Naßfahr-Probleme

  • Hallo Thorsten,


    ist ja alles okay, was Du schreibst, aber mancher gibt lieber die Kohle
    für Platten als für eine PWM aus.


    Dieser Thread ist auch nie in dem Ansinnen gestartet worden, "Trockenspieler"
    und/oder PWM-Benutzer von den Vorzügen des Lenco-Nassläufers zu überzeugen.
    Es ging eingangs lediglich um ein konkretes Problem mit einem bereits vorhandenem
    Nassläufer - nicht mehr und nicht weniger.


    Zwei der Hauptargumente der Lenco-Marketingabteilung in den 70er u. 80er Jahren waren:
    1.) Die Platten werden absolut staubfrei und sauber abgespielt
    2.) Durch den Gleitfilm, durch den die Nadel fährt, ist der Abrieb am Diamanten und die
    Abnutzung der Plattenoberfläche deutlich geringer.


    Zu 1.) Kann ich aus eigener Erfahrung klar bestätigen. Als Dauerhaft-Nassfahrer, der ich früher
    mal war, fristet die Nadelbürste ein Schattendasein und wird praktisch nie benötigt. Nebengeräusche
    durch Statik + Verunreinigungen treten auch nicht auf.


    Zu 2.) Für das Gros der in den 70er und 80er Jahren verwendeten Nadeln (minderwertige Diamanten,
    Saphir etc.) in Kombination mit hohen Auflagegewichten von 2,5g und mehr (Pfennigstück auf dem
    Headshell;-) ) und vielleicht nicht annähernd optimal eingestellten Tonarmen u. TA´s, würde ich diesen
    propagierten Vorteil als logisch und nachvollziehbar bewerten.
    Bei optimalen Rahmenbedingen (wie bei dir lieber Thorsten u. wohl fast allen anderen, die hier mitlesen)
    habe ich meine Zweifel, dass die Schallplatte allein durch regelmäßiges abspielen abgenudelt wird und
    der Diamant schneller verschleißt. Das kann ich aus eigener Erfahrung auch nicht bestätigen.


    Ich habe mein Lencoclean 1984 gekauft und bis Ende der 90er immer nass gespielt und seit etwa
    10 Jahren fahre ich nur noch bei Bedarf nass. Die Abnutzung der Diamanten und der Platten hat sich aber
    durch diese Umstellung nicht verändert. Jedenfalls nicht so, als das ich es bemerkt hätte...


    Warum benutze ich den Lenco nur noch nach Bedarf?
    Es ist einfach unpraktisch --> gerade bei Singles und Maxis. Sieht nicht wirklich toll aus und der
    Zusatznutzen Punkt 2.) ist für mich nicht mehr nachvollziehbar.


    Früher war alles besser:
    Früher waren neue Platten aus dem Laden sauber. Heutzutage (auch schon in den letzten Jahren) muss
    man Neuanschaffungen i.d.R. gründlichst reinigen. Also Lenco oder PWM etc. :cursing:
    Manche Platte, die ich gebraucht als VG+ erstehe klingt besser, sauberer oder ist sauberer als eine neue.
    Eigentlich eine Unverschämtheit.


    Gruß
    Alex


    P.S.
    Vielleicht kann man dieses Nassläufer-Thema durch eine Pro- und Contraliste endgültig mal abschliessen.
    Es ist schon langweilig.... ;)

    "... when something slips through your fingers/You know how precious it is/
    Well you reach the point where you know/It's only your second skin.." (Mark Burgess)

  • Vielleicht kann man dieses Nassläufer-Thema durch eine Pro- und Contraliste endgültig mal abschliessen.
    Es ist schon langweilig.... ;)


    wenn es gute Hartware gäbe würde ich einen erneuten Versucht machen,aber man bekommt ja nicht mal mehr gute Bürsten :whistling:


    gruss
    Jürgen

  • Ehrlich gesagt habe ich damit in knapp 25 Jahren Schallplattenabtastung bisher keinerlei Probleme gehabt. Und ich fahre seit bestimmt 20 Jahren davon MC-Systeme mit überwiegend scharfen Schliffen. Aber eine zunehmende Abnutzung infolge mehrfachen Abspielens konnte ich eigentlich nur bei dem damals extrem billigst gemachten Technics-Plattenspieler meines Bruders feststellen (keine Sorge, war kein 1210, sondern so ein Plastikteil aus einer Turm-Anlage). Damit habe ich tatsächlich einige Platten nach ca. 15 bis 20 Durchgängen merklich beschädigt (Stichwort Plattenhobel). Mit meinem ersten Plattenspieler - einem Thorens TD 320 mit Denon DL 110 - war das aber dann schon kein Thema mehr. Selbst alte Platten, die ich auflege, und die häufig gespielt wurden, weisen keine nennenswerten Beschädigungen auf.


    Na klar gab es Einflüsse durch Staub. Aber diese waren dank Carbon-Bürste eigentlich niemals so nennenswert, dass für mich der Wunsch nach Nassspielen aufgekommen ist.

    Moin


    in der Lenco-Werbung wurde damals behauptet,dass durch das Nassfahren die Platten geschont werden. Ob das nun wirklich so ist,da bin ich auch eher skeptisch. Da ich meine Platten im Mixbetrieb fahre (erstmal trocken,danach nass),kann ich auch nicht aus eigener Erfahrung schreiben.


    Das eine Abnutzung auch beim Einsatz höherwertiger TAs stattfindet,habe ich in fast 30 Jahren Plattenhören allerdings festgestellt! Meine ersten Beatles-Scheiben sind mittlerweile völlig durch. Teilweise auch nur einzelne Stücke,wie z.B. "Passenger" auf Iggy Pop/Lust For Life". Der Rest der Platte ist noch völlig in Ordnung.


    Die Carbon-Bürste alleine reicht bei mir leider nicht gegen den Staub und vor allem nicht gegen die statische Aufladung. Nach mehrmaligen Abspielen sind meine Platten dann so am knistern,dass ich sie doch wieder mit Lenco fahren muss. Vielleicht sollte ich die Carbonbürste öfter mal tauschen (jeden Monat ne Neue?).


    Gruß Siggi

  • P.S.
    Vielleicht kann man dieses Nassläufer-Thema durch eine Pro- und Contraliste endgültig mal abschliessen.
    Es ist schon langweilig....


    Moin


    mich und andere hier im Forum interessiert das Thema schon. Gerade das hier einige das Nassfahren mit einer PVM kombinieren. welche Mischung nehmt ihr da?


    Bei mir läuft die alte Standardmischung: 40% Isopropanol,der Rest dest. Wasser. Kann man diese Mische auch in die PWM kippen,oder muss es unbedingt die teure Reinigungsflüssigkeit der


    Anbieter sein?


    Gruß Siggi

  • Kann man diese Mische auch in die PWM kippen

    Gewiss. Im Falle des Falle mit der Alkoholmenge variabel sein. Dreck hat vor Alkohol Angst. ;)


  • Ihr scheint das alle so zu machen. Da muss ich mir wohl auch mal so eine Maschine zulegen.


    Na, über das Wann und Wie des Einsatzes der PWM in Verbindung mit Nassabspielern lässt sich ja, wie man sieht, trefflich diskutieren.


    Ich bin der Ansicht, dass beides sich ergänzt: Der Nassläufer macht nicht porentief rein ;) , sondern hält höchstens oberflächlichen Dreck von der Nadel fern. Die PWM ist für die eigentliche Reinigung zuständig.

  • möchte gern mal ein Bild einwerfen,
    wenn ich mir da ein Wässerchen dazwischen vorstelle,kann es entweder dazu führen das die Nadel erstmal Verdängen muss,also Mehrarbeit,
    oder aber sie nutzt es als Hilfe um sanft durch die Schluchten zu gleiten.
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/23604/



    Ich mag halt mehr die Bildliche vorstellung :D



    gruss
    Jürgen

  • Ist schon gut. Ich werde Euch nicht vom Nassfahren abkehren und ihr mich nicht mehr dazu bekehren.


    Ich möchte nur noch mal darauf hinweisen, dass Nassfahrer sich doch bitte von Zeit zu Zeit auch ihrer Tonabnehmernadeln annehmen sollten. Wenn man die nämlich nicht ebenfalls reinigt, verklumpen sie recht schnell. Und dann kommt es evtl. erst wirklich zu signifikanten Beschädigungen am Vinyl.


    Das Argument, dass man sein Geld lieber in Vinyl statt in HiFi-Equipment oder eine gute Plattenwaschmaschine steckt, kann ich ehrlich gesagt nicht nachvollziehen. Vinyl ist irgendwann zu einem Großteil totes Kapital, das nur noch herumsteht. Man kann ja schließlich schlecht mehrere Platten gleichzeitig hören. Gutes Equipment benötigt man dagegen regelmäßig. Also würde ich eher mal ein Jahr lang auf den Erwerb von Vinyl verzichten und das gesparte Geld in Hardware stecken. Lohnt sich meiner Meinung nach mehr. Aber jeder so, wie er es mag.


    Bis dann,


    Thorsten

  • habe heute keine zeit, führe morgen folgende feststellungen aus.
    nassfahren……. ist in der jetztzeit unnötig.
    nassfahren……. verdreckt langfristig betrachtet die platten.
    oswald

  • Ich möchte nur noch mal darauf hinweisen, dass Nassfahrer sich doch bitte von Zeit zu Zeit auch ihrer Tonabnehmernadeln annehmen sollten. Wenn man die nämlich nicht ebenfalls reinigt, verklumpen sie recht schnell. Und dann kommt es evtl. erst wirklich zu signifikanten Beschädigungen am Vinyl.


    Sorry, aber für wie bekloppt hälst Du deine Mitmenschen überhaupt?
    Ein echter Sparhinweis. Den hättest Du dir echt sparen können.
    Demnächst sind hier auch noch Hinweise zu lesen, dass man doch
    bitte die Platte aus der Hülle nehmen soll, um sie abzuspielen... :wacko:


    Entweder zerrt ein "verklumpter" Diamant wie Hacke oder er spielt gar nichts mehr ab.
    Das merkt jeder geneigte Forenteilnehmer oder er/sie ist schon taub.


    Ich stelle mir kein totes Kapital ins Regal. Man darf einfach nicht die 08/15-Platten kaufen,
    dann klappt´s auch mit dem Wiederverkaufswert. ;):P


    Gruß
    Alex

    "... when something slips through your fingers/You know how precious it is/
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  • Ich bin durch folgende Fehler des Naßabspielens davon abgegangen:


    1 .Das Lancoclean bringt mal zuviel,mal zuwenig Flüssigkeit auf die Platte.Also muß ich beim Musikhören immer auf die Platte schauen.


    2.Ich habe mehrere Nadeln,die als Nadelträger ein Aluröhrchen haben,durch Korrosion,und zwar von innen her,versaut.Sie brachen einfach ab,oder die Nadel fiel raus.



    Gruß!


    Dierk aus Cuxhaven

  • Ich bin durch folgende Fehler des Naßabspielens davon abgegangen:


    1 .Das Lancoclean bringt mal zuviel,mal zuwenig Flüssigkeit auf die Platte.Also muß ich beim Musikhören immer auf die Platte schauen.


    2.Ich habe mehrere Nadeln,die als Nadelträger ein Aluröhrchen haben,durch Korrosion,und zwar von innen her,versaut.Sie brachen einfach ab,oder die Nadel fiel raus.



    Danke Dierk, für den Hinweis.


    Das ist dann nochmal ein typischer Anwenderfehler, der den teilweise schlechten Ruf des Lencoclean Systems begründet hat.
    Es muss so eingestellt sein, dass der Arm eine max 5 mmm breite feuchte Spur auf der Platte zieht. Das geht durchaus, meine Arme laufen seit Jahren so, ohne dass ich da grossartig was nachjustieren müsste.
    Ein vollständiges Fluten der Plattenoberfläche und das Eintauchen des Nadelträgers in den Flüssigkeitsfilm ist kontraproduktiv und führt bei manchen Tonabnehmern wohl zu den unter 2. geschilderten Problemen. Mit Ortofonsystemen dagegen seit Jahren keine derartigen Ausfälle oder gar Korrosionsschäden.


    @ Thorsten: Für die Nadelreinigung gibt es ja jetzt das beliebte Kunststoffschwämmchen. Soll noch mal einer sagen, die Technik brächte keine Fortschritte mehr. :thumbup:


    Bie den alten Lencobürstchen mit Kohlefaser-Samt ist es leider so, dass die manchmal verkleben, wenn zuviel Kalk oder Spülireste die Öffnungen zusetzen. Über Nacht in destilliertes Wasser stellen hilft manchmal, nicht immer. Mein Umbau mit den Wittnereinsätzen hat dieses Problem nicht mehr, der läuft seit gut 3 Jahren immer noch tadellos.

    3 Mal editiert, zuletzt von applewoi ()

  • Seine Mäuse hat das Naßfahren auf jeden Fall. Es ist vor allem eine unumkehrbare Entscheidung, umständlich und fehleranfällig. Mag auch sein, daß es bei schwächeren Motörchen (meßbar vielleicht, hörbar kaum) das Gleichlaufverhalten beeinträchtigt.


    Man muß die Zeremonie schon mögen, dauert ja auch ein bissl, bis man die Platte wenden oder einpacken kann. Sicher nicht das Medium der Wahl für Dauerberieselung.


    Positiver Nebeneffekt: man ist wählerisch bei der Auswahl der Platten. Die müssen durchhörbar sein. Eine Eigenschaft, die sich der bedauernswerten Digitalgeneration nicht mehr vermitteln läßt. Durch die CD ging Konzeptqualität verloren, man zappt sich halt durch 70% Mittelmaß, um die 2 Highlights dann mit der Repeat-Taste zu belegen.


    Früher gabs dafür mal Konzeptalben - schön, daß sie zunehmend wiederaufgelegt werden. Leider kommt zu dem Retro-Zeug kaum was Neues hinzu.
    Markus

  • Es ist vor allem eine unumkehrbare Entscheidung

    Nicht unbedingt. Höchstens mental. ;) Zugegeben: Bei manchen nass abgespielten Platten ist Hopfen und Malz verloren, die wollen einfach nicht wieder trocken abgespielt werden.

  • Es ist vor allem eine unumkehrbare Entscheidung,


    und die Erde ist eine Scheibe! 8)


    Gruß
    Alex

    "... when something slips through your fingers/You know how precious it is/
    Well you reach the point where you know/It's only your second skin.." (Mark Burgess)

  • Ich möcht auch meine "5 cent" zu diesem Thema loswerden. Es gibt für mich ein paar Gründe für ein Dafür und für ein Dagegen des Nassabspielens:


    Reibung an der Kontaktfläche wird herabgesetzt. Eindeutig weniger Rillengeräusche, nimmt die Heiserkeit.



    Langzeitfolgen: Dazu gibt es keine wirklich representativen Studien. Löst das Mittel irgendwelche Weichmacher aus der Platte?.


    Braucht das Vinyl wirklich eine "Abkühlung" oder ist das sogar kontraproduktiv (fehlende Flexibilität der Rillenflanken).


    gruß

  • Langzeitfolgen: Dazu gibt es keine wirklich representativen Studien. Löst das Mittel irgendwelche Weichmacher aus der Platte?.

    Irgendwelche Weichmacher... Du kannst die Weichmacher nicht namentlich nennen, geschweige denn, ihre Funktion erklären und von der Wechselwirkung mit Reinigungsmitteln chemisch fundiert berichten. Musst du auch nicht, denn du stellst ja nur die Frage. Aber wetten: Die schlauen Beantworter deiner Frage können das auch nicht, werden aber zahlreich ihren Senf hier abladen, wie allermeist in diesem Forum. Ich warte schon gespannt...


    Ingo

    "Da die Preisgrenzen im High End Bereich quasi gefallen sind und Entwicklerteams ohne Budget Limitierung an die Konstruktion eines Gerätes gehen können, entstehen immer wieder sehr interessante Konstruktionen." (hinduistischer Philosoph)

  • ...da mußt Du aber ein recht ungünstiges Setup haben... :rolleyes:


    Vielleicht!,


    Frage: Hat er schon mal nass abgespielt?.

    Einmal editiert, zuletzt von westbahnkarl ()