Dire Straits Reissues von Warner

  • Danke erstmal für eure Antworten, beim Analog-Treffen bin ich glaub ich noch ein wenig überflüssig ;) Bin gerade erst Mitte des Jahres mit meinem Thorens TD 320 (mit AT 110) eingestiegen, was mich dann auch gleich zu Stefans Post bringt.


    Derzeit speist der Thorens meinen Denon AVR, der mit einem Teufel System 5 THX Set verbunden ist, natürlich damals alles hauptsächlich auf Film ausgelegt. Das klingt so ganz passabel, aber dem ganzen fehlt immer was. Da ich aber erstmal schauen wollte ob meine Liebe zu Vinyl sich dauerhaft wird und man ja sowieso nicht alles gleichzeitig kann, läuft es erstmal so. Die Lautsprecher werden dann als nächstes ausgetauscht, zumindest die beiden Front, die ja auch für Musik einzig relevant sind. Da wird dann für mein klangliches Empfinden, wenn es denn so weit ist, ein paar Klassen höher gespielt, denn ich habe mich in ein Paar von Valeur Audio verliebt ;) Die beiden kommen mir wohl Ende des Jahres ins Haus. Weil die dann natürlich irgendwann mit dem Denon nicht mehr zu frieden sind, bekommen Sie vielleicht nächstes Jahr mal einen Röhrenverstärker.


    Bin also derzeit was Musik angeht noch nicht soooo audiophil ausgestattet, aber meiner Meinung nach Zukünftig ;)


    Gruß
    Kay

  • Ich versuche, in den naechsten Tagen mal einen Textentwurf zum Besuch bei Dir zu erstellen


    ..lieber nicht stefan,dazu haben wir doch viel zu wenig "High-End" getöns :D (ich zumindest) mit unserem bisschen Vintage locken wir doch keinen Hund vorm sofa ;( ein paar hübsche Bildchen hab ich denoch von unserem Hörnachmittag (danach) gemacht..soll ja irgendwie in Erinnerung bleiben :rolleyes:


    gruß
    volkmar


    #
    ps.. @Kai,audiophil sind nur die ausgerüstet die zuviel Geld übrig haben und noch an das sündteure zeug glauben,ich hör nur musik (auch mit einem 320er ;) ) das reicht mir

    AAA Mitglied

    ..die zeit wartet auf niemand (Ulla Meinecke 1991)

    2 Mal editiert, zuletzt von volkmar II ()

  • Stand vorgestern im Laden auch vor einen Neuauflage der "Brothers in Arms" und war kurz versucht, sie zum Vergleich meiner LP von damals zu kaufen …


    … aber dann wurde mir klar: Ein Remaster bedeutet ja nicht, dass die zeitgeistigen produktionstechnischen "Verirrungen" von damals behoben werden könnten. Dazu müsste die Schreibe ja komplett neu eingespielt werden ;)


    Gehen einige der Tracks vom Songwriting her - gemessen am hohen Niveau der älteren Dire-Straits-Alben - zumindest noch als "ganz ordentlich" durch, verleiden mir spätestens Instrumentierung und Sound der Aufnahme den Spaß an diesem Album komplett.


    Ich habe den damaligen Hype um die Scheibe (" ... brilliante Produktion", " ... erstmalig wird das Potential der CD ausgereizt") in Echtzeit miterlebt und konnte es seinerzeit auch teilweise nachvollziehen. Es konnte seinerzeit ja nicht "brilliant" (digital?) genug klingen.


    Aus heutiger Sicht empfinde ich sowohl die keyboardlastige Instrumentierung als auch den Sound als extrem zeitgeistig: Wenn ich Drums mit Hall und Kompression so aufblase, dass sie wie ein Drumcomputer klingen - dann kann ich auch gleich einen Drumcomputer nehmen. Klar: Digitale Hallprozessoren waren damals en vogue und wenn man die nagelneuen Geräte zum Preis von Mittelklasse-Autos im Studio hat, dann benutzt man sie eben auch ... Das verleidet mir dann letztlich sogar einen an sich schönen Song wie '"Brothers In Arms"', wenn die Rimshots der Snare eine Hallfahne bis übermorgen hinter sich her ziehen. Genauso die Keyboardsounds: Damals "'state of the art'", aus heutiger Sicht klingt das einfach alles nach Plastik. Der letzte Begriff passt eigentlich auf die ganze Produktion: Plastik. Ich weiß nicht, wie man so etwas für "audiophil" halten kann. Nur weil die Drum-Overheads viel höhenlastiger klingeln, als es ein Schlagzeug in natura je könnte?


    Damit steht "Brothers In Arms" im krassen Gegensatz zu vielen Rock-Produktionen aus den 70ern, wo Drums eben so aufgenommen wurden, wie Drums klingen, Gitarren nach Gitarren klingen dürfen usw. Das sind dann wahrhaft zeitlose Aufnahmen, die auch 30, 40 Jahre später noch Spaß machen. Ein Beispiel dafür ist eben auch das Debut "Dire Straits" von 1978 oder auch der Nachfolger "Communiqué".


    "Brothers In Arms" dagegen ist "pure 80s" im – für mich – schlechtesten Sinne. Wer's mag, ok, mir klingt das viel zu cheesy und selbst für damalige Verhältnisse und im Vergleich zu anderen "80s-Sünden" komplett überproduziert. Man könnte sogar einen Schritt weitergehen und behaupten: Gerade durch seinen Status als "Referenzaufnahme" hat das Album einen großen Einfluss auf die "Hörgewohnheiten" in dieser Zeit gehabt und dazu geführt, dass sich viele Produktionen an diesem Plastik-Sound orientierten.


    Mark Knopflers Entscheidung, das Kapitel Dire Straits nach "Brothers In Arms" ad acta zu legen (vom schwachen Rückfall "On Every Street" von 1991 mal abgesehen), war nur konsequent. Komplett im 80s-Mainstream angekommen und kommerziell nicht mehr zu toppen, befand sich die Band musikalisch in einer Sackgasse. "Brothers In Arms" ist aus meiner Sicht die kreative Bankrotterklärung. Die Band hatte ihren Zenith lange, lange überschritten und Knopfler hatte das meiner Meinung nach auch erkannt - und mit einer für damalige Verhältnisse (siehe oben ...) beeindruckenden Produktion zu kaschieren versucht.


    Das kann auch kein Remastering zurechtbiegen ;)

    Einmal editiert, zuletzt von kasper666 ()

  • Zitat

    Das kann auch kein Remastering zurechtbiegen ;)


    Ein Remastering wohl nicht aber ein komplett neuer Remix von den Mehrspuhrbänder schon.


    Man höre sich nur mal den Remix der Beatles Songs auf dem Yellow Submarine Soundtrack von 1999 an
    Hier wurden die gleichen Bänder genutzt welche auch zur Erstellung der alten Originale benutz wurden und das Ergebnis ist ein völlig anderes (aus meiner Sicht dramatisch besseres!)
    Aber vermutlich werden mich die "Originalklangfetischisten" dafür gleich in der Luft zerreißen...


    Gruß
    Sascha

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  • Mir gefallen meine vier Ausgaben der BIA eigentlich recht gut ;) ... und zwei davon sind analoger Natur welche auch besser klingen 8)


    Gruss Stefan

    Malerei verwandelt den Raum in Zeit,
    Musik die Zeit im Raum :)

  • ...bei der "Love" wurde das ja auch gemacht und ich finde das Ergebnis überwältigend gut. Es beweist, was man heute aus den Original-Bändern rausholen kann, OHNE den Charakter des Originals zu zerstören. Letztlich ersetzt so ein Remix auch nicht die Original-Produktion, sondern ergänzt sie.


    Grundsätzlich sehe ich Musikproduktionen aber schon als Momentaufnahmen, die Dinge wie Zeitgeist, Entwicklungsstadium der Band, Einfluss des Produzenten und, und, und konservieren. Daran liegt ja oftmals auch der Reiz, wenn man sich ältere Scheiben anhört. Das war dann eben zu der Zeit einfach so.


    Bei der "Brothers in arms" verleidet mir der "Zeitgeist" halt den Hörgenuß. Aber das ist natürlich meine subjektive Meinung, viele Leute mögen das ja offensichtlich so. Steht ja auch nirgends in Stein gemeißelt, dass ein Schlagzeug klingen muss wie ein Schlagzeug und nicht klingen darf, wie ein Drumcomputer ;)