Hallo liebe Analogis,
vor einiger Zeit habe ich angefangen mich mit Exponentialhörnern zu beschäftigen.
Da ich nun schon seit 20 Jahren ein ACR Eckhorn mein Eigen nenne habe ich mich
entschlossen das gesamte Konzept zu überarbeiten und was ganz anderes zu bauen.
Es gibt beim ACR Eckhorn einige kleine Fehler die es auszumerzen galt. Eines der
hauptsächlichen Probleme des Eckhorns ist die etwas ungünstige Treiberwahl. Unter
anderem war es nicht möglich den Übergang vom Bass auf den Mittelton bzw. vom Mittelton
auf den Hochton sauber zu schliessen.
Der Fostex T-825 läuft erst ab ca. 6kHz sauber und beim Bassteil geht es ab 340 Hz steil
bergab. Problem war ein Mitteltonsystem das ab ca. 200Hz sauber anläuft und ein Hochtöner
der ab 3,5 kHz übernimmt.
Der Fostex D-221 Mitteltonkompressionstreiber läuft an dem H220 Holzhorn aber erst ab 420Hz
mit brauchbarem Pegel und fällt oberhalb 4,5 kHz zügig ab.
Nun galt es eine Lösung zu finden. Nach einigen Telefonaten mit "Fachleuten" wurde mir das
H220 Holzhorn als Problemverursacher genannt weil es auf Grund seiner Geometrie erst ab 500Hz
zu gebrauchen wäre. Da ich nicht mein ganzes Eckhorn verunstalten wollte, legte ich den
Plan erstmal zur Seite.
Dann kam der WE-Thread und die Aussage von Peter-Paul (knucklehead-pal) das sein WE15a schon
ab 80 Hz ordentlich arbeiten würde. Ich habe dies damals für mich erstmal als das typische
"Forengeschwalle" abgehakt weil ich es nicht für möglich gehalten habe das so ein kleiner
Treiber wie der WE555 diese untere Grenzfrequenz liefern kann.
In diesem Glauben blieb ich bis zu meinem ersten Besuch beim Frank (Infiziert). Frank hat in
seiner großzügig bemessenen Freizeit ein Horn gebaut welches dem Western Electric WE22 in
großen Teilen "nachempfunden" war. Dieses Konstrukt hat in den 80er Jahren ein Japaner namens
Sato entwickelt und gebaut. Das Satohorn ist zwar von der Bauform her etwas sperrig, aber das
sollte mich erstmal nicht davon abhalten mir bei Frank dieses Horn anzuhören.
Ich hatte bis dato nicht gedacht das mich nach nunmehr 33 Jahren Hifi etwas so im positiven
Sinne überrascht wie dieser Lautsprecher. Ich hatte einige meiner CD's bei und die ersten
Takte kamen schon so fein aufgelöst das mir echt die Kinnlade runtergefallen ist. Dieses Horn
kann eine gewaltige Dynamik entwickeln und dabei bis ins feinste Detail abbilden. Es spielt
entspannt und wird niemals nervig. Die Wiedergabe steht frei im Raum bei fantastischer
Räumlichkeit.
Ich will euch weitere Details ersparen weil ich für Hifi Geschwalle nicht der richtige Kandidat
bin, aber es war wirklich das was ich mir immer von einem Lautsprecher erhofft und nie so
umfänglich bekommen habe.
Auf jeden Fall habe ich Frank gebeten mir ein Pärchen Satos zu bauen.
Vor ca. 4 Wochen habe ich meinen Satz Hörner nun bekommen. Freitags abgeholt und gleich am
Samstag in den Baumarkt ein paar Schrauben für die Montage holen. Nachdem alles fertig war habe
ich die Satos erstmal an mein Eckhorn anstelle des H-220 angeklemmt. Das ganze harmonierte bis
auf den Hochtöner und die Weiche sehr gut. Jedenfalls konnte man so erstmal hören und die ersten
Erfahrungen mit dem Satohorn sammeln. Selbst mit der fehlabgestimmten Weiche stellte sich schon
das gleiche AHA Erlebnis ein wie beim Frank. Allerdings war es mir in den letzten Wochen zu heiss
um weiter an dem System zu experimentieren.
Der nächste Schritt waren dann zwei JBL 075 Bullettweeter (auf Grund ihrer Bauform auch
Zitronenpresse genannt). Die 075er laufen ab 2,5 kHz und ab 3,5 kHz auch schon recht ordentlich.
Der Hochtöner harmoniert klanglich sehr gut mit dem Satohorn.
Hier mal der Frequenzschrieb des Satohorns mit Fostex D221 gemessen mit ARTA:
[Blockierte Grafik: http://www.triodenpower.de/Bilder/Sato_6.jpg]
Nun muss ich nur noch die Weiche anpassen. Übernahme auf das Satohorn bei 200Hz und raus bei 3,5 kHz
mit 18dB. Pegelanpassung soll über Autotrafos stattfinden. Mal schauen ob ich die Trafos von Bob
Crites oder Werner Jagusch einsetze. Ich werde beide mal testen.
Für die genaue Weichenkonfiguration werde ich das System vollaktiv mit dem Behringer DCX 2496 fahren
und dann nach den Erkenntnissen eine passive Weiche aufbauen.
Schauen wir mal,.....
Hier noch ein paar Bilder meiner Aufstellungsvariante. Die Satos müssen noch höher gesetzt werden so das
sie hinten bündig zur Wand über dem Eckhorn stehen.
[Blockierte Grafik: http://www.triodenpower.de/Bilder/Sato_1.jpg]
Das nächste:
[Blockierte Grafik: http://www.triodenpower.de/Bilder/Sato_2.jpg]
Und noch eins:
[Blockierte Grafik: http://www.triodenpower.de/Bilder/Sato_3.jpg]
Herzliche Grüße aus Dorsten,
Jörg