habe eine Gasheizung...Es wäre in meinem Fall also sehr unwahrscheinlich.

    Einmal editiert, zuletzt von Rit ()

  • Ja Rit


    absolute Sicherheit ... Aber es ist bestimmt interessant, sich mal die Geräteschutzmaßnahmen in einer Radiologie anzuschauen. ;)


    Grüße Frank

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    Einmal editiert, zuletzt von Frank Levin ()

  • Ich gehe ohnehin davon aus, dass in vielen (der vermutlich seltenen) Fälle ein defektes Gerät in unmittelbarer Nähe dafür verantwortlich ist.


    In meinem Fall habe ich die Müllkompremierungsanlage im Verdacht die sich im Kellergeschoss befindet, dies würde zu den relativ kurzen Störrungen an unterschiedlichen Tageszeiten passen. Da am Sonntag das Teil ausgeschalten ist müsste ich einfach mal Protokoll führen.


    Grüße Chris

  • Habe auch schon oft gehört, das sich in Mehrfamilienhäuser die Klangqualität zwischen 18.00 und 20.00 Uhr verschlechtert...
    Könnte an den eingeschalteten "Großverbrauchern" Elektroherde liegen ;)


    Grüße Frank

    Gewerblicher Teilnehmer : Gestaltung und Realisation von AV Komponenten.
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    Einmal editiert, zuletzt von Frank Levin ()

  • Zitat

    Aber es ist bestimmt interessant, sich mal die Geräteschutzmaßnahmen in einer Radiologie anzuschauen.


    Wenn man Beauftragter der Versicherungsgesellschaft ist....vielleicht...Ansonsten....nö!