"Komfort" bei Plattenwaschmaschinen ?

  • Hallo zusammen,
    ich habe in einem anderen Thread hier mit Interesse gelesen, dass mancher User den manuellen Reinigungsvorgang mit einer handgeführten Bürste als "nervig" - sprich nicht akzeptabel - empfindet. Somit stellte ich mir die Frage nach der Motivation. Ich habe zuerst über sog. Komfortaspekte nachgedacht und kam zu keinem schlüssigen Ergebnis : Die Benetzung der Platte mit dem Reinigungsmittel über die Pumpe, sowie die Reinigung mittels speziellem Arm erfordert exakt die gleiche Präsenz meinerseits an der Maschine zur Überwachung und Steuerung. Sollte zwischenzeitlich bei manchen Modellen der Arm (Absaugung / Reinigung) ausgetauscht werden müssen, ist selbst der minimalste Zeitvorteil gegenüber dem Griff zur Bürste dahin, oder wandelt sich ggf. ins Gegenteil. Wo ist also der Komfortaspekt ? Denke so an Geschirrspüler / Waschmaschinen für Kleidung ...
    Vom "programmgesteuerten" Wasch- und Absaugautomaten ohne manuelle Eingriffe sind doch alle derzeit angebotenen "Maschinen" für LPs weit entfernt, oder !?!
    Sollte ich hierbei nicht ganz falsch liegen, welche weiteren Vorteile versprecht Ihr Euch von den Reinigungsarmen gegenüber einer Handbürste ?
    Ich bitte Euch darum, die ggf. innovativen Vorteile einer "Rundbürste" eines einzelnen Herstellers bei der Antwort bewusst auszuklammern. Diese wurden bereits andererseits erschöpfend behandelt.
    Grüße Oliver

    Meine Meinung ist gewachsen, aber nicht unumstößlich ;)

  • Hallo Oliver,


    bitte nicht Komfort (Wik: Bequemlichkeit) mit Zeitersparnis verwechseln. Das geht selten einher. Wenn Du mal mit einem ordentlichen Stapel Flohmarktplatten nach Hause gekommen bist, wirst Du den Vorteil eines Wascharms schnell zu schätzen wissen. So manch einer hat sich schon eine Sehnenscheidenentzündung beim Bürstenhalten eingefangen. Einige lassen die Platten durchaus fünf Minuten und länger unter der Bürste durchdrehen. Da muss man nicht zwangsweise daneben stehen. So eine Bürste ist ja nicht nur da, um die Reinigungsflüssigkeit zu verteilen. Die Verwirbelungen (turbulente Strömung), die eine Bürste im Fluid erzeugt, sowie das Aufschwemmen des gelösten Drecks in der "Bugwelle" erreicht man in gleichmäßiger und gleichbleibender Qualität am ehesten mit einer montierten Bürste, ohne dass man dabei im wahrsten Sinne des Wortes verkrampft.


    Die Umsetzung eines Schallplatten-Waschvollautomaten wird wohl an der mangelnden Bereitschaft der User scheitern, dafür richtig viel Geld in die Hand nehmen zu müssen. Das wird nicht mal ein Nischen-Nischen-Produkt. Wobei es ja bereits einige Maschinen gibt, die so etwas wie Automation zumindest ansatzweise bieten (z.B. Minos).


    Gruß
    Frank

    Einmal editiert, zuletzt von Frank S. ()

  • Hi Oliver,


    doch, diese Maschine gibt es tatsächlich. Heißt Vinylcleaner und ist von Audiodesksysteme Gläss. Ich hab das Ding seit etwa 4 Wochen und bin begeistert von dem Teil ! Geht halt im Moment nur für standard LP's.


    Grüße


    Peter

    Einmal editiert, zuletzt von Tube-Head ()

  • Sieht interessant aus, dieser Vinylcleaner, allerding bin ich nicht bereit, 1800,- für eine PWM auszugeben und habe daher - wie HIER beschrieben - eine günstigere bequeme Lösung erfunden.


    PS: bin mit meiner Lösung übrigens seit über 2 Jahren wunschlos glücklich!

    Immer locker bleiben ...


    Grüsse
    Frank


    ssnɯ uǝɹöɥ ʞısnɯ ulǝƃöʌ ʇıɯ ɯıǝq ʇɥɔıu ɥɔı ssɐp 'ɥoɹɟ ɥɔı uıq sɐʍ

    Einmal editiert, zuletzt von _Frank_ ()

  • ...

    ...bitte nicht Komfort (Wik: Bequemlichkeit) mit Zeitersparnis verwechseln. Das geht selten einher. ...


    Hallo Frank,
    interessanter Gedanke ! Nun Zeitverhalten ist in allen Tätigkeiten, welche ich nicht zum Lebensinhalt oder meinetwegen Vergnügen bestimmt habe, mein Petitum. Ich bezeichne es eben als Luxus oder Komfort.
    In den meisten Anwendungsfällen des täglichen Lebens bedient die Industrie m. E. diese Erwartungshaltung. Zwei Fälle habe ich genannt.
    Grüße Oliver

    Meine Meinung ist gewachsen, aber nicht unumstößlich ;)

  • Den Arm für die Bürste habe ich mir zuerst auch gespart. Flüssigkeitsauftrag per Knopfdruck ist noch immer ein Aspekt auf den ich absolut verzichten kann.


    Ein längeres Einweichen, sprich Bürsten, der Scheiben hat sich aber grade bei Problemfällen (Neupressungen) als äußerst hilfreich erwiesen. 5 bis 10 Minuten sind da keine Seltenheit. Insofern würde ich auf den Halterungsarm für die Bürste ungerne verzichten. Bei der Rollbürste, über die wir ja nicht reden wollen, geht es eh nicht anders ;)

    Ich habe meine Meinung. Bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen.
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  • Hallo Oliver,


    für mich bedeutet Komfort u.a., sich auch mal Zeit lassen zu können. Aber das hast Du sicherlich nicht gemeint. Manchmal gibt es einfach Dinge, die ihre Zeit brauchen. Einwirk-, Reinigungs- oder auch Handlingszeiten lassen sich nicht beliebig verkürzen. Die Plattenwaschmaschine an sich ist ja schon ein Komfortprodukt. Denke nur mal an Knosti oder Discofilm. Ich bin kein Akkordwäscher, ob zwei oder fünf Minuten ist mir egal, das Ergebnis muss stimmen. Meine Einlassungen bezogen sich auch eher auf Deine Frage nach dem Sinn einer fest montierten Bürste. Natürlich bietet diese erst mal keinen Zeit-, aber wohl doch einen Komfortgewinn im oben beschriebenen Sinne. Wie würdes Du die gewonnenen zwei, drei Minuten nutzen, in denen Dir ein Automat die Platte reinigt? Und unser Hobby zähle ich durchaus zum zeitintensiven Vergnügen, Plattenwaschen gehört da leider dazu. ;)


    Gruß
    Frank

  • Frank, Du hast (wie immer) sowas von recht 8)

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  • Frank & Willich
    O.K., verstehe - wenn Ihr beim sog. "Einweichen" den Reinigungsarm permanent mitlaufen lasst, wird mir der Komfortgewinn allerdings deutlich. Ich würde dann persönlich allerdings nicht mehr von "Einweichen / Einwirken" reden.


    Frank,
    standardmäßig kalkuliere ich für alle Arbeitsgänge pro Platte ca. 30 Min. ein. Bei durchschnittlich 15 Platten pro Monat sind das immerhin 7.5 Stunden meiner "Freizeit". Insofern gebe ich Dir recht, es ist eine zeitintensive Beschäftigung und auch Mittel zum Zweck. Vielleicht fehlt mir einfach noch die geistige Reife es als Teil der "Zermonie" zu begreifen. ;)
    Um auf Deine Frage zu antworten, ich würde die Zeit genauso nutzen wie jetzt auch und parallel andere Dinge im Haushalt erledigen. Ein Automat würde mich diese Paralleltätigkeit natürlich effektiver verrichten lassen. :D


    Grüße Oliver

    Meine Meinung ist gewachsen, aber nicht unumstößlich ;)

  • Hallo Oliver,

    dreißig Minuten für eine Scheibe sind schon heftig, das geht dann wirklich in Richtung Zeremonie. Ausgehend von diesem Wert ist Dein Wunsch nach (mehr) Zeitkomfort verständlich. Wobei ich trotz angehängtem Smiley den Zusammenhang mit geistiger Reife nicht ganz nachvollziehen kann. Ich finde Plattenwaschen eher lästig, ein notwendiges Übel eben. Aber vielleicht findet sich hier noch jemand, der mit Dir das Thema auf geistiger Augenhöhe abhandeln kann. ;)


    Gruß
    Frank

  • ... Aber vielleicht findet sich hier noch jemand, der mit Dir das Thema auf geistiger Augenhöhe abhandeln kann. ;) ...


    Morgen Frank,
    bis eben war und bin ich noch der Meinung, dass wir genau dies tun. ?( Eine plausible Erklärung auf meine Frage hast Du auch geliefert, ich sehe insofern keinen weiteren Bedarf zur Thematisierung. Meine "zeremonielle" Anspielung bezog sich auf das letztendliche und zweifelsfreie Vergnügen einer Platte weitgehend störungsfrei lauschen zu dürfen, bzw. den Weg dorthin. Dies bedingt sicherlich auch eine vorherige Reiningung des Tonträgers. Trotz des m.E. kausalen Zusammenhanges habe ich es halt gedanklich noch nicht geschafft, das für mich lästige und zeitintensive Waschen als Teilaspekt dieses Gesamtprozesses zu "goutieren" - von mir aus nenn es auch "schönreden". Wenn ich Deine Bezeichnung "notwendiges Übel" richtig interpretiere, siehst Du das wohl nicht anders, oder ?
    Nicht mehr und nicht weniger sollte der Satz bedeuten.
    Grüße Oliver

    Meine Meinung ist gewachsen, aber nicht unumstößlich ;)

    Einmal editiert, zuletzt von Vantage ()

  • Hallo Oliver,


    sorry, war wohl eine Missfehlinterpretation. Nicht überbewerten, hatte wahrscheinlich eine schlechte Minute erwischt. ;)


    Vielleicht wäre die Moderation im Sinne einer Deeskalation so nett, den letzten Satz aus meinem obigen Beitrag zu löschen.


    Gruß
    Frank

  • Hallo Frank.
    kommt vor, passiert mir auch. Ich glaube ein moderativer Eingriff ist zur Deeskalation nicht nötig.
    Grüße Oliver

    Meine Meinung ist gewachsen, aber nicht unumstößlich ;)

  • Hi,


    mir gehts wie Frank. Plattenwaschen ist ein notwendiges Übel. Ein Wascharm verhindert, daß man die ganze Zeit neben der PWM rumstehen muß. In der Zeit kann man auch in Ruhe eine Zigarette rauchen.


    Gruß,
    Volker

  • Sooo viel wollt ich eigentlich zukünftig nicht mehr rauchen... :whistling:

    Ich habe meine Meinung. Bitte verwirren Sie mich nicht mit Tatsachen.
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  • Komfort ist wohl in Summe ein sehr relativer Befriff wenn es im Plattenwaschmaschinen geht. Eine gute Reinigung braucht leider eine Menge Zeit, Geduld und Fingerspitzengefühl (nebst Verbrauchsmaterial wie Kaffee, Zigaretten und anderer Kleinteile). Bürstenmaschinen und Punktsauger sind mit und ohne 'Automatik' nicht sehr schnell und auch nicht wirklich komfortabel. Aber schau dir mal die Lösung von AudioDeskSysteme an. Mehr 'Komfort' wirst du nicht finden können.
    Ich selbst finde ja, dass weniger der Komfort, sondern vielmehr der Geräuschpegel eine wesentliche Rolle spielt. Mit diesen extralauten Bürstengeräten (und auch ein Flüsterbär ist nicht flüsterleise) kann man nebenher keinen 100%igen Musikgenuss erreichen (vom WifeAcceptanceFactor mal ganz abgesehen).


    just my 2 cent

  • Nun langsam verwundert es mich doch etwas, dass hier offenbar ein Konsens bezüglich des potentiellen Aufwandes sowie der mangelnden Begeisterung für die Tätigkeit zu herrschen scheint, die Masse der Anwender jedoch mit "manuellen Gehhilfen" arbeitet (schliesse mich hier mit meiner Matrix nicht aus).
    Nun ja vielleicht fällt den Herrn Hannl, Suchy und co. ja noch diesbezüglich etwas innovatives ein, falls der "Markt" so etwas wirklich wünscht.
    Das beschriebene Geräuschverhalten der einzelnen Geräte finde ich persönlich sekundär, zumal ich es als Illusion betrachte, gleichzeitig konzentriert (!) Musik zu hören und nebenbei Platten zu waschen. Da bedarf es allein anhand der Paralleltätigkeit meiner Meinung nach nicht einmal eines ablenkenden Geräusches, um dies auszuschliessen.
    Allein, dass es keine einzige mir bekannte Maschine auf dem Markt gibt, welche eine Absaugung (Fläche oder Punkt) wirklich mit in diesem Fall akzeptablen Geräuschpegel erledigt.
    Selbst das vergleichsweise geringe Brummen des Lüfters meines PCs nervt mich in "Pianissimopassagen" bereits kollosal. Hängt wohl auch an der Leidensfähigkeit, oder am individuellen Musikprogramm. Insofern behelfe ich mir schlichtweg auf der Zeitachse.
    In der Oper würde wohl auch niemand auf die Idee kommen, sich gleichzeitig elektrisch zu rasieren, oder ?
    Wie gesagt, ich kann mit diesen derzeit angebotenen "Gehhilfen" durchaus leben, aber von komfortabler Automation sind sie weit entfernt. Als unlösbar sehe diesen Schritt jedoch nicht, das haben Hersteller von Waschautomaten und Trocknern für Kleidung bereits bewiesen. Gut, auch diese würde ich mir nicht ins Wohnzimmer stellen !
    Grüße Oliver
    P.S: Interessehalber, wo kann man denn im Kölner Raum das Gerät von Gläss in der Vorführung begutachten ?

    Meine Meinung ist gewachsen, aber nicht unumstößlich ;)

  • In der Oper würde wohl auch niemand auf die Idee kommen, sich gleichzeitig elektrisch zu rasieren, oder ?

    :thumbup:


    Aber nur, weil die Rasierer einfach alle schlichtweg zu laut sind. Naßrasierer sieht man öfter im Opernhaus :D

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  • Nun ja,


    wir haben eine offene Wohnküche und darin einen Geschirrspüler, der so leise ist, dass man sich immer fragt, ob er nun läuft oder nicht. Einzig, wenn er des Schmutzwasser ausstößt, hört man. Und das Ding hat keine 700 € gekostet. Schade, dass es keine Industriefertigung von Plattenwaschmaschinen gibt. Dann würden wir uns wohl schon lange nicht mehr über Geräusch- und Komfort-Probleme unterhalten. Aber so müssen wir halt mit einer Technik leben, die man in dieser Form auch vor 30 Jahren hätte anbieten können.


    Naja, eigentlich ist ja das ganze Plattenhören irgendwie ein Anachronismus. Insofern passt es ja. 8)


    Bis dann,


    Thorsten

  • Interessante Diskussion.
    Komfort. Soso.
    Es scheint ja geradezu als würde man auf den technologischen Durchbruch warten. Hier geht es nicht um die Entwicklung der Brennstoffzelle oder eines Antikrebsmittels, das wirklich jeden interessiert, sondern um eine Einrichtung, von dessen Namen 99,99999993% der Menschen noch nie gehört haben. Warum sollen Firmen also für die restlichen 0,00000007% F+E-Kapital investieren, nur damit es leiser oder vollautomatisch wird? Die einen stehen beim Waschen dabei, die anderen müssen es nicht. Basta. So wie's ist, ist es gut.


    My 2 cents.


    Alex

    Nicht mehr müssen müssen ...