starkes zischeln hin zur Plattenmitte

  • Ich muss leider sagen - es gibt einfach ein paar in den Innenrillen schwer abzutastende LPs. Besonders wenn es da noch mal fortissimo zur Sache geht und hohe Frequenzen - Frauenstimmen o.ä. - dabei sind. Ich dachte aber früher auch (da hatte ich noch einen Rega-Arm), gut, kann man halt nichts machen. Aber dann hörte ich es bei anderen oder im HiFi-Studio auf besserem Equipment - keine Verzerrungen. Und nachdem ich dann ein anderes Laufwerk und einen anderen Arm hatte, verzerrte bei mir auch nichts mehr (bei gleichem Tonabnehmer).
    Daher lautet meine Erfahrung, die sich auch in anderen Aspekten und Fällen immer wieder bestätigte, dass oft gar nicht die Platte das Problem ist, sondern die Hardware.


    Dazu kommt noch, dass der Rega keine Möglichkeit der Azimuth-Einstellung bietet. Denn auch das kann durchaus verzerrungsrelevant sein.


    Gruß,
    Markus

  • Ich hab hier zwei Abba Platten, da ist es fast Körperverletzung, die auf den letzten Rillen zu hören.
    Wenn man das Ohr direkt an den Lautsprecher hält, dann hört man es besonders gut. Und zwar gleichmäßg auf beiden kanälen!
    Das Problem wird ab der Hälfte der Platte immer stärker.


    Wenn ich dann eine andere Platte nehme, auch mit hohen Frequenzen oder Fortissimo-Passagen, verzerrt da gar nix.


    Gruß Jan ?(

    Ohja...in nächster Zeit werde ich wieder sehr viel Optimismus brauchen,
    um nicht manchmal den Mut zu verlieren, für den ich so lange gekämpft habe...
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    Dual 1219 mit Shure V15 Typ III; Dual CR1780 mit Dual CL730 und so einiges anderes...

  • Ich hab hier zwei Abba Platten, da ist es fast Körperverletzung

    Ich schreibe jetzt mal besser nix dazu! :D



    Das Problem bei den ABBA-Platten ist das Gleiche wie mit deinem Beatles-Album. Die Scheiben sind einfach auf zu vielen Partys durchgehobelt worden. Meistens dann auch noch auf ner guten Schneider-Kompaktanlage mit Saphir-Nadel!


    In dem Musikbereich noch anständige Platten zu finden ist wirklich Glücksache. Ich habe mir dieses Jahr die sauteure Genesis-Box neu gekauft weil die Scheiben gebraucht im guten Zustand einfach nicht zu bekommen waren.


    Gruß Siggi

    Einmal editiert, zuletzt von SiggiH ()

  • Nabend Siggi,


    Glaub nicht, dass die auf Partys gelaufen sind. Die Oberfläche ist kratzerfrei und knistern tun sie auch kaum.
    Dann sind sie halt trotzdem oft gespielt worden und nach Gebrauch wieder fein in die Hülle gewandert. Oder die Pressung ist schlecht, oderoderoder...
    Die Beatles Platten sind ja äusserlich stark verkratzt und die verzerrt, meinem Gehör nach zu urteilen gar nicht, oder vielleicht nur ganz leicht. :whistling:


    Ist das kompliziert! :P


    Gruß Jan

    Ohja...in nächster Zeit werde ich wieder sehr viel Optimismus brauchen,
    um nicht manchmal den Mut zu verlieren, für den ich so lange gekämpft habe...
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    Dual 1219 mit Shure V15 Typ III; Dual CR1780 mit Dual CL730 und so einiges anderes...

  • Sooo, ich hab mir nochmal beide Abba Ähhlllpiiiieeesss auf den inneren Rillen angehört!


    Fakt ist: Die Verzerrung kommt aus dem RECHTEN Kanal.
    Antiskating verändert nichts. Ebenso ein erhöhen der Auflagekraft!


    Wie kann das sein? :whistling:

    Ohja...in nächster Zeit werde ich wieder sehr viel Optimismus brauchen,
    um nicht manchmal den Mut zu verlieren, für den ich so lange gekämpft habe...
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    Dual 1219 mit Shure V15 Typ III; Dual CR1780 mit Dual CL730 und so einiges anderes...

  • Dann hatte der Vorbesitzer der Platte und auch sein Plattenspieler keine Ahnung von Antiskating und die Scheibe ist einseitig abgenutzt.


    Gruß Siggi

  • Ich wäre in dem Fall vorsichtig mit Ferndiagnosen, das scheint hier nix zu bringen.
    Chris, wo wohnst Du denn? Evtl. würde sich ja ein hilfsbereiter Kollege mal erbarmen, mit Schönschablone, Wasserwaage und Bleistiftmine bewaffnet dem Problem anzunehmen?

  • Hallo zusammen,


    auch wenn der Thread jetzt einige Wochen "schläft" ein paar Beobachtungen von mir als Forumsneuling: Auch nach genauester Justage von Tonabnehmer (Ortofon Rondo Bronze) und Tonarm inkl. Tonarmlager (ganz großen Dank an Valsi für die Anleitung zur Justierung des Lagerspiels beim TP16!!) bleiben bei mir ca. 5-10% Scheiben, die gegen Ende der Seite zerren. Jetzt kann man dies natürlich auf die Grenzen des TP16 schieben, mir fällt aber auf, dass es bei mir genau zwei Gruppen zerrender Platten gibt:


    1. abgehobelte Gebrauchtscheiben
    2. Neupressungen aus dem Bereich Rock/Pop (z.B. die neue Element Of Crime)


    NIE zerren bei mir neuwertige Altpressungen (inkl. meiner geliebten Pink Floyd-Platten) und hochwertige Neupressungen im Klassikbereich: Simone Kermes Sopranarien (Lava, dhm) z.B. werden problemlos abgetastet, das einzige was da klirrt, sind die Weingläser in meiner Wohnzimmervitrine bei entsprechender Lautstärke...


    viele Grüße,


    Frank

  • Noch eine Anfängerfrage im Anschluss:




    Könnte auch zu geringes Lagerspiel des Tonarms zu Verzerrungen führen? Ich habe das Horizontallager (das mit der großen Schlitzschraube, Seitwärtsbewegung des Tonarms) korrekt justiert, traue mich aber an das Vertikallager (das mit den zwei komischen kleinen Schrauben, Auf- und Abbewegung des Tonarms) nicht heran: Ich kann zwar keine Schwergängigkeit feststellen und auch stark verwellte Platten z.B. mit Violinmusik, die an besagtes Lager bestimmt hohe Ansprüche stellen, zerren nicht häufiger als andere. Aber der ausbalancierte Arm schwingt beim Pust-Test auch nicht 5mal auf und ab, sondern nur 1mal...


    Sollte ich mich jetzt doch an die Justierung wagen und mir im Baumarkt so eine kleine Spitzzange besorgen oder lieber nicht?




    Schon mal vielen Dank für Eure Antworten und herzliche Grüße,




    Frank

  • Aber der ausbalancierte Arm schwingt beim Pust-Test auch nicht 5mal auf und ab, sondern nur 1mal...


    Hallo Frank,


    das ist eindeutig zu wenig. Wie in meiner Anleitung beschrieben soll das Lager leichtgängig sein (AS ausgeschaltet, beim TP 16 geht es manchmal nicht ganz auf Null, was aber kein Problem sein soll) und nicht klemmen, was es bei nur einmal pendeln sicherlich der Fall ist. Ein klein weeeeeeenig die Schaube (linke Seite und oder rechts Seite) nach links drehen, wird Dir ein besseres Ergebnis liefern. Es kann nichts passieren, keine Angst. Spiel darfst du nicht spüren. Hierzu den Arm ganz vorsichtig um seine Achse drehen und ziehen/drücken. Je leichter der Fingerdruck am Schaft ist, umso leichter kann man Spiel erfühlen! Wenn Du Spiel spürst dann wieder ein weeeeenig die Schraube nach rechts drehen. Ist halt eine Annäherung und keine Digitale /o.k/n.o.k. Einstellung.


    Viel Erfolg


    lg


    Rudi

    Vertrauen ist gut....Kontrolle ist besser

    Einmal editiert, zuletzt von Valsi ()

  • Hallo Rudi,




    lieben Dank für die schnelle Antwort! Werde dann mal den Weg in den Baumarkt (kleine Zange!) antreten und anschließend Bericht erstatten. Ich war nur ein wenig zurückhaltend, weil man überall liest, dass Tonarmlagerjustage nur vom Fachmann durchgeführt werden sollte. Andererseits war die Justage des anderen Lagers Dank Deiner Anleitung ganz leicht, aber da gab's ja auch die schöne große Schlitzschraube...


    Mal sehen, vielleicht erreiche ich ja doch Deine 0%-Zerrquote und muss die von mir kritisieren Pressungen/Aufnahmen rehabilitieren!




    LG,


    Frank

  • So, jetzt habe ich die Justierung abgeschlossen und komme ohne fühlbares Lagerspiel auf 4 Pendelbewegungen. Ich bilde mir ein, dass Sven Regeners Trompete auf der Innenrille besagter Element Of Crime-Scheibe etwas weniger grizzelt, ganz weg ist es aber nicht. Die Überprüfung der Abtastfähigkeit mit der AAA-Testplatte ergibt übrigens zerrfreies Abtasten bis einschließlich +8dB in Seiten- und Tiefenschrift.


    LG,


    Frank

  • Werde dann mal den Weg in den Baumarkt (kleine Zange!) antreten und anschließend Bericht erstatten.


    Den Weg kannst Du Dir sparen, geh gleich in den Werkzeugladen, dann musst du die gekröpfte Seegerringzange(so heisst die) nicht zweimal kaufen.
    Vielleicht verkaufen sie Dir da auch einen genau passenden Stiftschlüsseleinsatz für die Zweilochmuttern (die heissen wirklich so) der Tonarmlager.

  • Hallo,


    ich glaube dieses Problem hatte jeder schon einmal, mich eingeschlossen.


    Meiner Meinung nach ist das eine Frage der Fertigungsqualität des Tonabnehmers, egal ob 400€ oder 4000€, egal ob MM oder MC. Es ist einfach lausig was einem da oftmals geboten wird. Und dazu noch diese ewigen Ausreden von Händlern und/oder Vertrieben daß das an der Platte liegt, schlecht -nein: kritisch- gepreßt klingt halt beruhigend. Aber solange es einen Tonabnehmer gibt der die üblichen Abtast-Marter-Platten sauber abtastet darf man das von allen Verlangen. Da hilft nur eins: Umtauschen bis es paßt, im Zweifelsfall Geld zurück.


    Das hat auch nicht immer etwas mit schlechter Justage zu tun. Ob Baerwald, Loefgren oder was auch immer. Ich glaube daß viele Nutzer dieses Forums schon recht gut Bescheid wissen und sorgfältig justieren.


    Ich sehe das Ganze letztendlich genauso wie Markus.


    So, jetzt geht´s mir besser.


    Viele Grüße


    Micha

    1: YBA Gala, YBA 1 vor/end/MC-module , McIntosh MR78, YBA CD2, Oracle Delphi 5 teilmod. Mk6/SME5/ZYX Airy 3 X/L/SB, Accuphase T103, Isoda HZ20D/HA08/HC05, 2: YBA Intégré, YBA CD Integré, Harbeth LS3/5a, PW: Loricraft PRC-3

  • Moin Moin,


    hatte auch das gleiche Problem (siehe Thread Start). War nen DL103 untergebaut. Anfang der LP super und zum Ende Verzerrungen ohne Ende. Gerade die Aerial von Kate Bush. Habe dann das System ausgetauscht gegen ein Micro Acoustics mit 533er Nadel. Ich habe das Ding nicht mal ausgerichtet. Und siehe da! Perfekter verzerrungsfreier Klang bis zum Ende der Scheibe. Abtastungen bis 80y sind auch kein Problem mehr. Mittlerweile habe ich auch die Nadel des DL103 unterm Nadelmikroskop gesehen. Fehlt ne kleine Ecke. Vielleicht hat der Compliance wechsel von 5 zu 12 auch dazu beigetragen. Obwohl am 17,5g Arm das DL OK sein soll.


    Mein Rat: Kauf dir eine neue Nadel!


    Schönen Abend noch


    detlef

  • Leider sind es sehr oft die Platten, die "verschlissen" sind, infolgedessen, dass sie mit einem falsch, oder gar nicht justierten Tonabnehmer gespielt wurden.
    Oftmals ist auch die Aufnahme schlecht, oder die Pressung mies.


    Entweder man nimmt es so hin, oder man kauft sich die Platte neu.
    Bei mir war die Face Value von Phil Collins so ein Fall. Aufgrund der obengenannten Problem, kaufte ich sie mir ein zweites Mal.
    Siehe da: Keine Verzerrungen! :thumbup:


    LG Jan

    Ohja...in nächster Zeit werde ich wieder sehr viel Optimismus brauchen,
    um nicht manchmal den Mut zu verlieren, für den ich so lange gekämpft habe...
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    Dual 1219 mit Shure V15 Typ III; Dual CR1780 mit Dual CL730 und so einiges anderes...

  • Hallo,




    dann werde ich mich am Wochenende mal professionell der Zweilochmutter widmen!


    Ich bin mit dem bisherigen Ergebnis aber schon recht zufrieden, die durch die Tonarmjustage nötig gewordene Nachregulierung des Antiskating hat das Ganze noch mal einen Schritt nach vorn gebracht: Die Trompete bei EOCs "Euro und Markstück" tönt jetzt einwandfrei! Nebeneffekt: Ich kann den Text inzwischen auswendig...


    Insgesamt ist es glaub ich einfach so, dass es sehr viele verschiedene Ursachen für Verzerrungen geben kann: Der TA scheidet bei mir als Fehlerquelle aus, siehe die oben genannten Abtastwerte! Außerdem habe die kritischen Stellen natürlich als erstes mit anderen TAs ausprobiert; ein schadhafter Abnehmer war auch mein erster Verdacht. An den Verzerrungen änderte sich jedoch nichts.


    Bei manchen Aufnahmen werden Verzerrungen außerdem offenbar als bewusstes Stilmittel eingesetzt: Bsp.: U2 - The Unforgettable Fire - Elvis Presley In America. Hört euch das mal auf CD an... Die Verzerrungen wurden übrigens auch auf die neue von The Edge remasterte Version übernommen, die ich auf Vinyl habe. Beim ersten Hören der Vinylscheibe gingen sofort alle Justierungs/Pressungs/defekte TA-Alarmglocken an; aber der Quercheck mit der CD zeigt schnell: Das muss halt so...




    Viele Grüße und lieben Dank für die vielen guten Tipps,




    Frank

  • ...es hat mich halt gewundert, dass manche platten immer noch total gut klingen, andere gar nicht. so ist es schwer, kausale verbindungen bezüglich der problemquellen herzustellen.


    Genau!


    Wenn manche Platten "immer noch total gut klingen" ist der Fehler schwer auszumachen! In vielen Fällen sind die abzuspielenden "Schätzchen" von ihren Vorbesitzern nicht geschont worden.
    Bei Messplatten hat man oft zwei mal die gleiche Seite, um ein termisches Überlasten der Rille bei mehrfachem Test zu kompensieren. Da der Druck am Aufsatzpunkt der Nadel extrem ist, kann es bei häufigem Abspielen auch zu Veränderungen an der Rille kommen. Je nach Justage u. Nadel-Gegebenheit kann dieser Effekt dann mehr oder weniger stark ausfallen!


    Ich würde mir eine NOS (New of stock) Platte suchen, und mit ihr den Test machen. Das darf gern auch eine Testschallplatte sein, da sie sich wohl am ehesten eignet.


    Hatten wir bezüglich des möglichen Fehlers auch schon den "Kröpfungswinkel" besprochen?


    Gruß


    Natron




    PS: Notfallweg: System "ausleihen" ->testen ->Rückgabe

    Einmal editiert, zuletzt von Natron ()

  • Hallo,


    ich habe mir jetzt noch einmal den TA mit der clearaudio-Testplatte vorgenommen. Ergebnis: sowohl außen als auch innen verzerrungsfreie Abtastung bis einschließlich 70µ. Ab 80µ Verzerrung im rechten Kanal - Der Verzerrungsgrad variiert zwar je nach Azimuth- und Antiskatingeinstellung, die Verzerrung bleibt aber immer im rechten Kanal. Im linken Kanal beginnen die Verzerrungen erst bei 100µ. Selbstverständlich stehen sowohl Zarge als auch Subchassis im Wasser (zumindest laut Ortofon-Libelle). Hat jemand eine Erklärung dafür, dass die Verzerrungen nur im rechten Kanal auftreten, egal wie AS und Azimuth eingestellt sind? Oder sollte ich mich einfach mit dem 70µ-Wert zufrieden geben?


    Herzlichen Dank,


    Frank