Das Satohorn

  • je grösser der Öffnungswinkel eines Horns ...um so mehr muss korrigiert

    Hallo Dietmar,

    würde dies im Umkehrschluss auch bedeuten, dass weniger korrigiert werden muss, wenn ein Horn mit kleinem Öffnungswinkel genutzt wird?

    Dann müsste am JBL 2356 (40x20°) nicht so viel korrigiert werden?

    Grüsse

    Rolf

  • ... richtig.

    Die hohen, höher energetischen, Töne lösen sich schon weit im Inneren der klassischen Expo -Hornkontur , da sie nicht mehr der Kontur folgen können.

    Sie bilden nach dem Austritt eine schlanke Hochtonkeule die am Hörplatz genauso laut ist wie tiefere Töne....(man könnte also die Hälfte des Horns absägen ohne dass sich die Hochtonkeule verändern würde)

    Weniger energetische, tiefere Töne lösen sich erst später ( also weiter aussen, dort wo der Winkel grösser ist ) von der Hornkontur und bilden eine breitere Keule

    .... bis zur tiefsten Frequenz , bei der die Keule fast zu einer Kugel wird.

    Nun stelle dir vor, du könntest die schlanke Hochtonkeule (ist ja etwa ein Oval, ) auf halbem Wege auseinanderziehen, dann würde sie bei etwa gleichbleibender Fläche (bzw Volumen) ja kürzer werden....was widerum weniger Lautstärke am Hörplatz entspricht!

    Dieser "Trick" wird bei Waveguides verwertet.

    .... muss aber durch Lautstärkekorrektur kompensiert werden.

    Grüsse

    Dietmar

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  • An der grossen Arschbacke konnte ich den AXI mit dem EV DH1A vergleichen. Die Messung ist ohne Korrekturen der DSP. Beide besitzen eine Dia aus Titan. Der modernere 2" sieht vom Verlauf etwas ruhiger aus. Da haben die Techniker von Celestion doch sauber gearbeitet.

    AXIS vs DH1A.jpg

  • Ich bin sehr erfreut zu sehen, dass der AXI bei den beiden grossen Hörnern sehr weit runter geht.

    Allerdings finde ich es merkwürdig, dass sie schon ab 800 HZ abfallen

    Was meinen die Spezialisten Dietmar und Docali dazu ?

    Im Bild unten original Aussage von EV HP9040 DH1A

    unkorrigiert und korrigiert

    Es würde mir nicht gefallen, schon ab 800 zu korrigieren

    Grüsse Volker


    Screenshot_2020-10-22 DH1A AND DH1A-16 - 17291-DH1ASpecSheets pdf.png

  • Eigentlich hat Dietmar in seinen vorangegangenen Erläuterungen

    meine letzte Frage schon beantwortet


    wie muss denn ein Horn gestaltet sein , damit ich weniger korrigieren muss und es trotzdem breit abstrahlt ?

    oder geht das technisch überhaupt nicht ?

    Grüsse Volker

  • Hi Volker,


    Deinr frage finde ich berechtigt, wenn man sich das von Dir eingestellte Bild anschaut. Liegt das Horn evtl. am Boden oder erfährt sonstige Tieftonverstärkung? Bei solchen großen Hörnern ist Messen im Wohnraum schwierig. Die Kurve müsste vermutlich links niedriger sein und nicht rechts höher. Durch das Messen am Hornmund ist die Kurve links noch mehr hochgezogen, weil man den Verlust beim Übergang zum Kugelstrahler damit ausblendet.


    Und jetzt kann man sich vorstellen, warum einige Leute diese schmalen Hörner bevorzugen. Die Energie, die am Hörplatz ankommt ist größer und man verteilt den Schall nicht unmotiviert im Raum mit all seinen Nachteilen von diversen Phantomquellen.


    Kolbrek Dunker führen das in ihrem Buch u. a. aus. Der Sinn eines Horns ist es auch, den Schall in der Richtung und Abstrahlung zu begrenzen. Im Extremfall Horn mit 180 Grad Öffnungswinkel hat man einen Direktstrahler in einer Schallwand.

  • EV HP9040 DH1A

    unkorrigiert und korrigiert

    Die Messkurve ohne Korrektur, kann ich so wie von EV dargestellt nicht bestätigen. Schon der Axi zeigte keinen Einbruch bei 300Hz am HP9040. Da das Hornverlauf keine Unterbrechung hat und ich somit auch keine Fehler beim zusammenbau machen kann, ist dieser markante Einbruch auf das Horn zurückzuführen. Evtl. ist dieser aber gar nicht relevant, wenn man das horn bei 500Hz trennt.

    Momentan versuche ich beide Seiten am mit der Kombi Axi und JBL an den Rest anzugleichen. Werde Dir aber die Messung nachliefern. Falls es ausreicht, mache ich die Messung mit einem am Boden liegenden HP9040.

    Gruss

    Rolf

  • Wenn Du das Horn auf den Boden legst, dann wird LF noch mehr betont. Würdest Du uns evtl. ein Foto vom Setup machen mit dem Horn im Raum und den Begrenzungsflächen oder ist das zu privat?


    Das Datenblatt zeigt bestimmt 4pi Raum-Messung und Du hast bestimmt Begrenzungsflächen in der Nähe zum Hornmund.

  • wie muss denn ein Horn gestaltet sein , damit ich weniger korrigieren muss und es trotzdem breit abstrahlt ?

    oder geht das technisch überhaupt nicht ?

    Grüsse Volker

    .....doch das geht, Volker.

    Die Pioniere aus den 30igern haben es vorgemacht:

    Durch räumlich enges Parallelschalten mehrerer Expohörner sinkt die untere Grenzfrequenz.

    Daraus wurden die Multizellularhörner, die ohne Korrektur auskommen.

    Für Heimbetrieb ist zB das ALTEC 1505 herforragend geeignet, das mit diversen 1,4" Treibern harmoniert.

    Dietmar

  • Warum sollte man sich die AXI und solch ein riesiges Horn kaufen, um dann bei 500Hz zu trennen. Für diesen Einsatz würde es vermutliche bessere Treiber geben.

    Ich weiss nicht wie Duauf diese Aussage kommst. Ich meinte auch nicht den AXI sondern die Kombi von Volker. Er hat einen EV DH1A und ein HP9040 mit der original EV Aktiveinhiet zur Korrektur. Ich habe nicht den AXI am JBL bei 500Hz sondern bei 300Hz getrennt.

  • Für Heimbetrieb ist zB das ALTEC 1505 herforragend geeignet, das mit diversen 1,4" Treibern harmoniert.

    Nicht nur die US Hersteller haben Multicell Hörner angeboten. Aus Japan gab es es z.B. von Pioneer das HM300 als Holzhorn oder die Metallaausführung PM100.

  • Lieber Dietmar

    Ich bin jetzt total verwirrt

    Du sagst , die beiden grossen Hörner sind nur Wave Guides

    wie ist denn ein Horn definiert ?

    wie ist ein wave guide definiert ?

    ich kenne wave guides nur als kurze Schallführung vor Hochtönern

    Grüsse Volker

  • Du sagst , die beiden grossen Hörner sind nur Wave Guides

    Da muss man differenzieren:

    Das Jbl 2360a hat bis zum Diffraktionsspalt eine Expofunktion, dagegen ist der folgende "Arschbakenteil" überwiegend konischer Natur.

    Das 9040 hat ,(was ich aus Bieldern lesen kann) insgesamt mehr Expoverteilung und nur konische Abschnitte.

    Dietmar

    Einmal editiert, zuletzt von Dietmar ()

  • wie ist ein wave guide definiert ?

    ... es bedeutet eigentlich nur, dass es sich um eine überwiegend konische Schallführung handelt.

    Während ein reines Expohorn eine Schallverstärkung von ca 6db hat, wird bei Waveguides ,mit Verstärkungsverlust !, dem frequenzabhängig konstanten Ausbreitungswinkel Priorität

    gegeben.

    Dietmar

  • Hallo Volker,


    und noch etwas verwirrender. Ein Waveguide kann ein Horn sein aber ein Horn muss nicht zwangsläufig auch ein Waveguide sein. Und das alles noch frequenzabhängig. Die beste Schallführung haben Hörner mit geraden Hornwänden (konisch). Diese laden aber bei weitem nicht so tief herunter und bei constant directivity hast Du in der Regel einen Verlust von ca. 6dB pro Oktave dafür aber konstante Abstrahlung aller Frequenzen im Raum auch off axis bis zu einem bestimmten Winkel.