Bürstenarm für Okki Nokki (DIY)

  • Hi Uwe,


    ja da hast Du recht, das Innenleben ist wohl identisch und der Aufpreis von 360.-€ für den zusätzlichen Bürstenarm ist nicht von schlechten Eltern...

    Gruß,

    Martin

  • Hallo Alfred,


    wofür muss Gewicht auf den Bürstenarm aufgebracht werden? Eine Bürste reinigt nur mit den Spitzen, umgeknickte oder gebogene Bürstenfasern reinigen nicht.


    Danke vorab und Grüße aus Nettetal

    Stefan

    "Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von allen!" Karl Valentin

  • Hallo Stefan,


    wenn Du den Bürstenarm auf die Schallplatte legst, fehlt einfach ein "gewisser" Druck, der die Borsten in die Mikrorille drückt. Der Arm ist aus Aluminium und zunächst mal zu leicht.

    Ansonsten musst Du etwas Druck erzeugen und das Gelenk fest anziehen.


    Das geeignete (ideale) Gewicht sollte entsprechend der Borsten ermittelt werden. Bei mir lag das Gewicht bei ca. 220g. Natürlich sollte wiederum der Arm nicht zu schwer ausgelegt werden, denn sonst, da hast Du recht, würden die Bosten zu stark gepresst werden.


    Der Vorteil des "DIY-Bürstenarms 2.0" liegt nun darin, dass ich den Bürstenarm nicht am Gelenk festziehen muss, sondern er liegt auf der Plattenoberfläche. Dadurch hat der Arm die Chance bei welligen Platten entsprechend nachzugeben.


    Den beschrieben Effekt (Druck) kann man m.E. sehr einfach auch ohne den Bürstenarm mal austesten. Nimm mal die ON-Handbürste und lege sie mal ohne Druck auf den rotierende Schallplatte. Dann wird Du sicherlich feststellen, dass doch ein (leichter) Druck notwendig ist um die Borsten in die Rille zu bekommen.


    Gruß nach Nettetal ...

  • Danke Alfred für die Erklärungen. Nachgiebigkeit der Bürste auf der LP finde ich gut. Meist wird ja nach dem Motto "Viel hilft viel" gehandelt, das halte ich persönlich bezüglich der Bürstenkräfte für kontraproduktiv.


    Grüße aus Nettetal

    Stefan

    "Es ist schon alles gesagt worden, nur noch nicht von allen!" Karl Valentin

  • Hallo Alfred,

    drei Fragen:

    Was macht den Waschunterschied des Samtkissens zur herkömmlichen Borstenbürste ?

    Evtl. erst Samtbürste für den Oberflächenschmutz und anschließend Borste für die Rillen ?

    Handelt es sich bei der Samtbürste um diese ?


    Gruß,

    Uwe

    Der Ton macht die Musik ;)

  • Hallo,

    ich finde Euer Selbstbauprojekt super:thumbup: aber beim „Gewicht“ muss ich dann doch mal ein Veto einlegen. Die Borsten der Bürste müssen zur Reinigung keineswegs „in die Mikrorillen gedrückt werden“. Ich stelle das bei meiner PWM immer so ein, dass die Spitzen der Borsten die Oberfläche der Rille gerademal hauchdünn berühren, doch selbst das muss nicht sein. Wichtig ist, dass die Reinigungsflüssigkeit durch das Fahren der Bürste in Bewegung gebracht wird und eine Art Wirbeleffekt entsteht. Dadurch wird immer wieder Flüssigkeit in die Rillen „gespült“ und das klappt bei mir seit Jahren super mit hervorragender Reinigungsleistung. Ein Druck der Borsten auf bzw. in die Rillen der Platte ist nicht notwendig !


    Dennoch weiterhin viel Erfolg beim Waschen und viel Spaß mit Eurem DIY-Bürstenarm :):thumbup:

    Rudi


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    seit 2009 AAA-Mitglied

  • Wichtig ist, dass die Reinigungsflüssigkeit durch das Fahren der Bürste in Bewegung gebracht wird und eine Art Wirbeleffekt entsteht. Dadurch wird immer wieder Flüssigkeit in die Rillen „gespült“

    Hi Rudi,

    das hört sich nach Rundbürste an.

    Erste DIY-Entwürfe für die ON bitte hier posten.;)


    Gruß,

    Uwe

    Der Ton macht die Musik ;)

  • Das gilt bei mir für beide Bürsten (die Rundbürste benutze ich nur bei wirklich schmutzigen Platten), bei einer regulären Wäsche reicht die Flachbürste und auch diese stelle ich so ein, wie oben beschrieben. Ohne Druck der Borsten auf das Vinyl. Voraussetzung ist natürlich, dass ausreichend Waschflüssigkeit vorhanden ist. Damit geize ich nicht und erreiche den von mir beschriebenen Effekt und gute Reinigungsergebnisse. Starken, sichtbaren Schmutz von z.B. Flohmarktplatten entferne ich vor der Wäsche mit einem Tuch und einer Isoprop/Wasser-Mischung.


    Grüße

    Rudi


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    seit 2009 AAA-Mitglied

  • zu 146:


    Hallo Dille,

    ja genau, so ist das Konzept der zwei Bürsten gedacht. Die Bürste für die Rille und das Samtkissen primär für die Oberfläche.

    Ich benutze genau solch eine Samtkissenbürste für den zweiten Arm wie in deinem Link gezeigt, allerdings gibt es die baugleiche Bürste im gleichen Verkaufsportal wesentlich günstiger: klick --> HIER


    P.S.: zum Feedback von Dr. Music (#147) und ratfink (#148) melde ich mich morgen ...


    Gruß

  • Hallo "ON-Bürsten-Community",

    hier meine Erläuterung, warum ich bei meiner DIY-Bürste das Gewicht erhöht habe:

    Es geht mir nicht darum die Borsten tiefe in die Rille zu drücken (schon gar nicht um den Grund der Rillen zu erreichen - das geht ja schon physikalisch nicht), sondern mir geht es darum, die Spitzen der Fasern auf die Rillen gut "aufzusetzen". Als ich den DIY-Bürstenarm 1.0 zusammengebaut hatte und dann auf die Plattenoberfläche aufgesetzt habe, da konnte man entlang der Kontaktebene (Plattenoberfläche/Borstenspitzen) hindurchschauen. Da berührt sich nicht so viel! Das kann man sehr schön erkennen, wenn man hinter den Borsten mit einer Taschenlampe Licht hinstrahlt.


    Also habe ich das Bürstengewicht dann sukzessive bis auf ca. 230g justiert. Da ist kein hoher Anpressdruck (es ist eher ein "sanftes, weiches, geschmeidiges, gefühlvolles, moderates, leichtes" ... Aufsetzen der Borsten :) !


    Hab' es mal ausgemessen und berechnet: eine Bürste hat eine Auflagefläche der Borsten von ca.5,5*98=ca.540 mm2 ==> bei 230g/(540*2 Bürsten)= 0,21g/mm2 bzw. 21g/cm2 Auflagegewicht.


    Übrigens habe ich vor einem Jahr, als ich die ON gekauft habe, Mikroskop-Aufnahmen von

    einer Abtastnadel in Relation zu Ziegenhaar (ON-Bürste) und einer Karbonfaser-Nadelbürste gemacht: "Ziege&Schallplatte", klick HIER.


    So, ich hoffe jetzt wird es besser verständlich, warum mein DIY-Bürstenarm eine zusätzliches

    Auflagegewicht bekommen hat.


    Hier noch als kleine Zugabe Mikroskop-Aufnahmen, die ich heute von den Borstenspitzen des DIY-Bürstenarm und einer Abtastnadel (Ortofon OM20super mit Geigerschliff) geamacht habe.


    P.S.:

    Neben den zwei DIY-Bürstenarmen habe ich bei meiner ON weitere Optimierungen eingebaut, daher heißt mein ON jetzt "OKKI NOKKI plus". Demnächst mehr dazu ...

  • Hallo Zusammen,


    die DIY-Lösung von Bernd funktioniert auch wunderbar an einer Pro-Ject Waschmaschine!

    Bei mir ist der Arm das Teil, mit der besten Kosten / Nutzen Rechnung, wenn es um eine Verbesserung der Plattenwiedergabe geht. Danke!!! @ Heinerich (Bernd)!!!


    HiFi (31).jpg


    LG

    Peter

  • Bei mir rotiert neuerdings auch ne Okki Nokki, Versandrückläufer für 350 €, inklusive voller Garantie.


    Ich arbeite an einer Halbautomatischen Okki Nokki. Das Anfangsstadium ...


    okki nokki bürste.jpg

    Als Putzbürste nehm ich eine Flusenbürste mit weichem Sammtkissen.

    Diese Bürste ist beidseitig bezogen, mit & gegen den Strich ist möglich.

    Beim Plattenputzen gegen den Strich benützen.

    Bereits im trockenem Zustand holt diese Bürste ne Menge Staub aus der Rille.


    okki nokki bürste 01.jpg

    Die Bürstenhalterung ... wird noch abgelängt & Lackiert.


    okki nokki bürste 02.jpg


    okki nokki bürste 04.jpg

    Im Betrieb drückt noch ein Gewicht die Brüste in die Platte.

    Später soll ein Zugmagnet die Bürste zur Platte ziehen bzw. ins Vinyl pressen.


    Arbeitsweise gegen den Uhrzeigersinn, also links rum.

    1. Eventuell im trockenem Zustand die Platte mit ner Antistickbürste entstauben.

    2. Ohne Rotation - mit einem Pumpzerstäuber die Reinigungsflüssigkeit auftragen.

    3. Rotation Links, Bürste auf die Platte klappen, Gewicht auf die Bürste.

    Zeit: 3 Minuten - Kurzeitwecker, Timer

    4. Rotation Links, Bürste hoch, Absaugung an, Saugrohr auf die Platte

    Zeit: 1 Minute - Kurzeitwecker, Timer

    5. Absaugung & Rotation aus. Eventuell ums Label mit nem Microfasertuch abpolieren.


    Ziel ist die Reinigung zu halb automatisieren. Mit Hilfe von Treppenlichtautomaten & Zugmagneten.


    okki nokki bürste 03.jpg


    Reinigungsflüssigkeit, auf 1 Liter.

    Destiliertes Wasser 500 ml, 350 ml Ethanol, 150 ml Mipa Kunstoffreiniger antistatisch, 1 TL Orangenreiniger


    Das Reinigungs- & Klangergebnis ist hervorragend. Dennoch wird beim ersten Abspielen der Platte ordentlich "Unrat" noch aus der Rille geholt.

    Die Reinigungsflüssigkeit wird beim Absaugen so gut wie verdunstet. Es sammelt sich kaum Reinigungsflüssigkeit im Tank.


    Sonnigst Nadja

    2 Mal editiert, zuletzt von vinylia ()

  • Ne Frank, da die Bürste weich gepolstert ist, wie ein "Tonabnehmer", tut es der Platte nicht weh. Die Bürste ist aus Sammtstoff, keine Drahtbürste. Im Gegenteil, die Bürste "popelt" tiefliegenden Dreck ans Tageslicht.

    Das Gewicht ist 400 g. Durst die Lage des Gewichtes, nach vorn oder hinten, verändert sich der Anpressdruck. Zumal die Bürste ne Breite von 5cm hat, die Farbdose ca. 9 cm Durchmesser besitzt, ist eine sehr gute Lastverteilung gegeben.


    Ich habe auf diese Weise an die 30 Platten geputzt, ohne Beschädigungen.

    Das Einzige was sich zeigt, das ne Menge Schmutz an der Bürste nach 30 Scheiben am Anfang der Bürste, also am Anfang einer Platte, zu Tage kommt.


    Vorteil dieser Bürste ist, das sie formstabil ist. Das sich die Samtborsten wenn sie gegenläufig in Bewegung geraten, sich aufrichten & den Dreck viel besser "rausgraben". Und diese Bürste hat eine schöne große Angriffsfläche.


    Keine Bange ... bei der Methode geht nichts kaputt.


    Sonnigst Nadja