Ultimative Klangqualität über DVB Empfänger von 2wcom "DSR01 basic" und Restek "Mini-Sat"?

  • Leider ohne Senderspeicher und Fernbedienung, das digitale Gegenstück zum Drehkotuner.


    Meine pragmatische Lösung: Dreambox 8000 über TOSLINK am DAC, sogar mit Aufzeichnung
    und Fernprogrammierung per App. Die Qualität gibt hier der DAC vor und der ist sicher
    besser als jeder interne. Zusätzlich wäre sogar eine gemischte Bestückung mit DVB-S,
    DVB-C und DVB-T in einem Gerät und Internetradio mit der DM 8000 möglich.

    Böse Menschen haben keine Lieder, aber häufig eine Stereo-Anlage.


    Robert Lembke



  • Interessanter Hinweis - besten Dank dafür. Man bräuchte Informationen zu den klangrelevanten technischen Details, die sich abheben von jenen typischer DVB Konsumergeräte für Home-Entertainment.


    Die Annahme vieler (auch hier), das der D/A Konverter den dominierenden Einfluss auf den Klang hat, ist falsch, da auch davor große Detailunterschiede in der Signalverarbeitung stattfinden - sowohl in der Peripherie (wie z. B. Ausmaß des Umfangs für die Entkoppelung der Spannungsregelung verschiedener Chip-interner Baugruppen und der Leiterbahnführung) als auch innerhalb der MPEG Video-Audio IC's. Vergleichstests eines ZERO-DACs und eines normalen Multibit-DACs an verschiedenen DVB-Empfängern ergaben immer noch klar hörbare Unterschiede - allerdings wurde in keinem Fall auch nur annähernd CD-Qualität erreicht, geschweige denn SACD- bzw. Schallplattenqualität.
    Die Abkürzung für DVB ist ja nicht "Digital Video Broadcasting", sondern "Digital Versatite Broadcasting" siehe


    http://de.wikipedia.org/wiki/DVD


    Daraus ergibt sich, das man zu Gunsten einer höheren Qualität (und zu Ungunsten vieler Radio-Programme) in dieser Norm mindestens in der alten DSR-Tonqualität, möglicherweise sogar mit 36bit Aufl. und 384KHz samplerate Radioprogramme ausstrahlen könnte. Was steht außerhalb der traditionellen Empfangspositionen an Radioprogrammen in hoher Auflösung zur Verfügung - das wäre interessant zu wissen.


    Von einem Forenmitglied aus Frankreich hörte ich, das MEZZO-TV von der Tonqualität das beste ist, was er kennt, wobei die Tonspur trotzdem auch nur von der Datenmenge her dem BR-4 Klassik entspricht.


    Vielleicht existieren ja mittlerweile schon Stationen mit hoher Auflösung - ich bin hier nicht auf dem neusten Stand.
    Vielen Dank für Hinweise - auch für solche Stationen, wo große Durchmesser für die Parabolantennen erforderlich sind.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Es gibt auf dem ASTRA jede Menge Stationen, die mit 448 kBit/s senden.


    Anonsten muß erst einmal ein gutes Signal IN den Empfänger kommen, Stichwort Rauschen des LNB.
    DANN kann man sich gerne die internen Chips ansehen.


    Bei mir läuft seit Jahr und Tag der Kathrein 580 am Camtech DAC und das sehr gut!


    Ein Vergleich davon mit dem FM 3003 im Haus von Reinhard Wieschhoff, der z.B. das hervorragend klingende TSF oder FIP terrestrisch empfangen konnte, ging unentschieden aus.


    Stay tuned


    Ralph

  • Hoffentlich konnten nunmehr einige dahingehend desillusioniert werden, die tatsächlich glauben über einen digitalen Verbreitungsweg gäbe es kein Soundprocessing.


    Wer mal richtig fieses Soundprocessing hören möchte, sollte mal radio b2 auf Astra einschalten.

    Gruß tomfritz


  • ist es der UFD580
    http://www.ebay-kleinanzeigen.…platte/384756632-175-6455
    und dieser Camtech DA Wandler (DAW) ohne Typen- und Modellbezeichnung?
    http://www.springair.de/media/…88-1-45688a_1000x1000.jpg
    http://www.on-off-hifi.de/487-…l%2BAnalog%2BWandler.html


    Übrigens - einen objektiven Vergleich zw. UKW und DVB-S wäre am ehesten noch realisierbar, wenn man gute Tonbandaufnahmen vom UKW-Rundfunk von früher hätte und die gleiche Aufnahme heute erneut ausgestrahlt würde. Ich glaube, man würde sich wundern, um wie viel besser die UKW-Qualität war trotz Frequenzgangbeschneidung und nur begrenzter Unterdrückung der 19/57 KHz Träger für Stereo und ARI.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

    2 Mal editiert, zuletzt von A.K. ()

  • Auf jeden Fall, denn im Regelfall dürften sie AAC nicht beherrschen und bleiben, zumindest was den ARD-Radiotransponder anbetrifft, in Zukunft stumm.

    Gruß tomfritz

  • Hallo,


    So die Antwort von Hr. Elschot von der Fa. Restek:

    sollte die ARD Gruppe auf AAC LC umsteigen, werden wir für alle MINISAT und MSAT+ ein Update anbieten.

    Schöne Grüße
    Balázs

  • Die Frage wird sein, auf welches AAC die ARD umstellen wird. Dazu gibt es von Seiten der ARD leider noch keine Stellungnahme. Vermutlich werden wir uns überraschen lassen müssen.

    Gruß tomfritz

  • Auf jeden Fall, denn im Regelfall dürften sie AAC nicht beherrschen und bleiben, zumindest was den ARD-Radiotransponder anbetrifft, in Zukunft stumm.

    Ein Bekannter hat das jetzt festgestellt bei seinen Geräten, u. a. bei RESTEK und Kathrein - letzteres eine Ausführung mit Display-Anzeige auch der Radiosender.

    Welche Modelle - die bereits AAC-LC unterstützen - sind empfehlenswert ?

    Bringt diese Norm wirklich klangliche Vorteile ?

    Ach so - wenn die DVB-S2 Norm unterstützt wird heißt das nicht automatisch, das diese eigentlich für Streamingdienste optimierte Norm auch unterstützt wird -

    https://fernsehempfang.tv/post…ht-von-mp2-auf-aac-lc-um/

    https://www.iis.fraunhofer.de/…funk-streaming/aaclc.html

    Welche Geräte, die diesen Audio-Codec unterstützen, sind empfehlenswert ?

    Und welche Altgeräte unterstützen per Software-Update diese Norm ?

    Besten Dank für Hinweise.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

    Einmal editiert, zuletzt von A.K. ()

  • Diese Norm (AAC) bringt klanglich keine Vorteile, eher Nachteile. Den schlechten Klang kennt man ja bereits von DAB+, wo diese Norm mit dem Wechsel von DAB auf DAB+ zur Anwendung kam. Altgeräte (nur DAB ohne Plus) waren damals plötzlich auch nicht mehr nutzbar.

    Gruß tomfritz

  • Also kann man sagen, das seitens der ARD noch weniger Wert auf Klangqualität (im früheren Sinn) gelegt wird und die Investitionen in teure DVB-S Geräte Unsinn gewesen ist.

    Früher oder später wird vielleicht die Audio-Spur der Fernsehprogramme auch in AAC übertragen wodurch dann Altgeräte (auch DVB-S2-Ausführungen, die AAC nicht unterstützen) unabhängig von der Preisklasse zum Wertstoffhof gebracht werden wie alte Handys.

    Ohnehin werden in wenigen Jahren DVB-T2, Sat-TV und Kabel immer geringere Nutzungsanteile haben und Streamingdienste via Internet die dominierende Rolle spielen - siehe auch

    https://www.wuv.de/tech/muench…oll_die_fernseher_erobern

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Die meisten ARD-Programme laufen jetzt in nur noch knapp 128 kBit/s LC-AAC. Das betrifft alle Pop- und Infowellen und soweit ich das blicke auch RBB Kultur sowie Bremen 2 und WDR 5.


    Bayern 2 und BR Klassik laufen mit je knapp 160 kBit/s LC-AAC, SWR 2 auch zeitweise (wenn sie Stereo machen). Die anderen Kulturprogramme (SR 2, WDR 3, hr2, MDR Kultur, MDR Klassik) laufen wohl durchgehend in 256 kBit/s LC-AAC, nicht nur, wenn sie auf Surround konfiguriert sind.


    Wenn man LC-AAC ordentlich decodiert bekommt, würde ich für "normale Menschen" die Aussage treffen wollen, dass die 128 kBit/s LC-AAC kaum von den 320 kBit/s MP2 des Hörfunktransponders unterscheidbar sind. Kann man sie im Direktvergleich unterscheiden (was nun seit 14. Dezember nicht mehr möglich ist, da der Hörfunktransponder abgeschaltet ist), beschränken sich die Unterschiede auf gering verringerte Auflösung. Beim Hören mit Kopfhörern hat man dann bei bestimmten Musiktiteln (nichtmal bei allen!) eventuell etwas weniger Räumlichkeit in den Höhen oder es werden winzige Details unterschlagen.


    Es ist definitiv NICHT so, dass es deutlich hörbar schlechter klingt im Sinne von "blechern", "gepresst", "wie DAB+ bei 72 kBit/s", "wie 128 kBit/s MP2" oder ähnliches. Wenn dieser Eindruck entsteht, ist ein nicht korrekt arbeitender AAC-Decoder im Spiel. Die gibt es zuhauf (ich bekomme fast nur solche Rückmeldungen, sowohl Receiver als auch TV-Geräte) und es ist mir bislang unklar, ob das wirklich ein Fehler dieser Geräte ist (dafür sinds mir zu viele Fabrikate und Modelle) oder ob es sich um eine Fehlsteuerung durch irgendwas in den von der ARD gesendeten Datenströmen handelt.


    Ich habe inzwischen mehreren Leuten, die solche deutlich schlechtere Qualität berichtet haben, verblindete Vergleiche 320 kBit/s MP2 vom Hörfunktransponder gegen 128 kBit/s LC-AAC gegeben und sie hatten äußerste Mühe und oft keine signifikante Trefferquote bei der Unterscheidung. Leider habe ich von diesem Vergleichsmaterial viel zu wenig sichergestellt.


    Kann man hier PN schicken? Dann gebe ich Dir mal 10 Vergleiche zum Testen, leider alles hr3, also klanglich schon ab Soundprocessing schlecht - für den Encoder dadurch aber besonders fies.


    Bei 160 oder gar 256 kBit/s LC-AAC-Stereo können "normale" Menschen erst recht keinen Unterschied / keine Verschlechterung gegenüber 320 kBit/s MP2 feststellen.


    Ein Freund aus dem Pro-Audio-Bereich, der berufsbedingt vor Referenzabhören sitzt, kann wohl auch die 128 kBit/s LC-AAC recht zuverlässig von den einst 320 kBit/s MP2 unterscheiden - ohne Kopfhörer, einfach mit Lautsprechern im Raum. Aber auch er attestiert eine erstaunlich hohe Audioqualität gemessen an der niedrigen Bitrate. 160 kBit/s LC-AAC kann er dann auch nicht mehr als solches erkennen.



    Also: so schlimm ists eigentlich gar nicht - zumindest nicht für die ohnehin Nebenbeihör-Wellen.


    Das Problem liegt in der generellen Inkompatibilität mit vielen Empfangsgeräten, der Inkompatibilität mit vielen UKW-Kopfstellenumsetzern und - das wird wohl sogar das größere Übel - völlig unerwartet in der miesen Decodierqualität vieler "AAC-tauglicher" Geräte. Ursache für letzteres wie gesagt bislang unklar. Möglicherweise zerfällt dieses Problem auch noch in 2 Teilprobleme: brutale ungewollte Lautstärke- und Dynamikregelung einerseits und schlechten Klang andererseits.


    Die Lautstärkesprünge könnten Fehlsteuerungen sein, vermute ich. Die ARD steckt in den AAC-Datenstrom bei BR, MDR, RBB, NDR, Radio Bremen und hr RDS-Daten rein. Dazu fand ich keine Aussagen in der zugrundeliegenden Spec ETSI TS 101 154. RDS nach UECP embedded in den ancillary data ist für MP2 spezifiziert, aber für AAC? Was aber bei AAC in den ancillary data stecken kann, sind Steuersignale zur Lautstärke- und Dynamikbearbeitung (!!!). Das sollen bei Bedarf die Receiver machen - absolut tödlich für die Hörfunkübertragung. Möglicherweise halten manche Empfangsgeräte das RDS für Dynamik-Steuerdaten. Da ich keine betroffenen Geräte besitze, bin ich auf Zuarbeit Betroffener angewiesen. Und die ist selten, schleppend und kaum je qualitativ auf dem Level, das ich benötige.


    Ich würde gern mal ein Rudel betroffener Geräte hier zu Besuch haben und der Reihe nach mit den immergleichen Sequenzen testen. Ich habe einen Sat-ZF-Modulator hier, kann also einen Transponder-Mitschnitt (5 Minuten sind knapp 1,5 GByte!) wieder und wieder ausspielen als Sat-ZF und von den Geräten empfangen lassen. Also alle Geräte zwar der Reihe nach, jedoch immer die gleichen Programmausschnitte empfangend prüfen.



    Sehr gut decodiert im DVB-C-Bereich beispielsweise das Kabelradio Vistron VT855N und ganz gewiss auch seine Vorgänger VT855, VDR 100 und VDR 110. Die Differenz des von diesen auf Fujitsu-Prozessoren (https://www.fujitsu.com/uk/Images/m22.pdf bzw. der Vorgänger https://www.fujitsu.com/downlo…entertainment/MB86H60.pdf ) basierenden Receivern decodierten AAC zum Decoding eines VLC oder Winamp 5.66 besteht aus einem "harten" Schalten ("Prasseln") in den 3 kleinsten Bit und liegt normalerweise unter ca. -80 dBFS. Das ist unhörbar. Es gibt KEINE Pegel, Klang- oder Dynamikverfälschung gegenüber VLC oder Winamp. Leider knacken diese Geräte aufgrund von wohl immer noch ungeklärten Timing-Fehlern bei den Programmen von BR, NDR und Radio Bremen. Die anderen Anstalten spielen sie bestmöglich.


    Ich würde frech behaupten, dass der Decoder eines Qbit Q572 oder eines 2wcom dsr02 mit gebuchter AAC-Lizenz auch nicht besser sein kann - nur die Wandler und analogen Ausgangsstufen dieser Geräte natürlich besser sein werden als der on-chip-DAC der Fujitsu-CPU der Vistron-Kabelradios.


    Hätte die ARD das Problem mit dem Knacken behoben, wären die Geräte aus meiner Sicht empfehlenswert. Dann könnte ich auch HDTV-Satreceiver und HDTV-Kabelreceiver benennen, die bitgenau identisch decodieren.


    Aber bislang halt nicht.

  • Ach so:

    Und welche Altgeräte unterstützen per Software-Update diese Norm ?

    Die HDTV-Receiver des Herstellers der Vistron-Kabelradios, die Firma Bemondis / LaSAT, basieren auf den gleichen CPUs und haben AAC-taugliche Software verfügbar, schon seit Jahren. Dort ist bislang das Surround-Decoding fehlerhaft (der Center wird links und rechts ausgegeben) und es knackt halt auch bei BR, NDR und Radio Bremen. Ansonsten decodieren sie bitgenau identisch (Ehrenwort!) zu den Vistron-Kabelradios.


    Ich hoffe hier auf eine Software, die das Surround-Problem fixt, denn auch reine Stereo-Hörer sind ja bei Surround-Sendungen auf SWR, WDR und MDR auf korrektes Stereo-Decoding angewiesen, es gibt ja außer bei BR Klassik keine separaten Surroundspuren mehr, die man als Stereohörer ignorieren könnte.


    Wenn dann die ARD die Ursache des Knackens beseitigen würde, wären diese Geräte, die als WISI, Pollin, SMART, Megasat, Schwaiger, Triax-Hirschmann, "Gran Prix" (Hofer Austria / ALDI Suisse) und wasweißich noch alles gelabelt wurden, gut benutzbar. Vor allem die mit der 12-stelligen Namensanzeige.


    Also sowas (WISI OR294, OR234, OR252, OR254, Pollin DR-HD301, Schwaiger DSR 596, die Soundboxen etc.) bitte nicht wegschmeißen. Das sind die Geräte mit einer dieser beiden Originalfernbedienungen:


    https://www.technikfreaks.shop…eiver-rc0896-v63b-schwarz

    https://www.technikfreaks.shop…ieung-rc0896-v90-8-in-1_1


    und diesen Menüs:


    http://bilder.hifi-forum.de/me…m-mini-display_155638.jpg

    http://bilder.hifi-forum.de/ma…m-mini-display_155639.jpg

    http://bilder.hifi-forum.de/ma…lasat-receiver_785344.jpg


    Diese Geräte haben trotz ihres Alters von ca. 10-12 Jahren massiv Potential bei LC-AAC-Stereo. Die einfachen Pollin und Schwaiger haben aber durch Einstreuungen aus CPU und Display gestörte Analogausgänge. Am S/PDIF laufen sie freilich davon unbeeindruckt - doch der S/PDIF ist bei diesen beiden offenbar komplett platinengleichen Geräten auf der linken Gehäuseseite.

  • Nach Lesen des gesamten Threads muss ich dringend etwas ergänzen: ich hatte "vergessen", dass ich hier in einem Forum derAAA schreibe und es hier um mehr als nur "technisch saubere Wiedergabe" geht.


    Also: meine obigen Aussagen zu den Bemondis/LaSAT-Receivern sind Aussagen eines Menschen, der mehr Techniker als "Audiophiler" ist, der auch eine halbierte Stereo-Beipack-Cinchstrippe erbärmlichster Machart als S/PDIF-Kabel verwendet und für den das in Ordnung geht, wenn die Senke das Signal störungsfrei annimmt. Ja, den Unterschied zwischen dem DAC meines CD-Players (Pioneer PD-7700) und eines meiner DAT-Recorder (Sony 57ES) konnte ich in jungen Jahren hören, aber kein "besser/schlechter" daraus ableiten und es war mir also wurscht.


    Ich weiß, dass ich damit auf dem Level eines ARD-Übertragungstechnikers oder Sendestudio-Bauers bin. Da wird auch kein ("Digital"-)Kabel nach "Klangqualität" ausgewählt, sondern danach, ob es sich gut löten und gut verlegen lässt.


    Allergisch bin ich allerdings gegen Datenreduktions-Artefakte, Blubbern, Zischeln, Rauschen in deutlich hörbarem Maße (außer in historischen Aufnahmen, da will ichs lieber im Originaleindruck statt "restauriert" mit gurgelnden Artefakten).


    Bitte meine Aussagen also so verstehen: der LC-AAC-Decoder der Bemondis-Geräte holt sehr gut raus, was möglich ist. Ob das ganz "audiophil" ist, vermag ich nicht zu sagen. Es ist halt nur frei von den massiven Problemen, die zunehmend von anderen Geräten gemeldet werden (spontane Pegelschwankungen, Clipping, Kompression, blecherner Sound auf DAB+-Niveau).

  • Hallo,

    Vielen Dank für die Infos!


    Wie ist eigentlich die Übertragungsqualität (und dadurch ja, auch Klangqualität), wenn man die ARD Kultursender über die Internetradio-Anbieter TuneIn, Calm Radio, integrierte Streaming-Radios bei Linn, Sonos, etc mit der Verbreitung über DVB-S vergleicht?


    Gibt es da unterschiedliche Kodierungen, Reduktion, etc?

    Schöne Grüße
    Balázs

  • Ich habe keine Ahnung, wo solche Dienstleister die Streams hergewinnen.


    Das Internetradio, das die ARD selbst anbietet, variiert qualitativ. Bei vielen Programmen ist 128 kBit/s MP3 als Maximalqualität noch Standard. Selbst da gibt es offenbar aktuell teils aber Entwicklungen in Richtung einer qualitativen Verbesserung.


    Ich hatte kürzlich folgenden Fall: jemand behauptet, RBB Radio Eins (eine grausig durch Soundprocessing kaputtgemachte Popwelle) klänge über Satellit seit der Umstellung auf AAC sehr schlecht im Vergleich zum Internet-Stream. Beides wurde mit einem Philips-Smart-TV empfangen, das Internetradio via App (so wurde es mir mitgeteilt, ich besitze keinen Fernseher und kenne das alles nur vom Hörensagen).


    Ich bat um einen Mitschnitt und erhielt eine Audiodatei, die aus einem via S/PDIF am Philips-TV hängenden Kenwood-AVR gezogen wurde, analog, auf den PC mit onboard-Sound.


    Sehr deutlich war zu hören, dass die Sat-Version von Radio Eins wesentlich "platter" als der Internetstream klang - und Radio Eins ist schon ohnehin platt, wie es platter nicht geht. Das ist eigentlich nur verzerrter Gleichstrom, seit vielen Jahren. Aber hier war Sat noch deutlich platter. Kein "Druck", kein Bass, nix.


    Also machte ich bei mir digitale 1:1-Mitschnitte vom Internetstream und von Satellit. Dann lagen also 128 kBit/s MP3 joint stereo und 128 kBit/s LC-AAC vor. Ich decodierte beides mit Winamp 5.66 (der kann beides bestens) in PCM und verglich.


    Ich bin daran fast verzweifelt, denn ich konnte - es war abends, ich hatte einen langen Tag hinter mir und bin von dem ganzen Thema seit Monaten nur noch in eskalierender Weise angepi**t - keinen Unterschied hören. Ich hatte aufs Sample genau zeitlich synchronisiert und konnte beim Abspielen im Mehrspureditor nun elegant umschalten, wann ich wollte. Ich wusste also sogar, was jeweils spielt - aber einen Unterschied zu hören, war mir nicht möglich.


    Wie sollen bitte 128 LC-AAC nicht besser sein als 128 MP3?


    Also gab ich beide Wave-Dateien, als A.wav und B.wav benannt, ohne weitere Informationen, was das überhaupt ist oder sein könnte, zur Begutachtung an einen Freund, der Chorsänger, Musiker und familienbedingt "Pro-Audio"-belastet ist. Er schrieb zurück, er wolle sich jetzt nicht alles 10 mal anhören, aber für ihn klänge das gleich.


    Dann gab ich beide Dateien an einen Freund, der als Tonmensch beim Privat-TV arbeitet und viel um die Welt reist, um für Shows zweifelhaftesten Inhalts den Ton zu angeln, außerdem macht er seit seiner frühen Jugend Radio. Er hielt das, was das MP3 war, für "analoge Quelle" und das, was das AAC war, für "digital datenreduziert". Seine Frau, völlig non-Audio, aber wohl sehr sensibel, hielt das MP3 des Internetstreams für angenehmer und "entspannter", das AAC von Satellit für stressig, eine Stimme auf Musikbett gar für "wie in einem Horrorfilm". Ich konnte dort wieder keine Unterschiede hören.


    Dann gab ich beide Files an einen täglich mit Pro-Audio arbeitenden Freund. Er identifizierte das 128er MP3 als schlechter, da "matschiger".


    Es ist also durchaus strittig gewesen, was da nun besser geklungen hat. Beides war hier optimal decodiert worden.


    Der Betroffene selbst, über dessen Philips-TV das Satsignal so grottig klang, urteilte so:

    "Bei den Aufzeichnungen klingt [Sat mit 128 LC-AAC] besser, finde ich. Obwohl bei der

    Frequenzanalyse kein Unterschied zu sehen ist, klingt [Sat] in den Höhen

    räumlicher und luftiger, während [der Livestream mit 128 MP3] sich irgendwie gequält und anstrengend anhört."

    Über seinen Fernseher decodiert hatte er bei Radio Eins Sat gegen Livestream so charakterisiert:


    "SAT klingt meines Erachtens deutlich schlechter als der Stream. Sowohl vom Frequenzgang als auch vom Raumeindruck. Bei SAT ist der Klang flacher und der Raumeindruck zerfällt."


    Also genau anders herum. Und da konnte man auch den Unterschied deutlichst hören. Es lag / liegt dort wirklich am AAC-Decoding des Philips-TV. Und solche Aussagen häufen sich auch für andere Fabrikate.


    Fazit: es kann für akustische Laien, aber auch schon für Leute, die eigentlich viel mit dem Thema zu tun haben, schwer werden, den originalen 128er Internetstream vom 128er AAC via Satellit zu unterscheiden, wenn beides ordentlich decodiert ist.


    Aber: bei Radio Eins kommt ein grausiges Soundprocessing dazu, das offenbar alle Verbreitungswege ähnlich kaputt klingen lässt. Ich erinnere mich, vor etwa 6 Jahren in Berlin am Vergleich 320 MP2 vom Hörfunktransponder gegen wohl 96 kBit/s DAB+ (netto um ca. 80 kBit/s HE-AAC) bei diesem Programm gescheitert zu sein. Hier limitiert wohl schon das Quellsignal massiv. Das ganze taugt also nicht als "Testsignal".


    Und: ich habe den Eindruck, dass der Encoder, der für den Livestream verwendet wird bei Radio Eins, besonders gut ist. Vielleicht neu - man hatte, so wurde mir vom Betroffenen mitgeteilt, erst kürzlich die Streamadressen geändert. Mir war aufgefallen, dass die Sat-Version in AAC und die Internet-Version in MP3 samplesynchron sind, die wurden aus den gleichen Rohdaten erzeugt ohne dass da nochmal irgendein analoger Zwischenschritt oder eine SRC im Signalweg war. Auch waren die Lautheiten beider je 26 Minuten langer, samplesynchroner Versionen auf 0,3 LU gleich.


    Von anderen Programmen kenne ich flirrende, zischelnde Streams, da würde ich Sat wohl definitiv bevorzugen. Entweder ist das Quellsignal da anspruchvoller, da nicht so stark zerstört, oder die Encoder sind noch älterer Generation - keine Ahnung. Vielleicht ändert sich das auch alles gerade.



    Inzwischen gibt es wenigstens einige Kulturwellen, die Internetstreams in höheren Bitraten anbieten:


    WDR 3 in 256 kBit/s MP3

    http://wdr-wdr3-live.icecast.w…3/live/mp3/256/stream.mp3

    Das konkurriert nun mit 256 kBit/s LC-AAC von Satellit. Theoretisch müsste Sat da besser sein, zumindest bei Stereosendungen. Einst hatte WDR 3 sogar 320 kBit/s MP3 im Stream - das wäre nun wirklich die Referenz gewesen.


    SWR 2 in 256 kBit/s MP3

    https://liveradio.swr.de/sw282p3/swr2/

    Spielt nun nicht mehr auf meinem Winamp - irgendwas wurde da verändert. Wenn das mit 160 kBit/s LC-AAC via Satellit konkurrieren muss, sollte das MP3 eigentlich gewinnen. Das wäre mal einen Hörtest wert.


    BR Klassik in 192 kBit/s MP3

    https://dispatcher.rndfnk.com/br/brklassik/live/mp3/high

    Spielt auch nicht mehr mit meinem Winamp. Ach, es ist einfach nur frustrierend, ständig Zwang zu irgendwelchen Änderungen, die keinen Nutzwert haben. Im Vergleich zu 160 kBit/s LC-AAC von Satellit wäre das auch spannend.


    RBB Kultur in 192 kBit/s MP3

    http://www.rbbkultur.de/live.m3u

    Spielt noch im Winamp. Sollte besser sein als 128 LC-AAC. Wer mag gegen korrekt decodiertes Satsignal testen?


    MDR Kultur in 256 kBit/s LC-AAC (!)

    http://avw.mdr.de/streams/284310-0_aac_high.m3u

    Knackt im Winamp, schon immer. VLC spielt es. Läuft also identisch zu Sat in Bitrate und Codec. Das wäre richtig spannend - ich habe aber keine Lust und keinen Nerv dafür.


    MDR Klassik in 256 kBit/s LC-AAC (!)

    http://avw.mdr.de/streams/284350-0_aac_high.m3u

    Hier gilt das gleiche wie bei MDR Kultur.



    Bei NDR Kultur sollte theoretisch das 448er AC-3-Satsignal haushoch gegen den 128er MP3-Stream gewinnen. Aber bei der heutigen "is-mir-egal"-Haltung der ARD, wenns um Qualität beim Hörfunk geht, ist ja vieles möglich.


    Hübsch ist auch hr2, die 128 kBit/s MP3 als Stream haben (256 kBiT/s LC-AAC via Satellit) und auf der Webseite mit der Streamadresse noch den Winamp verlinken - auf einen toten Link, der Winamp kann den neuen Stream auch gar nicht mehr spielen.


    Stremaing-Plattformen haben meines Wissens nach keine andere Quelle als entweder die originalen Livestreams der ARD-Anstalten oder das Sat-Signal. Eine Extrawurst gibt es nicht. Es sind diese beiden Signale, die verfügbar sind. Was die Anbieter dann noch damit machen, evtl. transcodieren etc. - keine Ahnung.