Fortschritte in der Hifi Technik, was hat es eigentlich gebracht?

  • ... und aus welchen Gründen sollte die Entwicklung in den 70ern aufgehört haben.


    Gegenfrage, was ist denn an der analogen Bandtechnik seit den 70ern weiter entwickelt worden?


    Auch hier im Forum behauptet die Mehrheit der Teilnehmer ja, dass der Gipfel der Qualität eine gut 40 Jahre alte Studiomaschine ist.


    Gruß


    RD

  • Zitat

    Gegenfrage, was ist denn an der analogen Bandtechnik seit den 70ern weiter entwickelt worden?

    Dolby SR (Einführung Mitte/Ende der 80er). Für analoges Multitracking - korrekte Einmessung vorausgesetzt - ein grosser Schritt nach vorn.
    One-Inch Two Track entwickelt von Tim de Paravicini: Wird gerne in Mastering Studios eingesetzt (Einführung/akzeptiert als AES-Standard Mitte der 90er).


    Grüsse aus Wien,
    Heinrich

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Kennst DU eigentlich etwas NICHT? Oder exppliziter - und nur ein klein wenig gehässiger gefragt: Kennst Du eigentlich irgendetwas nicht bloss vom Hörensagen/aus Foren/von Web-Pages?


    ...aus eigener Hörerfahrung kenne ich tatsächlich eine ganze Menge, zumindest wenn es um Hifi-Technik geht...da habe ich so ziemlich alles mitgemacht. Seit gut 35 Jahren so ziemlich jede verfügbare Bandtechnik. Die Audiokassette, ich weiß nicht wie viel verschiedene Geräte ich in dreißig Jahren verschliessen habe, unterschiedliche Entwicklungsstufen, verschiedene Preisklassen. Spulentonbandtechnik, selbst eine Maschine besessen, verschiedene Freunde hatten Geräte die man mal hören konnte. VHS-Hifi, da habe ich fünf Geräte im Laufe der Zeit runtergerubbelt, sorry, zwei davon habe ich noch. Dann kam die Digitaltechnik, DAT habe ich persönlich ausgelassen. Aber Die MiniDisc, die brennbare CD (Hifi-Rekorder und Computer), dann die datenreduzierten Formate, MP3, WMA und auch ein bisschen AAC...wenn Du also Fragen hast... 8)


    Als vor ca. 15 Jahren der mp3-Boom begann, hat man auf einer Deutschen Tonmeistertagung einen großen Vergleichstest angestellt (natürlich ALLEN DBT-Kriterien entsprechend). Es wurden, wenn ich mich recht erinnere, um die 50(!) verschiedene Ausschnitte aus diversen Aufnahmen als mp3 (verschiedene Raten) und im CD-Format abgespielt, das ganze über Stax-Kopfhörer. Angeblich war KEIN Unterschied zu hören (so die Meinung des Fraunhofer Instituts), ich lag nur bei EINEM Stück falsch.


    Klar zu einer Zeit wo der Fraunhofer-Codec (in seiner ersten Entwicklungsstufe) mit CBR noch state-of-the-art gewesen ist. :rolleyes:


    Mittlerweile sind die Algorithmen DEUTLICH verfeinert worden, und dennoch kannst Du, wenn Du Dir die Mühe machst, praktisch JEDEN DATENREDUZIERENDEN Algorithmus (egal welches Endformat rauskommt) entlarven, wenn Du genau weisst, WIE er arbeitet. Dann musst Du ihn nämlich nur einmal mit dem Material füttern, bei dem die Fehler hörbar werden. Das können heftige, hochfrequente Impulse genau so sein wie sehr speziell eingestellte Hallfahnen.


    Du sagst es, Lame, VBR alt-preset-insane, eigentlich reicht alt-preset-standard auch für eine transparente Qualität. Es ist richtig, es gibt ein paar Samples, die auch den besten Codec entlarven können, wenn man weiß, worauf man achten muss. Nur kommen solche Samples bei normaler Musik ganz selten vor. Ein groß angelegter unbestechlicher Blindtest in der c't vor vier oder fünf Jahren hat eindeutig gezeigt, es ist bei entsprechend hoher Datenrate und einem aktuellen Codec praktisch unmöglich das komprimierte File vom nicht komprimierten Original mit der selben Auflösung zu unterscheiden. Tesprobanden waren Musiker, Tontechniker und normalsterbliche.


    Frage: Aber was bringt's nun, den Algorhithmus mit etwas zu quälen, was so in der freien Wildbahn der existenten Aufnahmen nur sehr selten vorkommt?


    Relevanz?


    Gegenfrage: Was bringen datenreduzierte Formate, wenn man VERLUSTFREI arbeiten kann UND Speicherplatz oder Übertragungsgeschwindigkeiten kein Thema mehr sind? Wir reden hier von AUDIO, mittlerweile wird HD-VIDEO(!) nicht verlustbehaftet durch's Internet und über Satellit gejagt. 1995 war mp3 eine SENSATION UND ein MEILENSTEIN, 2009 ist das ein völlig veralteter Zugang. Oder arbeitest Du am liebsten auf DOS-Ebene?


    Klar ist das Thema Speicherplatz und Übertragungsgeschwindigkeit heute nicht mehr so kritisch, wie noch vor 10 Jahren. Aber bei rund 8900 Titel, die auf meinem Rechner sind, redundant natürlich zur Sicherheit, ist das Thema nicht ganz ohne Brisanz. Und 58 Gbyte schaufelt man auch heute noch nicht mal so eben in Sekunden hin- und her....unkomprimiert möchte ich mir das Volumen nicht vorstellen.


    Und wo gibt es unkomprimiertes HD-Video im I-net?!?...never....Solche Datenmengen könnten mit dem schnellsten DSL-Anschluss nicht verarbeitet werden! Alle derzeit verwendeten digitalen Sendeformate sind verlustbehaftet datenreduziert. DVB SD wird im MPEG2 (h.262) gesendet, DVB HD wird mit dem effizienteren MPEG4 (h.264) gesendet. Und je nach Datenrate sind Artefakte durchaus zu sehen. Besonders übel bei DVB-T. Auch DVD und Blu-Ray, alles komprimiert. Der Endverbraucher kommt praktisch nicht in den Genuss unkomprimierter Videoformate!


    Zu Bandmaschinen: Wie oft hast DU denn einen MIX, die Aufzeichnung auf HALBZOLL und die DIGITALE AUFZEICHNUNG (hochauflösend oder nicht) im WIRKLICHEN LEBEN (also DU selbst!) verglichen, Dir die Unterschiede SELBST angehört?


    Was habe ich mit Halbzollaufzeichnung am Hut?!?


    Noch ein Wort zum DBT: Was glaubst Du eigentlich, wie im Studio gearbeitet wird? Und dass ein Tonmeister oder Mastering Engineer bei jedem Filter seine Kollegen bittet, mit ihm einen DBT zu veranstalten? Es GIBT so etwas wie HÖRERFAHRUNG und HÖRTRAINING. Ja, man lässt sich VERDAMMT leicht in die Irre führen (egal wie geschult das Ohr ist), aber man muss auch nicht immer verzweifelt "Blindtest!" schreien.


    Tja, bei dem akustischen Sondermüll der allenthalben (unter Zeitdruck?) prodziert wird, kann ich mir das durchaus vorstellen. Wird aber vernünftig gemastert, man höre sich die Beatles remastered Editionen an, dann kommt auch was wirklich ordentliches dabei raus. Aber die Herrschaften, ein Team von mehrern Tontechnikern hat ja auch fast ein gutes Jahr an den 13 Alben gearbeitet....die haben sich sicher gegenseitig kontrolliert und über verschiedenen Versionen debattiert.


    Gruß


    RD

    3 Mal editiert, zuletzt von ruedi01 ()

  • Dolby SR (Einführung Mitte/Ende der 80er). Für analoges Multitracking - korrekte Einmessung vorausgesetzt - ein grosser Schritt nach vorn.
    One-Inch Two Track entwickelt von Tim de Paravicini: Wird gerne in Mastering Studios eingesetzt (Einführung/akzeptiert als AES-Standard Mitte der 90er).


    Irrelevant für die Hifi-Anwender.


    Gruß


    RD

  • Naja, dann mach weiter mit MP3.


    Wenn Du Dir eine Studiomaschine hinstellen kannst und dann auch noch bereit bist die horrenden Bandkosten zu zahlen...da setzte ich lieber auf die technisch überlegenen aber trotzdem spottbilligen digitalen Formate. Ich habe nicht das Verlangen mich elitär zu geben...außerdem verwende ich datenreduzierte Formate nur für den mobilen Zweck. 8)


    Gruß


    RD

    Einmal editiert, zuletzt von ruedi01 ()

  • Kennst DU eigentlich etwas NICHT? Oder exppliziter - und nur ein klein wenig gehässiger gefragt: Kennst Du eigentlich irgendetwas nicht bloss vom Hörensagen/aus Foren/von Web-Pages?

    Auch hier im Forum behauptet die Mehrheit der Teilnehmer ja, dass der Gipfel der Qualität eine gut 40 Jahre alte Studiomaschine ist.

    Vor ein paar Wochen hatte ich die Gelegenheit im Rahmen eines Forentreffens Masterband Kopien im Vergleich zu ihren Pendants auf Vinyl zu hören. Der klangliche Vorteil der Bandmaschine war für die meisten Teilnehmer sehr deutlich nachvollziehbar.



    Gruß
    Christian

    »Danke, ich bleibe bei der analogen Tonwiedergabe«, hatte er einmal zu mir gesagt. »Die digitale Aufzeichnung entstellt das Gefüge der diatonischen Tonleiter. Den meisten Menschen fällt es nicht auf, aber mein Gehör ist hypersensibel. Ich erkenne diese minimalen intradigitalen Auslassungen. Das ist eine meiner Anlagen.«

  • Zitat

    Und 58 Gbyte schaufelt man auch heute noch nicht mal so eben in
    Sekunden hin- und her....unkomprimiert möchte ich mir das Volumen nicht
    vorstellen.

    :)


    Ein gutes Raid hat ein paar TB...


    Zitat

    Wenn Du Dir eine Studiomaschine hinstellen kannst und dann auch noch
    bereit bist die horrenden Bandkosten zu zahlen...da setzte ich lieber
    auf die technisch überlegenen aber trotzdem spottbilligen digitalen
    Formate. Ich habe nicht das Verlangen mich elitär zu geben...

    Ich auch nicht. Aber ich behaupte wenigstens nicht, dass sie technisch überlegen sind. Denn - wenn man sich nicht elitär geben muss... Aber egal.



    Grüsse aus Wien aus der HiFi- und unkontrollierten Studiowelt,
    Heinrich

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Vor ein paar Wochen hatte ich die Gelegenheit im Rahmen eines Forentreffens Masterband Kopien im Vergleich zu ihren Pendants auf Vinyl zu hören. Der klangliche Vorteil der Bandmaschine war für die meisten Teilnehmer sehr deutlich nachvollziehbar.


    Klar das ist ja auch kein Wunder. Nur debattieren wir hier nicht die Frage ob die Platte oder das Masterband besser ist...was für eine Frage?!? ;(


    Gruß


    RD

  • Ein gutes Raid hat ein paar TB...


    ...ich habe schon genug Technikgeraffel rumstehen und da genug Geld investiert. Das muss jetzt nicht auch noch sein...eine simple externe USB-Festplatte und ein gut funktionierendes W-LAN muss reichen.


    Ich auch nicht. Aber ich behaupte wenigstens nicht, dass sie technisch überlegen sind. Denn - wenn man sich nicht elitär geben muss... Aber egal.


    ...ich vermute mal, Du hast Dich mit den digitalen Formaten noch nicht intensiv auseinandergesetzt hast. Da sind Vorurteile durchaus verständlich. ;)


    Gruß


    RD

    2 Mal editiert, zuletzt von ruedi01 ()

  • Zitat

    ...ich vermute mal, Du hast Dich mit den digitalen Formaten noch nicht
    intensiv auseinandergesetzt hast. Da sind Vorurteile durchaus
    verständlich.

    ?


    Grüsse aus Wien,
    Heinrich




    PS.: "Mit dem Wissen wächst der Zweifel." Johann Wolfgang von Goethe

    Gewerblicher Teilnehmer

  • Hallo Ruedi,


    ich darf Heinrich vorstellen - http://www.quintonrecords.com/main/mainset.htm


    Im Übrigen lag es nicht in meiner Absicht, Dich in eine Ecke zu drängen.
    Bitte überprüf noch mal Deine Argumentationskette. Auch bezogen auf den Test in der CT.



    Grüße
    Wolfgang


    Edit: Ergänzung.

    Einmal editiert, zuletzt von WolfgangR ()

  • ...ich vermute mal, Du hast Dich mit den digitalen Formaten noch nicht intensiv auseinandergesetzt hast. Da sind Vorurteile durchaus verständlich.

    Also ich weiss ja nicht was dich reitet einem Tonmeister und Musikproduzenten zu unterstellen, dass er keine Ahnung von seiner Arbeit hat ... Hybris?



    Gruß
    Christian

    »Danke, ich bleibe bei der analogen Tonwiedergabe«, hatte er einmal zu mir gesagt. »Die digitale Aufzeichnung entstellt das Gefüge der diatonischen Tonleiter. Den meisten Menschen fällt es nicht auf, aber mein Gehör ist hypersensibel. Ich erkenne diese minimalen intradigitalen Auslassungen. Das ist eine meiner Anlagen.«

    3 Mal editiert, zuletzt von Christian R. ()


  • Vor ein paar Wochen hatte ich die Gelegenheit im Rahmen eines Forentreffens Masterband Kopien im Vergleich zu ihren Pendants auf Vinyl zu hören. Der klangliche Vorteil der Bandmaschine war für die meisten Teilnehmer sehr deutlich nachvollziehbar.

    Da ist aber nicht verwunderlich, da das Vinyl ja das Masterband als Ausgangsmaterial hat. Schneiden, Lackfolie, Pressen: das fordert nun mal seinen Tribut. Das Vinyl eines der eher schlechteren Möglichkeiten ist, Musik zu konsumieren, ist, glaube ich, den meisten klar. Nichtsdestotrotz: auch wird der Schneidstichelschub inzwischen digital gesteuert. Die neue Eternaedition hat für das Remastering hochauflösende Formate (digital) benutzt, da nach Meinung der Toningenieure die Verlust durch 2fache Wandlung kleiner ist, als die verschiedenen notwendig gewesen analogen Kopierprozesse.



    Grüsse



    Thomas

  • Ich denke, Frank hat es ganz gut getroffen: die meisten Fortschritte sind erstmal für den Endverbraucher garnicht so offensichtlich:


    1) Der Informationsstand hat enorm zugenommen: In allen Bereichen ist durch die digiatal Technik/Internet der Wissenaustausch exponentiell angestiegen. Beim Entwickler, Hersteller und auch ernsthaften Konsumenten. Ich habe mich schon immer mit Hifi beschäftigt und war damals noch auf den ersten High-End-Messen in Gravenbruch. Damals war die Wissentiefe um verschiedene Aspekt der Audiowiedergabe längst noch nicht so weit gediehen.


    2) Die Herstellung ist wesentlich komplexer möglich: Ohne CEC wären doch viele Boxenformen gar nicht möglich. Neue Materialien (z.B. Keramik, bessere Bändchen) haben Einzug gehalten, digitale Steurungen haben häufig selbst anloge Komponenten. Materialbeschaffung, Design (äusserlich sowie Platinen), Simulationen, alles so vor 20 Jahren nicht denkbar.


    3) Musikproduktion: Im Studiobereich ist doch die Digiatlisierung weitestgehend abgeschlossen. Rock oder Pop werden weitestgehend digital aufgezeichnet, die meisten Effekte sind digital, es wird digital gemastert. Wird das gut gemacht, z.B. bei ECM, hört sich das auch gut an.


    Die breite Konsumerware war schon früher Müll. HIFi bzw. High end ist schon immer elitär gewesen. Der normale user will Problemos Mucke, möglichst komprimiert, dann nervt das nicht so, Badewannenfrequnzgänge werden als qualitativ hochwertig angsehen. Das ist aber nicht neu. Selbst hier im Forum gilt analytisch (= neutral) ja bei vielen als Schimpfwort, wird Sounden mit Qualität verwechselt.



    Grüsse


    Thomas

  • Du musst damit nichts am Hut haben.
    Aber andererseits frage ich mich seit langem, was Du hier im Forum überhaupt suchst.
    Du hast ja schon audiohq genannt. Warum gehst Du nicht dahin, da triffst Du doch auf viel mehr Gleichgesinnte.


    Es geht hier um Hifi-Technik. Also um die Technologien und die Gerätschaften, die der gemeine Hifi-Konsument heute und in der Vergangenheit nutzen kann bzw. konnte. Siehe die Ausgangsfrage: Fortschritte in der Hifi Technik, was hat es eigentlich gebracht?


    Wenn hier ständig mit Equipment aus dem Studiobereich argumentiert wird, bringt uns das der Beantwortung dieser Frage keinen Schritt weiter.


    ich darf Heinrich vorstellen - http://www.quintonrecords.com/main/mainset.htm


    Im Übrigen lag es nicht in meiner Absicht, Dich in eine Ecke zu drängen.
    Bitte überprüf noch mal Deine Argumentationskette. Auch bezogen auf den Test in der CT.


    Gut, offensichtlich ein Profi auf seinem Gebiet...an welcher Stelle soll ich was prüfen?


    Also ich weiss ja nicht was dich reitet einem Tonmeister und Musikproduzenten zu unterstellen, dass er keine Ahnung von seiner Arbeit hat ... Hybris?


    Warum unterstellst Du mir, dass ich das jemals getan habe? Aber, um es noch einmal zu sagen, Consumer-Hifi ist das Eine, professionelle Studioproduktionstechnik das Andere. Bei Autos ist es ähnlich. Da gibt es die ganz normalen, für den Straßenverkehr zugelassenen Fahrzeuge, die jeder kaufen und mit einem normalen Führerschein im öffentlichen Verkehr fahren darf. Dann gibt es für den Rennsport spezielle nach dem jeweiligen Reglement gebaute Fahrzeuge, die Boliden, die nur auf abgesperrten Rennstrecken von Fahrern mit einer speziellen Rennlizenz bewegt werden dürfen. Zwischen beiden Bereichen liegen Welten, sowohl in der Technik, als auch was das Fahren betrifft. Und was den letzteren Bereich angeht, da kann ich als Laie kaum ein Wörtchen mitreden, da bleibt mir nur das Staunen. Aber im Straßenverkehr bin ich jetzt seit 28 Jahren selber unterwegs, mit verschiedenen Fahrzeugen. Da kommt schon einiges an Erfahrung zusammen (einmal Erde - Mond, hin und zurück natürlich). Und da lasse ich mir auch von einem Schumacher (der im Übrigen bereits mindestens einen Ferrari auf der Straße bei einem Unfall zerlegt hat!) nicht reinreden bei meinen 28 Jahren unfallfreiem Fahren... 8)


    Um es hier nocheinmal klar zu sagen. Von professioneller Studioproduktionstechnik habe ich keinen Schimmer und da lasse ich mich auf keine weiteren Diskussionen ein. Das ist nun mal nicht mein Ding. Nur eines kann und darf ich als Musikkonsument, die Arbeitsergebnisse der Tontechniker und Produzenten kritisieren. Und da gibt es m.E. heute mehr denn je viel zu bemängeln, Was ich mir in den letzten drei, vier Jahren an neuen CDs (aktuelle Produktionen) gekauft habe, war von wenigen Ausnahmen abgesehen eher unterdurchschnittliche Klangqualität, die einer halbwegs anständigen (Consumer) Hifi-Anlage nicht würdig ist. Oft fällt auf, dass die selbe Produktion als LP klanglich deutlich vorne liegt. Dies liegt einzig und alleine am Mastering, nicht am Medium! Denn einige wirklich ausgezeichnete Silberscheiben in meinem Besitz dokumentieren die hervorragende Qualität des CD-Formates.


    Wenn hier der Eindruck entstanden ist, ich würde den Kollegen Quinton für seine Arbeit als Toningenieur bzw. Produzenten kritisieren, dann ist das nicht richtig. Ich kenne weder seine Produkte, noch kann ich zu seiner Arbeit etwas sagen. Ich hoffe, dass das jetzt klar zum Ausdruck gekommen ist und dieses Missverständnis damit aufgeklärt ist. :)


    Da ist aber nicht verwunderlich, da das Vinyl ja das Masterband als Ausgangsmaterial hat. Schneiden, Lackfolie, Pressen: das fordert nun mal seinen Tribut. Das Vinyl eines der eher schlechteren Möglichkeiten ist, Musik zu konsumieren, ist, glaube ich, den meisten klar. Nichtsdestotrotz: auch wird der Schneidstichelschub inzwischen digital gesteuert. Die neue Eternaedition hat für das Remastering hochauflösende Formate (digital) benutzt, da nach Meinung der Toningenieure die Verlust durch 2fache Wandlung kleiner ist, als die verschiedenen notwendig gewesen analogen Kopierprozesse.


    Richtig, und damit sind wir wieder bei der Thematik (Studiotechnik), die hier eigentlich nicht zur Diskussion steht, vielen Dank für die Erläuterung, die war wirklich nötig. Dabei bin ich mir aber nicht mal so sicher, dass diese Zusammenhänge soweit allen klar sind... :whistling:


    Die breite Konsumerware war schon früher Müll. HIFi bzw. High end ist schon immer elitär gewesen. Der normale user will Problemos Mucke, möglichst komprimiert, dann nervt das nicht so, Badewannenfrequnzgänge werden als qualitativ hochwertig angsehen. Das ist aber nicht neu. Selbst hier im Forum gilt analytisch (= neutral) ja bei vielen als Schimpfwort, wird Sounden mit Qualität verwechselt.


    ...sehr schön, da kann ich mich nur anschließen. :)


    Gruß


    RD

    2 Mal editiert, zuletzt von ruedi01 ()

  • Moin!


    Das beliebteste Totschlagargument, das hier gerade mal wieder Rüdi vorgehalten wurde, man habe keine Erfahrung, würde nur Forenwissen auswerten, kennt man aus solchen Diskussionen nur allzu gut.
    Da man sich nicht persönlich kennt, ist so etwas leicht gesagt, man kann ja kaum das Gegenteil beweisen. Höchstens mit eigenen dokumentarischen Fotos.


    Ich mag solche Diskussionspartner am liebsten, die stringent argumentieren und ihre Position nachvollziehbar erklären. Auf diese Weise bringe ich auch Leute unter einen Hut, die sich hier nur bekriegen, wie z.B. Markus Berzborn und Ruedi01.
    So eine Diskussion lebt ja von den verschiedenen Positionen. Daneben gibt hier eine Menge von 'Meinungsbesitzern', die sich keinerlei Mühe machen ihre Position zu erklären, teils aber unverschämt und unhöflich texten. Am besten man schweigt sie tot. ;)


    Grüße, Jo


    So, weiter inhaltlich: Studiogerät würde ich hier nicht gegen Home-Hifi positionieren. Zur 'Tonbandzeit' (in der ich unzählige verschiedene Tonbandgeräte besaß), wäre ich nie auf die Idee gekommen, eine große Studiobandmaschine zu benutzen. Das wäre auch zu kostspielig gewesen. Mit Dolby bin ich nie wirklich zurechtgekommen, obwohl ich mir viel Mühe gab. Kaum hatte man die Bänder ein zwei Jahre gelagert, hatten sie sich magnetisch so weit verändert, dass der spiegelbildliche Dolby-Prozess nicht mehr 100% funktionierte und ich Artefakte hörte. Schwierig erwies sich zudem die Portabilität von Dolby-Bändern auf andere Geräte. Irgendwann ging ich wieder dazu über, grundsätzlich ohne Dolby aufzunehmen.

    2 Mal editiert, zuletzt von Johannes LeBong ()

  • Hallo Leute!


    Immer wieder geistert der Ausdruck "Quantensprung" in Diskussionen herum. Ein meiner Meinung nach völlig misslungener Vergleich!
    In der Welt des Kleinen, die sich Otto Normalverbraucher ohnehin nicht vorstellen kann, mag ein Quantensprung zwar riesig wirken, doch verglichen mit der Außenwelt ist das ein Winz-Hopser, den noch dazu niemand sieht.


    Habe gestern ausgiebig über einen Vintage-Receiver Musik gehört, bei dessen Anblick Leute der Fortsschrittsfraktion nur die Nase rümpfen würden.
    In Betrieb war ein Harman Kardon HK 930, ca. 35 Jahre alt.
    Vom Flohmarkt um kleines Geld gekauft.
    Musikalischer, kraftvoller Vortrag, mir fehlt da überhaupt nichts in der Musik, da kommt alles, was ich liebe, rüber.


    Mit freundlichen Grüßen
    Raphael

  • Hallo Raphael,


    Ja, so kann es sein! Es scheint erstaunlich, WAS manchmal gut zusammen klingt.
    In meinem ferneren Bekanntenkreis gibt es jemanden, der hatte EMT, VOTT und was weiß ich tolles, ist ein Klassik-Kenner von hohen Graden, geht in Konzerte - blickt also durch.
    Ich war mal bei ihm, als er mit einem alten Dual-Spieler einem alten Rotel-Receiver, dazu Klipsch-Regallboxen laufen hatte (weiß grad' nicht welches Modell). Klang tadellos! Besser, als es mache unverständigen Leute mit teuersten Anlagen hinbekommen. (Auch solche Leute kenne ich ein paar)


    Was die Wortwahl 'Quantensprung' angeht, sind wir uns einig.


    Grüße, Jo