Exposure Verstärker aus der Farlowe Ära

  • Hannes, absolut geile Teile!!


    10,000 years from now, when they're diggin' the shit out of our lost civilization and they find a CD, they're going to say: What the fuck is that?
    But if they find a record, they're gonna be able to play it back with a damn pine needle.


  • Hannes: Ich würde mich sehr über einen Vergleich zwischen deiner Naim Kombi und der Exposure Kombi freuen.:)

    Das kann ich gerne mal machen, ich will der Kombi aber erstmal ein oder Zwei Wochen am Strom gönnen, da man mir sagte das die (ähnlich wie Naim) länger am Strom bleiben sollen um richtig aufzublühen. Der erste Soundcheck war aber schonmal vielversprechend.

    Gruß

    Hannes

    AAA-Mitglied, Exposure-hörig

  • Wirklich schöne Teile. Besitze selbst den Exposure x, welcher im Jahre 2015 von Herrn Kühne revidiert worden ist.

    Hat schon jemand Erfahrungen mit dem Austausch des Stromkabels gegen ein evtl.höherwertiges gemacht ? Möchte hier zwar keine große Kabeldiskussion anstoßen. Aber sowohl den Tausch meines Lautsprecherkabels (Sommercable) gegen ein Exposure dmf 2, hat den Klang der Anlage deutlich verbessert, als auch der Tausch meiner Stromkabel von Da-Wandler und Laufwerk gegen Furukawa power-cable. Finanziell hielt sich das alles im absolut überschaubaren Rahmen. Der exposure im Verbund mit der spendor bc 1 haben die Klangunterschiede nachvollziehbar herausarbeiten können.

    Beste Grüße

    Oliver

  • Hallo Oliver,

    Ich probiere die Tage auch mal ein anderes Stromkabel (Symphonic-Line „super“ Netzkabel) an der iv-Endstufe, bisher ist nur ein standartkabel dran, ich werde berichten.
    An meiner Exposure Vorstufe ist ja ein festes Kabel verbaut, da ist nischt mit Austausch.


    Kurzes update zu meiner Exposure-Kombi:

    Am ersten Tag am Strom war das alles nicht so beeindruckend und klang für mich nach gutem Hifi, mehr aber nicht. Nun nuckelt die Anlage seit 4 Tagen am Strom und ich habe gestern mal wieder reingehört: Das ist nun eine andere Anlage!
    Vielleicht erstmal soviel zum (preislich unfairen) Vergleich: Die Naim Kombi (552 DR und 300 DR) hat merklich mehr Raumtiefe, einen definierteren Bass und mehr Plastizität, ABER die Exposure-Kombi hat eine etwas breitere Bühne und, was mich gestern echt umgehauen hat, eine „echtere“ Tonalität!

    Ich habe noch nie ein Klavier in meinem Raum realistischer gehört, die Stimmen sind auch echt zum Niederknien, Wahnsinn.
    gruß

    Hannes

    AAA-Mitglied, Exposure-hörig

  • Kurzes Update zum Stromkabel-Vergleich an der Exposure IV:


    ich hab nun anstatt eines Standart-Netzkabels eines von Symphonic Line dran hängen.
    das SL-Kabel hat bisher zu recht deutlichen Unterschieden bei meinen anderen Geräten geführt, bei der Exposure-Endstufe würde ich auch einen Unterschied ausmachen (etwas mehr Luftigkeit aber nicht zu Lasten der Plastizität in der Widergabe), aber nicht so stark wie bei den anderen Geräten.

    Hab das SL-Kabel für 130 gebraucht bekommen und das ist es imho wert, aber wie gesagt, so drastisch ist der Unterschied nicht.


    beste Grüße


    Hannes

    AAA-Mitglied, Exposure-hörig

  • Schöner Einblick Hannes, danke. Das "klingt" wirklich gut, was du schreibst. Ein kleiner, Peiniger Hinweis, auch weil´s viele machen: Standard schreibt man standardmäßig immer noch mit "d" :)
    Und wech...

    Liebe Grüße
    Chris

  • Reibradi

    Du hast Recht, „Standard“-Netzkabel.


    LP-Freund

    Ich bin auch gespannt und würde auch sagen das die Exposure-Kombi warm ist. Nach 5-7 Tagen hat sich da eigentlich nichts mehr geändert. Ich will aber noch eine Woche hören und dann zurückbauen.


    Ich melde mich.

    Grüße

    Hannes

    AAA-Mitglied, Exposure-hörig

  • Nee, ich hab nur die 552 DR (Vorstufe) am Strom gelassen und die Endstufe ausgemacht, da ich mir nicht sicher war ob eine nicht verkabelte NAP 300 DR am Strom bleiben sollte.

    Gruß

    Hannes

    AAA-Mitglied, Exposure-hörig

  • So,

    nachdem ich mehrere Wochen nun die Naim-Anlage (552DR mit 300DR) mit der Exposure-Kombi (Vorstufe XI mit XII-Netzteil, IV-Endstufe) an meinen Harbeth (SHL5, 40th) verglichen habe, bin ich zu einem Ergebnis gekommen.

    Vorneweg muss ich sagen, das dieser Vergleich aus rein materieller Sicht nicht fair ist, die Naim-Sachen sind im Vergleich (Gebrauchtpreise) ca. 10 mal so teuer.

    Meine Eindrücke:
    Die Naim-Kombi:

    Wie gewohnt von Naim spielt diese Vor-Endstufen-Kombination unwahrscheinlich schlüssig.

    Die Tugenden sind hier ein Auflösungsverhalten was aber auch gar keine Wünsche offen lässt. Im Vergleich zur Exposure-Kombi wird die Tiefe der räumlichen Wiedergabe um gefühlt 3 Meter nach hinten erweitert, hinzu kommt eine gesteigerte Plastizität der einzelnen Instrumente.

    Die Anlage klingt auch wesentlich „frischer“ als die Exposure, sie wirkt entschlackter und direkter.

    Da ich die Anlage auch Abends für den Fernsehton verwende wirkt die Naim hier einfach knackiger und die Kino-Sound-Effekte kommen „bombastischer“ rüber.

    Alles in Allem hat das alles aber auch einen Manko: Die Anlage lässt dich beim Hören die Musik analysieren und klar, gerade hochwertig aufgenommene Alben lassen einen ungläubig vor der Anlage staunen und man giert förmlich danach, was sich wohl für klangliche Effekte auf anderen Scheiben befinden. Aber bei aller Euphorie lässt sie dich nicht wirklich musikalisch dahinschmelzen, man sitzt öfters mit gespitzten Ohren davor und konzentriert sich auf die Musik.

    Noch eine kleine Info zum Zusammenspiel mit der Harbeth: Nach meinem Hörempfinden sollte man die Lautsprecher mit ordentlich potenten Endstufen betreiben, ich habe das Gefühl das ein etwas schwächlicher Verstärker die Harbeth verhungern lassen könnte, die Naim NAP 300DR ist an diesen Lautsprechern aber genau richtig und nimmt die Lautsprecher an eine straffe Leine.

    Eigentlich müsste man sich ja nach meiner Naim-Beschreibung sich gar nicht mehr mit anderen Sachen beschäftigen, denn klar, fehlen tut einem hier NICHTS!


    Die Exposure-Kombi:

    Aus Erzählungen von anderen HiFi-Freaks (auch NAIMianern) bin ich schon vor etwa 2 Jahren auf die Exposure-Sachen aus der Farlow-Ära aufmerksam gemacht worden. Die erste Lockdown-Zeit Anfang diesem Jahres gab mir dann auch mal die Möglichkeit mich mit der Thematik auseinanderzusetzen. Und so zog als erstes die, frisch von Martin Kühne instand gesetzte, Vorstufe samt Netzteil bei mir ein. Da ich aber noch keine passende Endstufe dazu hatte, nutzte ich sie in den ersten Monaten als reine Phonostufe im Vergleich zu meiner Rike Audio „Sabine“-Phonostufe.

    Klar, hier ist wieder der rein preisliche Unterschied unverhältnismäßig, die Rike kostet 6 große Scheine, während die Exposure-Vorstufe mit ca. 850 Euro aufschlägt, aber vielleicht soviel:

    Ich höre seit 20 Jahren fast nur Vinyl und hab sehr viele Phonostufen (ca. 15 verschiedene Geräte) aus allen möglichen Preisklassen besitzen und vergleichen können. Die interne Phonostufe der Exposure ist saugut und spielt aus meiner Sicht allein schon in der Liga von reinen Phonostufen die sich in einem Preisrahmen von ca. 600-800 Euro bewegen.

    Im direkten Vergleich verknuspert die Rike Audio „Sabine“ die Exposure allerdings zum Frühstück, aber dennoch eine wirklich tolle interne Phonostufe.

    Dann war es soweit: Eine IV-Endstufe (ebenfalls komplett vom Kühne vor nicht allzu langer Zeit „neu“ gemacht) zog ein. Die Endstufe hat gefühlt sogar noch ein wenig mehr Dampf (sollte aber auch wie die Naim ca. 90 Transistorwatt haben). Ich kann mir schwer vorstellen, das man mit dieser Endstufe niemals an die Grenzen kommt.
    In oberen Berichten von mir hier Forum habe ich ja schon in paar Eindrücke gegeben, aber nun zum direkten Vergleich zur Naim-Kombi:

    Die Exposure lässt wie oben erwähnt die Wiedergabe nicht so in dieTiefe gehen, zu meinem Erstaunen stellt sie aber SängerInnen einen Kopf größer dar, was realistischer wirkt, da sie nun vor einem stehen und nicht sitzen.

    Was aber nicht weniger beeindruckend ist: Die Gesamte Bühne ist nun breiter und geht rechts und links über die Lautsprecherseiten hinaus.

    Hinzu kommt, das nun alle „technisch“ wirkenden Aspekte in der Musik komplett weg sind (Stichwort Fernsehton siehe oben). Die Anlage hat nun unten rum wesentlich mehr „bumms“ übertreibt es aber auch nicht.
    Und nun zum Wichtigsten:

    Es muss locker mindestens ein Jahrzehnt her sein, das mich eine Anlage in ihrer Gesamtheit emotional so berührt hat, die Töne wirken einfach echter, jegliche Art von Gesang hat nun mehr Brustumfang. Ein Klavier habe ich so auch nie so „echt“ gehört. Und glaubt mir, als HiFi-Freak habe ich natürlich nicht alles, aber sehr sehr viel in den letzten 20 Jahren hören dürfen.
    Die Wiedergabe lässt mich alles technische in der Wiedergabe einfach vergessen, ich bade in sphärischen Klängen, leide in gefühlvollen Balladen und rocke mit meiner Luftgitarre los, wenn ich meine Punkscheiben auflege, einfach nur geil.


    Daher lautet mein Fazit:

    Adieu Naim und Bonjour Exposure, ihr dürft bleiben.


    beste Grüße


    Hannes

    Exposure


    Exposure

    AAA-Mitglied, Exposure-hörig

  • Ich muß mal wieder mit Martin Kühne sprechen.

    Besten Dank für die Beschreibung.

    Rainer


    Treidler Strom - Fisch Audio Leiste - Puritan Ground - Keces P3 - Furu S022N - Innuos PULSEmini - SolidCore S/PDIF Kabel - Veridian Sirius - Furu 22 XLR - NuPrime STA 9X - Einstein Thrill LS - QA Concept 300 - FE Pagode Sig

  • Schöner Bericht, Hannes. Auch wenn ich inzwischen mit Croft höre, von meinen Exposure 21RC/13 Phono/CDP/Super 18 Stereo und Super 18 Monos regulated mag ich mich nicht trenenn. Auch wenn diese inzwischen nur noch als Wohnzimmeranlage (inkl TV Anbindung) dienen. Kann deine Beschreibung absolut nachvollziehen.


    10,000 years from now, when they're diggin' the shit out of our lost civilization and they find a CD, they're going to say: What the fuck is that?
    But if they find a record, they're gonna be able to play it back with a damn pine needle.


  • Hannes: Vielen Dank für deinen tollen Vergleich.

    Was ich mehr als interessant finde das du sowohl bei den LS wie auch bei der Elektronik finanziell ein Downgrade aber klanglich ein Upgrade gemacht hast.

    Glückwunsch zu dieser gelungenen Kombination und viel Freude beim Hören.

    Gruß Horst

  • Danke für euren Zuspruch. Die Entscheidung mich von meinen wirklich geliebten Naims zu trennen fiel mir auch nicht leicht. (Immerhin hatte ich ca. 5 Jahre auf die 552 gespart).

    Es ist halt immer auch ein Kompromiss:

    Die Exposure‘s können manche Sachen nicht so wie die Naims, aber sie lassen mich mehr in der Musik „sein“ und daher ging es für mich auf die Grundsatzfrage zurück.
    Will ich vor meiner Anlage sitzen und Musik analysieren oder will ich Musik und ihre Emotionalität erfahren? Ich hab mich nun für das letzte entschieden und bereue es (bis jetzt) rein garnicht.

    Besten Gruß

    Hannes

    AAA-Mitglied, Exposure-hörig

  • Will ich vor meiner Anlage sitzen und Musik analysieren oder will ich Musik und ihre Emotionalität erfahren?

    Glaube nicht, daß das ein Widerspruch sein muß und denke es gibt durchaus Anlagen wo man beides(je nach psychischer Stimmungslage)machen kann.

    Weiterhin viel Spaß