Western Electric - und andere Hornsysteme

  • Für mehr Klangbeurteilung will ich erst noch andere Installationen hören.


    Hallo Dietmar,


    hast Du schon einmal die baulich integrierte Anlage von Marcel Roggero in Südfrankreich gehört? Die soll ja sehr gut sein, weswegen sich diese Location regelrecht zum 'Wallfahrtsort' der Audiofreunde von Mélaudia entwickelt hat.
    (Leider habe ich es bis jetzt terminlich genau so wenig geschafft da mal hinzufahren - wie auch zu Dir in die Münchner Ecke. Kommt vielleicht noch... :) )


    Viele Grüße, Jo

    Einmal editiert, zuletzt von Johannes LeBong ()

  • Der WE 555 hat eine Resonanzfrequenz Fs von ca. 300hz. Grundsaetzlich sollte ein Horntreiber nie unter Fs eingesetzt werden, unerwuenschte verzerrungen sind die folge. Da gibts auch beim WE 555 keine ausnahme.

    Man sollte niemals nie sagen.


    Wenn die Resonanzfrequenz durch die starke Bedämpfung des deutlich tiefer reichenden Horns grösstenteils kompensiert wird ,werden auch Verzerrungen minimiert.
    Kritisch wird es nur wenn F-res des Treibers mit Fu des Horns zusammenfällt,- und selbst da lassen sich Verzerrungen, mit Verstärkern die eine kleine Ausgangsimpedanz (zB. kleiner 0,5 Ohm) haben, wirkungsvoll bedämpfen.


    Habe das mit Freunden im Hörversuch und durch Messungen am Satohorn ,(Treiber Fres=270Hz), nachvollziehen können.


    Auch im Klipsch Bass-Eckhorn gilt: Fres des Treibers ist höher als Fu des Horns.-
    Versuche vieler mit Treibern- Fu tiefer 35Hz -waren nicht befriedigend.


    Grüsse Dietmar

  • Ich habe - ich glaube, 2008 - die Anlage von Dan Bellity gehört, die von Marcel Roggero inspiriert ist, aber im Bass nicht Hörner, sondern JBL 1500AL in einer nach außen offenen Transmission Line verwandte. Hat mich nicht vom Hocker gerissen. Das, was die Naimjünger PRaT nennen, Pace Rhythm and Timing, war alles andere als stark ausgeprägt. Den immensen Aufwand hat das Ergebnis nicht gerechtfertigt.


    Allgemein fragt man sich bei manchen Horninstallationen, welches Ziel die Erbauer eigentlich verfolgen, einzelne Töne darzustellen oder die Töne als geschlossenes Ganzes (= Musik) zu präsentieren. Mit einer KEF Coda 7 oder 8, auf ebay für unter 100 € zu haben, kann ich mehr Spaß haben als mit manch hochgezüchteter Konstruktion. Und ich sage das als ausgesprochener Horn-Fan.

  • Nun meine unmaßgebliche Meinung zu diesem interessanten Thema. Ich habe ein WE 15 a Horn gehört – allerdings (oder: richtigerweise) in Mono, mit einem shearer- horn für den Bass und einem WE- Hochtöner, in einem gut bedämpften Raum mit ca. 70 qm –dies dürfte übrigens dem ursprünglichem Einsatzzweck der Hörner eher entsprechen als der Stereo- Einsatz in einem 30 qm Raum- und: das klang in meinen Ohren dynamisch (eh klar), sauber und unverzerrt. Die (nachgebauten) SATO- Hörner habe ich vor kurzem bei Dietmar gehört: super, bau ich mir vielleicht nach. Trotz dieser Hörerfahrung aber keinerlei Grund, sich von allen anderen Systemen panikartig zu trennen. Es kommt nicht unbedingt darauf an, was man besitzt, sondern wie man es einsetzt und welches technisches Verständnis dahinter steht: Ich jedenfalls bin froh, dass zumindest zwei WE- Systeme bei Jemandem stehen, der auch das technische Verständnis dazu hat und sich intensiv mit den Hintergründen auseinander setzt- das finde ich klasse. Daß der etwas oberlehrerhafte Ton die Sympathie von manchen Plastikkugelwellenhörnernbesitzern nicht trifft, ist klar: aber das macht die Konversation ja spannend. Interessieren würden mich Eure Erfahrungen mit EQ´s und LS-Management- Systemen… bin gerade wieder auf Passivweichen umgestiegen….Gruß, Rafael


  • Hallo Dietmar,


    hast Du schon einmal die baulich integrierte Anlage von Marcel Roggero in Südfrankreich gehört? Die soll ja sehr gut sein, weswegen sich diese Location regelrecht zum 'Wallfahrtsort' der Audiofreunde von Mélaudia entwickelt hat.

    Nein Johannes, aber seine Bilder waren der Stein des Anstosses für unseren Bau von Kalle's Basshorn.
    Bin kein grosser Wallfahrer wie Du mit grossem Hörerfahrungsschatz , jedoch eher an Erfahrungsaustausch mit Hornbauern in unserem Lande interessiert.
    Herzliche Grüsse
    Dietmar

  • Den immensen Aufwand hat das Ergebnis nicht gerechtfertigt.



    Hallo Markus,


    ich teile Deine Beobachtungen. Ich sehe es als respektable Pioniertaten - wobei nur die wenigsten Audiofreunde am Ende wirkliche Spitzenergebnisse erreichen. Das ist genau meine Erfahrung!
    Auch die WE-Systeme, die ich bisher hörte, würde ich nicht als das Nonplusultra bezeichnen. Ganz gut - aber mehr nicht...


    Zitat

    ...oder die Töne als geschlossenes Ganzes (= Musik) zu präsentieren


    Kohärenz - genau das kann meiner Meinung nach den Charme bsp. von Single-Cone-Breitbändern ausmachen. Es gibt halt keinen LS der alles Wünschenswerte gleich gut kann.


    Grüße, Jo

  • Daß der etwas oberlehrerhafte Ton die Sympathie von manchen Plastikkugelwellenhörnernbesitzern nicht trifft, ist klar: aber das macht die Konversation ja spannend.


    Raphael hat in seinem konstruktivem Beitag ja Recht: Bitte meinen oberlehrerhaften Ton (auch in zukünftigen Postings) nachzusehen.:merci:.
    Kann ich wohl als ehemaliger Ausbilder schwerlich ablegen.


    Grüsse Dietmar

  • Hallo Dietmar,


    mir dem oberlehrerhaften Ton meinte ich nicht Dich, sondern den Herrn aus HH mit der WE- Anlage, dessen Beiträge mir aber trotzdem gefallen.


    Kleiner Tipp für alle, die mal ein richtiges Basshorn (20 qm Front-Loaded- Horn, 5 m lang) hören wollen: Club flex in Wien, gilt als Europas zweitbestes (Disco) Soundsystem. Rückt wieder mal Maßstäbe in Punkte Basswiedergabe zurecht und hat nichts mit dem üblichen Beschallungsmist zu tun.


    Gruß, Rafael

  • Club flex in Wien, gilt als Europas zweitbestes (Disco)


    Herrlich! :thumbup:


    Ich nehme an, hier geht es um populäre Tanzmusik?

    Einmal editiert, zuletzt von Johannes LeBong ()

  • hallo Dietmar


    danke fuer deinen erfahrungsbericht. Von stehenden Schallwellen durch solch grosse Basshoerner und der notwendigkeit, diese du daempfen, habe ich schon gelesen. Johan Dreyer


    http://aca.gr/pop_dreyer.htm



    schrieb hierueber :


    Be prepared to fight standing waves you never knew existed. It took me 7 months to get rid of a nasty 80 hz wave.




    das wird mich also vermutlich zu ganz neuen herausforderungen bringen.


    Auch Roggero soll vor allem die Wand hinter den hoersitzen ordentlich gedaempft haben.


    hab mal nach Fotos der Anlage des Club Flex gesucht, aber keine gefunden. Was ist denn die Disco nr.1 ?


    Angelo

    Einmal editiert, zuletzt von angeloitacare ()

  • Hallo zusammen,


    über die Anlage im flex gibt es bei youtube sogar Videos- selber schauen bitte oder hinfahren: lohnt sich, wenn die Musik Euren Geschmack treffen sollte oder Ihr den Spanplatten- Eckhorn- Bastlern mal was erzählen wollt. Ich behaupte hier nicht, dass dies unter „audiophilen“ Gesichtspunkten in diesen thread gehört, aber: ein guter Lautsprecher ist ein guter Lautsprecher, egal, welche Musik er wiedergeben soll, sei es „populäre Tanzmusik“ (wird im flex nicht gespielt, Herr JLB) oder das zarte Anblasgeräusch einer japanischen Blockflöte (Wird dort vermutlich auch nicht gespielt, ohne das jetzt werten zu wollen). Bitte berücksichtigt, dass z. Bsp. viele der heute verehrten WE 755 Breitbandchassis als Hintergrundbeschallungslautsprecher ursprünglich in (US) Kaufhäusern und Turnhallen verbaut wurden. (Wo sie auch hingehören, hehehe…, neinnein, ist schon ein verdammt gutes Chassis). Ich bitte nur, etwas Respekt vor guten PA- Anlagen zu haben, dahinter verbergen sich meistens mehr Ingenieurskunst, Professionalität und gute Ohren als bei Bastlern, die glauben, sie hätten das Rad neu erfunden, weil Sie es geschafft haben, zwei Kupferlackdrähte mit einer Einhell- Bohrmaschine erfolgreich zu verdrillen…




    Schönen guten Abend wünscht Euch Rafael

  • Es kommt nicht unbedingt darauf an, was man besitzt, sondern wie man es einsetzt und welches technisches Verständnis dahinter steht:


    Genau


    .......Plastikkugelwellenhörnernbesitzern .….


    Yep, Plastik ohne Dämpfungsmaßnahmen. Wozu auch, hat das Ding garnicht nötig.

    Thorens TD520; Elac-ESG-796hsp; Vorstufe: Aspen Amplifier;

    Amps:4x Sure Electronics 2X100w (mod.); Charlize TA2020; EL84 Single Ended,
    2x Lepai TA2020 (mod.);Amp11 von 41Hz(mod.);
    Speakers: Radian-MS8 Monitor; Klipsch Heresy; QLN QuBic; KRK Kroc (mit Seas 25tdfc);Braun Selbstbau;
    Saba Greencone open back;Fonken FE127 (mod.) 18" Ripol
    Vollhornsystem:Fane ST5020;Yamaha JA-6681b auf Stereolab 1.4";
    Unveröffentlichtes 15” Klipschhorn; WickedOne von Steve Deckert:


    Nicht mehr im Besitz:
    Radian 850-PB
    Accuphase E303

  • Also wenigstens einmal etwas worüber ich in diesem Threasd aus eigener Erfahrung berichten kann. Die Anlage im Flex ist wirklich sehr gut. Das Ambiente und die Besucher mögen nicht jedermanns Geschmack sein, aber dafür ist Anlage sehr gut

    Monohörer

  • Liebe Afficionados,


    könntet Ihr Baupläne für stationäre (Holz-, Beton-, etc.)Tieftonhörner zzgl. Bestückungsvorschlag publizieren ?



    Beste Grüße,



    PPG

    Einmal editiert, zuletzt von knucklehead-pal ()

  • Hallo zusammen,
    Ich bitte nur, etwas Respekt vor guten PA- Anlagen zu haben, dahinter verbergen sich meistens mehr Ingenieurskunst, Professionalität und gute Ohren als bei Bastlern, die glauben, sie hätten das Rad neu erfunden, weil Sie es geschafft haben, zwei Kupferlackdrähte mit einer Einhell- Bohrmaschine erfolgreich zu verdrillen…
    Schönen guten Abend wünscht Euch Rafael


    PA = Public Address.
    Die meisten Horn Sachen im Heimbereich, kommen aus dieser Sparte, deshalb weiß ich jetzt nicht warum du da einen Vergleich ziehst?



    Gruß,
    Radian

    Thorens TD520; Elac-ESG-796hsp; Vorstufe: Aspen Amplifier;

    Amps:4x Sure Electronics 2X100w (mod.); Charlize TA2020; EL84 Single Ended,
    2x Lepai TA2020 (mod.);Amp11 von 41Hz(mod.);
    Speakers: Radian-MS8 Monitor; Klipsch Heresy; QLN QuBic; KRK Kroc (mit Seas 25tdfc);Braun Selbstbau;
    Saba Greencone open back;Fonken FE127 (mod.) 18" Ripol
    Vollhornsystem:Fane ST5020;Yamaha JA-6681b auf Stereolab 1.4";
    Unveröffentlichtes 15” Klipschhorn; WickedOne von Steve Deckert:


    Nicht mehr im Besitz:
    Radian 850-PB
    Accuphase E303

  • Hier mal ein exponentielles Eckhorn von Steve Deckert. Eine einzige Biegung und dann
    alle 7,5 cm eine verdoppelung der Mundfläche. Einfach genial.
    Kommt dem WE Gedanken von minimaler Erregung für maximale Amplitude, sehr nahe.
    Kann mit vier 5 Zöllern frontloaded oder einem 16-20cm backloaded betrieben werden.
    Für meinen Geschmack bildschön.
    Laut Steve Deckert, mit einem Fostex FE166 123db unverzerrt am Hörplatz.
    Sozusagen baulich integriert und doch umstellbar.
    white paper gibts bei Deckware unter Cornerhorn.



    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/32916/
    analog-forum.de/wbboard/gallery/index.php?image/32915/

    Thorens TD520; Elac-ESG-796hsp; Vorstufe: Aspen Amplifier;

    Amps:4x Sure Electronics 2X100w (mod.); Charlize TA2020; EL84 Single Ended,
    2x Lepai TA2020 (mod.);Amp11 von 41Hz(mod.);
    Speakers: Radian-MS8 Monitor; Klipsch Heresy; QLN QuBic; KRK Kroc (mit Seas 25tdfc);Braun Selbstbau;
    Saba Greencone open back;Fonken FE127 (mod.) 18" Ripol
    Vollhornsystem:Fane ST5020;Yamaha JA-6681b auf Stereolab 1.4";
    Unveröffentlichtes 15” Klipschhorn; WickedOne von Steve Deckert:


    Nicht mehr im Besitz:
    Radian 850-PB
    Accuphase E303

    2 Mal editiert, zuletzt von Radian ()

  • Schönen guten Morgen,


    ich ziehe doch mit meinem Hinweis gerade keinen Vergleich: Ein guter Lautsprecher ist eben einfach ein guter Lautsprecher. Aber stellt doch bitte mal zwei Birkenholzflöten mit Greenconechassis ins flex...


    Aber ernsthaft: Ich glaube, daß Breitbandlautsprecher nur deshalb (meistens) besser klingen als viele Mehrwegekombinationen, weil eben der ganze vorgeschaltete Elektronikwust fehlt. Grundsätzlich hat mich noch fast jede Anlage begeistert, bei der der Signalweg minimiert wurde. Aus diesem Grund bin ich auch bei meinen Hornsystemen (sind im Bass die gleichen Philips 2263 wie von Dietmar) nun nach langen –und lehrreichen- Experimenten mit EQ´s, analogen und digitalen Aktivweichen wieder bei einer ganz einfachen Passivlösung angelangt, obwohl mir Dietmar sicher den Kopf waschen wird...


    Zu stationären Basshörnern habe ich ein paar Vorschläge aus der japanischen MJ, ich scan das bei Gelegenheit ein und stelle es hier rein.




    Gruß, Rafael

  • Hallo Allerseits,


    aus aktuellem Anlaß folgende Frage:



    Sind VUVUZELA´S Hornlautsprecher die
    anderen Trichterkonzepten evtl. das Wasser reichen können?
    Gibt es von den bekannten Herren schon aktuelle Bauvorschlage,
    kann man "Lebendbläser "durch Druckkammertreiber ersetzten,
    welcher kann funzen?


    Gruß


    Hartmut