Vorteile 12-Zoll-Tonarm?

  • Ich sehe keine gravierenden Unterschiede bei fertigen Tonarmen.

    Bei Tonarmen in etwa gleicher effektiver Masse wird's dir mit dem gleichen Tonabnehmer auch schwerfallen da einen deutlichen Unterschied zu hören, selbst wenn da € 1000 Preisunterschied sind. Resonanzen müssen auch nicht immer klanglich negativ wahrgenommen werden. Alles subjektiv und 90% der Toanarme werden gekauft weil sie feinmechanische Wunderwerke sind und auf dem Laufwerk dementsprechend mondän rüberkommen. Würde ich mich selbst auch nicht ausnehmem.

  • Hi, die Qualität der Innenverkabelung hängt nicht davon ab, ob es ein 9er, 10,5er oder 12er Arm ist. Hier gibt es Urteile und Vorurteile, die sich nicht auf die Länge, sondern vor allem auf bestimmte Hersteller beziehen. Dies wäre in der Tat ein besonderes Thema, mit dem der hiesige Thread nicht belastet werden sollte. BG Konrad

  • Hi,


    Zitat

    Genau das ist der verkehrte ansatz, beim Kabelklang herrschen halt andere, noch unbekannte faktoren mit, wie sonst sind die berichte darüber zu erklären?

    Das Kabel.

    Unglaubliche Theorien.

    Wir schreiben das Jahr 2019.

    Dies sind die Abenteuer der Klangsekte HighEnd mit ihrer zahlreichen Anhängerschaft, die unterwegs sind auf einer nie endenden Mission um unbekannte Phänomene und ungehörte Klänge zu entdecken ................

    Folge 7583: Der Flexibility Faktor


    In diesem Sinn: Laßt uns die Fiktion geniessen, aber nicht die Fakten vergessen


    jauu

    Calvin

    ..... it builds character!


    gewerblicher Teilnehmer

  • Moin moin,


    man kann heutzutage das 1/1000tel eines Protonendurchmessers messen.

    Die Masse des Neutrinos wurde mit unter 1 eV gemessen.

    Die Masse eines Elektrons liegt bei 500.000eV.

    Und dann soll irgendwas in der Audiotechnik nicht messbar sein?


    Wenn man natürlich z.B. nur Frequenzgang und Klirr (bei 1kHz) betrachtet, ist das als wenn man die Jahresdurchschnittstemperatur und Niederschlagsmenge an einem Tag betrachtet und damit voraussagen will, wie das Wetter an jedem einzelnen Tag ist.


    Da wir hier gerade bei Tonarmverkabelung sind, mit Signalspannungen im mV-Bereich.


    Na, als erstes gibt es den elektrischen Widerstand. Sollte jedem geläufig sein.

    Je "besser" der Leiter, umso geringer der Widerstand. Kupfer ist Standard, Silber ist der "beste" Leiter. Silber ist ca. 9% "besser" als Kupfer. Vergrößert man den Leiterquerschnitt, verkleinert sich auch der Widerstand.


    Als nächtes die Kapazität. Zwei sich gegenüberstehende Leiter bilden eine Kapazität.

    Je größer die Fläche, umso größer die Kapazität.

    Je kleiner der Abstand, umso größer die Kapazität.

    Ach ja, dann gibt es noch die Isolierung, im Regelfall Kunststoff.

    Hier bewirken die Moleküle im Kunststoff eine Kapazitätserhöhung (im Vergleich zum Vakuum).

    Die Moleküle im Kunststoff richten sich im elektrischen Feld aus und sind dabei so eine Art Ladungsträger.

    Wechselt das elektrische Feld, so ändert sich die Ausrichtung der Moleküle im Kunststoff.

    Das geht leider nicht verlustfrei vonstatten (Dielktrischer Verlustfaktor).

    Und dazu ist das noch Frequenzabhägig.
    Wo ich gerade bei der Kapazität bin ..., wie schon bemerkt, ändert sich die Kapazität mit dem Abstand. Sind jetzt z.B. die beiden Leiter nicht fest fixiert, so kann sich durch Bewegeungen (Vibrationen/Schall) die Kapazität leicht ändern.

    Ach ja, genau dieser Effekt wir in Kondensatormikrofonen benutzt.


    Schirmung - besteht der Tonarm aus Metall und ist dieser auf Masse gelegt? Dann ergibt sich evtl. schon eine gute Schirmung. Eine weitere Schirmung ist bestimmt nicht von Nachteil. Zu beachten ist, dass sich dadurch weitere Kapazitäten ergeben, evtl. mit den oben aufgeführten Nachteilen.

    Ist der Eingang des Phonoverstärkers symmetrisch? Dann ist Unsymmetriedämpfung wichtig. Beide Leiter sollten, inclusive deren Isolierung, möglichst gleiche Eigenschaften aufweisen, dazu sollten sie miteinander verdrillt sein.


    Als Beispiel mal Fernmeldekabel (da kenne ich mich ein bisschen aus).

    Da gibt es die wichtigen Werte "elektrischer Widerstand", "Isolationswiderstand", "Kabelkapazität", "Wellenwiderstand" und "Unsymmetreidämpfung".

    Der erste Werte wird nur vom elektrischen Leiter bestimmt, alle anderen Parameter vom Aufbau und Isoliermaterial.

    Hochwertige Fernmeldekabel haben PE als Isoliermaterial, "billige" haben PVC als Isoliermaterial.

    PE erhöht die Kapazität weniger als PVC.

    PE hat einen geringeren Verlustfaktor als PVC.

    PE hat eine doppelt so hohe Wasserdampfundurchlässigkeit als PVC.

    Ach ja, bei hochwertigen Kabel ist die erste Schicht PE geschäumt, besteht also zu ca. 90% aus Luft. Erst die letzte Lage ist durchgängig. Damit wird die Kapazitätserhöhung minimiert

    Also viele Punkte, die sich beeinflussend auswirken können.


    Wenn man hochwertige Stecker/Steckverbindungen einsetzt, bringen die weniger Beeinflussung als ein nicht optimales Kabel.


    Gruß,

    Frank

  • moin zuammen


    ... meinen Respekt, frank... tolle Ausführung - DANKE


    solch eine Ausführung würde ich mir über

    den Tonarm, seine Konstruktion, seine Funktionen

    wünschen.


    vg


    jo

    AAA - Mitglied und (Neben-) Gewerblicher Teilnehmer

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  • P.S.: Und natürlich sollte man eine grobe Vorstellung davon haben, welche Sache sich wie auswirkt.

    Einige Dinge ergeben eine Auswirkung von 0,00001%, andere 1% oder mehr.

    Also nicht den Teufel mit dem Belzebub austreiben. :)


    Gruß,

    Frank

  • Nicht zu vergessen die "Ökosysteme", in denen die Kabel eingesetzt werden.

    Habe ich eine relativ störungsfrei Umgebung, so ist die Schirmung nicht ganz so wichtig.

    Da kann ich mein Augenmerk auf andere Eigenschaften richten.

    Hat meine Vorstufe einen relativ hohen Ausgangswiderstand, so bekomme ich mit hochkapazitiven Kabeln leichte Einbußen im Hochtonbereich.

    Auch wenn das Kabel sonst nahezu ideale Eigenschaften hat.

    Hat meine Vorstufe z.B. einen extrem geringen Ausgangswiderstand, so spielt die Kabelkapazität nahezu keine Rolle und ich kann mich z.B. an den restlichen nahezu optimalen Eigenschaften erfreuen.

    Also bei dem einen "klingt" das Kabel "muffig", bei dem anderen spielt es zu ungeahnten Höhen auf.

    Einer sagt "Das Kabel ist schrottig, klingt total muffig", der andere entgegnet "Das stimmt ja gar nicht, bei mir ging damit die Sonne auf".

    Tja, und beide haben irgendwie recht.


    Wenn wir gerade bei Phono sind, benötigt z.B. das MM-System 47kOhm und 150pF als optimale Daten am Phonoeingang und der Pho-Pre hat selber schon 150pF Eingangskapazität, wird es recht schwierig (nahezu unmöglich) hier ein passendes Kabel zu finden.

    Hat mein Phono-Pre einen symmetrischen Eingang, so ist eine Adernsymmetrie das A und O (in Bezug auf Störungen). Ohne (kapazitive) Schirmung kann ich hier eine optimale Umgebung für das Zusammenspiel MM-System zu Phono-Pre schaffen.

    Mit unsymmetrischen Eingang und relativ hoher Störumgenbung muss ich halt Wert auf eine gute Schirmung legen, die restlichen Eigenschaften müssen sich dem unterordnen.


    Um gezielt auf beste Übertragung hin arbeiten zu können, sollte ich alle wichtigen Eigenschaften von allen Komponenten kennen, und auch deren Umgebung.


    Gruß,

    Frank

  • nochmal die Frage an die Spezialisten:


    welche Tonarmbeschaffenheiten sind klangförderlich ?

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  • Moin moin,


    auch da gibt es wie bei den Kabeln keine allgemeingültige Antwort.


    Braucht meine Umgebung einen Tonarm mit hoher Masse oder geringe Masse?

    Spielt die Dämpfung eine Rolle?

    Werden abschirmende Eigenschaften gegenüber elektromagnetische Störeinflüsse benötigt?

    Oder habe ich eine "saubere" Umgebung, wo das eine eher untergeordnete Rolle spielt?


    Alles hat seine Vor- und Nachteile. Ich sage mir immer "jede Medaille hat zwei Seiten".


    Nur, wie sind die Umgebungsvariablen um welche Seite der Medaile relevant werden zu lassen?


    Gruß,

    Frank

  • und ... wie dämpfen die Hersteller einen Tonarm?

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  • Tut mir leid, ich bin kein Hersteller und stecke auch nicht tief genug in der Materie, dass ich dazu passende Antworten geben könnte.

    Leider kenne ich keine (verlässlichen) Quellen, wo man sich darüber informieren könnte.


    Gruß,

    Frank

  • Was willst du genau dämpfen und was versprichst du dir davon? Eine Dämpfung macht ja nur dann Sinn, wenn entsprechende Resonanzen ausgeprägt hervortreten. SME hatte das früher doch mit Silikon gemacht, in dem eine Art Paddel lief. Dynavector macht das mit einer Magnetbremse und einem schwingendem Gewicht.

    Grüße

    Christopher


    >>Ich habe festgestellt, dass die Datenrate die Qualität von MP3-Musikdateien erheblich beeinflußt.<<

  • Auch bei einigen Jelco-Tonarmen gibt es eine Dämpfung über ein Silikonölbad. Die Stärke der Dämpfung wird hier über die Menge an Öl, bei SMEüber die Größe der eintauchenden Paddel eingestellt

    Viele Grüße


    Jörg


    Ich höre damit und meine kleine Plattensammlung seht ihr bei DISCOGS.



  • Ein Lager ohne spürbare Reibung schadet einem Tonarm nicht.

    Und eine Verkabelung, die nicht sofort nach Austausch ruft. Eine Lifteinheit, an die man zur Justage und zu Wartungszwecken gut rankommt, ist ebenfalls hilfreich. Da ist übrigens die Lösung von Jelco m.E. vorbildlich.

    BG Konrad

  • Wenn der Tonabnehmer von der compliance zum Tonarm passt benötigt man mMn kein Dämpfung.


    Messungen von Tonarm und Tonabnehmer sind nur für diese, eine Kombination gültig. Sie sind nicht, oder nur bedingt übertgbar, wenn z.B. eine Komponente gewechselt wird.


    Erfahrungswerte (was harmoniert) sind mMn wichtiger als Messergebnisse.

    z.B. SPU Thread

    - Schick

    - SME

    - Groovemaster

    - Skati's Tonarme vom Workshop, usw.

    Im SPU Thread wurde ausgiebig beschrieben was sehr gut geht. Das war für mich ein wichtiges Kriterium.


    Messwerte in einem anderen Umfeld nützen mir wenig.


    LG

    Horst

    LG


    Horst

  • Meine bescheidene Meinung möchte ich Euch nicht vorenthalten:

    Habe meinen Fat Bob S mit einem Scheu Classic und DL 103 aufgerüstet. Das Serien 9 Zöllerchen v. Jelco mit dem TR Cantare blieb drauf.

    Ergebnis:

    1. Sieht schick aus

    2. Der 12 er läuft mit dem 103 erstaunlich souverän, das Signal geht über einen Denon Übertrager in die Phonostufe. Oldie von Musical Fidelity, die auf MM eh besser klingt.

    3. Das 9 er Signal läuft über Trigon Vanguard/ Vulcano in den Amp.

    4. Ältere Scheiben gehen meist über den Scheu, neuere Nobelpressungen (?!) über den TR Arm.

    5. Die Haptik und die vielfältigen Justageoptionen des Scheu finde ich stark.


    Mir gefällts, unabhängig vom Fat Bob besteht die Illusion, zwei "Plattenspieler" zu haben, so eklatant sind die Klangunterschiede.

    Mir gefällts.:)

    Was ist Schall, nur bewegte Luft, sonst gar nix..... :D