Der gute alte "Oldie-Markt"

  • Der gute alte "Oldie-Markt" - es gibt ihn noch.


    Da sich das Auktionsgeschehen inzw. fast komplett auf ebay verlagert hat, fristet er, im Umfang schwer abgenommen, ein karges Schattendasein, wird aber von einigen hauptsächlich älteren Anbietern immer noch genutzt. Ich lese die Publikation bereits seit 1986. Inzwischen als "e-paper", da ich eine gedruckte Ausgabe nicht benötige.
    Das Ganze hat auch etwas von Nostalgie - die schreibmaschinengetippten Verkaufsanzeigen einiger seit gefühlten Ewigkeiten dort tätiger Verkäufer haben sich in den letzten 25 Jahren nicht verändert... Anders als in der Bucht zahlt man hier, wenn man Höchstbieter und Gewinner ist, jedoch immer seinen abgegebenen Gebotspreis - egal wie das Zweitgebot aussieht und ob es eines gibt oder nicht. Aufgrund der stark abgenommenen Teilnehnmerzahl konnte ich gerade in den letzten zwei, drei Jahren einige richtig gute Schnäppchen machen, für die ich in der Bucht ein Vielfaches bezahlt hätte. Für Käufer also durchaus interessant, für Verkäufer, die Höchstpreise erzielen wollen allerdings weniger geeignet und keine Altenrative zur Bucht.
    Daher bin ich gespannt, wielange sich die Publikation am Markt überhaupt noch halten kann - die Zahl der Inserenten nimmt immer mehr ab, ausser den "alten Hasen" inseriert dort niemand mehr.


    Für mich ist das ein monatlicher Zeitflash - wenn ich in der Zeitschrift blättere und die Auktionsannoncen lese fühle ich mich um mindestens 20 Jahre zurückversetzt :D


    Grüße
    Rudi


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  • Interessant wäre wohl eine Umfrage, wie viel ihn überhaupt noch kennen.
    Ich wußte nicht, daß es ein "E-Heft" davon gibt - was kostet das denn?

  • An den Oldie-Markt kann ich ich auch noch gut erinnern.


    Ab Mitte der 80er erst spät daran gekommen (vorher haben mir immer die Bootleg-Dealer davon erzählt und in manchen Plattenläden gab es Streitereien über Preise mit Referenz auf DEN Oldie Markt - das war alles damals schon...), habe ich mich in meiner Zappa-Sammelwutzeit auf das Teil regelrecht draufgestürzt.


    Das ging dann immer so ab: Angebote im kölner Schallarchiv lesen, Gebote in die Post geben, nächste (oder war's sogar die übernächste?) Ausgabe abwarten, nachsehen, ob gewonnen oder nicht, dann Kontaktaufnahme per Post mit irgendwelchen Leuten in halb Europa. Einen International Money Order auf der Bank auf den Weg zu bringen, war fast ebenso bedrückend wie aus der Kirche auszutreten ("Wollen Sie wirklich...!). Internet gab es ja noch nicht.
    Gewöhnlich vergingen einige Wochen zwischen Absendung der Gebote und der Einsicht in die Information, dass man den Zuschlag erhalten hat.
    So bin ich durchaus in die Verlegenheit gekommen, den Überblick zu verlieren, und hatte als armer Student für etliche Hunderter Platten auf dem Hals. :rolleyes:


    Dass es das noch gibt!


    Viele Grüsse,
    Mario

    Viele Grüsse,
    Mario


    It is good taste, and good taste alone, that possesses the power to sterilize and is always the first handicap to any creative functioning. (Salvador Dali)

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  • Scheint nicht sehr gepflegt zu werden, die Webseite:


    Zitat

    Einsendeschluss für Kleinanzeigen auf Papier: 08.12.2008, per eMail 11.12.2008, 11.00 Uhr.

    :D


    Wie auch immer, ich bekomme jeden Monat eine email mit einem personifizierten Direktlink ;)
    Daran kann man aber sehen, dass das ganze Projekt nicht sonderlich gepflegt wird.


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  • Der "Oldie-Markt" stellt die gedruckte Variante ein und ist ab Okt. 2017 online.


    Zitat

    Oldie-Markt geht ab der Ausgabe 10/2017 online
    Nach beinahe 20 Jahren, in denen der Kampf gegen den Kostendruck durch die Rechnungen der Druckereien, Portokosten, die Honorare an die Mitarbeiter und die sonstigen Unkosten nicht mehr zu gewinnen ist, hat sich die Redaktion des Oldie-Markts schweren Herzens entschlossen, das Heft in der bekannten Form nur noch online zu erstellen. Also: Printausgaben gibt es nicht mehr! Abonnenten erhalten einen Link auf eine Ausgabe in gewohnter Aufmachung und Umfange im pdf-Format. Das bedeutet für die Leser, dass das Abonnement ab der Ausgabe 10/17 nur noch 65 Euro kostet. Die Abwicklung der Kleinanzeigen und der Auktionen bleibt gleich, alle Leser können nach wie vor auch per Papier an den Auktionen teilnehmen – ganz egal, ob mit Geboten oder mit Angeboten.

    Die Seite sieht dermassen was von altbacken aus.... (fast schon wieder nett).

    http://www.plattensammeln.de/


    Grüße

    Thomas

    Bleibe gesund, lebe lang, stirb schnell.... ♫.♬..♫..♬..♫.


  • Den Oldie-Markt hatte ich in den 80ern aufwärts bis irgendwann in den 90ern für etwas mehr als geschätzt 10 Jahre abonniert. Dann wieder in einem Anfall in den 2000ern, aber da nur noch wenige Jahre. Das Heft war da schon extrem teuer und für den Angebotsumfang jenseits von Gut und Böse. Dann kam noch dazu, die ziemlich altmodische Vorgehensweise betreffend Zahlung, Reklamation (wenn mit der Ware etwas nicht stimmte) und, ich muss es so sagen, das mehr als erbärmliche redaktionelle Deutsch. Da hats doch tatsächlich fast keinen grammatikalisch geraden Satz mehr drin gehabt. Am Schluss ist mir das am meisten auf den Wecker gegangen.


    Aber schade, der Oldie-Markt war trotzdem immer wichtig für mich und meine Qualitätseinstufungen der Platten/Covers mach ich heute noch nach Oldie-Markt Standard (vergiss Goldmine und Record Collector).


    Cheers


    Roland

    Ich höre mit ... den Ohren! (Devon) :sorry:

  • Das wäre diese Bewertung hier...

    http://www.plattensammeln.de/----vinyl-bewertung.html


    Grüße

    Thomas

    Ja, genau: Nichts da NM oder EX und die dann auch noch mit + und - (oder wenns ganz dick kommt mit +++)


    Die Oldie-Markt Bewertung ist alles was der Plattensammler haben muss. Der Rest ist Beschiss. Da werden künstlich Zwischenstufen geschaffen, wo keine sind und keine hingehören.


    Cheers


    Roland

    Ich höre mit ... den Ohren! (Devon) :sorry:

  • ..Ich bewerte immer mit Zwischenstufen, wenn ich verkaufe, und glaube, dass das dem Käufer durchaus helfen kann (ebenso bin ich beim Kauf für eine möglichst präzise Einschätzung - mit Zwischenstufen! - dankbar.. ) Klar ist die 'millimetergenaue' Einschätzung oft schwierig und je feiner, desto subjektiver , aber von "Beschiss" zu reden (s.o.) halte ich für völlig daneben.


    Gruß,

    Elmar

  • ..Ich bewerte immer mit Zwischenstufen, wenn ich verkaufe, und glaube, dass das dem Käufer durchaus helfen kann (ebenso bin ich beim Kauf für eine möglichst präzise Einschätzung - mit Zwischenstufen! - dankbar.. ) Klar ist die 'millimetergenaue' Einschätzung oft schwierig und je feiner, desto subjektiver , aber von "Beschiss" zu reden (s.o.) halte ich für völlig daneben.


    Gruß,

    Elmar


    Ich gebe Dir da vollkommenrecht, dass Problem ist nur, das sich durch diese Bewertungsstufen

    viele Leute ihre Platten selbst schön reden.


    Gruß Lars

    Yamaha PF800 mit Yamaha MC9, Yamaha YP-B4 mit AT120Eb, Yamaha YP-D6 mit AT5V, Thorens TD 145 MKII mit Ortofon FF150 MKII