starkes zischeln hin zur Plattenmitte

  • Oder sollte ich mich einfach mit dem 70µ-Wert zufrieden geben?


    Hallo Frank,


    kurz und bündig: ja. Mein Glider kann auch "nur" 70µ bei 80µ beginnt es leicht zu verzerren. Musik hören läuft aber ohne Verzerren, also ist alles i.O.


    P.S. Meine Ortofon Testplatte hat nur einen Pegel von max. 80µ lateral aufgezeichnet. 100µ ist fernab jeglicher Realität


    lg


    Rudi

    Vertrauen ist gut....Kontrolle ist besser

  • kurz und bündig: ja.


    Hallo Rudi,




    danke für die beruhigende Info!


    Woran liegt es Deiner Meinung nach, dass die Verzerrungen bei 80µ und 90µ nur rechts auftreten? Wie gesagt - Veränderungen an Antiskating und Azimuth verändern zwar die Stärke der Verzerrungen, sie bleiben aber im rechten Kanal.


    Laut "Beipackzettel" des Rondo soll er 90µ abtasten können. Oder ist das nach dem Motto zu verstehen "Wenn Sie Glück haben, in einem Kanal!"?




    LG und Danke,




    Frank

  • Woran liegt es Deiner Meinung nach, dass die Verzerrungen bei 80µ und 90µ nur rechts auftreten? Wie gesagt - Veränderungen an Antiskating und Azimuth verändern zwar die Stärke der Verzerrungen, sie bleiben aber im rechten Kanal


    Hallo Frank,


    das kann ich von der Ferne so nicht beurteilen, höchstwahrscheinlich aber auch nicht von der Nähe. Es gibt hier viele Möglichkeiten, Der Tonabnehmer selbst, die Armlagerung (auch wenn Du hier große Fortschritte erzielt hast), die LP und noch mehr. Mach Dir keinen Kopf. Wenn es gut klingt, sind die 70µ mehr als ausreichend.


    lg


    Rudi

    Vertrauen ist gut....Kontrolle ist besser

  • Hallo Rudi,



    vielen Dank für die geduldigen Antworten! Ich glaube, ich lasse das Ganze jetzt erst einmal auf sich beruhen und genieße einfach die Musik: Schließlich klingt das Rondo Bronze eigentlich hervorragend detailliert und räumlich. Mit dem Arm komme ich nicht weiter als zum jetzigen Zustand: Auch bei leichtem Lagerspiel schwingt er nur 4mal auf und ab und das tut er jetzt auch ohne Spiel. Wahrscheinlich müsste man ihn auseinanderbauen und reinigen, worauf ich aber im Moment keine Lust habe. Liegt es am Tonabnehmer, kann ich eh nichts ändern...
    Übrigens treten die Verzerrungen am Ende der wenigen Platten, die zerren, nicht nur im rechten Kanal auf!



    LG
    Frank

  • Auch bei leichtem Lagerspiel schwingt er nur 4mal auf und ab und das tut er jetzt auch ohne Spiel. Wahrscheinlich müsste man ihn auseinanderbauen und reinigen, worauf ich aber im Moment keine Lust habe.


    Hallo Frank,


    das wäre auch eine Möglichkeit die Lagerung noch weiter zu verbessern. Dazu gab es hier schon früher einige Beiträge wie man die Lagerschalen poliert. Das ist aber aufwändig, aber nicht unmöglich. Hier kann sich so mancher "Schmodder" wie Nikotin, Staub o.ä. absetzen, was die Leichtgängigkeit natürlich beeinflussen kann. Ich denke aber nicht dass das Dein Problem ist. Es kann ja auch an der Platte liegen. Wenn Du eine Möglichkeit hast nimm die Platten zu einen Freund mit und spiele sie dort, wenn es dort auch verzerrt kann man das schon als Indiz werten.


    lg


    Rudi

    Vertrauen ist gut....Kontrolle ist besser

  • Noch eine interessante Beobachtung:
    Mir ist aufgefallen, dass ich die jeweiligen Bestergebnisse bei den Testplatten der AAA einerseits und von Clearaudio andererseits mit unterschiedlichen Justierungen erreiche: Bei der AAA mit relativ normal eingestelltem Antiskating (Auflagekraft 24, Antiskating 2,5) und absolut geradem Azimuth; bei der Clearaudio mit leicht gegen dem Uhrzeigersinn gedrehter Azimuth-Einstellung und maximalem Antiskating (3,0).
    Dann die vielleicht entscheidende Beobachtung: Die clearaudio-Platte ist nicht genau zentriert; der Tonarm muss in der Horizontalen ganz schön "rühren". Tastet er dann die 70µ in der AAA-Justage auf der clearaudio-Platte ab, zerrt er rechts nicht durchgängig, sondern schön rhythmisch - und zwar genau im Rhythmus des erwähnten "Rührens". Links wie gesagt verzerrungsfrei - unabhängig von der Justage - bis einschließlich 90µ.
    Ich habe mich entschieden, für den Musikbetrieb die "AAA-Justage" zu verwenden, weil ich mir denke, dass die "clearaudio-Justage", mit der die 70µ noch verzerrungsfrei abgetastet werden, der mangelhaften Zentrierung des Mittellochs geschuldet ist.
    Eine richtige Überlegung?


    Liebe Grüße,


    Frank

  • Eine richtige Überlegung?


    Hallo Frank,


    ja richtige Entscheidung. Nicht korrekt zentrierte Platten haben oft ein merkwürdiges Verhalten. Ich will Dich aber nicht nervös machen: Kann es sein das das horizontale Lager zu fest eingespannt ist.


    lg


    Rudi

    Vertrauen ist gut....Kontrolle ist besser


  • Dann die vielleicht entscheidende Beobachtung: Die clearaudio-Platte ist nicht genau zentriert; der Tonarm muss in der Horizontalen ganz schön "rühren". Tastet er dann die 70µ in der AAA-Justage auf der clearaudio-Platte ab, zerrt er rechts nicht durchgängig, sondern schön rhythmisch - und zwar genau im Rhythmus des erwähnten "Rührens".


    Eine Testplatte, die eiert, ist keine. Tausch das Ding um oder entsorge es, wenn es nicht mehr geht.



    Ich habe mich entschieden, für den Musikbetrieb die "AAA-Justage" zu verwenden, weil ich mir denke, dass die "clearaudio-Justage", mit der die 70µ noch verzerrungsfrei abgetastet werden, der mangelhaften Zentrierung des Mittellochs geschuldet ist.
    Eine richtige Überlegung?


    Jawohl.

  • Hallo Rudi, hallo Frank,


    vielen Dank für die Antworten! Mit dem Horizontallager habe ich mich ausgiebig beschäftigt: Sowohl Pusttest als auch das von Joel empfohlene Von-selbst-zurückgleiten bei Auflage und Antiskating 0 funktionieren einwandfrei.
    Ich habe übrigens Deinen, Rudi, Rat befolgt und gerade zwei kritische Platten auf dem Plattenspieler eines Freundes geprüft. Es handelte sich zwar - zumindest von der Haptik her - vermutlich nicht um ein besonders audiophiles Gerät (Sony-Direkttriebler Mitte/Ende 80er), das aber immerhin mit einem neuen (2 Monate) Ortofon OM40-System ausgestattet ist. Das ist zwar als MM-System vielleicht nicht wirklich vergleichbar, die Nadel hat aber genauso wie mein Rondo Bronze einen Gyger-Schliff: Also doch eine gewisse Vergleichbarkeit.
    Langer Rede kurzer Sinn: Zwar ein anderes Klangbild, das mich erneut von meinem Rondo überzeugt, aber exakt dieselben Verzerrungen. Also tatsächlich ein Indiz in Richtung schlechte Pressung. Da es sich, wie schon mal erwähnt, um Neupressungen handelt: Kann man die eigentlich umtauschen? Ich habe allmählich den Eindruck, dass einige Hersteller auf der Welle des Vinyl-Revivals schwimmen und das schnelle Geld verdienen wollen: Ich habe allein in den letzten Wochen schon 2 Platten wegen ganz offensichtlicher und augenscheinlicher Pressfehler umgetauscht (was kein Problem war) und nun auch noch der sich verdichtende Eindruck, dass auch Platten, die auf den ersten Blick in Ordnung sind, auf den zweiten doch erhebliche Defizite aufweisen. Oder ist das ein subtiler Trick der Musikindustrie zur Rettung der CD?


    Liebe Grüße,
    Frank

  • Hallo,



    habe gerade - von Neugier getrieben - noch etwas ausprobiert: Ich habe mal mein altes TP63 Wechseltonarmrohr mit dem Ortofon OM30 Tonabnehmer hervorgekramt, drangesteckt, Arm ausbalanciert, justiert usw.


    Er schafft interessanterweise bessere Abtastwerte auf besagter Clearaudio-Platte (außen 80µ, innen 70µ) als das Rondo, aber die dann bei 90µ bzw. 80µ einsetzenden Verzerrungen sind wieder nur im rechten Kanal - ganauso wie beim Rondo, der ja auch links bis einschließlich 90µ sauber abtastet!


    In den nächsten Wochen werde ich den Jelco SA 750 D auf meinem Thorens montieren (vgl. entsprechender Thread): Jetzt bin ich gespannt, ob die "Rechtsverzerrung" dann auch noch zu beobachten ist - dann liegts hundertprozentig an der nicht zentrierten Testplatte, ansonsten wahrscheinlich am TP16! Den Tonabnehmer schließe ich jetzt mal als Fehlerquelle aus: Es wäre doch komisch wenn beide den gleichen Schaden hätten...


    Ich halte euch auf dem Laufenden (falls es jemanden interessieren sollte...)



    LG,


    Frank

  • hallo,

    ... dass auch Platten, die auf den ersten Blick in Ordnung sind, auf den zweiten doch erhebliche Defizite aufweisen. Oder ist das ein subtiler Trick der Musikindustrie...

    ich glaube nicht einmal, daß wirklich absicht dabei ist - eher unvermögen (oder sagen wir "man nimmt es billigend in kauf").
    wer mit sehr gutem system, sehr guter kette und sehr guten öhrchen kritisch hört, wird leider feststellen, daß sehr gute aufnahmen auf sehr guten pressungen schon eine echte rarität sind.
    ich baue daher meine vinyl-sammlung nicht nur nach meinem musikgeschmack aus, sondern auch nach der qualität der tonträger.
    falls mir dann doch mal verranzte oder fehlerhafte scheiben ins netz gehen, steht dafür noch ein dreher mit "geländegängigem" system bereit (m 44-7) - das verzeiht einiges, was sonst völlig unhörbar wäre.
    den rest gibt´s dann auf cd...


    was mich noch interessieren würde: waren denn die umgetauschten scheiben tatsächlich besser?



    grüssle henner

  • Hallo Henner,




    bei den umgetauschten Platten handelte es sich entweder um extrem verwellte Platten oder um solche mit Pressfehlern, die mit bloßem Auge erkennbar waren. Insofern waren sie nach Umtausch tatsächlich besser, da keine augenscheinlichen Defekte mehr erkennbar waren.




    LG,


    Frank

  • Ein Umtausch führt aber nicht immer zum Erfolg.
    Ich hab mal eine Platte gekauft, deren Inhalt ich von CD schon kannte. Die gekaufte Platte hatte eine Menge Knackser. Keinen "Teppich" von Knacksern sondern einige wenige aber dafür sehr laute Knackser. Das Exemplar, das ich nach dem Umtausch erhielt, war wieder neu (also eingeschweißt). Aber auch diese zeigte die gleichen Knackser an genau den gleichen Stellen. Mit anderen Worten: die Preßmatrize hatte schon den Schaden, wurde aber wohl nicht kontrolliert. Das Endergebnis wohl auch nicht... Aber eine Qualitätskontrolle gibt es in der Plattenindustrie wohl generell nicht mehr, zumindest nicht bei den Majors.


    Gruß
    Andreas

    Ich bin so alt, als ich damals zur Schule ging, gab es noch keine Handys. Wir haben dann Unterricht gemacht. Wir hatten ja sonst nichts.


    Ein Freund ist jemand, der Dich mag, obwohl er Dich kennt.

  • Wenn die Nadel kaputt ist, wird er wahrscheinlich auf der gesamten Seite verzerren!



    Nein, das faengt erst innen und aussen an. Und wenn das System schon laenger falsch montiert war, bringt nun auch eine richtige Justage nichts mehr. Das ist dann schon falsch an den Flanken polliert. Ich wuerde es tauschen, wenn das bei allen Platten so ist.

    "Nichts ist vergleichbar mit der einfachen Freude, Rad zu fahren."
    -- John F. Kennedy

  • Moin Moin,


    jo, kann ich bestätigen. Aussen klingt es noch gut. Die letzten 2- 3 Lieder krächzen dann, je nach Frequenz, grausig.


    Grüße Detlef
    Edit: Hängt auch stark von der LP ab. Z.B. Kate Bush Aerial mit DL103 leicht verschlissene Nadel, aussen gut innen schrecklich. Dire Straits (und andere) komplette LP super. Anderen Abtaster angeschraubt (Fine Line Schliff). Dieselben LP's aufgelegt, und siehe da, selbst Kate klingt super sauber und klar.

    Einmal editiert, zuletzt von DG ()