Das Satohorn

  • nach Umbau von Alnico auf Neodym (Gewinn = +10db !

    Hallo Dietmar,

    das ist schon beachtlich. Mit Original-Magnet und Membran haben die von Haus ja schon einen guten Wirkungsgrad und auch eine gute Auflösung. Leider bündeln sie aber auch recht stark.

    Hast du auch qualitativ mit den stärkeren Magneten einen Unterschied hören können?


    Wegen der 'perfekten Abstimmung': Huldigung an JBL oder hast du da selber noch was optimierst?

    Viele Grüsse

    Jürgen

  • Huldigung an JBL oder hast du da selber noch was optimiert?

    Nein ... habe nur mit 'nem stärkeren Magnet ( ca 2,2Tesla im Luftspalt) experimentiert.

    Für mich war interessant, dass sich der Frequenzbereich beruhigt und "obenraus"

    noch zulegt.

    ...grundsätzlich: ein stärkerer Magnet hat eine Mambran eindeutig besser im Griff:thumbup:.

    Hätte es 1960 schon Neodym gegeben ,... JBL hätte es auch eingesetzt.

    Dietmar

  • Hallo Leute,


    Der nächste Schritt des Provisoriums.

    Das Horn ist nun entkoppelt vom Bass und um 90 Grad gedreht. Der Hochtöner ist dem Sato nicht mehr im Weg. Das Ganze noch mal neu eingemessen und ein wenig Feintuning betrieben. Das spielt schon richtig gut. Der Frequengang ist ziemlich glatt und ausgedehnt. Die Klirrfaktoren liegen gleichmäßig niedrig. Mit einem Kompressionstreiber geht es in Sachen Auflösung sicher noch ein Stück weiter, aber das Niveau wie mit 22a habe ich jetzt - klingt natürlich anders. So kann es erst mal bleiben.



    Sato_2_kl.jpg


    Sato_1_kl.jpg


    Sato_3_kl.jpg


    Viele Grüße

    Mike

  • Hallo Mike,

    das Horn ist sehr schön. So etwas mit Heimwerkermitteln hinzubekommen wohl schon nicht so einfach. (Aber du hattest ja geschrieben, es ist von N.Gütte).

    Sehe gerade, das der AMT recht schmal und mit Horn ausgestattet ist. In Punkto Resonanzen wird er sich damit wohl besser verhalten als die die recht breiten AMTs ohne Horn wie sie in vielen HiFi-Lautsprechern verwendet werden. Habe so einen bis jetzt nur einmal kurz gehört.

    Ist das darunter ein H-Dipol nach altem Vorbild oder selber simuliert ?

    Viele Grüsse

    Jürgen

  • Hallo Jürgen,


    Die Bassgehäuse sind nah am Vorbild gebaute WE-7331. Das Horn bekommt man so (doppelwandig, sandgefüllt) mit Heimwerkermitteln wohl eher nicht hin. Norbert Gütte hat einen extremen Aufwand beim Vorrichtungsbau getrieben. Ich habe die Hörner fertig transportiert und hier im Hörraum mit Sand gefüllt.


    Viele Grüße

    Mike

  • Hallo Zusammen,


    Wieder einen Schritt weiter. Es ist immer noch ein Provisium. Das kann, obwohl ich einen separaten Hörraum im „1970/80er Jahre Charme“ habe, so nicht dauerhaft bleiben. Die Hörner sind 2,40 Meter lang. Ich musste den Hörplatz ändern und die Lautsprecher deutlich in die Raummitte schieben. Das ist aber im Augenblick die einzige Möglichkeit die Sato-Hörner mit einem Kompressionstreiber zu betreiben. Das geht schon ein Stück weiter als mit den Membrantreibern. Die Abstimmung war durch Messungen und DSP machbar, wenn auch nicht so einfach wie gedacht.


    Anhand der Fotos kann man ahnen wie lang die Hörner mit den gestreckten Hälsen sind.


    Beim Umbau musste ich sehr genau überlegen in welcher Reihenfolge ich was mache und wo ich die Teile unterstütze. Die Einzelteile sind schwer und unhandlich. Die ganze Aktion hat mit Anpassung einiger temporärer Stützen gut einen halben Tag gedauert - zwei Fotos davon unten.


    Viele Grüße

    Mike


    IMG_1784_kl.jpg


    IMG_1791_kl.jpg


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  • Da gibt es ein passendes Filmzitiat. War es Nordsee ist Mordsee oder ein anderer ähnlicher Film?


    "Was macht dein Bruder?

    Boxen bauen!"

    Entspanntes Hören, Frank


    ] Vorhandensein von Musik - Zuhandensein von Klang [

  • Ich hoffe du hast das berücksichtigt und das Horn geht im Notfall auch ohne zersägen aus dem Raum raus.


    Geiles Teil


    mfg fmx

  • Hier meine letzte Messung am Hörplatz.

    Hallo Thomas .

    Erstmal Kompliment zu deinem technisch perfekten Mitteltonhorn.

    Auch die Abstimmung mit dem Bass (Diagramm) scheint bruchlos.

    Ist die Messung ohne Hochtöner?

    Grüsse Dietmar

    PS.: für "AAA-Mitteltonhorninteressierte": ich habe noch 3/4" Horntreiber(100-6000Hz) abzugeben.

    Einmal editiert, zuletzt von Dietmar ()

  • Hallo Dietmar,


    Das Kompliment muss ich natürlich an Norbert weitergeben. Das Sato ist technisch perfekt – typisch Norbert Gütte. Die Anbindung der Bass- und Subwooferkanäle ist je nach Aufstellung im Raum gut und leicht bis nahezu unmöglich. Dadurch, dass ich die Lautsprecher gut 80 cm weiter von der Rückwand entfernen musste war die Anbindung trotz guter Messergebnisse eher bescheiden. Kurzfristiges Rücken auf den alten Platz zeigte (Hörplatz auch auf die angestammte Position), dass tatsächlich die Positionierung im Raum die Ursache allen Übels war. Leider war der Hornhals/Treiber auf einer Seite zwei Türen, bzw. dem Durchgang teilweise im Weg. Das konnte nicht lange so bleiben. Das Ergebnis war aber überragend. Das hatte Suchtpotenzial.


    Jetzt habe ich wieder auf das „alte Provisorium“ mit den Membrantreibern umgebaut. Das ist zwar gut, aber es geht einiges an Klarheit und Details verloren. Den („deinen“) Kompressionstreiber werde ich wieder betreiben wenn die 180° Hälse fertig sind. Die Treiber sind echt eine Bank. Meine LM-555 vermisse ich nicht.


    Als nächstes werde ich ein 500-Herz-Horn zwischen Sato und Hochtöner einsetzen. Dann muss das Sato mit dem Membrantreiber nur von 179 Hz bis 600 Hz arbeiten. Die Elektronik kommt diese Woche und das Vierzellenhorn hole ich Morgen, oder Übermorgen bei Lignolab ab. Mal sehen ob das so sein muss. Eigentlich möchte ich bei meinen bisherigen 3,5 Wegen bleiben.


    Die Messung war mit Hochtöner, aber am Hörplatz und der Hochtöner nicht ganz auf Achse ausgerichtet. Der geht normalerweise ziemlich linear bis etwa 16 kHz.

    Wenn die anderen Hälse montiert sind geht es an die Optik. Das Ganze ist halt noch eine Übergangslösung.


    Übrigens ist Thomas mein Nachname ;)


    Viele Grüße

    Mike

  • Hallo Mike.

    ....hast du schon mal über soeine 180 Grad Lösung nachgedacht ?

    Lässt sich bei einem quadralischen (aber auch rechteckigen) Hornquerschnitt leicht realisieren.

    Dabei muss der "Spiegel" nicht unbedingt gewölbt sein.

    Dietmar

    Hochtonspiegel 25.01.2012 22-41.jpg

  • Hallo Mike,

    im Zusammenhang mit 'gebogenen Hörnern' muss ich immer an einen guten Vortrag von ESD-Acoustic auf der HighEnd 2018 denken. Er hatte dabei extra darauf hingewiesen, das in deren grossen gewinkelten Hörnern eine Art Spiegel sitzt, so ähnlich wie Dietmar ihn oben gezeigt hat. Mit der Begründung, das Schall an Grenzflächen reflektiert wird und nicht einfach um eine Kurve läuft.


    In seinem Buch 'basic audio' beschreibt N.Crowhurst auf Seite 78 auch mit 2 Diagrammen, das es in einer gebogenen Schallführung zu Auslöschungen auf Grund der unterschiedlichen Laufzeiten kommen kann und Reflektoren besser sein, um das zu verhindern.


    Ich bin aber mal gespannt auf deine Erfahrungen mit den kürzeren 4-Zell-Hörnern. Bei meinen Tests mit verschiedenen Hörnern habe ich im Moment den Eindruck, das Hörner bezogen auf ihren Einsatzbereich lieber so kurz wie möglich sein sollen. Bei tieferen Hörnern scheinen mir, wenn man sie breitbandig betreibt, die Impuls- und Transientenwiedergabe zu leiden. Das wird dann alles etwas zu 'smooth' und rundgelutscht. Das kann man evtl. mit guten Superhochtönern ausgleichen, da genau das (die Impuls- und Transientenwiedergabe) auch ihre Hauptaufgabe ist. Soweit bin ich bei mir aber noch nicht.

    Viele Grüsse

    Jürgen

  • Hallo Dietmar,


    Danke für die Anregung. Wo liegt der Vorteil dieses Halses gegenüber anderen Konstruktionen? Die Höhen (um welche Frequenzen geht es speziell?) werden kontrolliert reflektiert und breiter gefächert?


    Die gebogenen Hälse sind ja in Arbeit. Norbert muss sie noch fertig stellen. Komplett neu anzufangen wäre nicht sinnvoll denke ich. Auch wenn ich es gerne versuchen würde, ist mir der Aufwand zu hoch. Doppelwandig und sandgefüllt bekäme ich sowieso nicht gefertigt.


    Viele Grüße

    Mike

  • Hallo Jürgen,


    Hörner sollte man immer "artgerecht" betreiben :)


    Nach meinen Versuchen klingt ein zu hoch betriebenes langes Horn eher rau und gepresst - eben nicht weich. Vor einigen Jahren habe ich LM-22A bis 6000 Hz betrieben (bzw. nach oben gar nicht begrenzt). Das ist heute rückwärts betrachtet ein großer Fehler gewesen.


    Viele Grüße

    Mike

  • Hallo Mike,

    das LM-22A ist ja ein stark gebogenes Horn. Da könnte es im Hochtonbereich auf Grund der oben beschriebenen Interferenzen in den Biegungen auch zu den Rauigkeit kommen.

    Meine Erfahrungen mit langen bzw. grossen Hörner beruhen natürlich auch nur auf wenigen Exemplaren. Sehr auffällig fand ich das z.Bsp. bei dem JBL 2350, das ich auch noch mit einem etwas längeren 1,5 nach 2" Adaptern betrieben hatte, damit sich am Ende des Adapters keine Reflexionen bilden. (Kürzere Adapter öffnen sich zu schnell).

    Vorher hatte ich den Eindruck in den letzten beiden Jahren in München bei Silbaton mit dem WE-597 Nachbau. Man kann ihn dort recht oft gut heraushören. Zu Anfang fand ich es sehr schön spielend und gut auflösend. In den letzten Jahren kamen mir aber Zweifel an dem Teil in der Hinsicht, das es zu weich und etwas zu schön klingt, was evtl. an dem recht langen Horn liegt.

    Aber das sind halt auch nur Erfahrungen mit 4 - 5 Hörnern dieser Art. Da möchte ich noch kein physikalischen Gesetz draus ableiten :) Deswegen finde ich es interessant, ob auch andere ähnliche oder eben andere Erfahrungen gemacht haben.

    Leider liesst man noch recht wenig über Erfahrungen mit moderneren Hörnern wie den JBL PT-WaveGuides, dem 2384 oder dem Klipsch K-402. Das Horn aus der JBL STX825 gefällt mir z.Bsp. nach den ersten Versuchen sehr gut. Kann man aber nur ab ca. 800Hz einsetzen. Infos und Erfahrungen findet man aber praktisch nur im audioheritage forum. Hörner dieser Art sind ja praktisch das Gegenteil zu den Satos, aber das kann es ja interessant machen, um zu sehen wo bei beiden die typischen Eigenschaften liegen.

    VG Jürgen