Alternative zum guten alten Kofferradio?

  • Das ist eine interessante Frage - man müsste die Stromaufnahme bei UKW sowohl bei kleiner als auch bei max. unverzerrter Lautstärke kennen - sie ist ja abhängig vom Ruhestrom der Endstufe als auch von der Stromaufnahme des HF-IF Teils von der UKW Tuner-Baugruppe und auch davon, ob bei UKW die AM-Bereiche von der Stromversorgung getrennt werden oder nicht.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Hallo,


    vielen Dank für das Feedback. Habt Ihr den vergleichsweise kleinen Sony Captain denn auch mal im Vergleich zum ITT Touring bzw. Grundig Satellit gehört? Kann er klanglich mithalten? Ralph hatte ja insbesondere den Klang des ITT Touring hervorgehoben.


    Im Übrigen hier noch ein Link zu einem historischen Test von 1973, den ich bei meiner Suche fand. Hier ist der Grundig Satellit der eindeutige Sieger (auch vor dem ITT Touring):


    https://www.test.de/Der-histor…olulu-rauschts-4548845-0/


    https://www.test.de/filestore/…0BD18E333AB6A450B94D7CF71


    Viele Grüße

    Stefan

  • Ich hab Grundig Satelliten früher haufenweise vom Trödel weggeschleppt. Und auch mal ein fettes Kofferradio von ITT. Die klingen auch richtig gut. Von Optik und Haptik her fand ich die Sonys aber immer besser. Ich hab auch den Nachfolger Captain 77 und den darauf folgenden ICF 5900 in meiner kleinen Sony Sammlung. Weiterhin das Klappradio und den Military in grau mit der Griffantenne. Das sind IMHO Ikonen japanischen Designs die von anderen Herstellern kopiert wurden. Quelle und Neckermann haben sich dieses Designs bedient.


    Gruß

    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Hallo Stefan,


    danke für den test-Link!


    Es hilft Dir jetzt bestimmt nicht soo viel, aber ich habe mir vor kurzer Zeit ebenfalls ein offenbar unverbasteltes, zum Glück wohl auch quasi völlig unversehrtes Touring 103 angeschafft und bin recht angetan. Den Nachfolger 104 fand ich mit den Schiebereglern nicht mehr so attraktiv.


    Klanglich unaufdringlich und recht verzerrungsarm, Höhenregler muss voll auf, ganz leichter Brumm bei Netzbetrieb; UKW für Innenraumverhältnisse prima, AFC nicht mehr so dolle, MW klappt natürlich nur noch spätabends, bei mir bekommt er mehr MW-Sender als der T-4670 im selben Raum , LW und KW erscheint mir ok, aber mangels Vergleich haltsubjektiv.


    Eben ziemlich genau ein halbes Jahrhundert alt...wenn man wirklich optimale Ergebnisse möchte, muss man wohl auch hier einen Abgleichs-Hunni zum Kaufpreis addieren, egal ob Touring, Mesa, Transall (gab es die Propellermaschine da eigentlich schon?) oder 1000er-Satellite-of-Love.


    Für meinen Einsatzzweck (ganz einfach nur Radio "überall" (ohne HiFi-Anspruch, aber trotzdem nicht zum wegrennen) hören, bin ich recht zufrieden.


    Schöne Grüße

    Frank

  • Und das auch beim UKW-Empfang. Besonders schwierig war der Empfang von SWF3 bei uns. Der Sony schaffte es, andere Kofferradios nicht.

    Möglicherweise ist das der Grund, warum es sinnvoll sein könnte (bzw. damals war), die in meinem letzten Posting erwähnte Stereo-Decoder Baugruppe zum Betrieb als HiFi-Tuner nachzurüsten.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Ich habe den Stereodecoder des Nachfolgers Captain 77,der problemlos an den Captain 55 anzuschließen ist. Der Klang über den darin eingebauten Kopfhörer Anschluß ist gut. Ob es zu wirklichem Hifi ausreicht, sei dahingestellt. Das war damals ein nettes Gimmick von Sony, wird aber heute von einem mittelprächtigen Stereotuner getoppt. Also eher was für Sammler.


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Hallo,

    vermute ich denn richtig, dass das größere ITT Touring International mit dem relativ großen Ovalbreitbänder + Hochtöner klanglich dann doch Vorteile gegenüber dem kleineren Captain hat? Das ist jedenfalls meine Erfahrung mit diversen Röhrenradios: Während z.B. eine kleine Philetta zwar nicht schlecht klingt, ist selbst ein technisch einfaches Saba Villingen 9 mit seinem größeren Gehäuse und seinem größeren Breitbänder nebst Seitenhochtönern eine andere Hausnummer.

    Viele Grüße

    Stefan

  • Hallo,


    ein ITT Touring International 102 aus erster Hand ist zu mir unterwegs. Optisch ist es in sehr gutem Zustand, muss sicher geputzt werden, hat aber keine Risse in der Skala. Technisch weiß ich noch nicht so genau, was mich erwartet: UKW soll einwandfrei funktionieren, der AM-Teil ist festgebacken, wie dass bei dem Gerät wohl häufiger vorkommt.


    Weiß jemand, ob Ralph (SequerraFan) noch erreichbar ist? Er kennt sich mit dem ITT offenbar bestens aus – ich hatte ihn schon per Konversationen angeschrieben, dann aber gesehen, dass seine letzte Aktivität hier im Forum im Februar dieses Jahres war...


    Oder hat jemand einen Tip, wie man den AM-Mechanismus wieder flott bekommt?


    Viele Grüße

    Stefan

  • Danke Uli, mein Stichwort! Ballistol ist gut. In Schalter, Potis und auf die Erdungskontakte des/der Drehkos sparsam einsprühen. Ein paar Mal hin- und herbewegen und dann tuns die Potis, Kontakte und Schalter wieder ohne Kratzen.


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Och wisst ihr was, Kollegen, wo ich hier euer Interesse an Kofferradios sehe und wenn ich dann in meinen unendlichen Fundus schaue, hab ich eben beschlossen, dass ich meine Kofferradios abgeben möchte. Weil ich eh keine Zeit für die Restaurierung, Tests, Reparaturen habe und ihr könnt damit vielleicht viel eher was anfangen. Das sind so 70er-80er, Telefunken Bajazzo-Grundig Satellit-ITT-B&O-div. Japaner, die meisten mit Tape Deck in der Mitte. Ich würde sie verschenken gegen einen kleinen Anerkennungsobulus oder ne kleine Repararur-Untetstützung.


    Aber gibt es für solche Kofferradios überhaupt Interessenten? Und wo inserier ich das? Ich befürchte, dass so eine Anzeige hier im Bietebereich auf Grund der anderen Interessenausrichtung überlesen würde.


    Was meint ihr, ist am zweckmäßigsten?


    Gruß, Uli

  • Das Lager des Drehko scheint verharzt zu sein.

    Das ist nicht einfach, aber mit etwas Geschick machbar. Ein typischer Fehler bei Drehkos, die lange nicht benutzt wurden. Mit der Lötkolbenspitze die Lager stellen des Drehkos erhitzen und etwas Ballistol an die Lager geben. Das verharzte Fett wird durch die Hitze weich und das Kriechfett läuft nach. Durch vorsichtiges Hin und Herbewegen kann man den Drehko dann meist wieder zur Arbeit überreden. Höllisch aufpassen, dabei das Skalenband mit der heißen Lötspitze nicht zu berühren, denn das reißt sofort...


    Gruß


    Andreas

    AAA Member mit Unmengen an altem Geraffel

  • Das Lager des Drehko scheint verharzt zu sein.

    In vielen Fällen ist der Drehko nach Erwärmung mit dem Fön kurzzeitig wieder beweglich. In dieser Phase mit WD40 am Gleitlager der Welle in geringer Dosierung arbeiten. Diesen Prozess mehrfach wiederholen, ev. auch noch ein- bis zweimal nach Tagen.

    Wenn das nicht funktioniert Drehko ausbauen (sehr aufwendig),

    Spannfeder am Zahnrad entfernen und Welle entfernen oder ausreichend aus dem Gleitlager herausdrücken zwecks Entfernung von dem verharzten Fett. Insgesamt sehr schwierig für alle, die das nicht routiniert ständig machen, wegen dem nicht ganz einfach vorzunehmenden präzisen Zusammenbau des Drehkos (betreffend dem Zusammenfügen der Zahnräder und Einspannen der Zugfeder).

    https://www.gfgf.org/Forum/index.php?t=msg&th=38&

    https://www.radiomuseum.org/fo…el_hilft_nicht_immer.html

    http://www.hifi-forum.de/viewthread-185-11954.html

    https://old-fidelity-forum.de/thread-3085.html

    https://www.wumpus-gollum-foru…r-sitzt-fest-32_35_2.html

    Wenn für UKW eine separate Senderwahl existiert (extra Drehko/Variometer oder Poti bei Diodenabstimmung) lohnt dieser Aufwand nur für den Fall, das die AM-Bereiche auch wirklich gebraucht bzw. genutzt werden.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

    3 Mal editiert, zuletzt von A.K. ()

  • Zunächst bei den beendeten Angeboten (ebay-erweiterte Suche) überprüfen, wie die Geräte gehandelt werden (grüne Preise).

    Wenn hohe Preise erzielt wurden, die ebay Kleinanzeigen nutzen mit präziser Beschreibung und guten Fotos.

    Um sich nicht mit Leuten beschäftigen zu müssen "Was ist letzter Preis" Anzeige unmittelbar nach dem Aufschalten direkt deaktivieren und nach 1-3 Wochen wieder aktivieren - und dann immer alle zwei Monate verlängern.

    Dann hat man nur wenige, aber fast immer ernsthafte Interessenten. Desweiteren bleibt alles kostenlos.

    == Gewerblicher Teilnehmer ==

  • Wer sich nicht mit verharzten Drehkos beschäftigen möchte, kann ja durchaus mal auf Portabelradios mit Synthesizer-Tuning schauen. Erwähnenswert wäre hier neben anderen Geräten aus Fernost z.B. der Grundig Ocean Boy 510, der zusätzlich noch eine RDS-Dekodierung inkl. Radiotext ermöglicht. Im guten gebrauchten Zustand oft schon für 15€ zu haben. Klang und Empfang ist für Grundig made in Portugal typisch, mehr als ordentlich...

    https://www.radiomuseum.org/r/grundig_ocean_boy_510.html

    Gruß tomfritz

  • Ich habe gerade das Radio meines Vaters abgeholt, ein ITT Schaub Lorenz Touring International. Nachteil ist die Frequenzbegrenzung auf 104 MHz, Vorteil : der Klang. Das Ding klingt mal richtig gut. Da über 104 MHz an meinem Wohnort nur 1live sendet, der mich aber nicht interessiert, ist der Nachteil für mich nicht wirklich relevant.


    Screenshot_20210918_131023.jpg


    Etwas angestaubt, aber dagegen lässt sich ja etwas machen. Wer mit dem Frequenzband hinkommt : unbedingte Empfehlung


    Gruß

    Uwe