Antenne und Blitzschutz

  • Hallo und guten Tag,


    nun sitzt der 60mm Antennenmast auf dem neu gedeckten Dach, daran will ich nun den Hygain Rotor anschrauben und daran dann die 14-Elemente UKW Antenne.


    Jetzt habe ich die Rechnung ohne den Blitzschutzinstallateur gemacht, denn der will um meine drehbare UKW Antenne einen "Blitzschutzkäfig" basteln, welcher über meine Antenne hinausragt! Ich versteh' es nicht und bin ratlos!
    Sowas hab ich noch nie gehört, denn jemals gesehen.
    Auf dem Nachbargebäude (wurde im gleichen Atemzug mit neuem Dach versehen) hat er einen vom Antennenmast isolierten Stab höher als den Antennenmast parallel zu diesem gesetzt., dort ist allerdings nur eine Satellitenschüssel montiert.


    Kennt sich jemand damit aus, denn mein Projekt der drehbaren UKW Antenne droht wegen Blitzableiterfrage im letzten Moment noch zu kippen.
    Hätte ich dem Blitzschutzmonteur bloß nie von meinem Vorhaben erzählt. :wacko:


    Gruß
    Monti

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  • Hi Monti,
    ich habe im Moment ein ähnliches Problem.
    Habe mir eine Antenne und 2m Mast bestellt und werde diese an der Garagenwand installieren.
    Die Antenne ragt dann ca. 1 Meter über das Garagendach.
    Daneben ist eine SAT-Schüssel mit Mast installiert.
    Ich werde die beiden Masten miteinander verbinden.
    Dann wird eine lange Metallstange in den Boden gerammt und diese dann über einem dicken Draht mit den Masten verbunden.
    Warum sollte das bei deiner Antenne nicht gehen?
    Alternativ habe ich gehört, dass man für die Ableitung auch eine Regenrinne nehmen können soll.
    Kommt bei mir aber nicht in Frage, da ich sowas an der Garage nicht habe.


    Aber es ist schon ein Hammer was da so an Kosten neben der Antenne so auf einen zukommt.
    Das hatte ich auch etwas unterschätzt.

    Beste Grüße,
    Olaf

    McIntosh C220 und MC150, Scott 350, Spendor BC-1, Garrard 401, Syrinx, Grado Reference

  • Moin auch,


    Bevor wir hier philosophieren, bitte hier lesen. ;)

    Gruß


    GandRalf


    It`s 106 miles to chicago, we got a full tank of gas, half a pack of cigarettes, it`s dark and we`re wearin´sunglasses...


    Get it!!!

  • Hallo Monti,



    also, dass was Dein Blitzschützer da erzählt, soll wohl ein schlechter Witz sein.



    Hast Du schonmal eine Antenne in einem (Faradayischen) Käfig gesehen ?



    Dann brauchst Du gar nicht erst eine zu installieren.



    Also Ihr macht das folgendermaßen:



    Das Standrohr der Antenne wird geerdet (über das Dach mit einem dicken massiven Alu Leiter, wie für Blitzschutz vorgesehen).



    Dann bringst Du über Deiner 14-Element-Antenne nach oben hinaus ein ~ 1 m langes dünneres Rohr aus, an dessen Spitze auch diese Aluminiumleitung herausragt und das eine aufschraubbare Tülle bekommt. -> Achtung, das kann aber Windgeräusche bringen und diese bei Sturm auf das Dachgebälk übertragen ! Wenn Du es besonders gut machen willst, kannst Du den Rotor nochmals mit einem Blitzschutz-Aludraht in einer Art Feder gewunden überbrücken Ich meine damit Rotor Ober- und Unterteil), damit es bei einem Einschlag nicht ggf. die Kugeln im Rotor (Rotor ist Kugelgelagert) verbrennt und verschmilzt. Diese Ferderwindungen ermöglichen es, dass der Rotor sichtrotzdem drehen kann.



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/5005/



    das (Federwindung) habe ich nicht gemacht



    So sieht ein Abführung zu einer Blitzerde aus:



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/5006/



    An der Empfangsstelle legst Du alle Antennenleitungen nochmals auf Blitzableiterpotential, wenn Du die Antennen nicht benutzt (so hat man das früher gemacht, das ist die idiotensicherste und billigste Methode). Wenn Du was in die Hausantennenanlage einspeisen willst was Du nicht abziehen möchtest, gibt ea dazu Blitz- Überschlagstrechken. Dazu legst Du Dir über ein entsprechendes Leerrohr eine dicke Aluminiumumleitung bis an diese Stelle und zwar möglichst in direktem Weg nach unten zur die Blitzerde oder an die Potentialausgleichsschiene im Haus. Blitzerde und Potentialausgleichsschiene sollten auch massiv nach Vorschrift verbunden sein.



    Les Dir den Artilkel noch mal durch den ich Dir mal vor mehr als 1 Jahr geschick hatte. Da wird das auch bebildert.



    Also es gilt: Einenn 100-%-igen Blitzschutz gibt es nicht.



    Für ein Privatgebäude ist Blitzschutz nicht vorgeschrieben, für eine Antennenanlage nur rudinentär. (1 Erdkabel an die Potentialausgleichsschiene von der Antenne ausgehend)



    Deine 14 Element Antenne ist von der Größe und Gefahr her im Prinzip nichts Anderes als eine großere VHF Fernsehantenne die in den 70-ern auf jedem Haus anzutreffen war.



    Macht den Blitzschutz so, dass "die Bude" nicht abbrennt und zieh alle Antennenstecker und den zentralen Netzstecker der Anlage konsequent aus der Steckdose, wenn Du die Anlage nicht benutzt bzw. abwesend bist. Wo keine Verbindung besteht kann nichts (müste heißen kaum) was "reinrumsen".
    Den Antennenstecker der nicht benutzt wird legst Du auf die Blitzerde, wie bereit oben erwähnt.



    Habe auch eine Blick auf den / die die Tiefenerder, darauf kommt es auch an. Die müssen in einer Grundwasserführender Schicht sitzen.



    Ferner sollte Diene Hausratversicherung Blitzschäden decken.

    Viel mehr würde ich nicht wirklich tun.



    Dein Nachbar ist doch Funkamateur - was heat der gmacht ?



    Sprich mal mit ihm und lass Dir von ihm die entsprechneden Vorschriften zeigen - DARC Homepage.



    Wenn Du Dich in das Thema vertiefen willst, guckst Du mal hier: http://www.dehn.de/design07_frame/frameset_d.html



    Da gibts u.a. auch ein online traineing mit den "basics".



    Gruss, Udo (DL 8 WP)

  • Ein freundliches Hallo und meinen Dank an die hier Antwortenden.



    Heute kam der Blitzschutzmensch erneut zu uns, mit einem Plan der benötigten "Sicherheitsmaßnahmen" in Sachen Blitzschutz in Verbindung mit drehbarer UKW-Antenne. 8|


    Völlig durchgeknallte Vorstellungen hat dieser Mensch.
    Der will doch tatsächlich vier das Haus überragende Blitzfangmasten (!!!) um das Haus aufstellen, diese dann über dem Haus mit Blitzfangstangen verbinden! Leider kein Scherz, aber das sieht aus wie eine über dem Haus schwebenden Krone. :whistling:
    Eine solche "Blitzschutzkonstruktion" hat nicht mal ein Fernsehturm und sowas sah ich noch niemals an einem Privatgebäude! :wacko:




    Ich hab' ihm dann gesagt, daß die Antenne und der Rotor nicht aufs Dach kommen :whistling: , er nur am Antennenmast seine paralell führende Fangstange montieren soll.


    Auf meine Frage des Sinns eines Faradayschen Käfigs um eine Antenne antwortete er nicht, auch die Frage wie es denn jahrzentelang mit Antennenwäldern auf den Dächern in Sachen Blitzschutz ausgesehen hätte wurde nicht beantwortet. Tolle Sache das! :thumbdown:



    Udo


    Danke nochmals für Dein Engagement und Deine Hilfe ! Wenigstens ein Lichtblick... :thumbup:





    Gruß
    Monti

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  • Moin



    @Monti


    wenn sich beim 'experten' nichts erreichen lässt, geh doch mit deinem Anliegen zu einem örtlichen Elektroinstallateur-Meisterbetrieb.


    Die sind in der Regel etwas 'geerdeter' (Wortspiel, höhö..) als diese Bauernfänger...


    Zudem sollten die sich in den VDE-Vorschriften auskennen und einen umsetzbaren Vorschlag machen können.


    ---


    Wenn ein Blitz in die Antenne schägt, ist sie idR- Blitzschutz hin-oder her- im Eimer.


    Selbst eine optimale niederohmige Ableitung ist vor 'Kollateralschäden' durch Verbrennungen an Übergangswiderständen nicht gefeit.
    Sinn des Ganzen ist der Schutz des Hauses.


    Vor Ableitungen über Regenrinnen etc ist abzuraten, spätestens wenn das Kunststoffteil dazwischengesetzt wird, damit die Regentonne vollläuft, ist der GAU
    vorprogrammiert...

  • Hallo Monti,


    ich denke der Mann will Dir gern alles mögliche verkaufen und argumntiert kräftig mit der Angst vor dem Blitz , die Frage ist was Du wirklich schützen willst bzw.


    was Du unbedingt brauchst.

    Guck Dir mal in Ruhe die Selbstlernprogramme der Fa. Dehn an (-> mein Link) und dann kannst Du zumindest mit argumentieren.


    Ich hatte vor ~ 9 Jahren mein Haus gebaut und ich habe das Glück, dass wir hier in der Firma auf unserm Werksgelände eine Dependance einer Blitzschutzfirma sitzen haben, die für meinen Brötchengeber alles macht (wir haben hier das größte zuesammenhängende Chemieareal der Welt in Ludwigshafen...).


    Dieser Firma habe ich einen Plan gegeben, wie mein Haus aussieht und die haben mir daruf eingezeichnet was ich machen sollte. Die haben wir das Material geliefert und über das Wochenende habe ich den Rüttler ausgeliehen bekommen um die Tiefenerder zu setzen (die sind bei mir ~ 8 Meter tief drin) und ich habe den ganzen Kram mit meinen beiden Söhnen nach Plan aufgebaut, als noch das Gerüst am Haus war.


    Zum Ende hin bekam ich eine Messgrät ausgeliehen mit dem ich testen konnte ob die Tiefenerder in Ordnung sind und gut wars.


    Diese ganze Blitzschützerei (in dem Maße) ist ja nicht Vorschrift an Privathäusern, sondern für mich eben eigene Prävention.


    Nun ist meine Antennenalage auch ein bisschen größer als Deine, ich habe keinen Schutz für Netz-Blitzeinschlag gemacht, auch habe ich die Datenleitung, Kabelfernsehleitung und die Telefonleitungen nicht geschützt.


    Ich kann meine gesamte Funk-und Audio Anlage vom Netz mit jeweils einem Stecker trennen , sowie dto. von den Antennen und die Antennen auf Erde legen. Sämtliche Antenneleitungen liegen getrennt in einem 30 cm dicken Abflussrohr, das vom Dach gerare runter bis zum Keller geht. Am Fusspunkt der Antennenleitungen habe ich einen Anschluss an die Potentialausgleichsschiene mittels einen großen Eisen und nochmals eine getrennte HF Erde verbuddelt , die auch mit der PAS und em Eisenfundament der Bodenplatte des Hauses verbunden ist.


    Das trennen vom Netz und von den Antennen mache ich auch konsequent, wenn die Geräte nicht benutzt werden, oder wenn ich wegfahre.


    Der andere "Kleinkram" ist durch meine Hausratversicherung geschützt (Überspannungsversicherung).


    Mit dem Aussenschutz ist sichergestellt dass die Bude nicht abbrennt, den Rest des Risikos kann ich durchaus selbst tragen, bzw. ist das versichert.


    Ich denke wenn Du nicht Anlagen brauchst, die jederzeit 24 h arbeiten müssen- auch bei Gewitter, solltest Du das nicht viel weiter treiben.


    Das geht sonst sehr ins Geld.


    Die 4 Blitzfänger - Stangen die der Mann auf Deinem Dach installieren möchte, garantieren auch nicht, dass ein Nebenblitz in Deine Antenne fährt.


    Wichtig ist in so einem Fall dass die Blitzenergie effektiv (über dicke Querschnitte und solide Leitungen (nicht mit Litze) abgeführt wird an Erde, die dabei auftretenden Spannungsspitzen können Dir, wenn die Elekrtronik nicht konsequent getrennt ist sowieso alles ruinieren, ggf. passiet das auch noch bei abgeklemmten Antennen und abgeklemmten Netz durch Induktion an die noch verbliebenen Leitungen der Geräte untereinander....


    Man sollte dann hoffen dass nicht der Hauptblitz in die Anlage fährt, dann ich nämlich alles kaputt, Kuhlschränke, Heizung, Fernseher Sat Anlage etc etc..


    Viel wichtiger scheint mir, dass zunächst mal das Haus vor dem Abbrennen geschützt ist.


    Und das ist gegeben, wenn Du den entsprechenden aüßeren Blitzschutz drauf hast und alle Antennenmasten (wirksam, mit ordentlichen Tiefenerdern) geerdet hast und und eine verbindung zur Potentialausgleichsschiene des Gebäudes besteht.


    Was Du machen willst, musst Du natürlich selbst entscheiden.


    Wenn Du bis in den inneresten Bereich Blitzschutz willst kannst Du schnell > 10.000 € für ein Privathaus los werden. Und selbst dann ist nicht wirklich gewährlistet dass absolut nichts kaputt geht.


    Soweit meine 2 cents zu der Sache.



    Gruss,


    Udo (DL 8 WP)

  • Ich weiß auch von einem ähnlichen Fall, da musste das "Opfer" den Schaden selbst zahlen, weil er gegen Überspannungsschaden nicht versichert war. Meines eines Wissen nach ist der ja nicht in jeder Standard-Versicherung inkludiert. Da sollte man doch eine Zusatzversicherung für Überspannungsschäden abschließen, vor allem wenn man viele elektronische Geräte hat. Ich persönlich habe keine Extraversicherung für Blitzschlag, weil Schäden sind bei mir zumindest in minimalem Maße in der normalen Hausrat.