ich sehe schon, es war falsch von mir mich zu äußern, das artet immer in arbeit aus.
ende der sechziger bis anfang der achtziger jahre habe ich ausschließlich nass abgespielt.
seit anfang der siebziger mit einem auflagedruck von ca. 0,5 - 0,7 gramm.
gereinigt wurden diese platten nie, wenn man vom gebrauch einer karbonbürste absieht.
das abbürsten entfernt aber nur die groben partikel, der feinstaub wird erst durch diese maßnahme in die rille gekehrt.
staub und rauchablagerungen (rauchen war damals üblich) emulgieren mit der abspielflüssigkeit und hinterlassen
nach dem trocknen einen hauchdünnen schmierfilm.
wenn diese platte, ohne eine weitere reinigung, 50 oder 60 mal feucht gespielt wird (auch das war damals üblich) wächst
dieser film, meiner erfahrung nach, besonders zum plattenende hin immer stärker an.
wenn ich heute eine dieser platten auflege und feucht abspiele, knistert und verzerrt die musik trotz des feuchtigkeitsfilms.
da wir hier aber nicht von einem einheitlichen verschmutzungsgrad ausgehen können, ist eine allgemeinverbindliche
aussage über die wirkung des nassen abspielens bei unterschiedlich genutzten platten schlichtweg nicht möglich.
möglich sind nur aussagen über die eigene erfahrung und diese ist auch noch von unterschiedlicher wahrnehmung geprägt.
wenn ich heute eine saubere platte feucht abspiele, knistert sie beim anschließenden trockenen abspielen nicht.
knistern ist immer eine folgeerscheinung der anhaftungen in der rille, genauer, auf den rillenflanken.
bei einer durchgehenden, flächigen anhaftung wird das klangbild unpräzise, das geht im extremfall bis hin zu verzerrungen.
weil also die platten höchst unterschiedlich kontaminiert sind, ist auch der reinigungsaufwand entsprechen verschieden.
wenn ich mit einer bürste, vierzig minuten die platte von hand tracktieren müsste, würde ich es lassen.
mit einer auf der plattenwaschmaschine fest installierten bürste, sind aber längere waschzeiten kein problem.
es geht und das sollte klar sein, im wesentlichen um die einwirkzeit und um die bewegung der flüssigkeit.
genau aus diesem grund funktioniert die rotationsbürste so effektiv, sie bürstet nicht wie man es dem namen nach vermutet,
sie verursacht durch ihre gegenläufige rotation einen starken wasserwirbel.
die einwirkzeit plus wassergeschwindigkeit entscheiden über den reinigungserfolg, natürlich in abhängigkeit von der
verwendeten reinigungssubstanz und dem anschließenden vollständigen absaugen.
je nach hartnäckigkeit der verschmutzung kann die reinigung "zwei" oder auch mal "vierzig" minuten in anspruch nehmen.
ich persönlich, ...bin theoretisch ein befürworter des nassabspielens bei wirklich sauberen platten.
weil ich aber das prozedere etwas scheue, ....spiele ich heute meine platten zumeist trocken ab.
oswald