Vergleich Lyra Delos / Scheu MC

  • Hi Ronny,

    ...mal beim Nadelspzialisten oder Van Den Hul nachfragen, was retipping kostet.
    Beim Nadelspezialisten Hrn. Göttmann kostet retipping auf Shibatanadel bei Benz/ Scheusystemen 120 €.
    Gruß Ronny


    stimmt, aber der Nadelschliff trägt zu den geringen Abtastgeräuschen nicht unerheblich bei. Ob das mit einer Shibata noch ebenso ist entzieht sich meiner Kenntnis. Ist nur so ein dummer, kleiner Einwand.


    Gruss,


    Chris

    Gewerblicher Teilnehmer - nur zum Spass hier, denn das Leben ist schon ernst genug.....

  • Die Preise für das sog. "Retippen" sind ein weiteres dunkles Kapitel in der analogen Preisgestaltung.
    Der Kunde zahlt für ein bereits bezahltes System wiederum alle Handelsspannen, also die vom Importeur, die vom Händler und falls noch ein weiterer dabei ist, die auch noch.
    Also Hunderte von Euro an jeden einzelnen, der nichts anderes macht, als die Adresse neu schreiben und neu zu frankieren. Da macht das Dasein als Händler wirklich Laune.
    Doch, eines noch macht er. Er ruft den Kunden an, um ihm mitzuteilen, dass das System jetzt da ist und er Geld mitbringen soll.
    Schneller wird's trotzdem nicht ausgeführt, da meist solange gewartet wird, bis mehrere Systeme zusammenkommen, um diese komplett zu versenden (Porto sparen).


    Aber, damit es einem nicht zu einfach gemacht wird, hat z.B. Lyra einen Passus in der BDA drin, der sinngemäß lautet:
    "...dass es kein Lyra mehr ist und auch nicht mehr als solches bezeichnet werden darf, wenn nicht-autorisierte Personen daran arbeiten bzw. Veränderungen herbeiführen".


    Nicht autorisiert ist ganz einfach: Jeder, außer Lyra, Japan.

  • Aber, damit es einem nicht zu einfach gemacht wird, hat z.B. Lyra einen Passus in der BDA drin, der sinngemäß lautet:
    "...dass es kein Lyra mehr ist und auch nicht mehr als solches bezeichnet werden darf, wenn nicht-autorisierte Personen daran arbeiten bzw. Veränderungen herbeiführen".


    Nicht autorisiert ist ganz einfach: Jeder, außer Lyra, Japan.

    Da ist durchaus was dran, denn der Hersteller hat das System als Ganzes konstruiert und abgestimmt. Dann kommt irgend so ein "Oberschlauer" daher und meint, er wisse und könne ja alles noch besser (nur kein guten TA bauen... :rolleyes: ) und läßt das dann ohne Not retippen. Das Ergebnis ist zwangsläufig mit einer andere Nadel aber nicht besser. Klingts doch nicht so wie erwartet, heißt es dann noch Lyra ist schxxxx, dabei hat diese Eigenschaft schon längst nichts mehr mit Lyra zu tun, eben dagegen verwahrt sich der Hersteller. Zurecht finde ich.

    Gruß André
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    Einmal editiert, zuletzt von Captn Difool ()

  • Arnold, ist das der Phase-Tech?

    Hallo Balazs,


    ja, der ist es. Durch eine Menge glücklicher Umstände und zu optimalem Dollarkurs hat mich das P-3G nur gut 800€ gekostet und es spielt einfach wunderschön musikalisch. Wahrscheinlich vermittelt es einen Gutteil der Magie, zu der möglicherweise richtig teure Abtaster fähig sind, für meine Erwartungen und finanziellen Möglichkeiten ist das schon "Close to heaven". Nur im Tiefton bevorzuge ich das ebenfalls tolle Shelter 901. Vor dem Phase Tech hatte ich immer nach einem gebrauchten ZYX geschielt, was jetzt erstmal ein Ende hat.
    Allerdings hat das P-3G mit Testplatte die schlechtesten Abtastwerte meiner 5 Systeme.


    1000€ sind für mich (bisher?) die Höchstgrenze, die ich für das Verschleißteil Tonabnehmer in Betracht ziehen würde. Selbst das erscheint mir schon mächtig unvernünftig, obwohl der Klanggewinn gegenüber Shelter 501 oder PTG unleugbar ist.


    Zurück zum Delos: Ich nehme an, dass dessen Technik nun auch weiteren Lyra-Abtastern zugute kommen wird, vielleicht ja sogar dem Dorian, das mich bisher nie so richtig überzeugt hat.


    Gruß Arnold

    aufhören, wo andere weitermachen

    Einmal editiert, zuletzt von neukolln ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Chris,


    gar kein dummer Einwand, eher ein begründeter. Die Shibatanadel hat den Klangcharakter des Scheu erheblich verändert.
    Es ist zur gnadenlosen Lupe mutiert. Dem einen gefällt es, dem anderen nicht.
    Waren gestern mit 12 Desmos auf Burgen- und Schlössertour im Erzgebirge. Himmlisch gebollert. "ggg"


    Gruß Ronny

  • Hallo Chris,


    gar kein dummer Einwand, eher ein begründeter. Die Shibatanadel hat den Klangcharakter des Scheu erheblich verändert.
    Es ist zur gnadenlosen Lupe mutiert. Dem einen gefällt es, dem anderen nicht.
    Waren gestern mit 12 Desmos auf Burgen- und Schlössertour im Erzgebirge. Himmlisch gebollert. "ggg"


    Gruß Ronny

    Das ist auch mein Reden, die ganze Abstimmung eines TA muß auch immer zum Schliff passen.


    Ja die Desmos sind auch meine Lieblingsbollerer :thumbup: , auch wenn ich nur mit 4 Räder unterwegs bin...

    Gruß André
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  • Hallo Sebastian,


    danke für den schönen Bericht. Im Grunde genommen hatte ich aber bereits beim Lesen des Thread-Titels keinen anderen Ausgang erwartet. Da meiner Auffasssung nach bereits ein Lyra Dorian einem Benz Glider überlegen ist, hätte mich ein anderes Resultat doch mehr als überrascht. Aber die Geschmäcker sind ja zuweilen verschieden.


    Bis dann und weiterhin viel Freude mit dem Delos.


    Gruß,


    Thorsten

  • Hi Thorsten,
    dem Dorian wird ja immer nachgesagt, im Hochtonbereicht etwas vorwitzig zur sein, manche nennen es sogar "harsch". Das war für mich ein Grund, das Dorian nie in die engere Wahl zu ziehen, da das bei der Gesamtabstimmung meiner Kette sicher zu Problemen geführt hätte. Umso erstaunlicher finde ich, dass das Delos bei komplexen und lauten Passagen für mich wesentlich transparenter klingt als das Scheu MC, welches ich im direkten Vergleich eher harsch und anstrengend finde. Ich habe ein Dorian selbst nie gehört, offenbar unterscheiden sich Dorian und Delos klanglich aber nicht unerheblich.
    Gruss
    Sebastian

  • Hallo Sebastian,


    da hast Du Recht. Das Dorian ist mehr der Effekthascher. Das Delos scheint eher in die Richtung des Skala zu gehen. Letzteres durfte ich mir ja mal anhören und war überrascht, wie "schön" Lyra-Systeme doch klingen können. Hatte vor längerer Zeit mal ein Clavis, und war mit dessen Performance gar nicht glücklich. Ich denke, mit dem Delos hast Du da die absolut richtige Wahl für Deine Kette getroffen.


    Noch mal eine Frage zu dem von Dir durchgeführten Vergleich. Die beiden Tonarmrohre des Graham unterscheiden sich ja in Material (Alu zu Keramik) und Kabel (Kupfel zu Silber) voneinander. Hast Du die System und die Rohre auch mal vertauscht? Ich glaub zwar nicht, dass sich dabei an der absoluten Einstufung der Systeme zueinander etwas ändert, aber es wäre ja mal interessant gewesen. Zumal ich die Erfahrung gemacht habe, dass nicht jedes System von dem silberverkabelten Keramikrohr profitiert.


    Gruß,


    Thorsten

  • Ha,
    auf diese Frage hatte ich gewartet.
    Also damals, als ich den Arm von Dir erworben hatte, habe ich das Scheu MC mal in beiden Armen gehört. Thomas OIB würde wahrscheinlich sagen, das Keramikrohr hörte sich härter an und mit silbrigem Glanz, während das Alurohr mit der Kupferverkabelung dem Klang mehr so einen rötlichen Schimmer verlieh. Ich muß jedoch zugeben, dass ich damals keine wesentlichen Unterschiede vernommen habe. Allerdings war der Vergleich auch mit Umbau verbunden und mein akustisches Gedächtnis reichte dafür möglicherweise nicht aus. Eine DAT Aufzeichnung hätte Abhilfe schaffen können, habe ich aber nicht gemacht. Ich habe dann einfach das Keramikrohr genommen, weil es optisch etwas schöner war. Momentan ist das Delos also noch im Alurohr mit Kupferkabel verbaut. Ich beabsichtige aber, es dauerhaft in das Keramikrohr umzupflanzen - mal sehen, ob mir diesmal dabei etwas auffällt.


    Gruss
    Sebastian

  • während das Alurohr mit der Kupferverkabelung dem Klang mehr so einen rötlichen Schimmer verlieh.




    Würde ich auch so sehen, die Materialfärbung spielt da ganz doll rein, den Rest besorgt die Psychoakustik... :whistling:

  • Exorbitant sind die Unterschiede beider Rohre nicht unbedingt. Aber es kann durchaus sein, dass unterschiedliche Systeme auf die unterschiedlichen Resonanzeigenschaften der Tonarmmaterialen und die unterschiedlichen Kabel unterschiedlich reagieren.


    Versuch macht kluch. 8)


    Gruß,


    Thorsten

  • Liebe Grüsse,


    zur Geschichte mit dem in den Höhen arg peakigen Sound des Lyra Dorian möchte ich hier einige Beobachtungen anfügen.


    Ich hatte im Herbst 2009 ein Lyra Dorian neu erworben und es sogleich in den Arm des Immedia eingebaut, beim Einbau viel mir auf, dass der Nadelträger nicht zentriert im System saß und leicht nach rechts stand, also wenn man von vorne drauf sah, stand die Abtastnadel nicht genau mittig unter dem System und man konnte ebenso erkennen, dass es eine Flucht zur rechten Seite gab.
    Leicht angegrätzt habe ich es dennoch erstmal eingebaut und die Unzulänglichkeit durch Justage so gut es ging ausgeglichen.


    Dann ging es ans hören - der erste Eindruck war krass, die Becken eines Drumsets klangen schon beinahe synthetisch und irgendwie machte sich bei mir vor dem geistigen Auge eine Rasierklinge, die leicht am Unterarm streift als optisches Pendant zum Sound breit...


    Ich habe dann meinen Bekanntenkreis abtelefoniert und 2 weitere Dorians zum Vergleich bekommen - keines klang wie das andere, meines war mit Abstand das spitzeste und das mit den bescheidensten Abtastergebnissen, das Dorian 2 war erheblich zahmer in den Höhen und klang sehr ausgewogen, so dass sofort Begeisterung aufkam, Dorian 3 war das Beste von allen 3, es war wunderbar ausgewogen überhaupt nicht peakig warm und offen mit super Raumabbildung.


    Ich habe mein Dorian dann umgetauscht, was auch nach einigem hin und her geklappt hat.
    Das Dorian, was ich dann bekam, war perfekt, Nadelträger absolut gerade, auch die Delrin Haube, die man von vorne sieht (mit der Imbusschraube), in der der vordere Ringmagnet sitzt war penibel gerade ausgerichtet, beim vorherigen System sass diese ebenfalls schief und von vorne betrachtet war die Nadel dann eben auch nicht zentriert in dem Durchlassloch.
    Da das Washipapier aber sauber gespannt war, muss das bereits bei der Endmontage so gewesen sein, da ein nachträgliches verschieben des Delrinteil sofort zur Faltenbildung des Papiers führen würde.


    Das neue Dorian liess sich denn auch wie von selbst justieren, die Abtastergebnisse waren sehr gut und auch die Kanalgleichheit vorbildlich.
    Insgesamt hatte das 2. Dorian nicht´s mit dem ersten zu tun, absolut gar nichts.
    Nach 2 Tagen Einspielzeit konnte man es mit 200-500 Ohm abschliessen ohne auch nur im Geringsten im Air und Höhenbereich eine Anhebung zu verzeichnen.


    Dieses Dorian ist mir ans Herz gewachsen es klingt wunderbar ausgewogen und überhaupt nicht spitz oder vordergründig.


    Dies sei hier mal erwähnt, weil ich sehr oft so krass unterschiedliche Statements zum Dorian lese, was ich angesichts meines Erlebnisses auch mittlerweile sehr gut nachvollziehen kann.


    Ich hoffe das das beim Delos so nicht ist und wir eine gleichbleibend gute Qualität ohne Serienstreuung kaufen können.


    Beste Grüsse


    Ekki

  • Hallo zusammen,
    dieser Vergleich trifft im Moment meine Situation: ich hab ein Scheu Benz MC, das langsam aber sicher den Geist aufgibt, anfängt zu übersteuern oder wie ich das nennen will... und überlege jetzt:
    Retippen oder Austausch bei Scheu... da gibts ja jetzt wahrscheinlich die neue Version, ich hab mal hingeschrieben, aber Scheu zieht ja nach Berlin...
    und jetzt hat mich dieser Vergleich auf das Lyra Delos gebracht. Ich habe einen Micro Seiki BL 71, mir hat das Scheu eigentlich gut gefallen, ein bischen fehlte mir immer die Räumlichkeit.
    Am liebsten würde ich das Delos ja mal testen, ist die Frage, ob ich das hier im KölnBonner Raum hinkriege...
    Was meint ihr, könnte auch das Delos auf den Micro passen?
    Ich höre ziemlich viel Jazz, aber auch Klassik und Rock, querbeet, was gefällt.


    Bin für alle Tips dankbar.
    Gerd


    Micro Seiki BL 91, van den Hul „the frog“, Digna 2, AudioNet Sam G2, Harbeth 7 ES - 3


  • Hallo,
    jetzt ist der erste Monat mit dem Delos um und ich kann nochmals eine kleine Zwischenbilanz ziehen:
    Mit dem Einspielen wurde der Bass noch deutlich konturierter. Die Abtastfähigkeit bei meinem Setting ist über jeden Zweifel erhaben. Ich bekomme bei einigen "Problem-LPs" auf einmal auch im Bereich der Innenrillen Passagen sauber abgetastet, bei denen ich früher dachte, die LP sei "abgenudelt". Ob das jetzt wirklich an der so viel besseren Abtastfähigkeit liegt (ich vergleiche hier mit allen Vorgängern, also Scheu MC, Goldring MM1042, Shure V15/IV) oder vielleicht am anderen Nadelschliff, der sich (laienhaft ausgedrückt) die Informationen aus einer anderen (nicht abgenutzten) Stelle der Rille holt, weiß ich nicht.
    Das Ding macht mir jedenfalls weiterhin einen Höllenspaß. Vorzüge einer bestimmten Musikrichtung kann ich nicht ausmachen - das System kann es bei Rock richtig krachen lassen und auch bei Kammermusik entzücken. Für mich nach wie vor mein persönlicher "best buy" seit Jahren!


    @Gerd: Es wird doch wohl im Köln-Bonner Raum ein Delos aufzutreiben sein!? Zur Not kannst ja auch Du mal bei Chris Feickert nachfragen. Du mußt ihm wahrscheinlich nur vorher versprechen, das Ding anschließend auch wirklich zurückzugeben :D .


    Gruss
    Sebastian

    Einmal editiert, zuletzt von Sebastian ()