Wer singt fünf Oktaven??

  • Hallo,


    meines Wissens nach hatte Ella Fitzgerald einen sehr beachtlichen Stimmumfang von 3 Oktaven, von vier Oktaven "echtem" Gesang habe ich noch nie gehört.


    Grüße


    Matthias

    Verstärker: Rotel RC 990 BX + Abacus 60-120 C
    CD-Player: Onkyo DX 7355
    Laufwerk und TA: Thorens TD 2001 mit Zusatznetzteil, Ortofon MC 25 von TechneAudio (Boronnadelträger und Shibata Nadel)
    Phonostage: Densen DP 04 Drive
    Laut- und Leisesprecher: Udo Wohlgemuths Ceruetta
    Kabellage: MFE Leiste, Kimber 4 TC als NF Kabel, RG 316, Lapp Ölflex
    Strom: Rheinenergie aus der Dose


  • Hallo Matthias,



    das ist es ja eben: man hört (oder liest) eben immer wieder mal davon, obwohl es Unsinn ist. Aber man sieht auch weiter oben, dass es von vielen nicht verstanden wird, oder dass andere als die unter "Gesang" fallende Tonprodukte mehr oder weniger berechtigt hinzugerechnet werden. :wacko:



    Schöne Grüße


    Rainer

  • Hallo Freunde der Musik,
    ich bin heute ein 50 Jahre junger Freizeitsänger, wohne und arbeite als Otto-Normalo- in Dresden, habe einen DSI (Dysphonia Severity Index) von -5,75 (Stimmklasse -0-), seit einem halben Jahr Privat-Gesangsunterricht (jede Woche bei 3 verschiedenen Lehrern) bevorzuge Arien, singe aber auch sehr gern Chorlieder und übe täglich alle meine o. g. Töne mit Singstimme, also auch mit Text und ganz ohne Piepsen oder Blubbern. Besonders locker und mächtig klingt es in der unteren Etage, wenn ich vorher ein Lied in der 2-Strichoktave singe etc...
    Ich will hier nicht angeben, jedoch freundlich darum bitten, dass Du Dich nicht über Dinge aufregen solltest, bloß weil Du diese noch nicht gesehen, gerochen oder erlebt hast, Du nämlich dadurch bei Anderen unnötig Vorurteile aufbaust und das Gegenteil von Wissensdurst öffentlich platzierst. Gerade in der Musik ist eigentlich nichts unmöglich, oder? Und warum Du unangenehme Empfindungen hast, wenn Du von 4- oder 5-Oktaven-Sängern liest, solltest Du vielleicht selbstkritisch hinterfragen?
    Ich hoffe hier geholfen zu haben, bei Dir und Deinen Fans Zweifel in Neugier zu transponieren und wünsche Euch Erfolg und Durchhaltevermögen bei Euren nächsten, ehrgeizigen Recherchen für die Beurteilung von "auffälligen" Meldungen in der Musik. (Ich habe hier alles freundlich, nicht ironisch oder schulmeisternd gemeint.)
    Als Anregung werde ich übrigens die Meinung, dass es keine Lieder mit 4-Oktavenumfang geben würde, verstehen. mhs 8) (Man hört sich)

  • Also 3 Oktaven sind schon heftig=imoh nur von einer Frau zu singen.


    Eine der wenigen, die das konnte,wird heute zu Grabe getragen!

  • Diese Frau sollte sollte das können:


    Diamanda Galas

    Von ihr hat ich als 15jähriger Grufti die "Litanies of Satan" auf Tape. Junge was hat ich für feuchte Träume davon. :) Eine der geilsten Frauen Stimmen dieser Welt. Egal ob 3, 4 oder 23 Oktaven.


    Gruß Jens

  • Also 3 Oktaven sind schon heftig=imoh nur von einer Frau zu singen.


    oder aber Freddie Mercury

  • Klaus Nomi: 6 Oktaven???


    "Gang einmalig schrill, so war seine Stimme für jeden der sie einmal
    gehört hatte, unvergesslich. Mühelos durchlief der klassisch
    ausgebildete Countertenor sechs (!) volle Oktaven und bewies damit einen
    Stimmumfang, der ihn zu einer Ausnahmebegabung machte, wie es sie
    vielleicht nie wieder geben wird. Mit seiner einmaligen Mischung aus
    Oper, New Wave und US-Popmusik der 60er schuf Nomi einen eigenen
    Musikstil - nur um ihn anschließend mit noch aufregenderen Kreationen zu
    durchbrechen."


    Zitat amazon:


    http://www.youtube.com/watch?v=3hGpjsgquqw&feature=related
    http://www.youtube.com/watch?v=t7WehY5vTl4&feature=related




    Grüsse, Gunnar




    PS. 6 Oktaven sind natürlich masslos übertrieben, egal, aussergewöhlich war die Stimme von K. Nomi.

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    2 Mal editiert, zuletzt von Gunnar ()

  • 4 Oktaven und mehr sind für Sängerinnen und Sänger mit einer Falsett-Stimme problemlos möglich.
    Ob das dann noch als astreiner Gesang durchgeht, mögen die entscheiden, die da mehr Ahnung haben, als ich ;)


    Gruß Arnd

  • Hier werden die einen oder anderen recht bekannten Namen erwähnt.
    Ist ja auch OK, nur würde ich dann auch gerne mal eine konkrete Aufnahme von diesen Sängern genannt bekommen, auf der ein solcher Stimmumfang tatsächlich zu hören ist.
    Ich meine, nur zu sagen, dass Person A oder B theoretisch hätte 4 oder 5 Oktaven singen können, bringt ja niemanden wirklich weiter.


    Gruß,
    Markus

  • Nee, und so lange ein Tönchen der nächsten Oktave gleich als zusätzliche Oktave zählt, kommen wir hier auch nicht weiter.


    (Was für´n Unsinn: eine Oktave ist, wie der Name schon sagt, der Abstand von 8 Tönen, deshalb war ja hier auch bei wirklich guten Sänger/innen
    von dreieinhalb Oktaven die Rede. Gesungen, nicht irgendwie erzeugt.)


    Schönen Abend
    Rainer

  • moin moin,



    auch wenn die Redbook-Kriterien des Threads vielleicht nur durch sie erfüllt werden:: der Xtabay-„opener“ Taita Inty ist hörenswert. Dazu dann Tumpa“ und es bleiben keine Fragen offen.
    Gruß Loricraft



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/58273/

  • :) Hallo Freunde der Musik, Ich bin 51 Jahre alt, Basso profondo, singe 4 Oktaven, nämlich von F1 bis f'', aber nicht in einer Gesangsstunde oder einem Auftritt. Der Tonumfang einer Stimme spiegelt die Grenzen des Machbaren wieder, viel wichtiger aber die Breite der Singstimme. Gesungen wird prinzipiell nur im sogenannten lockeren Register. Wenn ich an die Grenze gehe, muss ich darauf hin üben und zeitgleich den Nachteil erleiden, nichts anderes singen zu dürfen, was praktisch keinen Spaß macht und sehr viel Selbstdisziplin abverlangt, wie etwa "Die Königin der Nacht", nur ein klitzekleines bisschen tiefer gelegt. Das liegt nicht daran, dass ich mir Mühe geben müsste, im minütlichen Wechsel, Schall mit F1 oder f'' zu erzeugen, vielmehr darin, dass die Belastungsart der Stimmlippen (starke Anspannung für hohe Töne und die totale Lockerheit in der Tiefe) dabei konträr sind, so dass ich bei einem solchen Ausnahmeauftritt meine Stimmlippen überlasten würde (ohne dass die Zuschauer es bemerken könnten), ich nachher aber einige Tage mich schonen müsste und Übungsstunden einbüßen würde, was unweigerlich ein Formtief zur Folge hätte. Ein Sprinter darf auch vor dem Wettkampf keinen Marathon laufen. Jeder Sänger muss jeden Tag üben. Schon 2 Tage Übungspause kann jeder hören. Am Anfang habe ich Spaß gehabt, Leute zu verblüffen, in dem ich "Mnogaja leta"-Strophen abwechselnd als Schwarzer Bass (bis zum C) - und in Sopran-Lage gesungen habe. Erst meiner 3. Gesangslehrerin habe ich geglaubt, als ich erlebte, dass ich unmittelbar danach Mühe hatte, Töne zielgenau zu singen. Vergleichbar ist das mit einem Biathlon-Läufer, der zum Schießstand sprinten würde und nur wenig Treffer erzielt. Der Sänger-Stimmumfang gibt aber an, wie groß seine Stimme ist. Das spiegelt sich im Tonumfang wieder, welchen Du bei Auftritten und Tonaufnahmen verwenden kannst, ohne Dich übermäßig anstrengen zu müssen, weil eben die schönsten Töne, immer die Lockersten sind. Dieses lockere Register verschiebst Du, je nach Liedprogramm, eben mal um einige Töne nach unten oder oben, darfst das aber nicht wechseln, wie Deine Unterwäsche. Mein lockeres Register reicht meist von F bis f'. In diesen 2 Oktaven kann ich den ganzen Tag Lärm machen, ohne Anstrengung zu empfinden. Neben dem werbewirksamen Marketing-Vorteil, ist das der einzige Vorteil meines 4-Oktaven-Stimmumfangs, den ich selbst davon habe. Meine Liedauswahl kann dadurch eben etwas großzügiger sein, als bei einem Sänger mit normalen Stimmumfang. Ein Zuhörer ohne Gesangsausbildung merkt davon nichts. Ich gebe allen den Tip, welche sich für das Thema interessieren, mit lautem Gesang, auf dem Klavier nachzuvollziehen, wie groß in etwa der eigene Stimmumfang ist. Sobald ein Zuhörer aus 10 m Entfernung Deinen Text nicht mehr versteht, hast Du Deinen Grenzton erreicht. Die Töne zwischen Deinem höchsten und Deinem tiefsten Ton ist dann ungefähr Dein Stimmumfang. Ich habe es bei einem Arzt messen lassen. Der Unterschied zum Klavier betrug nicht mehr als 2 Töne nach oben und unten. Ich hoffe nun etwas vom Oktaven-Mythos entschärft haben zu können und sehe das Thema gleichwertig mit der Megapixel-Anzahl bei Digitalfotoapparaten. Im Ergebnis spielt es also keine Rolle, wie viele Oktaven ein Sänger singen kann. Er ist nur gut, wenn er sein Lied so interpretieren kann, dass die Zuschauer vor Begeisterung Ihre Sitze aus der Verankerung reißen. Alles Andere hat keine Bedeutung. Ich grüße Euch freundlich mit gutem Ton. Andre Hüller, Basso profondo mit Ausnahmestimme (4 Oktaven), Sänger, Komponist und Arrangeur bei DiBaB in Dresden

  • Moin und Danke,
    daß ich durch die "Wiederbelebung" des 2010er threats gestern nochmal auf dieses Thema gestoßen bin. Es wurden illustre Namen (in der Reihenfolge ihres Auftauchens hier) genannt:


    Mika
    Yma Sumac :thumbup:
    Meatloaf
    Mariah Carry
    Ivan Rebroff
    Farinelli
    Ella Fitzgerald
    Diamanda Galas
    Afsaneh Sadeghi
    Klaus Nomi
    »dibabgf« Andre Hüller
    Diamanda Galas
    Freddie Mercury
    Rob Halford
    Geoff Tate


    Doch ist mir unser Kollege »dibabgf« aka Andre Hüller am meisten aufgefallen:


    Samstag, 18. Februar 2012, 21:36:

    ...Zweifel in Neugier...transponieren...


    Sonntag, 19. November 2012, 14:57:

    ...singe 4 Oktaven, nämlich von F1 bis f''...


    Respekt und Glückwunsch! Ich gönne Dir Deine Erfolge von ganzem Herzen! Vielleicht gibst Du irgendwann ein "Konzert für neugierige Forianer"...


    Viele Grüße
    soundhaudegen

  • Moin friedrich29,
    hoffe es klingt nicht so, als wolle ich dort sinnfreien Stimmübungen lauschen. Andre hat ja sehr kompetent die Überlegungen, Erfahrungen, kompositorischen Ansprüche dazu usw. in seinen beiden Beiträgen dargelegt.


    Ich freue mich schlicht für ihn, besonders da ich (wohl durch Z.n. "Vorsingen müssen" im Stimmbruch, wer kennt das noch :D oder sonstigen Gründen) keinen gescheiten Ton rausbringe.


    ..und ich lausche gerne Gesang...


    Peace
    soundhaudegen