Revox Plattenspieler, - 291 “Empire Scientific

  • Hallo Kollegen ( und Kolleginnen ?)


    Bin zwar Neuling im Forum, aber (passiv) Mitglied der AAA Schweiz und aktiver „Schwarz-Hörer“.


    Ich betreibe einen Revox Plattenspieler, ein modifizierter 291 “Empire Scientific”, mit einer Benz-Zelle & Benz / Lukaschek-Vorstufe.


    Hat es hier Mitglieder, die ebenfalls dieses Modell benutzen ?
    Wer weiss, WAS genau in diesem Empire Scientific gegenüber den Standard-Modellen modifiziert wurde ?
    Gibt’s noch andere Tuning –Tips ? (Revox-typisches Problem: Wie kriegt man den Höhenschlag unter Kontrolle ???)


    Danke für Eure Feedbacks und Ideen


    Urs Marti
    Horgen, Schweiz

    Eine wenig beachtete „Schellack-Weisheit“ besagt:

    Die Wahre Seele der Musik versteckt sich hinter Knistern und Rauschen….


  • Hallo Urs,
    habe auch den B291 in Betrieb, aber mit dem "Audio Technica AT-ML180/OCC", und am Thorens TD126MKIII m. SME 3009/III ein "Empire MC1000 vandenHul"


    Fragen an dich:
    a) Welche genaue Bezeichnung hat Dein Empire u. hast Du Unterlagen über z.B die Compliance (Nadelnachgibigkeit) des Systems?


    b) Was genau meinst du mit "Höhenschlag"?


    Vielleicht hast Du nachfolgendes Problem, weshalb ich bislang auf den Einsatz von MC-Systemen (geringe Nadelnachgibigkeit) am sehr leichten ReVox-Tangential-Tonarm verzichtet habe:


    Ist die Nadelnachgiebigkeit (Compliance) des in den B291 eingestetzten Tonabnehmers zu gering ( 15 Hz. Tonarmresonanzen zwischen 8-12 Hz wären ok.


    Beispiele:


    a) B291 m AT-ML180 (Compliance 30): Tonarmresonanz bei 10Hz: ok


    b) B291 m. ELAC ESG 896 H24Sp (Compliance 24): Tonarmresonanz ab 12Hz, bei 14Hz sicht- u. hörbar durch Verzerrungen - Nadel zu hart.


    Mein Empire hat eine Compliance von ca 18/20 - wäre also viel zu hart für den Revox: Abtaster würde ständig "zittern"...


    Beispiel für Compliance (Gehäuse Baugleich:)


    vandenHul DDT - Compliance 28
    Empire MC1000 - Compliance 20
    Benz Micro Gold - Compliance 15


    Hier wäre das vandenHul das beste System in Bezug auf die Tonarmresonanz und müsste mit dem B291-Arm harmonieren.


    Hoffe das hilft Dir weiter


    Mit analogen ReVox-Grüssen


    Jonny


    P.S.: Hast Du die interne Electronic (Stummschaltung etc) des B291 umgangen/gebrückt? Wenn nicht, kommt da überhaupt 'n MC-Signal rüber? Ist für MM ausgelegt..

    [align=center]Alfred E. Neumann, das Maskottchen des Mad Magazins und die Symbolfigur für ewigen und unnötigen Schwachsinn...
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  • Hallo Urs,


    Den Plattenspieler (er heißt offiziell übrigens Empire Scientific MC Reference) kenne ich nicht aus eigener Erfahrung, aber ich habe einen Testbericht von 1990 hier vorliegen (HIFI exklusiv I/90).
    Als Änderungen werden da genannt :


    1. Entfernung des Relais, welches für die Stummschaltung beim Absenken und Anheben des Armes verantworlich ist. Grund : der dort eingesetzte Impedanzwandler wirkte sich negativ auf den Frequenzverlauf des Signals selbst aus.


    2. Auswechseln der Verkabelung -> vdH-502, Goldstecker.


    3. komplett neu konstruierter Tonarm. Der Revox-eigene Tonarm ist aus recht biegsamem Plastik, der Benz-Arm ist aus einem Stück Messing gefräst und mit zusätzlichen Gewichten und einem stabileren Spitzenlager versehen, Zitat "das für die nun auf siebzig Gramm erhöhte Tonarm-Tonabnehmermasse besser geeignet" ist. Zitat "Damit konnte man schließlich auch eine hartnäckige Tiefenresonanz von dreißig Hertz beseitigen."


    4. Armzentrierung korrekt ausgerichtet und mit stärkeren Magneten bestückt.


    5. Austausch der Teller-Wuchtgewichte aus Stahl gegen solche aus Messing (die Stahlgewichte hatten mit dem Magnetfeld des MC-Systems interagiert).


    6. Schwerere Tellermatte, nach innen ein halbes Grad abfallend, Verwendung zusammen mit einer neuen Klemme.


    7. Benz MC-2 Tonabnehmer m. Micro-Edge-Nadel, festeingest. Auflagekraft 18 mN.


    8. Da Revox komplette B291 lieferte, wurde diese komplett demontiert, gespritzt, eloxiert, umgerüstet und wieder zusammen gebaut + erneuter Endkontrolle.


    Preis in Deutschland seinerzeit übrigens 4950 DM, das System kostete einzeln 2250 DM.

  • Hallo Holger,
    das ist für mich als alter ReVox-Fan unheimlich interessant.
    Ob Du mir diese Unterlagen (Bilder?) zukommenlassen könntest??



    Danke im Voraus


    Gruss
    Jonny

    [align=center]Alfred E. Neumann, das Maskottchen des Mad Magazins und die Symbolfigur für ewigen und unnötigen Schwachsinn...
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  • SUPI!!


    Danke im Voraus


    Gruss
    Jonny

    [align=center]Alfred E. Neumann, das Maskottchen des Mad Magazins und die Symbolfigur für ewigen und unnötigen Schwachsinn...
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  • Danke an alle - dies ist aber ein schnelles Forum....


    JayK: Mit "Höhenschlag" meine ich das Resultat von stark gewellten Platten - selten, aber halt dann ein Ausschuss...!!


    Meine Benzzelle ist in einem "DDT" Gehäuse eingebaut, WAS genau drin ist muss ich mal bei BenzMicro anfragen - die haben es für mich tailer-made erstellt, aber die Specs habe ich nicht :(


    Stummschltung ist tatsächlich überbrückt.


    Holger: Danke für die Details - & Danke, falls Dein Bericht als PDF irgendwo "down-load-bar" wird
    (ich bin für eine NEUE Rechtschreibereform....)


    Gruss


    Urs

    Eine wenig beachtete „Schellack-Weisheit“ besagt:

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  • Hallo Urs,


    Zuerst mal willkommen im Forum.
    Zu deiner Frage betreffend Probleme des Revox / Empire mit Höhenschlag:
    Bedingt durch den kurzen Tonarm (ca. 4cm) reagiert diese Konstruktion auf Höhenschlag mit Gleichlaufschwankungen.
    Auf und Abwärtsbewegungen führt die Nadel auf einer Kreisbahn um den Drehpunkt aus. Bei einem 9 oder sogar 12 Zoll Tonarm ist der Radius relativ gross, bei einem 4cm Arm jedoch sehr klein. Dadurch ergibt sich bei einem Höhenschlag von z.b. 5mm eine ziemlich grosse horizontale Verschiebung der Nadelposition. Und dies ist als Geschwindigkeitsvariation hörbar.
    Und dagegen kann man leider nichts machen, ausser die Platte gegen ein topfebenes Exemplar zu tauschen. ;)


    Gruss
    Michael

    I listen econo....

  • Hi monk,
    meintest du mit topfeben soetwas?



    An Tom: T'schuldigung, das ich mir Dein geistiges Eigentum ausleihe...


    Gruss
    Jonny

    [align=center]Alfred E. Neumann, das Maskottchen des Mad Magazins und die Symbolfigur für ewigen und unnötigen Schwachsinn...
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  • Zitat

    bei einem 4cm Arm jedoch sehr klein. Dadurch ergibt sich bei einem Höhenschlag von z.b. 5mm eine ziemlich grosse horizontale Verschiebung der Nadelposition. Und dies ist als Geschwindigkeitsvariation hörbar.


    Hi monk, wenn dem beim Revox B291 / B790 (hab ich seit 1978 , und läuft immer noch mit Shure V15 IV MR m. Bürste in Betrieb) so wäre, müßte jeder z.B. langanhaltende Klavierton jaulen - tut er aber nicht...


    Hast Du dafür 'ne Erklärung?


    Gruss
    Jonny

    [align=center]Alfred E. Neumann, das Maskottchen des Mad Magazins und die Symbolfigur für ewigen und unnötigen Schwachsinn...
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  • Hallo,


    den Testbericht habe ich leider nicht, dafür dies.
    Quelle: Empire Prospekt


    MC REFERENZ-PLATTENSPIELER - HIGH END mit KOMFORT



    Bis jetzt wurde die Meinung vertreten, dass High End nur mit komplizierter Handbedienung erkauft werden kann. EMPIRE hat sein Referenzsystem MC-1000 Van den Hul dem berühmten Revox Linatrack Tangential-Platten-spieler B291 angepasst. Dabei wurde allerdings der MutingSchaltkreis überbrückt und der Ausgang der MC-Zelle über Van-den-Hul-Kabel direkt auf den Verstärker geführt.
    Die Massenverhältnisse System-Tonarm wurden optimiert. Der Kunststoff-Tonarm wurde durch einen aus dem Vollen gefrästen Messing-Tonarm ersetzt. Die EinpunktSpitzenlagerung wurde neu konzipiert. Der Plattenteller wurde mit einer speziellen Gummimatte bestückt, die unter Verwendung des Plattenspanners eine optimale Auflage der Platte garantiert. Jeder Plattenspieler wird eingemessen und mit einem Frequenzschrieb geliefert.


    Plattenteller Durchmesser313mm, Masse 2,1 kg
    Tonhöhenschwankungen Rumpel-Fremdspannungsabstand >50dB(DIN 45539A)
    Rumpel-Störspannungsabstand ~52 dB (DIN 45539 A mit Hochpassfilter 20 Hz)
    Rumpel-Geräuschspannungsabstand Hochlaufzeit 2 s (33,33/min.)
    Bremszeit 2 s (von 45 auf 33,33/min.)
    TangentialerSpurfehlwinkel 0,5%
    Auflagekraft 1.8p
    Stromversorgung 100...120/200...240V (± 10%), 50...60 Hz
    Netzsicherung 100...120 V: T 400 mA 200...240 V: T 200 mA Leistungsaufnahme max. 17 Watt
    Abmessungen (B x H x T) 449 x 142 (geöffnet: 340) x 395 m m
    Gewicht 9,1 kg
    Farben Empire-gold, silber, weiss



    Das Tangentialtonarm-System "Linatrack" (Patent Revox) ergibt zusammen mit dem schwereren Metall-Tonarm eine optimale Plattform für hochwertige MC-Systeme. Mit seiner Balancierung in einem Magnetfeld und der infrarot-gesteuerten Tonarmnachführung garantiert es die schonendste und exakteste Abtastung der Platte, die derzeit überhaupt möglich sind.


    Gruß


    Michael-Otto

  • Hallo Jonny,


    Nö, ist doch gut wenn Theorie und Praxis sich zugunsten der Musik entscheiden. ;)
    Ich kam mit der Theorie ja nur hoch, weil Urs ein Problem mit höhenschlagigen Schallplatten hat.


    Gruss
    Michael

    I listen econo....

  • .. schade das es Empire Scientific so nicht mehr gibt, ich würde meinen B291 sofort umbauen lassen!!


    Zitat

    Empire Scientific Started in the late 50's as Dyna-Empire Inc.and made quite a splash with the Empire turntables and loudspeaker ranges, but later became one of the biggest manufacturer of phonographic pickups. The spares and stylus supply operation was sold to Russel Lind, the stylus manufacture operation to Benz Micro and the company itself currently only assembles batteries for camcorders and mobile phones. Official homepage.


    Urs
    Hast Du noch Kontakt zum Hersteller / Nachfolger???


    monk
    Man, bin ich froh das Du mir keine Theorie anbietest.... ;)


    Gruss
    Jonny

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  • Auf der Foto ist eine Klammer /Spanner zu sehen; ich brauche eine modifizierte Michel-Clamp (musste runtergefeilt werden, damit sie unter das Ede der Tonarm-"Kiste" passt )
    Für geringe Höhenschläge OK, "Hochalpine Platten" sind halt wie gesagt : Auschuss!!


    Ich hatte mal mit Hr. Lukaschek gesprochen betr. Plattenspieler-Service. Er macht dies nicht mehr und hat mich an die Revox-Service AG verwiesen, die dies dann auch gut ausführten.
    Ich will Lukaschek allerdings mal fragen, ob er mir die Zelle / Preamp // Tonarm-Kombi mechanisch & elektrisch optimieren könnte.
    Alles in allem: Ein guter Plattenspieler, mit Fernbedienungskomfort, wie bei CD's (die ich übrigens auch höre - via NAIM CDS 2)


    Ein Optimierungs-Potential sehe ich noch in den Führungsstangen des Tonarmschlittens: Die "resonieren" so schön - könnte man die mit Dämpfungsmaterial beruhigen ? - Hat jemand sowas je gemacht ?


    Grüsse aus der Schweiz
    Urs

    Eine wenig beachtete „Schellack-Weisheit“ besagt:

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  • Hallo Urs,
    ...Führungsstangen des Tonarmschlittens:
    sind bei mir mit 'ner Teflonbeschichtung versehen, die ich ab und zu reinige (fusselfreies Tuch mit etwas "Glasrein" drauf).


    Hast Du mal geschaut, ob da irgendetwas eingelaufen ist? Könnte mir vorstellen, das durch das höhere Gewicht vielleicht der Tonarmschlitten oder die Teflonbeschichtung an den Auflagepunkten eingelaufen/abgeschliffen ist. Wenns nur die Stangen sind, die kann man lösen und drehen..


    Was hat den der Revox-Service zu dem modifizierten "B291" gesagt?


    Gruss
    Jonny

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  • Jonny,


    Die Stangenoberfläche ist glaub OK - es ist die Tatsache, dass sie als "Hohlkörper" halt zu Resonanzen tendieren können (wurde scheinbar auch als Nachteil dieses Tonarmkonzeptes kritisiert - ganz Hellhörige können angeblich im Kopfhörerbetrieb ein "Laufgeräusch" des Schlittens oder des Nachführmotors hören...)


    Revox-Service hat eigentlich nichts weiteres bemerkt - die haben revidiert (Saite ersetzt, diverses justiert) und Rechnung gestellt (aber ganz vernünftig !) sowie kommentiert: Ersatzteile hätten sie schon noch für eine Weile - was ja auch beruhigend ist!!


    Gruss


    Urs

    Eine wenig beachtete „Schellack-Weisheit“ besagt:

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  • So, die Zip-Datei mit dem Test aus der HIFI exklusiv 1/90 liegt bereit - 1,4 MB, 4 JPEGs..


    Mailt mich bitte privat über die PN- oder eMail-Funktion hier im Forum an, dann bekommt Ihr die URL zum Download oder ich schicke die Datei auch direkt per eMail, wie Ihr wollt.

  • Hallo


    Hat jemand mehr infos uber die Tellermatte ?


    Die hat vieleicht nicht Empire selbst hergestellt.
    Oder gibts eine die ugf. die gleichen Eigenshaften hatt.


    Aufwiederlesen Serge

  • @ All


    Habe mal meinen ReVox B291 daraufhin überprüft:
    tatsächlich konnte ich Geräusche hören.
    Jedesmal, wenn der Motor den Schlitten nachführte, gabs im Tiefbass ein Geräusch.


    Ursache gefunden, leicht abzustellen!


    Hatte vor Kurzem einen neuen Seilzug eingebaut, und dabei den Fehler gemacht, das Seil falsch aufzulegen. Dadurch wurde der Tonarmschlitten auf der Motorseite ganz leicht angehoben. Jedesmal, wenn der Schlitten nachgeführt wurde, fiel diese Seite auf die Führungsstange und verursachte dieses tiefe, sehr leise Geräusch.


    Das Seil muss folgendermaßen eingehängt werden:


    Erst die eine Oese ohne Zugfeder einhängen, und das Seil gegen den Uhrzeigersinn über die dem Motor gegenüberliegende linke Rolle führen (zum Plattenende), dann zur Rolle am Motor, dann die Feder in die Oese, dann die Feder am Schlitten einhängen.


    Jetzt liegt der Schlitten plan auf der Führungsstange auf - Keine Geräusche mehr!!


    Hoffe das hilft euch weiter.


    An der Matte und dem Klemmgewicht, bez. an dem kompletten Empire-Umbau wäre ich interessiert.


    Noch besser: wer hat den Revox-Empire und will ihn loswerden?????? :))


    Mit analogen ReVox-Hardcore-Grüssen
    Jonny


    P.S.: bei mir macht ausser einem TD 126 MK III m. SME 3009/III ( dank Tom u. Jürgen Heiliger - auch Missionar genannt - ) ausschliesslich ReVox Musik 8)

    [align=center]Alfred E. Neumann, das Maskottchen des Mad Magazins und die Symbolfigur für ewigen und unnötigen Schwachsinn...
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